AT21722B - Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter Anwendung von hohem Vakuum in Destillationsapparatem mit Innenheizung. - Google Patents

Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter Anwendung von hohem Vakuum in Destillationsapparatem mit Innenheizung.

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  Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter Anwendung von hohem Vakuum in Destillationsapparaten mit Innenheizung. 



   Die bisher gebräuchlichen Teordestillationsapparate sind meistens stehende, zylindrische, schmiedeeiserne Kessel, deren untere Böden kugelförmig nach innen eingehaucht, deren obere, ebenfalls kugelförmige Böden kuppelartig auf den zylindrischen Mänteln aufgesetzt sind. Der untere Boden einer solchen Teerl) lase wird von den Heizgasen der zum Teil unter derselben liegenden Planrostfouerung nicht direkt beheizt, weil dieser Boden zum 
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 unvermeidliche Verbrennen geschützt wird, sondern nur die untere Hälfte des Mantels der Blase, indem die von der Feuerung abziehenden Heizgase unter dem   Schutzgewölbe   hinweg, direkt in den   Fouorzug     der Einsauerung   der Blase gehend, ein-oder zweimal übereinander um den Mantel   derselben herum geführt worden,   von wo sie in den Fuchs zum Kamin gehen.

   Ein grosser Nachteil der Teerdestillationsapparato besteht nun darin, dass die Leistung derselben in einer vorgeschriebenen Zeit nicht proportional der   Grosse,   d. h. dem Inhalte derselben ist, dass   aiso   diese Apparate, je grösser sie bemessen werden, um so weniger im Verhältnis zu ihrem Inhalte in bezug auf die Zeitdauer der von Anfang bis zum Ende   geführten     Tcerdestillation   leisten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass, insofern die   unvorteilhaft (-     Nachtarbeit vermieden   werden soll, während einer   Tagesschicht   von 10-12 Stunden höchstens   dOOO   kg Teer in einer entsprechend gross   gewählten   Blase in einer Beschickung vollständig abdestilliert werden können.

   Sobald über diese Menge hinausgegangen und die Blase dementsprechend vergrössert wird, wird die Zeitdauer zur vollständigen Destillation nicht etwa nur proportional, sondern der   Vergrösserung   entsprechend progressiv verlängert, weil die Heizfläche   der Menge gegenüber   proportional abnimmt, und dementsprechend auch die   Wärmeübertragung vom beheizten   Teile der Blase mit der Zunahme der Entfernung desselben zur Mitte der Teermenge progressiv   abnimmt.   Man hat deshalb versucht, die grösseren   Teerblasen   mit Rührwerken zu versehen, um die Zeitdauer der Destillation, welche sich bei sehr grossen Apparaten auf 30-40 Stunden erstreckt, zu reduzieren.

   Jedoch der 
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 und die   Heizflächen   der grösseren Apparate mit Heizgasen von höherer Temperatur an beheizen oder das   Vakuum   bis fast zur Luftleere zu steigern, schlugen   fehl,   weil einerseits 
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 isolierende   Koksschicht   bildet und die Wärmeübertragung nach dem Innern der Blase verhindert, wobei dieselbe an den von den Heizgasen bestrichenen Stellen verbrennt, anderseits ein sehr hohes   Vakuum     Formveränderungen   des Destillationsapparates im Ge- folge hat.   Diese Misserfolge mit   den bisher   gebräuchlichen Tcerblasen   zur Destillation grösserer Mengen Teer in einer Tagesschicht von 10-12 Stunden führten zur Erkenntnis, dass auf diesem Wege keine Erfolge zu erzielen waren. 



   Vorliegende Erfindung, die nun alle diese   Missstände   in der bisherigen Teerdestillation aufhebt, besteht in dem Verfahren, den Steinkohlenteer in grossen Mengen in solchen   Destillationsapparaten   zu verarbeiten, bei   wulehen die'Heizfläche,   vielfach verteilt.

   als   Röhrenbündcl im Innern derselben angeordnet ist,   derart, dass dasselbe bis zum Ende der Destillation vollständig vom Teer umgeben ist,   wobei die Destillation ohne Gefahr des   

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   Vorkokena   des Teers und des Vorbrennens des Apparates bei sehr hohem Vakuum, fast bis zur Luftleere vor sich gehen kann, so dass der Siedepunkt des kochenden Teers am Schlusse der Destillation   oine Temperatur von 2700 bis 2800   C, in der Flüssigkeit gemessen, nicht übersteigt, wobei die Destillation'rascher als bisher von statten geht.

   Infolge dieser niederen Temperaturen können weder an den Wandungen des   Destillationsapparates,   noch im Innern der siedenden   Flüssigkeit. weitgehende   Zersetzungen unter Ausscheidung von Kohlenstoff stattfinden, welche die Bindefähigkeit des Steinkohlenteerpeches vermindern und den Verbrauchswert desselben herabsetzen. 



   Zur Ausführung dieses Verfahrens hat sich der bekannte, liegende Zylinderkessel mit vielen eingezogenen engen Heizröhren als geeignotster Apparat zur Destillation grosser Mengen Teer in kürzester Zeit erwiesen, indem mit diesem, gegenüber den bisher ge-   bräuchlichen   Teerblasen, bei gleichem Inhalte ein Mehrfaches an Teer in der gleichen Zeit   bezw.   dieselbe Menge Teer-in dem Heizrohrenkessel in mehrfach kürzerer Zeit verarbeitet werden kann, als in den gewöhnlichen Teerblasen von gleichem Inhalte. Dieser im wesentlichen   als bekannt   vorausgesetzte Destillationsapparat mit Innenheiznng ist in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt. A ist der zylindrische Kessel aus Schmiedeeisen mit in den Stirnwänden oder Böden b eingezogenen engen Heizröhren c.

   Derselbe sitzt vorn und hinten bis zur Mitte hinauf auf den Stirnwänden d eines rechteckigen Mauergehäuses, dessen Seitenwände e ebenfalls bis zur Mitte des Kesselmantel hinaufreichen. Die noch freien Stellen desselben sind durch einen Belag von Wärme-   schutzmasse f gegen Abkühlung   oder Wärmeverluste geschützt.

   Vor der vorderen Stirnwand des Teerdestillationsapparates befindet sich eine Vorfeuerung   9   mit Planrost h. Über diesem ist ein feuerfestes Gewölbe i vorgesehen, welches denselben von hinten her zum Teil überdeckt und mit der erhöhten Feuerbrücke   keine rauchverzehrende Vergasungs-   kammer bildet, indem die Rauchgase rückwärts unter dem glühenden Gewölbe über den Rost geführt, vollkommen verbrannt, durch den Kanal   l   nach der Verteilungskammer   m,   durch die Heizröhren c nach der Austrittskammer n und von da nach dem Fuchs o zum Kamin geleitet werden. 



   Dadurch, dass die Beheizung dieses Destillationsapparates lediglich im Innern desselben durch das   Röhrensystem,   welches stets vom Teer umgeben ist, stattfindet, wobei ein starkes Sieden und eine energische Zirkulation desselben bewirkt wird, ist die Koksbildung an den vielen Heizröhren ebenso vermieden, wie an den Wandungen des Mantels des   Destillationsapparates, welcher   nicht beheizt wird. Ausserdem ist die Wärmeübertragung durch die dünnen Heizröhren, welche nie verkoken, eine höchst günstige und vielfach bessere als die Wärmeübertragung der Wandungen der bisher gebräuchlichen Teerblasen.

   Ein Hauptvorteil in der Anwendung dieses liegenden   Heizröhrenkessols   besteht aber in der Zulässigkeit der Anwendung des sehr hohen. fast bis zur Luftleere gesteigerten
Vakuums, wodurch der Siedepunkt des kochenden Teers gegen den Schluss der   Destination   bis zu einer Temperatur von   2700   bis   2800   C, in der Flüssigkeit gemessen, herabgedrückt und damit die Destillation ganz bedeutend abgekürzt wird. Nur deshalb ist die Erzielung eines solchen hohen Vakuums möglich, weil bei der Eigenartigkeit der Konstruktion dieses
Dnstillationsapparates an den Wandungen der Heizröhren, welche stets von der Teer- flüssigkeit umgeben sind, niemals eine Verkokung stattfindet und deshalb ein Erglühen der   Ileizröhren   ausgeschlossen ist.

   Diese neuen technischen Wirkungen können also nur unter Anwendung des an sich bekannten liegenden Zylinderkessels mit eingezogenen, in grosser Anzahl vorhandenen dünnen Heizrohren als Destillationsapparat zur Destillation grosser Mengen Teer in kürzester Zeit erzielt werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter Anwendung von hohem Vakuum in D estillationsapparaten mit Innenheizung, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation in einem mit Vorfeuerung versehenen, im wesentlichen an sich bekannten, liegenden, zylindrischen Kessel mit einer grossen Anzahl eingezogener, dünner Heizröhren derart aus- geführt wird, dass die Heizröhren stets von Teer umgeben sind.
AT21722D 1903-05-04 1904-05-26 Verfahren zur Destillation von Steinkohlenteer unter Anwendung von hohem Vakuum in Destillationsapparatem mit Innenheizung. AT21722B (de)

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