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BUdeinsteUvorrichtung für Spiegelreilexkameras Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der Bildeinstellvorrichtung für Spiegelreflexkameras, insbesondere Kleinbildkameras nach Patent Nr. 164363, die ein aufrechtes seitenrichtiges Sucherbild gibt, die mittels eines Prismensystems das von einem Objektiv in einer Bildeinstellebene (z. B. auf einer Mattscheibe) entworfene Bild bei im wesentlichen zur Objektivachse paralleler Blickrichtung beobachtbar macht.
Das Wesen der Bildeinstellvorrichtung gemäss dem Stammpatent besteht darin, dass für die Lenkung des Lichtstrahlenbündels innerhalb des Prismensystems dessen Strahleneintrittsfläche oder Strahlenaustrittsfläche als total reflektierende Fläche mitverwendet wird bzw. beide Flächen mitverwendet werden.
Eine besondere Ausgestaltung nach dem Stammpatent besteht darin, dass in Verbindung mit einem Dachkantprisma ein Spiegelprisma vorgesehen ist, bei dem das auf die Strahleneintrittsfläche zurückgespiegelte Strahlenbündel diese unter einem solchen Winkel trifft, dass diese Strahleneintrittsfläche total reflektierend wirkt, so dass erst nach einer weiteren Rückspiegelung das Strahlenbündel aus dieser Fläche austritt, die demnach gleichzeitig die Austrittsfläche bildet.
Zur Beobachtung des Sucherbildes ist in den Strahlengang ein vergrösserndes Linsensystem eingeschaltet. Die mögliche Vergrösserung ist umso stärker, je kürzer der Strahlengang innerhalb des Prismensystems ist.
Zur Erzielung dieses Effektes und um diesen mit einem möglichst kleinen und leichten Prismensystem zu erhalten, besteht das Wesen der weiteren Ausgestaltung der Bildeinstellvorrichtung bei Verwendung eines Prismensystems aus zwei zusammenwirkenden Prismen darin, dass die Strahleneintrittsfläche jedes der Prismenkörper oder zumindest die Strahleneintrittsfläche des dem Auge zugekehrten Prismenkörpers als total reflektierende Fläche den inneren Strahlengang spiegelt.
Die weitere Ausgestaltung der Bildeinstellvorrichtung bezweckt bei möglichst kurzem Strahlengang dieselben auf die Kamera so aufsetzen zu können, dass das Lupenokular nach hinten genügend weit vorragt, dass unter Freihaltung der Kamerahinterwand für die Anordnung von Kassetten u. dgl. das Auge ohne Behinderung des Gesichtsprofils (Nase) dicht an das Okular herangebracht werden kann. In fernerer Ausbildung ist eines der Prismen selbst als Dachkantprisma derart ausgebildet, dass die Dachkantflächen den Strahlengang auf die als total reflektierende Fläche wirksame Strahleneintritts-
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Weiters sind eine oder mehrere der spiegelnden Prismenflächen als Konkavspiegel bzw. ii Verbindung damit auch als Konvexspiegel ausgebildet, oder aber es ist eine der Prismenflächen selbst als Sammellinsenfläche geschliffen.
Besondere Ausbildungen bestehen noch darin, dass der Bildsucher wahlweise für den Einblick von hinten und von oben geeignet gemacht ist und dass in verschiedenem Masse vergrössernde Lupen vorgesehen sind, die wahlweise in den Strahlengang eingeschaltet werden können.
In der Zeichnung ist das erfindungsgemässe Prismensystem in den Fig. 1-10 in Ausführungbeispielen dargestellt. Die Fig. 11-14 zeigen Beispiele einer Spiegelreflexkamera in Rückansicht und Querschnitt mit aufgebautem Prismensystem nach den Fig. 1 und 2. Die Fig. 15-22 zeigen analoge Darstellungen von Einrichtungen für den wahlweisen Einblick von hinten und von oben.
In allen Figuren ist der Verlauf des Haupt- strahles dargestellt.
Fig. 1 zeigt einer einzigen Prismenkörper 1, bei dem der Strahlengang durch die Dachkant- flächen, deren Verschneidungslinien mit 4 be- zeichnet sind, auf die Eintrittsfläche 5 zurück- geworfen wird und schräg nach hinten und oben austritt. Durch Vorsetzen des Glaskeiles l'wird, wie Fig. 2 zeigt, ermöglicht, dass der Strahlengang waagrecht nach hinten austritt, da das dem Auge zugekehrte Prisma entsprechend gekippt an- geordnet werden kann.
Im Beispiel nach Fig. 3 werden die durch die
Fläche 5 eintretenden Lichtstrahlen an der ver- spiegelten Fläche 7 gegen die Eintrittsfläche zurückgespiegelt, an der Eintrittsfläche 5 total reflektiert und treten durch die Fläche 8 in die
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Hache des Prismas 2 über. Durch die Dachkantflächen zwischen der Firstkante 3 und den Verschneidungskanten 4 wird der Strahlengang seitenverkehrt. Er wird an der Eintrittsfläche 9 reflektiert und tritt durch die Fläche 6 aus. Sollte infolge der Konvergenz des Lichtbündels der Totalreflexionswinkel an der Fläche 9 unterschritten werden, so kann der über die Fläche 8 hinausragende Teil derselben verspiegelt werden.
In dem Beispiel nach Fig. 4 ist das Prisma 1 als Dachkantprisma ausgebildet. Der an die Eintrittsfläche 5 anschliessende Teil 5'des Prismas ist gegen die Fläche 5 so geneigt, dass der in das Prisma 2 übertretende und an der Spiegelfläche 10 reflektierte Strahl an der Eintrittsfläche 9 des Prismas 2 reflektiert wird und waagrecht austritt.
Im Beispiel nach Fig. 5, das im wesentlichen dem nach Fig. 1 entspricht, ist die Fläche 7 als bildvergrössernd wirkender Konkavspiegel ausgebildet.
In dem im wesentlichen der Fig. 4 entsprechenden Beispiel nach Fig. 6 ist der an die Fläche 5 anschliessende Flächenteil 5'als Konkavspiegel nutzbar gemacht.
Weitere Varianten nach der Grundanordnung gemäss Fig. 4 zeigen die Fig. 7-10.
In Fig. 7 ist die Fläche 10 als Konkavspiegel ausgebildet. Aus Herstellungsgründen kann dieser Konkavspiegel, wie Fig. 8 zeigt, durch eine an der gewölbten Fläche verspiegelte, auf die Fläche 10 aufgekittete Plankonvexlinse 11 gebildet werden.
Im Beispiel nach Fig. 9 ist die Fläche 5'als konkave, die Fläche 10 als konvexe Spiegelfläche ausgeführt, wodurch die Wirkung einer Brückschen Lupe erzielt wird.
Die gleiche Wirkung wird gemäss Fig. 10 dadurch erzielt, dass die Fläche 10 als konkave Spiegelfläche, die Fläche 6 als Zerstreuungslinsenfläche ausgebildet ist. Die Konkavfläche kann sinngleich wie in Fig. 6 durch eine aufgekittete Plankonvexlinse gebildet werden.
Es ist an sich bekannt, Linsenflächen auf Prismenflächen aufzukitten. Durch das Anschleifen von als Linsen wirkenden Flächen an Prismen selbst, wird demgegenüber der Vorteil erzielt, dass der Strahlengang kürzer sein kann, da aufgekittete Linsen immerhin eine gewisse Dicke besitzen müssen. Als Hohlspiegel wirkende verspiegelte Linsenkörper zu verwenden, die auf eine Prismenfläche aufgekittet sind, ergibt den Vorteil einer einfacheren Herstellungsweise gegenuber dem direkten Anschleifen solcher als Hohlspiegel wirkender Konvexflächen. Bei dem Gesagten ist noch zu berücksichtigen, dass sich als
Zerstreuungslinsen wirkende Konkavflächen (z. B.
6 in Fig. 10) an Prismenkörper leichter anschleifen lassen als Konvexflächen.
Fig. 1 i zeigt die Rückansicht und Fig. 12 den
Schnitt nach der optischen Achse durch eine
Spiegelreflexkamera mit einem Sucherprismen- system nach Fig. 2, die Fig. 13 und 14 die analogen Darstellungen unter Verwendung eines Prismensystems nach Fig. l. Hinter der Austrittsfläche
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verkrampfte Kopfhaltung dicht an das Okular bringen zu können.
In den Fig. 15-22 sind vier Ausführung- beispiele von Sucheranordmmgen dargestellt, die durch einfache Verstellung eines Bestandteiles gestatten, den Sucher für den Einblick von hinten, zumindest annähernd parallel zur Objektivachse, oder von oben zumindest annähernd senkrecht hiezu zu adaptieren. Der Einblick von oben ist insbesondere für wissenschaftliche Aufnahmen von Objekten in Bodennähe u. dgl. oftmals erwünscht.
In dem Beispiel nach den Fig. 15-17 ist das Prisma 2, das dem Prisma in Fig. 14 entspricht, in einem besonderen Gehäuse 13 gelagert, das um die zu den Flächen 8 und 9 senkrechte Achse A-A drehbar ist. Je nach der Drehung gelangt das Prisma samt der Einblickslupe 12 in die Stellung nach Fig. 16 für den Einblick von hinten oder um 90 D gedreht in jene nach Fig. 17 für den Einblick von oben. Gemäss den Fig. 18 und 19 ist neben dem Prisma 2, das den Strahlen-
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prisma 2'angeordnet, das den Strahlengang nach oben wirft. Die Prismen sind in einer Gehäusefassung 13'auf der Kamera verschiebbar angeordnet, so dass wahlweise das Prisma 2 oder 2' in den vom Prisma 1 kommenden Strahlengang eingeschaltet werden kann. Den Prismen 2 und 2' ist je eine Lupe 12 bzw. 12'zugeordnet.
In dem Beispiel nach den Fig. 20 und 21 sind ebenfalls zwei Prismen 2,2'dem Prisma 1 nachgeschaltet, jedoch verschiedenen Flächen des Prismas 1 zugeordnet. Zwischen der einen Austrittsfläche 8 des Prismas 1 und der Eintrittsfläche 9 des Prismas 2'ist eine allenfalls schwach keilförmige verschiebbare Glasplatte 13 eingeschaltet, die zur Hälfte ihrer Länge verspiegelt ist. Wird sie so verschoben, dass die klare Fläche zwischen den Flächen 8 und 9 liegt, so trifft der Strahlengang auf das Prisma 2'und wird nach oben gespiegelt. Liegt jedoch der verspiegelte Teil zwischen den Flächen 8 und 9, so wird der Strahlengang nach unten und durch das Dachkantprisma 2'nach hinten gespiegelt.
Bei Suchern sind vielfach zwei verschiedene Vergrösserungen erwünscht. Die schwächere für die allgemeine Orientierung über den Bildausschnitt und eine stärkere zur endgültigen Scharfeinstellung. Diesem Zweck dient der Sucher nach Fig. 22. Das Prisma 1 ist in der drehbaren
Kugelschale 13 gelagert, mit der es analog wie nach den Fig. 16 und 17 mittels des Knopfes 16 um die zur Eintrittsfläche des Prismas 2 senkrechte
Achse A-A um 90 D gedreht werden kann. Auf dieser Schale drehbar sitzt eine zweite Schale 15, die die zwei Lupen 12 und 12'tragen.
Für die stärkere Vergrösserung kann die Lupe 12 als
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Brücksch% Lupe mit einem positiven und einem negativen Glied ausgebildet sein, wodurch es leicht möglich ist, bei derselben Schnittweite, wie bei der einfachen Lupe 12 eine weit höhere Vergrösserung allerdings auf Kosten des Gesichtsfeldes zu erzielen. Die Schale 15 kann mittels des gerändelten Randes 14 ebenfalls um die Achse A-A gedreht werden, so dass bei beiden Stellungen des Prismas 2 wahlweise die schwächere und die stärkere Vergrösserung eingeschaltet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bildeinste1lvorrichtung für Spiegelreflexkameras, insbesondere Kleinbildkameras nach Patent Nr. 164363 unter Verwendung eines Prismensystems aus zwei zusammenwirkenden Prismenkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahleneintrittsfläche jedes der Prismenkörper oder zumindest die Strahleneintrittsfläche des dem Auge zugekehrten Prismenkörpers als total reflektierende Flächen den inneren Strahlengang spiegeln.