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Verfahren zur Verhinderung des Rissigwerdens von Beton-Strassendecken od. dgl. in
Krümmungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung des Rissigwerdens von Betonstrassendecken od. dgl. in Krümmungen, bei welchem Verfahren in der Betondecke nach dem Abbinden Druckspannungen hervorgerufen werden, welche sowohl in der Längsrichtung der Decke als auch in radialer Richtung wirken.
Bisher war es bekannt, den gekrümmten Abschnitt der Betondecke mit Hilfe von Spannvorrichtungen, welche am Anfang und am Ende des gekrümmten Abschnittes angeordnet waren, unter Druck zu setzen ; die so erzeugten Druckspannungen wirkten in der Längserstreckung des Abschnittes. Zur Verhinderung des Auswanderns des gekrümmten Abschnittes nach aussen wurden durch die Decke radial verlaufende Kabel hindurchgeführt, welche an der Krümmungs-Aussenseite der Decke einerseits und an einem im Krümmungsmittelpunkt liegenden Betonklotz od. dgl. anderseits verankert waren.
Bei diesem bekannten Verfahren zur Erzeugung der Druckspannungen war der Aufwand an konstruktiven Mitteln sehr gross und es war keine hinreichende Sicherheit gegeben, dass die erzeugten Spannungen auch über längere Zeiträume im erforderlichen Ausmass aufrechterhalten werden konnten, da es leicht vorkommen konnte, dass sich die Stahlseile dehnten oder infolge von Temperaturschwankungen Längenveränderungen erlitten, so dass ein Auswandern der Betondecke und damit ein Verschwinden der Druckspannungen möglich war.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird nun ein Verfahren der eingangs angeführten Art vorgeschlagen, bei welchem erfindungsgemäss die Druckspannungen in der Längsrichtung durch das Anziehen von zum Krümmungsmittelpunkt gerichteten Keilen und die Druckspannungen in radialer Richtung mit Hilfe von Anschlägen an der Krümmungsaussenseite, gegen welche Anschläge die Decke beim Anziehen der Keile gepresst wird, erzeugt werden.
Weitere Merkmale des Verfahrens und die zu seiner Durchführung erforderliche Vorrichtung werden an Hand der Zeichnung genauer erläutert, in welcher Fig. 1 eine Draufsicht auf einen gekrümmten Strassenabschnitt und Fig. 2 in vergrössertem Massstab einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1 zeigt.
Die Strassendecke gemäss Fig. 1 besteht aus mehreren Abschnitten 1, in welchen durch Anziehen der Keile 2 mit Hilfe der nur schematisch angedeuteten Vorrichtungen 3 Druckspannungen in Strassenlängsrichtung erzeugt werden können.
Zwischen je zwei Keilen 2 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Anschläge oder Widerlager 4 vorgesehen. Diese Anschläge sind mit einem Stahlbeton-Zugband 5 versehen und sind ohne jede Zwischenlage in den Boden gebettet. Zur Erzielung eines gleichmässigen Anliegens der Strassendeckenabschnitte an den Widerlagern 4 und auch auf den Zugbändern 5 ist eine Bitumenschicht 6 zwischen Decke und Zugband vorgesehen.
Beim Anziehen der Keile 2 mit Hilfe der Vorrichtungen 3 wird auf jeden Deckenabschnitt 1 eine Druckspannung in seiner Längsrichtung ausgeübt ; der Deckenabschnitt ist daher bestrebt, nach aussen, vom Krümmungsmittelpunkt weg, auszuweichen. Hiebei stösst er aber gegen die Widerlager 4, welche einen um so grösseren Druck in radialer Richtung zum Krümmungsmittelpunkt hin auf den Deckenabschnitt ausüben, je stärker die Keile angezogen werden.
Es hat sich in der Praxis erwiesen, dass eine besondere Verankerung der Zugbänder im Boden nicht erforderlich ist, da die Reibung zwischen Boden und Zugband völlig hinreicht. Ausserdem setzt der Boden einer Verschiebung des Widerlagers an der mit 7 bezeichneten Fläche des Widerlagers einen sehr hohen Widerstand entgegen. Des weiteren ist auch zu berücksichtigen, dass die Strassendecken und damit auch die Zugbänder in Krümmungen immer nach innen geneigt sind, so dass auch das Eigengewicht der Zugbänder mithilft, ein Verschieben der Widerlager nach aussen zu verhindern.
Bei Anordnung von zwei oder mehr nebeneinanderliegenden Fahrbahnen ist es möglich, die Zugbänder der Anschläge für die innere und die äussere Fahrbahn miteinander zu verbinden und damit die Sicherheit gegen Verschieben der Widerlager noch weiter zu erhöhen.
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Im allgemeinen erfolgt die Verlegung der Keile in der Weise, dass ihre Spitzen entweder alle auf der gleichen Strassenseite, also am Aussenrand oder am Innenrand der gekrümmten Fahrbahn, oder durchgehends oder streckenweise abwechselnd auf beiden Seiten der Fahrbahn zu liegen kommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verhinderung des Rissigwerdens von Betonstrassendecken od. dgl. in Krümmungen, bei welchem in der Betondecke nach dem Abbinden in der Längsrichtung und radial wirkende Druckspannungen hervorgerufen wer- den, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckspannung in der Längsrichtung durch das Anziehen von zum Krümmungsmittelpunkt ge- richtten Keilen und die Druckspannung in radialer Richtung mit Hilfe von Anschlägen an der Krümmungsaussenseite, gegen welche Anschläge die Decke beim Anziehen der Keile gepresst wird, erzeugt werden.