<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum portionierten und durch eine Messeinrichtung registrierten Ausschank von Flüssigkeiten, insbesondere
Spirituosen, aus Flaschen
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung der Ausschankund Portioniereinrichtung nach Patent Nr. 203897 und bezieht sich auf eine solche VorrichtUl1g. die eine Sicherung gegen unbefugte Öffnung der Flasche z.
B. durch eine Plombe besitzt und bei der die mit der Messeinrichtung in Verbindung stehende Portioniervorrichtung über einen auf den Flaschenkopf aufgesetzten Anschlussteil an der Flasche plombierbar und flüssigkeitsdicht befestigt ist, wobei der Anschlussteil seinerseits mit einem in die Flasche hineinragenden Steigrohr gasdicht verbunden ist und ein das Steigrohr gegen Rückfliessen abschliessendes Bodenventil enthält, wobei ferner an der Vorrichtung Öffnungen zur Belüftung der Flasche vorgesehen sind, deren geringer Querschnitt und räumliche Anordnung eine Wiederfüllung der Flasche auf diesem Wege ausschliessen, und wobei schliesslich die Portioniereinrichtung einen zwischen Anschlägen verschiebbaren Messkolben aufweist, welcher mit dem Bodenventil im Anschlussteil zwecks Förderung der Flüssigkeit zusammenarbeitet,
ein Überströmventil besitzt und mit der Fortschalteinrichtung eines Zählwerkes im Eingriff steht. Diese Portionier- und MessvorrichtUl1g wird in der Fabrik nach Füllung der hiefür bestimmten Flaschen auf diese aufgesetzt, plombiert und in diesem Zustand an die Kunden zur Auslieferung gebracht. Es hat sich gezeigt, dass diese mit dem Zählwerk-Portionierer versehenen Flaschen, nachdem sie leergeschenkt sind, trotzdem meist erst anlässlich des nächsten Vertreterbesuches gegen volle Flaschen ausgetauscht werden. Dies wirkt sich so aus, dass auf eine in Verwendung stehende Flasche mindestens zwei im Rücklauf oder in der Neufüllung befindliche Flaschen gerechnet werden müssen. Bei letzteren aber ist der Zählwerk-Portionierer nicht erforderlich bzw. dessen Vorhandensein unter Berücksichtigung seiner relativ hohen Anschaffungskosten unwirtschaftlich.
Dieser Nachteil wird durch die Verbesserung nach der Erf1ndung, u. zw. dadurch behoben, dass der verschlusskappenartig auf einen Ringwulst der Flasche aufgesetzte, auf der Flasche verbleibende Anschlussteil als ein vom Gehäuse der Portioniereinrichtung trennbarer Teil ausgebildet ist, der mittels an ihm und an der Portioniereinrichtung angebrachter, zueinander passender Dichtflächen mechanisch fest und gasdicht abschlie- ssend an die Portioniereinrichtung anschliessbar ist. Dadurch wird erreicht, dass der relativ kostspielige Zählwerk-Portionierer ständig in Verwendung bleiben kann, während Reserveflaschen ohne Portionierer bevorratet und ausgeliefert werden können, was erheblich billiger zu stehen kommt.
Damit sind folgende weitere Vorteile verbunden : a) Der Zählwerk-Portionierer kann beim Kunden nur in Verbindung mit einer Originalflasche, nicht aber für andere Zwecke verwendet werden, da ihm das für seine Funktion wesentliche Bodenventil fehlt. b) Die Flasche kann nur im eigenen Betrieb nachgefüllt werden, keineswegs aber von unbefugter.
Hand. Ebensowenig kann sie. da sie ohne Zählwerk-Portionierer unverwendbar ist, einer unkontrollierten Verwendung zugeführt werden. c) Die Betriebsmanipulation wird einfacher, weil das Plombieren des Zählwerk-Portionierers wegfällt und auch der Versandkarton für die Flaschen um die Längsdimension des Zählwerk-Portionierers kürzer und damit billiger wird, während die so verpackten Flaschen schliesslich weniger Transportraum beanspruchen.
Bei Fassverschlüssen, welche ein Füllen oder Entleeren des Fasses unter Druck gestatten, ist es zwar bekannt, den Ausschankteil durch eine Kupplung an einen am Behälter verbleibenden, Abschlussventile enthaltenden Teil gasdicht anzuschliessen (deutsche Patentschrift Nr. 103116). Die übrige Ausgestaltung
<Desc/Clms Page number 2>
ist aber vom Erfindungsgegenstand völlig verschieden, da diese Verschlüsse nicht für den portionierten
Ausschank dienen und daher weder einen Messkolben noch ein Zählwerk besitzen und auch das Problem der Sicherung gegen unbefugte Öffnung des Behälters nicht besteht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung nachfolgend beschrieben. In dieser zeigt Fig. 1 den Zählwerk-Portionierer teilweise axial aufgeschnitten, Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung des oberen Randes des Messzylinders, Fig. 3 den Messzylinder in Ansicht von oben, Fig. 4 den das Boden- ventil enthaltenden Anschlussteil im Vertikalschnitt, Fig. 5 eine vergrösserte Darstellung des Ventiltragers im Vertikalschnitt und Fig. 6 eine Abdeckkappe für den Flaschentransport im Axialschnitt.
Wie im Stammpatent, besitzt die Einrichtung ein Gehäuse 30, einen Pumpenkolben 31, ein Handbe- tätigungsorgan, nämlich einen Druckknopf 33, und ein aus dem Gehäuse quer ausragendes Zählwerk 53.
Der Messzylinder 38 ist als vom Gehäuse 30 gesondertes zylindrisches Gefäss ausgebildet. Zur Ergänzung des aus der Flasche entnommenen Flüssigkeitsvolumens durch Luft sind Kanäle angeordnet, welche durch längsseitig in der Aussenwand des Messzylinders 38 eingearbeitete rillenartige Vertiefungen 63 (Fig. 3) ge- bildet sind. Diese Rillen 63 münden oben in eine ringförmige Nut 64 (Fig. 2), welche am oberen äusseren
Rande des Messzylinders 38 angebracht ist und über einen Kanal 65 und eine korrespondierende Einfrä- sung 66 des Auslaufrohres 44 ins Freie führt.
Am Boden 67 des Messzylinders 38 befinden sich drei oder mehrere nach unten ragende Füsschen 68, welche, wenn der Portionierer auf die Flasche aufgesetzt wird, am oberen Rand des auf der Flasche sitzenden Anschlussteiles 69 anliegen und dadurch einerseits den Mess- zylinder 38 in seiner wirksamen Arbeitslage halten und anderseits gestatten, dass die über die Luftaus- gleichsrillen 63 zum Flascheninneren strömende Luft zwischen diesen Füsschen 68 hindurchtreten kann.
Der Anschlussteil 69 ist vorzugsweise aus elastischem, jedoch steifem und sehr festem Kunststoff herge- stellt und besitzt zwei Dichtungswülste 70 und 71, die mit entsprechender Vorspannung in die Ringnut 72 des Mündungskopfes der Flasche 7 bzw. hinter einen Ringwulst 73 des Flaschenkopfes einrasten. Dadurch sitzt der Anschlussteil 69, sobald er auf die Flasche aufgepresst ist, sehr fest und dicht auf dieser und kann ohne Spezialwerkzeug nicht heruntergenommen werden.
Im Anschlussteil 69 befindet sich, in das Flascheninnere hineinragend, das Bodenventil 43a, in wel- ches nach unten, bis zum Flaschenboden führend, die Steigleitung 12 eingeschoben ist. Nach oben be- sitzt das Bodenventil 43a einen röhrchenartigen Fortsatz 74, welcher beim Aufsetzen des Portionierers in eine am Boden 67 des Messzylinders 38 befindliche Anschlussmuffe 75 abdichtend einrastet. Zur Erleichte- rung des Einführens des röhrchenartigen Fortsatzes 74 in die Anschlussmuffe 75 sind sowohl die oberen
Kanten des Fortsatzes als insbesondere die unteren Kanten der Muffe stark abgerundet. Zum Zwecke des sicheren, luftdichten Sitzes ist die Anschlussmuffe 75 mit einem ringförmigen Dichtwulst 76 ausgerüstet. Das Bodenventil 43a besitzt ein Gehäuse 77, in welches Überströmkanäle 78 eingearbeitet sind.
Das Gehäuse 77 ist von unten durch eine Kappe 79 verschlossen, in deren röhrchenartigem Fortsatz die Steigleitung 12 dichtsitzend eingeschoben ist. Die Steigleitung 12 mündet somit, vom Flaschenboden nach oben führend, im Inneren der Kappe 79 in einen Ringwulst 80, welcher als Ventilsitz ausgebildet ist. Im Hohlraum des Gehäuses 77 befindet sich der hohle Träger 81 (Fig. 5) für ein Ventilplättchen 82, ferner eine Schraubenfeder 83, welche sich oben gegen den eingezogenen Rand des Röhrchens 74 abstützt und unten auf dem röhrchenartigen Fortsatz 84 des Ventilträgers 81 aufgesteckt ist, der seinerseits mit einer Spitze 85 auf die Mitte des elastischen Ventilplättchens 82 drückt.
Dadurch ist auch bei eventuellem Verkanten des Ventilträgers 81 bzw. auch bei Verziehungen, welche in der Fertigung aus Kunststoffen nicht auszuschliessen sind, ein einwandfreier Dichtsitz des Ventiles gesichert. Das elastische Ventilplättchen 82 wird unter dem Druck der Feder 83 durch die Kegelspitze 85 in der Mitte durchgebogen und an den Ventilsitz 80 angedrückt. Damitdas Ventilplättchen aber durch Adhäsion an der Rückwand des Ventilträgers 81 nicht kleben bleiben kann, wodurch seine Dichtwirkung vermindert oder aufgehoben würde, ist diese Rückwand mit Durchbrechungen 86 versehen. Gegen das Herausfallen ist das elastische Ventilplättchen durch den Ringwulst 87 des Ventilträgers gesichert.
Damit auch für jenen Fall, dass der Ventilträger durch die Flüssigkeitsströmung bis zum Anschlag gehoben wird, ein genügender Durchflussquerschnitt erhalten bleibt, besitzt der Ventilträger einige am Umfang seiner Oberkante verteilte Zäpfchen 88.
Der Anschlussteil 69 besitzt oben einen ringförmigen Dichtwulst 89 und daran anschliessend eine ringförmige Nut 90, welche zur Aufnahme und zum dichten Einrasten der entsprechenden Ringnut 91 bzw. des Dichtwulstes 92 des Portionierergehäuses 30 bestimmt sind. Damit sich beim Aufsetzen des Portionierers auf den Flaschenverschluss der Dichtwulst 89 nicht deformieren und sich nicht die Elastizitätswirkung zweier Teile addieren kann, ist eine vorzugsweise aus hartem Kunststoff hergestellte Stützeinlage 93 vorgesehen. Die Versteifung des Anschlussteiles durch die Stützeinlage 93 ist auch deshalb wichtig, weil die
<Desc/Clms Page number 3>
ganze Flasche in der Praxis gern am Portionierer hängend getragen wird und zu diesem Zwecke mittels einer Spannschelle 51, in Verbindung mit einer Flügelschraube 94, festgeklemmt werden soll.
Die Stützeinlage 93 rastet mit ihrer oberen Kante 95 hinter einem Ringwulst 96 des Anschlussteiles ein und kann nur mit Spezialwerkzeugen, keinesfalls aber von unbefugter Hand herausgenommen wer- den.
Der trichterförmige Teil 97 der Stützeinlage 93 liegt mit seinem unteren, inneren Rand am Boden des Anschlussteiles 69 an. Unterhalb des trichterförmigen Teiles 97 der Stützeinlage 93 befinden sich im
Anschlussteil 69 zwei Öffnungen 98 und 99, deren oberer Mündungsrand höher liegt als der untere Rand der
Stützeinlage und welche vorzugsweise dicht nebeneinanderliegend angeordnet sind, wenngleich sie in der
Zeichnung einander diametral gegenüberliegend dargestellt sind.
Der untere Rand des trichterförmigen
Teiles 97 der Stützeinlage 93 besitzt schliesslich, vorzugsweise dicht bei den Öffnungen 98 und 99 lie- gend, ein oder zwei kerbenartige Durchbrechungen 100, über welche bei aufgesetztem Portionierer die
Luft in das Flascheninnere gelangen kann, ohne dass es möglich wäre, über dieses System von Öffnungen ein unbefugtes oder unerwünschtes Wiederfüllen der Flasche durchzuführen und damit die Originalität des
Flascheninhaltes zu gefährden.
Im Erzeugungsbetrieb hingegen kann die Stützeinlage 93 mittels eines Spezialwerkzeuges herausgenommen und die Wiederfüllung der Flasche mit Hilfe der Öffnungen 98 und 99 durchgeführt werden, ohne dass auch der Anschlussteil 69 erneuert zu werden braucht.
Da einerseits das Ventil 43a insofern als Sperrventil fungiert, als nur Flüssigkeit aus dem Flascheninneren herausgepumpt, aber weder Flüssigkeit noch Luft auf diesem Wege in die Flasche gelangen kann und anderseits auch das vorbeschriebene System von Öffnungen 98,99 und 100 ein Nachfüllen unterbindet, genügt es, während des Transportes den Flaschenverschluss mit einer Abdeckkappe 101 (Fig. 6) zu verschliessen, welche mittels einer Griffnase 102 leicht abnehmbar ist.
Das Auslaufrohr 44 ist nach aussen hin abgeschrägt, wodurch ein Abstreifen des letzten Tropfens mit dem Glasrand begünstigt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum portionierten und durch eine Messeinrichtung registrierten Ausschank von Flüssigkeiten, insbesondere Spirituosen, aus Flaschen mit Sicherung gegen unbefugte Öffnung der Flasche z. B. durch eine Plombe, bei der die mit der Messeinrichtung in Verbindung stehende Portioniervorrichtung über einen auf den Flaschenkopf aufgesetzten Anschlussteil an der Flasche plombierbar und flüssigkeits- dicht befestigt ist, wobei der Anschlussteil seinerseits mit einem in die Flasche hineinragenden Steigrohr gasdicht verbunden ist und ein, das Steigrohr gegen Rückfliessen abschliessendes Bodenventil enthält, wobei ferner an der Vorrichtung Öffnungen zur Belüftung der Flasche vorgesehen sind, deren geringer Querschnitt und räumliche Anordnung eine Wiederfüllung der Flasche auf diesem Wege ausschliessen,
und schliesslich die Portioniereinrichtung einen zwischen Anschlägen verschiebbaren Messkolben aufweist, welcher mit dem Bodenventil im Anschlussteil zwecks Förderung der Flüssigkeit zusammenarbeitet, ein Überströmventil besitzt und mit der Fortschalteinrichtung eines Zählwerkes im Eingriff steht, nach Patent Nr. 203897, dadurch gekennzeichnet, dass der verschlusskappenartig auf einen Ringwulst der Flasche aufgesetzte auf der Flasche verbleibende Anschlussteil (69) als ein vom Gehäuse (30) der Portioniereinrichtung trennbarer Teil ausgebildet ist, der mittels an ihm und an der Portionlereinr1chtUng angebrachter, zueinander passender Dichtflächen (74,75, 89 - 92) mechanisch festund gasdicht abschliessend an die Portioniereinrichtung anschliessbar ist.