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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 17579.
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Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren und Rektifizieren von Flüssigkeiten, insbesondere von Spiritus.
Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Destillieren und Rektifizieren von Flüssigkeiten, insbesondere von Spiritus.
Die angeschlossene Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 eine Destiilierkolonne und in Fig. 2 einen Dämpfeal) scheider.
Die Abänderung an den Böden der Destillierkolonne gegenüber der im österreichischen Patente Nr. 17578 beschriebenen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Böden horizontal oder schräg von einer Seite des Apparates zur anderen reichen und mit dem nach unten abgebogenen Rande der tiefer liegenden Ablaufseite in eine Rinne des nächst unteren Bodens derart tauchen, dass das seitliche Entweichen der entwickelten Dämpfe verhindert wird, welche durch in den Böden vorgesehene Öffnungen mit erhöhten Rändern im Apparate aufsteigen, wobei die Flüssigkeit in gleicher Menge und Höhe (Dicke) übf'r
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wodurch an der Reinheit der Destillate gewonnen und die Menge des Dampfes, welche zum Verdampfen notwendig ist, erspart wird.
Sollten die Böden ohne Öffnungen gemacht werden, so werden eine oder mehrere Ablaufstutzen hangebracht.
Die durch Dämpfe erwärmte Flüssigkeit, Maische, Lutter u. dgl. gelangt durch' {'in
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Destillierkolonne a.
Sobald die Rinne l gefüllt ist, fliesst die Flüssigkeit über den gerade oder schräg angeordneten Boden b in gleicher Menge und Höhe in die Rinne d, wobei sie stark ent- geistet wird, dann nach Füllung der Rinne d über den Boden c in die Rinne d und dann weiter in gleicher Weise in die folgenden Boden.
Die nach unten abgebogenen Ränder e der einzelnen Böden tauchen in die, die Rinnen füllende Fllissigkeit und verhindern hiedurch ein seitliches Entweichen der im Apparate entwickelten Dämpfe, welche ihren Weg durch die mit erhöhten Rändern versehenen Üffnungen 0 nehmen. Die erhöhten Ränder verhindern die über die Böden rinnende Flüssigkeit, durch die Öffnungen o zu fliessen.
Wenn Böden ohne Löcher in Verwendung kommen sollten, wobei sie jedoch gleiche Ausführung und Lage haben können, wie die Böden b, c, so werden Üherlaufstutzen ' angebracht, welche ein Anstauen der Flüssigkeit verhindern und wobei die Flüssigkeit dadurch zum Abkochen gebracht wird, dass die hinaufsteigenden Dämpfe durch diese Flüssigkeit streichen müssen ; dabei werden die Dämpfe gereinigt und verstärkt.
Zum Zwecke der Abscheidung der Dämpfe nach ihrem Siedepunkte, bedient man sich des in Fig. 2 veranschaulichten Dämpfeabscheiders. Das Verfahren lässt sich an Hand der Einrichtung leicht erklären.
Die beispielsweise aus einem Spiritus-Destillier- oder Rektifizier-Apparate kommenden, mit Wasser, Fuselöl, Aldehyd etc. gemengten Spiritusdämpfe gelangen in den Apparat durch
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die nach unten Abnehmende Temperatur (wobei jedoch die Spiritusdämpfe nicht kondensiert werden) werden die Fuselöl- und Wasserdämpfe derart abgekühlt, dass sie als Kodnensate.
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vom oberen Boden q des Kondensators 4 durch das Mittelrohr auf den Decltel w, welcher die Mischung der Kondensate verhindern soll, und von diesen) auf den KondensatSammelboden v herabfliessen. Die in den anderen Röhren p getrennten Kondensate tropfen auf den Kondensat-Sammelboden v, von welchem sie durch das Rohr x abgeführt werden.
Die durch die Rohre te, s einfliessende, in dem untersten Einlauf z aufsteigende Kühl-
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durch das der Wandung dos Kondensators 4 angepasste gekrümmte Rohr 3, welches unten perforiert ist, durch, um gleichmässig abzukühlen, erwärmt sich allmählich, erscheint bei q auf den Siedepunkt gebracht und fliesst bei 7 ab.
Die von Fuselöl und Wasser gereinigten Dämpfe ziehen durch das Sieb ",'zwischen dem Deckel to und dem Kondensat-Sammelboden v durch deren Mittelöffnung in die Rohre c des Kondensators 5, wo sich derselbe Prozess wiederholt, mit dem Unterschiede, dass hier nur Spiritusdämpfe kondensiert werden und dass die Temperatur des von u durch t aufsteigenden Wassers die Aldehyddämpfe nicht kondensieren kann. Das Kondensat fliesst bei x'ab, um in einem besonderen Küliler auf die nötige Temperatur abgekühlt zu werden.
Der gleiche Vorgang wiederholt sich in dem Kondensator 6, wo die Aldehyddämpfe vollständig kondensiert und abgekühlt worden, nm unten in dem Räume n, auf den Kou- dcnsat-Sammetboden y gelangend, durch i abzufliessen.
Der Zusammensetzung der Dämpfe entsprechend, können selbstverständlich mehrere oder auch nur zwei Kondensatoren verwendet werden, müssen jedoch den verschiedenen Wärmegraden der Kühlflüssigkeit und den nötigen Siedepunkten der zum Kondensieren bestimmten Dämpfe angepasst sein, also ihre Hohe bezw. Kondensfahigkeit dementsprechend gewählt werden.
Die Wirkung der kühlenden Flüssigkeit erklärt sich wie folgt : Die bei z ein- flifssende Kühlfüssigkeit, z. B. Wasser, hat etwa 150 C, durchzieht das Rohr 1 und steigt
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auf den Siedepunkt des in dem Kondensator 6 befindlichen Aldehyddampfes, wobei der Kondensator 6 mit einem Kondensat-Sammelbodon y versehen ist, sie tritt dann durch u und t in das Rohr 2, wo sie wieder durch die unten angebrachten Löcher ausfliesst, steigt in die Höhe, erwärmt sich auf den Siedepunkt des Spiritus, wobei der Kondensator 5 auch mit einem Kondensat-Sammelboden versehen ist, tritt durch s l'in das gekrümmte Rohr 3, wo dasselbe wieder durch die unten angebrachten Löcher (welche den Zweck haben,
das Wasser gleichmässig in die Kondensatoren hineinzuführen und infolgedessen die Temperatur in der horizontalen Ebene gleichmässig zu erhalten) herausfliesst, steigt in die Höhe, erwärmt sich auf die Siedetemperatur des Wassers und fliesst bei 7 als Siedewasser ab.
Durch das entsprechend gleichmässige Zuströmen des Dampfes und des Wassers in entgegengesetzter Richtung wird der Zweck des Verfahrens vollkommen erreicht, weil die heissen Dämpfe vollständig kondensiert und gekühlt werden, wogegen die kühlende Flüssigkeit den Siedepunkt der leichtest kondensierbaren Dämpfe erreicht und die Kondensat-Sammel- böden nur bei den richtigen Wärmegraden anzubringen sind, um die Trennung der verschiedenen Substanzen nach ihren Kondensierungstemperaturen zu bewirken.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur fraktionierten Kondensation eines Dampfgemisches, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfgemisch durch zwei oder mehrere stehende Kondensatoren von oben nach unten geleitet wird, die derart eingerichtet sind, dass die das Kühlmittel aufnehmenden Räume der Kondensatoren derart miteinander verbunden sind und von unten nach oben vom Kühlmittel durchströmt werden, dass zwischen je zwei Kondensatoren in der Reihenfolge der abnehmenden Siedepunkte der Bestandteile des Dampfgemisches im wesentlichen je ein Bestandteil als Kondensat entzogen werden kann.