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Verfahren zur Herstellung von Hautpflegemitteln mit regenerativer Wirkung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vonHautpflegemitteln mit regenerativer Wirkung.
Diese Präparate dienen hauptsächlich kosmetischen Zwecken zur Verbesserung des Aussehens bei alternder oder greisenhafter Haut, haben jedoch auch medizinische Anwendungen, z. B. bei der Behandlung von Verbrennungen, zur Förderung des Wachstums vonHauteinpflanzungen, zur Behandlung von Hautbeschwerden wie Ekzemen oder zur Förderung der Wundheilung.
Bei kosmetischer Anwendung bezwecken die erfindungsgemäss herstellbaren Präparate die Anregung und Erneuerung der Oberhaut zwecks möglichst weitgehender Herabsetzung der Alterungserscheinungen, insbesondere zur Veihinderung der Austrocknung und Atrophie, die vor allem die an alternder Haut sichtbaren Veränderungen verursachen.
Es sind bereits kosmetische Cremes auf dem Markt, die Oestrogem , wie Oestron, 0estradiol undStilboestrol enthalten. Derartige Präparate haben zwar eine gewisse Wirkung in bezug auf die Verminderung von Runzeln und andernAlterungserscheinungen, vor allem durch Anregung der Zellteilung (Mitose) der Oberhaut, doch zeigen sich bei ihrer Anwendung unerwünschte Nebenerscheinungen, insbesondere am Uterus und an der Brust, wobei die Möglichkeit der Aktivierung älterer bösartiger Veränderungen besteht.
Ein anderer Nachteil der genannten Substanzen besteht darin, dass die Hautzellteilung nur vorübergehend angeregt wird. Beispielsweise wurde festgestellt, dass nach einer Anwendung von etwa zwei Wochen die Anregung aufhört. Diese Erscheinung ist anscheinend auf die von dem Oestrogen verursachte Vergrösserung der Nebennierenrinde zurückzuführen. Es ist bekannt, dass durch Nebennierenhormone die Zellteilung unterbunden werden kann. Ausserdem wird die Zellteilung bei einer Überdosierung des Oestrogens unterbunden.
Es wurde nun festgestellt, dass bestimmte Substanzen, die den Sexualhormonen nahe verwandt sind, doch selbst praktisch keine sexuale Wirksamkeit im gebräuchlichen Sinn dieses Begriffes besitzen, d. h. die im wesentlichen keine die sekundären Geschlechtsorgane anregende Wirksamkeit aufweisen, für den vorstehend angeführten Zweck mit hoher WirKsamkeit verwendet werden können, während infolg ? des Fehlens einer sexualen Wirksamkeit die bisher bei solchen Präparaten auftretenden Nachteile vermieden werden.
Erfindungsgemäss werden die Wirkstoffe in einer geeigneten Grundlage (Trägersub3tanz), die auf der Haut verstreichbar ist, dispergiert. Die wirksamen Bestandteile sind Steroidverbindungen, die praktisch keine Wirksamkeit als Sexualhormone besitzen und Derivate desA 5 -Androstel1-3 B -ols. oder desA-An-
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-olsStellung eine Substituierung mit einer Ketogruppe oder einer Hydroxylgruppe erfolgt und eine gesättigte oder ungesättigte, nicht substituierte Alkylgruppe enthalten sein kann, wobei diese Verbindungen ohne die Kohlenstoffatome einer etwa vorhandenen Estergruppe 19,20 oder 21 Kohlenstoffatome enthalten und Testosteron und seine Ester, sowie Methyltestosteron ausgenommen sind.
Ein Beispiel einer erfindungsgemässen verwendbaren Substanz ist das unter dem Namen Cis-Testosteron bekannte sexual unwirksame (weder androgene noch oestrogene) Stereoisomere des Testosterons (A4 -Androsten-17ct-ol-3-on). Dieses hat sich bei der experimentell vorgenommenen Anregung der Hautzellteilung durchaus bewährt.
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tisch keine androgene oder oestrogene Wirksamkeit besitzt, jedoch eine hohe Wirksamkeit in bezug auf die Anregung der Hautzellteilung gezeigt hat und in dieser Hinsicht dem Oestron überlegen ist.
Bei einem klinischen Versuch wurde Äthisteron in einer Cremegrundlage zweimal täglich auf die Haut am Arm älterer Personen aufgebracht. Nach einundzwanzig Tagen war eine grosse Veränderung der Hautstruktur erkennbar ; die Dicke der Oberhaut hatte eine beträchtliche Zunahme erfahren, die fast ausschliesslich auf die lebenden, nicht verhornten Zellen beschränkt war, während die verhornten Aussenschichten relativ unbeeinflusst blieben. Die in nicht behandelter greisenhafter Haut deutliche Grenze zwischen Oberund Lederhaut war wie in normaler jugendlicher Haut durch die Randfortsätze (Stacheln) der Basalzellen der Keimschicht teilweise wieder verwischt. Die Basalzellen hatten sich vergrössert.
Im unbehandelten Zustand waren die das faltige Aussehen der Grenzfläche zwischen Leder- und Oberhaut ergebenden Papillen der Lederhaut praktisch nicht vorhanden, während nach der Behandlung die Entwicklung dieser Papillen praktisch zu dem normalen jugendlichen Zustand zurückgekehrt war.
Die vorstehend angeführten Stoffe haben praktisch keine androgene oder oestrogene Wirksamkeit und haben sich als zur Anregung der Hautzellteilung voll wirksam erwiesen.
Nachstehend folgt eine Aufstellung weiterer Beispiele von erfindungsgemäss verwendbaren Substanzen :
4. A-Androstendiol-3 ss-17 6
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6. Androstandiol-38 : 17 a
In ihrer Anwendung auf die Herstellung kosmetischer Cremes betrifft die Erfindung auch die Wahl der geeigneten Cremegrundlage, in die die vorstehend erwähnten sexuell unwirksamen Steroidverbindungen einverleibt werden. Die bisher hergestellten Cremes dieser Art enthielten gewöhnlich Cholesterin, das entweder der Creme zugesetzt wurde oder als Bestandteil des häufig in Cremes verwendeten Lanolins darin enthalten war. Es ist jedoch bekannt, dass Cholesterin die Absorption von lipoidlösliche Substanzen durch die Haut fördert und dass die Entfernung des Cholesterins aus der Haut bzw. aus einer Trägersubstanz eine solche Absorption verlangsamt oder unterbindet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird daher eine Cremegrundlage bzw. eine Trä6ersub- stanz für die Aufbringung der vorstehend definierten Steroidsubstanzen auf die Haut ohne Cholesterin verwendet, um zu gewahrleisten, dass die Wirkstoffe in der Haut verbleiben und in keinem wesentlichen Aus- mass in den allgemeinen Kreislauf eintreten. Durch diese Massnahme wird die Wirkung der Wirkstoffe hauptsächlich auf die Oberflächenschichten der Haut beschränkt, wodurch die Wirksamkeit der Anwendung der Creme entsprechend verbessert wird.
Eine solche Cremegrundlage kann im wesentlichen folgende Bestandteile enthalten : Wasser, Glycerylmonostearat und Glycerin, mit einem kleinen Anteil Arachisöl und Cetylalkohol.
Beispiel :
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<tb> Eine <SEP> Cremegrundlage <SEP> besteht <SEP> aus <SEP> folgenden <SEP> Anteilen <SEP> : <SEP>
<tb> Glycerylmonostearat <SEP> 15 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Arachisöl <SEP> 5" <SEP>
<tb> Cetylalkohol <SEP> 1 <SEP> " <SEP>
<tb> Glycerin <SEP> M"
<tb> Wasser <SEP> MO
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Das Glycerylmonostearat und das Glycerin werden mit dem Wasser gemischt, das eine kleine Menge des Arachisöls und des Cetylalkohols enthält, während der Rest im Laufe des Mbchvorganges hinzugegeben
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Äthisteron zugesetzt.
Für andere Zwecke können auch andersartige Trägersubstanzen verwendet werden. Zum Beispielkann bei einem Präparat zur Behandlung von Verbrennungen eine geeignete therapeutische Substanz als Trägersubstanz verwendet werden. Bei verschiedenen andernPräparaten fürmedizinische Zwecke ist eine Ölgrund- lage verwendbar.