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Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren bezieht sich auf die Herstellung eines Getränkes, welches der Hauptsache nach die Beschaffenheit des gewöhnlichen Bieres aufweist, nur mit dem Unterschiede, dass dasselbe keinen oder nur eine nicht in Betracht kommende Menge von Alkohol enthält. Praktisch wird das Verfahren in folgender Weise durchgeführt :
Das Malz wird mit oder ohne Zusätze eingemischt, u. zw. entweder in gewöhnlicher Weise oder aber vorteilhaft derart, dass nur der geringst mögliche Perzentsatz von Zucker erzeugt wird, welcher mit der gewünschten vollständigen Umwandlung der Getreidestärke zumindest notwendig ist.
Wie bekannt, wird dieses Einmaischen bei der Anwendung einer Anfangstempuratur von ungefähr 72 C un Umwandlung der Maische bei nahezu derselben Temperatur erreicht. Anstatt nun die auf diese Weise erhaltene, durch das Anschwänzwasser verdünnte Bierwürze durch Kochen zu konzentrieren, welcher Vorgang bisher allgemein in der Erzeugung gewöhnlichen Bieres eingehalten wurde, wird die Wirze bis zu einer verhältnismässig niedrigen Temperatur abgekühlt und in die Gärbottiche geleitet.
Dadurch ist ein Kochen der Bierwürze zwischen dem Maischen und Gären vollkommen weggelassen, was das wesentliche Merkmal des Verfahrens bildet. Die Bierwürze wird hierauf durch Zusatz von Obergärungshefe (oder auch Bodenhefe) einer raschen Gärung in den Bottichen unterworfen, welche ungefähr 24-48 Stunden dauert. Auf (liesse Weise
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von Alkohol.
Das auf diese Weise erhaltene gegorene Produkt wird hierauf von der Hefe entweder durch Abklären oder Abschäumen befreit, welcher Vorgang den grössten Teil der Hefe ausscheidet, oder aber die Hefe wird vollständig durch Filtration ausgeschieden und die gereinigte Flüssigkeit in die Braukessel geleitet. In den letzteren wird die Flüssigkeit gekocht, um den Alkohol auszutreiben und dauert diese Kochperiode l'/, bis 3 Stunden.
Durch das Kochen wird nicht nur der Alkohol meistens vollständig oder nur bis zu einem Gehalte von 1% oder weniger entfernt, sondern es wird auch ein grosser Teil der Eiweisskörper niedergeschlagen und dem Produkte der gewünschte Geschmack gegeben. Der Hopfen wird während dieser Kochpcriode zugesetzt.
Das praktisch von Alkohol befreite, gekochte Produkt wird hierauf bis zu einer Temperatur von ungefähr 50C oder niedriger abgekühlt und in Behälter geleitet, in welchen die Flüssigkeit je nach Wunsch weiter behandelt wird. Soll z. B. ein von Alkohol vollkommen befreites Getränk erzeugt werden, so wird demselben die notwendige Frische dadurch gegeben, dass dasselbe mit Kohlensäure in der gewöhnlichen Weise unter Druck imprägniert wird. Liegt auf der anderen Seite kein Bedenken für die Herstellung eines Getränkes mit nur 1% Alkoholgehalt vor, so kann die gewünschte Kohlensäure in das abgekühlte Produkt der Kochperiode eingeführt werden, indem dieses Produkt'einer geringen zweiten Gärung (z. B. durch Zusatz von Kräussen) unterzogen wird.
Die weiteren Behandlungen dieses Getränkes sind dieselben, welchen gewöhnliches Bier unterworfen wird. um dasselbe für den Markt vorzubereiten.
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Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens resultieren aus der Hinweglassung der Kochperiode zwischen dem Maischen und Garen. Dieses Kochen ist bisher in der Erzeugung gewöhnlichen Bieres beibehalten worden, um eine grosse Menge des feinen Aromas im Biero zu erhalten, während die Kochperiode nach der Gärung der Flüssigkeit den Zweck hat, den Alkohol zu entfernen. Bei dieser Kocbperiode jedoch wird nicht nur dieser Zweck erreicht, sondern es wird auch der Hopfongeschmack vollkommen vernichtet ; wodurch jene Elemente aus der Flüssigkeit entfernt werden, welche den am meisten ausdrucksvollen Biergeschmack liefern.
Auf diese Weise wird also das zum zweitenmale erfolgende Kochen nicht nur das Hopfenaroma zerstören, sondern der bittere Geschmack des Hopfens kommt zur nachteiligen Beeinflussung des Biergeschmackes mehr zur Geltung. Mehr noch macht sich infolge des zum zweitenmale erfolgenden Kochens das Überkochen des Malzextraktes bemerkbar, welches dem Getränke einen bitteren, brodartigen Geschmack verleiht und die Farbe des Bieres verdunkelt.
Wird jedoch die Würze zwischen dem Maischen und Gären nicht gekocht und der Hopfen während der Kochperiode nach der Gärung zugegeben, so wird das Hopfenaroma in dem Produkte erhalten, dadurch die Zerstörung desselben bei der Austreibung des Alkohols und auch die zweite Kochperiode des Malzextraktes mit ihren nachteiligen Folgen verhindert.