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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneezaun für Flugschnee und/oder Lawinenverbauten mit Stehern und zwischen benachbarten Stehern gespannten, aus Seilen oder Netzen bestehenden Flächen, bei welchem die Steher lösbar mit einer Unterkonstruktion verbunden sind, wobei die Unterkonstruktion als im Boden versenkt angeordnete Bodenhülse ausgebildet ist und die Bodenhülse eine axiale Länge aufweist, welche wenigstens einem Sechstel der axialen Länge der Steher entspricht.
Für die Errichtung von Lawinenverbauten ist es insbesondere dann, wenn derartige Verbauten im unwegsamen Gelände errichtet werden sollen, von wesentlicher Bedeutung, dass einfache und leicht bauende Elemente Verwendung finden können. Gleichzeitig mit einer möglichst leichten Konstruktion soll aber auch eine entsprechend hohe Stabilität gewährleistet sein, um die Funktion derartiger Verbauten sicherzustellen. Während Lawinenverbauten zumeist jedoch auch während des Sommers in weitgehend demontiertem Zustand im Gelände verbleiben können, ist es für Schneezäune üblich, diese vor Beginn der Wintersaison zu errichten und im Frühling wieder zu demontieren.
Neben einer leichten Bauweise und einer entsprechenden Stabilität ist es daher gerade für Schneezäune von besonderer Bedeutung, dass die Montage und der Zusammenbau ebenso wie die Demontage einfach und rasch erfolgen kann. Aus der CH-PS 580 710 ist es in diesem Zusammenhang bekannt geworden, einen Schneezaun über Seile mit in den Boden geschlagenen Haken zu verbinden. Eine derartige Art der Errichtung von Stehern für Schneezäune ist in der Folge zwar leicht zerlegbar. Das Lösen der Haken ist aber ebenso wie das Anbringen der Haken und die Anordnung der entsprechenden Spannseile zur Erzielung einer entsprechenden Stabilität der Steher mit mehr oder minder grossem Zeitaufwand verbunden.
Aus der DE-PS 29 19 582 ist es bekanntgeworden, neben einer derartigen Abspannung der Steher auch eine leicht lösbare Verankerung der Steher im Boden durch Anordnung von Hülsen, in welche speziell geformte Enden der Steher einschiebbar-sind, zu gewährleisten. Die bekannte Konstruktion erforderte aber aus Stabilitätsgründen weiterhin eine gezielte Abspannung der Steher, da die Konstruktion keineswegs dazu gedacht war, die Belastungskräfte, welche auf den Steher einwirken, ausschliesslich über die Bodenverankerung aufzunehmen.
Bei Anordnung von im Boden ver-
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bleibenden Hülsen zum Zwecke des Einschiebens von Stehern ist im übrigen zu bedenken, dass nach dem Entfernen der Steher bedingt durch die Witterungseinflüsse Material in die Hülse gelangen kann, so dass eine derartige Hülse in ungünstigen Fällen unbrauchbar wird bzw. nur durch aufwendige Raum- un Reinigungsschritte wieder brauchbar gemacht werden kann.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Schneezaun bzw. einen Lawinenverbau der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem der rasche Aufbau von derartigen Einrichtungen ermöglicht wird und welcher unmittelbar nach dem Zusammenbau ohne weitere aufwendige Massnahmen eine entsprechend sichere Verankerung bietet, wobei einfache kostengünstige und leichte Bauteile Verwendung finden können. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht der erfindungsgemässe Schneezaun bzw. Lawinenverbau im wesentlichen darin, dass die Steher von beidseitig offenen Rohrschüssen gebildet sind, dass die Bodenhülse in Richtung zum Boden Drainageöffnungen aufweist, und dass die lichte Weite der Bodenhülse zwischen 3 und 7, 5 % grösser als der Rohrdurchmesser der Rohrschüsse ausgebildet ist.
Dadurch, dass eine Bodenhülse entsprechender axialer Länge vorgeschlagen wird, wird eine hinreichend sichere Verankerung von aus einfachen Rohrschüssen bestehenden Stehern gewährleistet, ohne dass hiefür zusätzliche Abspannungen erforderlich sind. Dadurch, dass nun die Bodenhülsen in Richtung zum Boden Drainageöffnungen aufweisen, wird sichergestellt, dass eindringende Feuchtigkeit im Boden versickern kann, so dass insbesondere auch dann, wenn die Errichtung des Schneezaunes erst zu einem Zeitpunkt erfolgt, wo die herrschenden Aussentemperaturen bereits zu einem Gefrieren von Wasser führen würden, noch ein sicheres Einschieben der Rohrschüsse möglich ist.
Dadurch, dass die Differenz zwischen dem Aussendurchmesser der Rohrschüsse und der lichten Weite der Bodenhülse in dem geforderten Bereich von 3 bis 7, 5 % gehalten wird, wird
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einer übermässigen Knickbeanspruchung der Rohrschüsse und der Hülsen führen, welche zu einer Zerstörung von Stehern bzw.
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fEhrenschüsse unter gleichzeitiger Einhaltung der geforderten Unterschiede zwischen lichter Weite der Hülse und Aussendurchmesser des Rohrschusses, lässt sich in der Folge auch dahingehend in vor- teilhafter Weise ausnützen, dass einfache Abschlusselemente Verwendung finden, welche wahlweise zum Schutz der Hülsen gegen Eindringen von Feuchtigkeit, Schlamm od. dgl., bei herausgezogenem Steher und zum Abschluss der Rohrschüsse nach ihrem Einsetzen in die Hülse Verwendung finden können.
In bevorzugter Weise kann ein derartiges kappenartiges Abschlussglied so ausgebildet und dimensioniert sein, dass der Rohrschuss an seinem dem Einschubende abgewandten Ende ein lösbares Verschlussteil trägt, welches den Rohrschuss aussen umgreift und einen Aussendurchmesser aufweist, welcher etwa der lichten Weite der Bodenhülse entspricht. Derartige Verschlussteile können in radialer Richtung vorspringende Flansche aufweisen, welche mit entsprechenden Flanschen der Bodenhülse verschraubt werden können, so dass tatsächlich in derjenigen Zeit, in welcher die Bodenhülsen im Gelände verbleiben, die Steher jedoch abgebaut sind, ein Eindringen von Schlamm, Geröll od. dgl. mit Sicherheit vermieden werden kann. Der Umstand, dass nach dem Herausnehmen der Steher die Abschlusskappe bzw. Verschlussteile der Rohrschüsse unmittelbar als Abschlusskappen bzw.
Verschlussteile der Hülsen eingesetzt werden können, führt hiebei zu einer Verringerung der erforderlichen Bauteile, wobei die Abschlusskappe, wie bereits erwähnt, durch Verschraubung gegen Verlust gesichert werden können.
Auf Grund der geforderten maximalen Toleranz zwischen lichter Weite der Bodenhülse und Aussendurchmesser der Rohrschüsse kann es bei extremer Belastung immer noch zu einer relativ starken Knickbeanspruchung im Bereich der Oberkanten der Hülsen kommen, wobei eine derartige Knickbeanspruchung mit Vorteil dadurch weiter herabgesetzt werden kann, dass die- Ausbildung so getroffen, ist, dass die Rohrschüsse an ihrem Einsteckende zwei in axialer Richtung versetzte Zentrierringe aufweisen, deren Breite in axialer Richtung 12 bis 20 % der Einstecktiefe beträgt und deren Abstand voneinander so bemessen ist, dass sie am oberen und
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am unteren Rand der Bodenhülse in eingeschobenem Zustand angeordnet sind.
Auf Grund der entsprechend langen Bemessung der axialen Länge der Hülse wird auf die Art und Weise eine hinreichende Abstützlänge sichergestellt und gleichzeitig bei durch die Zentrierringe entsprechend verringerter Toleranz ein leichtes Einschieben und Ausziehen der Steher gewährleistet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig. l einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schneezaunes ; Fig. 2 einen Schnitt durch die Ausführungsform gemäss Fig. l nach Entfernung des Stehers mit abgeschlossener Bodenhülse : und Fig. 3 eine teilweise Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform.
In Fig. l ist mit 1 ein Steher eines Schneezaunes bezeichnet, welcher von einem beidseitig offenen Rohrschuss gebildet ist. Der Steher 1 wird in zusammengebautem Zustand in eine im Boden versenkt angeordnete Bodenhülse 2 eingeführt, welche beispielsweise mittels einer Betonummantelung im Erdreich verankert ist und welche wenigstens eine Drainageöffnung 3 zum Ableiten von eintretendem Wasser aufweist. Die axiale Länge a der Bodenhülse 2 ist dabei derart bemessen, dass sie wenigstens einem Sechstel der Gesamtlänge b des Stehers 1 entspricht, um eine sichere Verankerung des Stehers ohne zusätzliche Abspannmittel, wie beispielsweise Seile, sicherzustellen. Die lichte Weite bzw. der Durchmesser c der Bodenhülse übersteigt den Aussendurchmesser d des Stehers 1 um wenigstens 3 % um ein einfaches Einführen des Stehers 1 in die Bodenhülse 2 zu gewährleisten.
Der Steher 1 ist in eingebautem Zustand mittels eines Deckels bzw. *Verschlussteiles 4 abgeschlossen. Am Steher 1 sind weiters Befestigungselemente bzw. Schellen 5 zur Festlegung der zwischen benachbarten Stehern gespannten Netze oder Seile angeordnet, wobei diese Schellen 5 entweder starr oder in Längsrichtung des Stehers verschiebbar sein können.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie die Bodenhülse 2 nach Entfernen des Stehers durch den Deckel bzw. Verschluss 4, welcher in Fig. 1 das obere Ende des Stehers 1 abgeschlossen hat, zur Abdichtung bzw. Abdeckung der Bodenhülse 2 verschlossen wird, wobei der Deckel 4 an dem in die Bodenhülse 2 eintretenden Ansatz
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mit einem in der Hülse 2 vorgesehenen Gewinde, welches schematisch mit 6 angedeutet ist, verschraubt festgelegt werden kann.
Um auch bei hohen Beanspruchungen ein Knicken des Stehers in der Bodenhülse mit Sicherheit zu vermeiden, sind bei der Ausführung gemäss Fig. 3 am Steher 1 an seinem Einsteckende Zentrierringe 7 angeordnet, welche in eingestecktem Zustand nahe dem oberen und unteren Ende der Bodenhülse zu liegen kommen und deren Breite beispielsweise etwa ein Sechstel der gesamten eingesteckten Länge beträgt.
Zum Aufbau eines Schneezaunes bzw. einer Lawinenverbauung kann ein Steherabstand von beispielsweise 5 m gewählt werden und bei einer Gesamtlänge eines Stehers 1 von etwa 3 m ein Kunststoffschneezaun mit einer Höhe von etwa 1, 80 m festgelegt werden.
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