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Diese Zeitbedingung ist eine unerwünschte Nebenbedingung, welche den mit einem solchen Wähler zusammenarbeitenden Schaltungsaufbau kompliziert.
Man kann dieser Schwierigkeit aus dem Wege gehen, indem man die Haltespulen parallel zu den benachbarten Ansprechspulen anordnet, wie dies in Fig. 2 in prinzipieller Weise dargestellt ist. Soll hier
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die die Schliessung des Kontaktsatzes 1 mitveranlassende Reihenspule C bei Anschaltung der Haltespule H1 noch erregt ist, da jetzt nur der Kontaktsatz 1 eine beiderseitige Erregung erhalten würde, dessen Ansprechen aber gerade gewünscht war. Weitere Kontaktsätze können nicht. ansprechen.
Die Anordnung gemäss Fig. 2 weist jedoch einen grundsätzlichen Nachteil auf, der sich dann bemerkbar macht, wenn man einen derartigen Wähler mehrfach ausnutzen will, was aus Gründen der Wirtschaftlichkeit besonders erwünscht ist. Soll beispielsweise bei einem Wähler gemäss Fig. 2 ausser dem durch die Haltespule fil gehaltenen Kontaktsatz 1 noch der Kontaktsatz 4 betätigt werden, so sind die Zeilenspule B und die Reihenspule D unter Strom zu setzen. In diesem Falle erhält nun nicht nur der gewünschte Kontaktsatz 4 eine beiderseitige Erregung, sondern auch der Kontaktsatz 2, u. zw. von der Reihenspule D und der Haltespule Hl. Infolgedessen würde auch der Kontaktsatz 2 ansprechen, was eine Fehlbetätigung darstellen würde.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Sie zeigt einen Weg, wie sich die Erregung einer Haltespule insofern unwirksam machen lässt, dass sie zusammen mit einer auf der ändern Seite der betreffenden Kontakte liegenden Ansprechspule eine Schliessung dieser Kontakte nicht herbeiführen kann. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Haltespulen zwischen den Kontaktfederenden und den benachbarten Ansprechspulen angeordnet sind und zwischen den Haltespulen und den benachbarten Ansprechspulen ein Zwischenraum vorgesehen ist,'in welchem der die betreffende Ansprechspule und die Haltespule umschliessende magnetische Nebenschluss zwecks Bildung eines eigenen Nebenschlusskreises für die Haltespule an die Kontakte herangeführt ist.
Bei dieser erfindungsgemässen Ausbildung des magnetischen Nebenschlusses kann man die Haltespule parallel oder rechtwinklig zur benachbarten Ansprechspule anordnen, ohne dass die vorstehend erwähnten schädlichen Effekte eintreten.
Die Wirkungsweise der vorstehend gekennzeichneten Anordnung sei an Hand der Fig. 3 erläutert, welche in prinzipieller Darstellung einen aus einem einzigen Kontakt bestehenden Kontaktsatz zeigt, welcher \on zwei Ansprechspulen und einer Haltespule umgeben und mit der erfindungsgemässen Ausbildung des magnetischen Nebenschlusses versehen ist. In das Glasrohr G sind die beiden Kontaktfedern Fl und F2 eingeschmolzen. Zu beiden Seiten des durch die Enden der Kontaktfedern gebildeten Arbeitsluftspaltes La sind die Ansprechspulen gezeichnet, wobei zwecks Wahrung der Übersichtlichkeit der magnetischen Verhältnisse auf die Darstellung der räumlichen Gestaltung der einzelnen Spulen verzichtet worden ist. Die Ansprechspulen werden hier durch die Zeilenspule A und die Reihenspule C gebildet.
Auf der gleichen Seite des Arbeitsluftspaltes La wie die Zeilenspule A ist die Haltespule H1 angeordnet.
Die aus dem Glasrohr G herausragenden Enden der Kontaktfedern F1 und F2 sind über je einen magnetischen Nebenschluss mit den kontaktgebenden Teilen der Kontaktfedern verbunden. Dieser magnetische Nebenschluss enthält die Eisenwege M1 und M2 und die Luftspalte Ll und L2.
Dieser Anordnung liegt folgendes vom Stammpatent umfasste Prinzip zugrunde : Es werden der Fluss im Arbeitsluftspalt La und die Streuflüsse in den Luftspalten L1 und L2 derart ausgenutzt, dass bei einseitiger Erregung eine Betätigung der Kontaktfedern F1 und F2 nicht eintreten kann. Nur bei beidseitiger Erregung erhält man im Arbeitsluftspalt La einen solchen Fluss, dass die Kontaktfedern F1 und F2 zu- sammengezogen werden und der Kontakt damit geschlossen wird. Bei beidseitiger Erregung summieren
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treten nur jeweils in einer Richtung verlaufende Streuflüsse in den Luftspalten 11 und L2 auf.
Es fehlt also die \orstehend erwähnte Kompensation. Bei geeigneter Bemessung der gesamten Anordnung kann man nun erreichen, dass bei einseitiger Erregung der Fluss im Arbeitsluftspalt La nicht ausreicht, den Kontakt zu schliessen.
Die Sättigung spielt dabei eine eigene Rolle. Ist nämlich die Sättigung in den Kontaktfedern erreicht, kann sich eine weitergehende Erhöhung der elektrischen Erregung nicht mehr auswirken, da der magnetische Fluss in den Kontaktfedern dann praktisch nicht mehr zunimmt. Man wird also zweckmässig die gesamte Anordnung unter Ausnutzung der Sättigungserscheinung dimensionieren, um mit möglichst grossen
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Sicherheiten einen solchen Koordinatenwähler betreiben zu können. Im Extremfalle wäre es dann möglich, eine beliebig hohe, einseitige Erregung vorzunehmen, ohne dass der Kontakt sich schliesst.
Im Falle des geschlossenen Kontaktes liegen jedoch andere Verhältnisse vor, da dann der magnetische Widerstand des Arbeitsluftspaltes La vernachlässigbar klein wird, so dass bei Erregung der Haltespule Hl die Streufelder über die Luftspalte Ll und L2 wesentlich geschwächt sind, während der Hauptanteil des Flusses über die Kontaktstelle verläuft.
In den beiden Eisenwegen Ml und M2 ist zwischen der Zeilenspule A und der Haltespule Hl erfindungsgemäss je eine Einwinkelung vorgesehen, wodurch der Nebenschluss zwecks Bildung eines eigenen Nebenschlusskreises für die Haltespule an die Kontakte herangeführt ist. Dieser Nebenschlusskreis wird über die Luftspalte L3 und L4 geschlossen. Bei Erregung der Haltespule Hl im nichtgeschlossenen Zustand des Kontaktes we : den infolgedessen durch die Luftspalte L3 und L4 Streuflüsse gemäss eingezeichneter Pfeilrichtung getrieben. Ausserdem ergeben sich selbstverständlich auch Streuflüsse in den Luftspalten LI und L2. Alle diese Streuflüsse schliessen sich über die Eisenwege MI und M2 zu dem aus dem Glasrohr G herausragenden Kontaktfederende der Kontaktfeder F2.
Für die Haltespule Hl ist also, verglichen mit den beiden Ansprechspulen A und C, ein in seinem Widerstand wesentlich verringerter magnetischer Nebenschluss vorhanden, welcher den von der Haltespule Hl im Arbeitsluftspalt La erzeugten Fluss erheblich schwächt.
Kommt nun zu der Erregung der Haltespule Hl noch die Erregung der Ansprechspule C, so überlagern sich, wie im Falle der Erregung beider Ansprechspulen A und C, die Flüsse im Arbeitsluftspalt La. Zu dem Fluss der Ansprechspule'C kommt jetzt aber nur der demgegenüber wesentlich geschwächte Fluss der Haltespule Hl im Arbeitsluftspalt La. Eine Kompensation der durch die Luftspalte L3 und L4 verlaufenden, von der Haltespule Hl herrührenden Streuflüsse findet dabei praktisch nicht statt, da der von der Ansprechspule C gelieferte Fluss sich im wesentlichen über den Arbeitsluftspalt La und als Streufluss in der Hauptsache über die Luftspalte Ll und L2 schliesst. Die Folge davon ist, dass die sich im Arbeitsluftspalt La überlagernden Flüsse nicht zur Betätigung des Kontaktes führen können.
Damit ist erreicht, dass zu der Erregung einer Haltespule die Erregung einer beliebigen Ansprechspule kommen kann, ohne zu einer Kontaktschliessung zu führen, denn wie bereits eingangs erwähnt, konnte auch die Erregung einer Haltespule und der dieser benachbarten Ansprechspule keine Kontaktschliessung herbeiführen. Die er- findungsgemäfe Ausbildung des magnetischen Nebenschlusses erlaubt also während des Haltens eines Kontaktsatzes mit-seiner Haltespule zusätzlich die Schliessung eines beliebigen andern Kontaktes mittels der zugehörigen Ansprechspulen, ohne dass dabei eine Betätigung nicht gewünschter Kontakte erfolgen kann. Damit ist eine Mehrfachausnutzung des Koordinatenwählers ohne störende Nebenbedingungen ermöglicht.
Sind die Kontakte eines Kontaktsatzes jedoch geschlossen, so liegt eine durchgehende, gut leitende magnetische Verbindung über die Kontaktstelle vor, so dass irgendwelche Streuflüsse praktisch keine Rolle mehr spielen. In einem solchen Falle ist die Haltespule Hl ohne weiteres in der Lage, einen geschlossenen Kontakt in diesem Zustand zu halten.
Der Effekt, dass bei Erregung einer Haltespule und der auf der andern Seite des Arbeitsluftspaltes liegenden Ansprechspule die betreffenden Kontakte nicht ansprechen, beruht also darauf, die Ansprechwirksamkeit der Haltespule zu verringern. Diesen Effekt kann man-nun noch dadurch unterstützen, dass man auch die Ansprechwirksamkeit derjenigen Ansprechspule, welche auf der andern Seite des Arbeitsluftspaltes liegt als die Haltespule, ebenfalls vermindert. Damit wird der Fluss im Arbeitsluftspalt bei Erregung dieser Ansprechspule und der Haltespule noch weiter verringert, wodurch die Sicherheit, dass. bei einer solchen Erregung die Kontakte nicht betätigt werden können, noch weiter erhöht wird.
Um zu gewährleisten, dass trotz der Verminderung der Ansprechwirksamkeit dieser Ansprechspule (im Falle der Fig. 3 der Spule C) den betreffenden Kontakten bei Erregung beider Ansprechspulen ein ausreichender Fluss aufgedrückt wird, kann man die Erregung der auf der Seite der Haltespule liegenden Ansprechspule (im Falle der Fig. 3 der Ansprechspule A) entsprechend. steigern.
Die Ansprechwirksamkeit der betreffenden Ansprechspule lässt sich z. B. dadurch verringern, dass man ihre Erregung herabsetzt, indem ihr entweder ein geringerer Strom zugeführt oder ihre Wicklung mit entsprechend geringerer Windungszahl ausgeführt wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Ansprechwirksamkeit dadurch zu verringern, dass man den magnetischen Nebenschluss derart unsymmetrisch zum Arbeitsluftspalt anordnet, dass sich für die beiden Kontaktfedern pro Kontakt unterschiedliche magnetische Nebenschlusswiderstände ergeben, wobei der magnetische Nebenschlusswiderstand für die ausserhalb der Haltespule liegende Kontaktfeder der kleinere ist.
Eine entsprechende Anordnung mit unsymmetrischem magnetischen Nebenschluss zeigt die Fig. 4.
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Die Anordnung entspricht in ihrem grundsätzlichen Aufbau dem in der Fig. 3 dargestellten Kontakt. Es sind hier jedoch die Eisenwege MI und M2 am Arbeitsluftspalt La so angeordnet, dass sich zwischen der Kontaktfeder Fl und dem Eisenweg Ml ein Luftspalt LI mit grösserem Querschnitt ergibt als zwischen der Kontaktfeder F2 und dem Eisenweg M2. Der Querschnitt des hier gebildeten Luftspaltes L2 ist offensichtlich kleiner als der des Luftspaltes Ll.
Infolgedessen ist der magnetische Nebenschlusswiderstand für die in der Ansprechspule C befindliche Kontaktfeder Fl, im wesentlichen gebildet durch den Luftspalt LI und den Eisenweg Ml, kleiner als der magnetische Nebenschlusswiderstand für die in der Ansprechspule A liegende Kontaktfeder F2, im wesentlichen gebildet durch den Luftspalt L2 und den Eisenweg M2. Bei Erregung der Ansprechspule C wird also ein grösserer Teil des von ihr erzeugten Flusses als Streufluss von der Kontaktfeder Fl zum magnetischen Nebenschluss abgelenkt als bei Erregung der Ansprechspule A. Der bei Erregung der Ansprechspule A von der Kontaktfeder F2 austretende Streufluss ist demgegenüber geringer. Auf diese Weise lässt sich also die Ansprechwirksamkeit der Ansprechspule C gegenüber der Ansprechspule A verringern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Koordinatenwähler für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen mit Kontakten, deren Kontaktfedern den sie betätigenden Magnetfluss führen und die an den Kreuzungsstellen des Wählers angeordnet sind, welcher Zeilen- und Reihenspulen (Ansprechspulen) enthält, die je aus einer die gesamte Zeile bzw.
Reihe umfassenden Spule bestehen und an ihren Kreuzungsstellen den magnetischen Kreis des betreffenden Kontaktes umfassen, wobei an jeder Kreuzungsstelle zwischen dem beweglichen Teil der Kontaktfedem und den feststehenden Kontaktiederenden magnetische Nebenschlüsse vorgesehen sind, die Haltespulen umschliessen, die in der Form den Ansprechspulen entsprechen und bei deren Erregung geschlossene Kontakte in diesem Zustand gehalten werden, nach Patent Nr.
198324, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Haltespulen (Hl, 112) zwischen den Kontaktfederenden und den benachbarten Ansprech- spulen (A, B) angeordnet sind und zwischen den Haltespulen und den benachbarten Ansprechspulen ein Zwischenraum vorgesehen ist, in welchem der die betreffende Ansprechspule und die Haltespule umschliessende magnetische Nebenschluss zwecks Bildung eines eigenen Nebenschlusskreises für die Haltespule an die Kontakte herangeführt ist.