AT16888U1 - Verfahren zur herstellung eines bierhaltigen mischgetränks - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines bierhaltigen mischgetränks Download PDF

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AT16888U1 ATGM50162/2019U AT501622019U AT16888U1 AT 16888 U1 AT16888 U1 AT 16888U1 AT 501622019 U AT501622019 U AT 501622019U AT 16888 U1 AT16888 U1 AT 16888U1
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines bierhaltigen Mischgetränks, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: a. Bereitstellen einer Würze; b. Würzekochen der mit Hopfen oder Hopfenextrakt angereicherten Würze; c. Gärung der Würze; d. Zugabe einer bereitgestellten säurearmen Limonade; dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein wesentlicher Teil der Würze vor dem Würzekochen milchsauer vergoren wird.

Description

Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines bierhaltigen Mischgetränks, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
[0002] a. Bereitstellen einer Würze; b. Würzekochen der mit Hopfen oder Hopfenextrakt angereicherten Würze; c. Gärung der Würze; d. Zugabe einer bereitgestellten, säurearmen Limonade.
[0003] Sie betrifft auch ein bierhaltiges Mischgetränk, wobei das Mischgetränk zumindest eine säurearme Limonade und Bier zumindest einer Biersorte enthält.
[0004] Bierhaltige Mischgetränke erfreuen sich großer Beliebtheit, da diese den herben Geschmack von Bier in Kontrast zu einem weiteren Geschmack oder Geschmäckern der Limonade stellen. Dabei wird Bier, welches von sich aus einen Alkoholgehalt aufweist, in der Regel im Bereich von 4 Vol.-% - 10 Vol.-%, mit zumindest einer weiteren Flüssigkeit gemischt, in der Regel mit einer Limonade. Dies senkt den Alkoholgehalt, was die Haltbarkeit des sich daraus ergebenden Mischgetränks herabsetzt. Darum enthalten solche Mischgetränke meist künstliche Konservierungsmittel, um die Haltbarkeit zu verlängern. Diese können den Geschmack oder die Farbe des Mischgetränks negativ beeinflussen oder unter Umständen gesundheitsbedenklich sein, weshalb diese wenig vorteilhaft sind. Eine Erhöhung des Alkoholgehalts ist nicht gewünscht, da die Leichtigkeit von Mischgetränken geschätzt wird. Werden keine Konservierungsmittel verwendet, so kann das Mischgetränk nur sehr kurz gelagert werden, was zu logistischen Problemen in der Gastronomie führt.
[0005] Meist wird zur Herstellung von Radler Limonaden auf Fruchtbasis verwendet, welche ein Aroma, durch Zucker oder andere Inhaltsstoffe einen süßen Geschmack und durch einen hohen Säuregehalt niedrigen pH-Wert und damit sauer schmeckende Komponente aufweisen. Diese geschmackliche Kombination wird sehr geschätzt und als gut passend zum herben Geschmack des Bieres empfunden.
[0006] Werden aber säurearme Limonaden verwendet, also Limonaden mit einem pH-Wert von 4 oder höher, vorzugsweise einem pH-Wert von 4,5 oder höher, so muss der saure Geschmack durch - meist künstliche - Zusatzstoffe eingestellt werden. Damit ist die Herstellung eines möglichst naturbelassenen Mischgetränks nicht möglich, ohne nachteilige Geschmacksveränderungen in Kauf zu nehmen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist, ein wohlschmeckendes, bierhaltiges Mischgetränk unter Verwendung einer säurearmen Limonade bereitzustellen, welches frei von Zusatzstoffen ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest ein wesentlicher Teil der Würze vor dem Würzekochen milchsauer vergoren wird.
[0009] Sie wird auch dadurch gelöst, dass die Biersorte ein milchsauer vergorenes Bier ist.
[0010] Unter milchsaurer Vergärung wird dabei ein mikrobiologischer Prozess verstanden, bei dem eine Flüssigkeit mit zumindest einem Stamm von Milchsäurebakterien versetzt wird und bei einer Temperatur, bei der die Milchsäurebakterien stoffwechselaktiv sind, inkubiert wird. Dadurch setzen die Milchsäurebakterien Stoffe in der Flüssigkeit um und produzieren unter anderem Milchsäure. Dem entsprechend ist ein milchsauer vergorenes Bier ein Bier, das im Laufe seiner Herstellung zumindest einmal mit Milchsäurebakterien vergoren wurde.
[0011] Durch die Milchsäurevergärung wird der pH-Wert des Bieres herabgesetzt, wodurch im Mischgetränk zusatzstofffrei ein niedriger pH-Wert erreicht werden kann, auch wenn die Limonade einen höheren pH-Wert aufweist.
[0012] Unter wesentlichen Teil der Würze wird dabei mindestens 40% der Würze verstanden. So kann der Säuregehalt ausreichend tief eingestellt werden, um auch im Mischgetränk einen
ausreichenden Grad zu erreichen.
[0013] Darüber hinaus führt die Milchsäurevergärung zu einer erhöhten Haltbarkeit des Mischgetränks, ohne den Alkoholgehalt maßgeblich zu verändern. Die Milchsäurevergärung verlängert also die Haltbarkeit des Mischgetränks und trägt zusätzlich positiv zum Geschmack bei. Darüber hinaus handelt es sich dabei um einen rein biologischen, natürlichen Prozess, was von vielen Konsumenten positiv wahrgenommen wird.
[0014] Das verwendet Bier ist dabei vorzugsweise ein Vollbier, dass untergärig vergoren wird.
[0015] Die Würze ist ein allgemein bekanntes Zwischenprodukt beim Bierbrauen, das durch Vermischen von Malz und Wasser, Maischen der Mischung und eventuell Läutern hergestellt wird. Dabei können noch weitere Substanzen zugesetzt werden und/oder zusätzliche Arbeitsschritte eingefügt werden. Vorzugsweise wird die Würze geläutert, bevor sie milchsauer vergoren wird, alternativ kann sie auch danach geläutert werden.
[0016] Vorzugsweise wird zum Würzekochen die Würze zuerst erhitzt und bei oder nach Erreichen der erwünschten Kochtemperatur Hopfen hinzugefügt. Durch das Würzekochen werden die Milchsäurebakterien abgetötet und damit eine weitere Veränderung des pH-Wertes verhindert.
[0017] Vor der Gärung der Würze wird diese vorzugsweise in einem Whirlpool oder anderer geeigneter Einrichtung ausgeschlagen, um unerwünschte Bestandteile wie ungelöste Hopfenbestandteile oder ausgefallene Proteine zu entfernen.
[0018] Zur Gärung der Würze in Schritt c wird die Würze mit Hefepilzen zumindest eines Stammes versetzt und vergoren. Dazu wird die Würze vor Zugabe der Hefe gekühlt, besonders vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 5 °C und 15 °C, ganz besonders vorzugsweise auf etwa 10 °C.
[0019] Die Hauptgärung der Würze im Zuge des Gärungsschritts mit Hefe wird vorzugsweise über zumindest 5 Tage, besonders vorzugsweise zwischen 6 und 8 Tagen durchgeführt.
[0020] Unter Limonade wird in diesem Sinne ein Getränk auf Wasserbasis mit Aromastoffen verstanden, beispielsweise Fruchtsaft, Extrakte, Konzentrate und ähnliches. Dabei kann die Limonade unter anderem auch Zucker enthalten. Es kann vorzugsweise ein Extrakt aus Zitronenverbene, besonders vorzugsweise ein Kaltextrakt oder ein Heißextrakt aus Zitronenverbene verwendet werden.
[0021] Vorzugsweise beträgt das Mischungsverhältnis des Mischgetränks etwa 3:2 Bier zu Limonade.
[0022] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei der milchsauren Vergärung der pH-Wert der Würze auf 3,8 oder darunter, vorzugsweise auf 3,5 oder darunter und besonders vorzugsweise auf etwa 3,2 gesenkt wird. So kann eine ausreichende Haltbarkeit sichergestellt werden, ohne dass der Geschmack negativ beeinflusst wird. Dies gilt auch, wenn die Biersorte einen pH-Wert von maximal 3,8 und vorzugsweise maximal 3,5 und besonders vorzugsweise etwa 3,2 aufweist.
[0023] Weiters kann vorgesehen sein, dass zur milchsauren Vergärung in einem Vorvergärungsschritt eine Anzuchtwürze mit Milchsäurebakterien, vorzugsweise mit zumindest einem Stamm von Lactobacillus amylovorus, zumindest 24 Stunden, vorzugsweise zumindest 36 Stunden, besonders vorzugsweise zumindest 44 Stunden vorvergoren wird, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 23 ° und 40 °C, besonders vorzugsweise zwischen 27 °C und 35 °C. Die Milchsäurebakterien können sich so in der Anzuchtwürze vermehren, wodurch eine hohe Zahl an Milchsäurebakterien bereitgestellt werden kann. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn nach der Vorvergärung ein weiterer Vergärungsschritt durchgeführt wird, der den Milchsäurebakterien einen guten Stoffwechselbetrieb ermöglicht. Diese Anzuchtwürze, die dann einen hohen Gehalt an stoffwechselaktiven Milchsäurebakterien aufweist, kann nach der Vorvergärung zur Würze hinzugefügt werden, um dort den eigentlichen Hauptvergärungsschritt zur milchsauren Vergärung durchzuführen. Dabei ist die Menge der zur Würze zugesetzte Anzuchtwürze wesentlich geringer als die der Würze selbst. Die Vorvergärung kann also als Vervielfältigungsschritt dienen, durch die eine möglichst schnelle pH-Wert-Senkung erreicht werden kann. Die Vorvergärung kann
dabei in Fässern stattfinden. Die Anzuchtwürze kann eine beliebige, vorbereitete Würze sein und ist vorzugsweise die Würze eines vorangegangenen erfindungsgemäßen Bierbrauverfahrens zur Herstellung eines Mischgetränks. Dabei ist optimal, wenn dieser Vorvergährungsschritt mit der Bereitstellung der Würze so zeitlich abgestimmt wird, dass die Vorvergärung der Anzuchtwürze abgeschlossen ist, wenn die Würze zur milchsauren Vergärung bereit ist.
[0024] Weiters ist vorteilhaft, wenn zur milchsauren Vergärung in einem Hauptvergärungsschritt die Würze mit Milchsäurebakterien, vorzugsweise mit zumindest einem Stamm von Lactobacillus amylovorus, zumindest 8 Stunden, vorzugsweise zwischen 10 Stunden und 18 Stunden vergoren wird, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 30 °C und 50 °C, vorzugsweise zwischen 40 °C und 48 °C, ganz besonders vorzugsweise zwischen 42 °C und 47 °C. Dadurch können die Milchsäurebakterien Zucker und andere Substanzen der Würze zu Milchsäure und anderen Produkten umsetzen und so den Geschmack verändern sowie den pH-Wert senken.
[0025] Besonders vorteilhaft ist, wenn zur Vorvergärung beim Vorvergärungsschritt die Anzuchtwürze mit Milchsäurebakterien beimpft wird, vorvergoren wird und die Milchsäurebakterien haltige vorvergorene Anzuchtwürze zur Würze vor dem Hauptvergärungsschritt zugeführt wird. So ist nur eine geringe Menge an Milchsäurebakterien zur Beimpfung nötig, um eine ausreichende Zahl an Milchsäurebakterien und damit eine ausreichende Umsetzung der Substanzen in der Würze zu erreichen.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Bereitstellen der Würze das Läutern der Würze umfasst, wobei die Würze während oder nach dem Läutern auf eine Temperatur unter 65 °C, vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 50 °C und 25 °C, besonders vorzugsweise auf etwa 45 °C abgekühlt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass schnell mit der Milchsäurevergärung begonnen werden kann, ohne die hinzugefügten Milchsäurebakterien zu schädigen oder deren Zahl zu verkleinern.
[0027] Um einen vollmundigen, angenehmen Geschmack zu erhalten, kann das durch die Gärung der Würze erhaltene Jungbier vor Zugabe der Limonade gelagert werden, vorzugsweise zumindest zwei Wochen.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass die zur Bereitstellung der Limonade Wasser oder eine andere Flüssigkeit mit Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze vermischt wird und nach einer definierten Zeit wieder vom Pflanzenmaterial getrennt wird. Mit anderen Worten wird eine Extraktion des Pflanzenmaterials durchgeführt, in diesem Fall eine Fest-Flüssig-Extraktion. Dabei kann während der Extraktion die Flüssigkeit gemischt werden. Nicht lösliche Pflanzenreste werden nach der Extraktion, welche in der Regel eine gewisse Extraktionsdauer aufweist, entfernt. Dazu kann das Pflanzenmaterial in einen flüssigkeitsdurchlässigen Behälter wie einem Baumwollsack angeordnet werden, bevor es mit der Flüssigkeit durchmischt wird. Dies erleichtert das nachträgliche Entfernen des Pflanzenmaterials.
[0029] Vorteilhaft kann sein, wenn zur Bereitstellung der Limonade Wasser oder eine andere Ausgangsflüssigkeit mittels Kaltextraktion von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze aromatisiert wird. Dabei wird schonend das Aroma aus dem Pflanzenmaterial extrahiert und eine Limonade bereitgestellt, die keinen oder einen vernachlässigbaren Zuckergehalt aufweist, was die Haltbarkeit weiter erhöht. Ist ein bestimmter Zuckergehalt wünschenswert, so kann dieser nachträglich durch Zugabe von Zucker genau eingestellt werden. Darüber hinaus kann so auf besonders schonende Art ein Aroma der Limonade erreicht werden, der überraschenderweise besonders gut zum Geschmack des milchsauer vergorenen Bieres passt. Dies gilt auch, wenn die Limonade ein Kaltextrakt von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze ist.
[0030] Unter Kaltextraktion wird dabei eine Extraktion durch Vermischung einer Flüssigkeit wie Wasser oder einer andern Ausgangsflüssigkeit bei einer Temperatur von unter 50 °C, vorzugsweise in etwa bei Zimmertemperatur oder darunter, mit Pflanzenmaterial verstanden.
[0031] Um eine Oxidation oder mikrobielles Wachstum während der Kaltextraktion zu verhindern, kann vorgesehen sein, dass das Wasser oder die andere Ausgangsflüssigkeit vor der Kaltextraktion mit Kohlendioxid versetzt wird. Dabei muss das Wasser nicht bis zum Sättigungsgrad
karbonisiert werden, es kann auch vorgesehen sein, dass nur eine leichte Karbonisierung durchgeführt wird.
[0032] Alternativ kann vorgesehen sein, dass zur Bereitstellung der Limonade Wasser oder eine andere Flüssigkeit auf 50 °C bis 80 °C erhitzt wird, dann Pflanzenmaterial zur Extraktion für eine definierte Zeit zugegeben wird. Nach der definierten Zeit wird das Pflanzenmaterial wieder entfernt. Durch eine derartige Heißextraktion kann ein anderes Aroma erreicht werden, als durch die Kaltextraktion, was ebenso vorteilhaft sein kann. Dies gilt auch, wenn die Limonade ein Heißextrakt von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze ist. Dabei wird hier unter Heißextrakt ein Extrakt verstanden, das bei eine Flüssigkeitstemperatur von 50 °C bis 80 °C durchgeführt wird.
[0033] Vor oder nach der Extraktion können der Flüssigkeit Zusatzstoffe wie Zucker oder Kohlensäure zugesetzt werden.
[0034] Die Extraktion erfolgt vorzugsweise unter Atmosphärendruck.
[0035] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Limonade nach der Extraktion mit Kohlendioxid versetzt wird. Dabei kann dies sowohl für Kaltextrakte als auch für - wie oben beschrieben Heißextrakte vorteilhaft sein. Bei Heißextrakten ist es dabei vorteilhaft, wenn der Extrakt abgekühlt wird, bevor Kohlensäure zugesetzt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das Mischgetränk ausreichend Kohlendioxid enthält, wenn ein prickelndes Gefühl während des Trinkens erwünscht ist. Außerdem kann so der Verlust von Kohlendioxid während der Kaltextraktion ausgeglichen werden, wenn das Wasser oder die andere Ausgangsflüssigkeit vor der Extraktion karbonisiert wurde.
[0036] Besonders vorteilhaft ist, wenn das Mischgetränk frei von konservierenden Zusatzstoffen ist oder wenn im Zuge des Herstellungsverfahrens dem bierhaltigen Mischgetränk kein konservierender Zusatzstoff zugesetzt wird. Dadurch wird bleibt das Mischgetränk natürlich und das Risiko von unerwünschten Nebeneffekten der konservierenden Zusatzstoffe wird verhindert.
[0037] Mit konservierenden Stoffen sind Stoffe gemeint, welche in der Regel hauptsächlich zur Konservierung, also zur Verlängerung der Haltbarkeit hinzugesetzt werden. Dies sind meist Stoffe oder deren Mischungen, die in geringen Konzentrationen bereits eine derartige Wirkung entfalten, also meist antimikrobielle Eigenschaften aufweisen.
[0038] In der Folge wird eine nicht einschränkende Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens eines erfindungsgemäßen Mischgetränks erläutert. Dabei können vor, während, zwischen oder nach den beschriebenen Verfahrensschritten noch weitere Schritte durchgeführt werden.
[0039] Zunächst wird aus Produkten mit Bio-Qualität ein Bio-Vollbier mit Milchsäurefermentation und eine Bio-Zitronenverbenelimonade hergestellt, welche anschließend miteinander in einem Verhältnis von 60% Bier und 40% Limonade gemischt werden.
[0040] Für das Bier wird eine Würze durch Vermengen von Wasser mit Bio-Gerstenmalz, Maischen der Mischung und anschließendes Läutern, also Filtrieren, erhalten.
[0041] Das Maischprogramm entspricht in seinem Beginn einem normalen Infusionsmaischverfahren. Einmaischen bei 48 °C, Maltosebildungsrast bei 64 °C und Aktivität der B-Amylasen, Verzuckerungsrast bei 72 °C und Aktivität der a-Amylase.
[0042] Abgemaischt wird bei 72 °C. Schließlich wird kalt geläutert, also kaltes Wasser nach oder während Ablauf der Vorderwürze zum Läutern zugeführt, um die Temperatur in der Würzepfanne auf 45 °C zu senken.
[0043] Zwei Tage vor Durchführung des beschriebenen Maischprogramms wird eine Menge Anzuchwürze in zwei Fässern mit Lactobacillus amylovorus beimpft. Die Fässer werden anschließBend zwei Tage bei 30 °C bebrütet. Als Anzuchtwürze kann eine Würze verwendet werden, welche nach dem gleichen Herstellungsverfahren wie oben beschrieben hergestellt wurde.
[0044] Reicht das kalte Läutern nicht aus, wird die Würze über einen Würzekühler im Kreislauf gepumpt und auf 45 °C abgekühlt.
[0045] Die nun kalte Würze wird mit der zuvor bereitgestellten Anzuchtwürze vermengt - wodurch eine große Menge Milchsäurebakterien zugeführt wird - und für 12 Stunden unter Einsatz eines Rührwerks auf 45 °C gehalten. Dies entspricht einem Temperaturoptimum von Lactobacillus amylovorus zur optimalen Milchsäureausbeute.
[0046] Der pH-Wert der Würze fällt hierbei von 5,6 auf ca. 3,2 ab.
[0047] Ist der gewünschte pH-Wert über eine Kontrolle festgestellt worden, wird die Würze erhitzt und zur Kochung gebracht. Durch die Erhitzung und Kochung werden die Milchsäurebakterien abgetötet und unwirksam, der entstandene pH-Wert bleibt bestehen. Nach Kochbeginn wird BioHopfen beigegeben.
[0048] Danach erfolgt ein Ausschlagen und eine Abkühlung auf eine Anstelltemperatur von etwa 10 °C, die Gärung durch Hefezugabe sowie eine Lagerung für etwa 2 bis 3 Wochen.
[0049] Für die Limonadenherstellung wird kaltes Brauwasser karbonisiert und anschließend mit Bio-Zitronenverbene vermischt um diese zu extrahieren. Hierbei wird die Bio-Zitronenverbene vor der Vermischung mit dem Wasser wie bei einem Teesieb in einem Siebträger (wie beispielsweise einem Baumwollbeutel) gegeben und das Wasser zirkuliert, die Aromen lösen sich schonend. Anschließend werden die Siebträger samt Rohstoff entfernt und der Bio-Rübenzuckersirup zugegeben.
[0050] Die fertige Limonade wird schließlich mit dem fertig vergorenen Sauerbier vermischt. Damit wird ein Mischgetränk erhalten, das Bio-Qualität aufweist und frei von jeglichen Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln ist.

Claims (16)

Ansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines bierhaltigen Mischgetränks, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
a. Bereitstellen einer Würze;
b. Würzekochen der mit Hopfen oder Hopfenextrakt angereicherten Würze; c. Gärung der Würze;
d. Zugabe einer bereitgestellten, säurearmen Limonade;
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein wesentlicher Teil der Würze vor dem Würzekochen milchsauer vergoren wird.
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der milchsauren Vergärung der pH-Wert der Würze auf 3,8 oder darunter, vorzugsweise auf 3,5 oder darunter und besonders vorzugsweise auf etwa 3,2 gesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur milchsauren Vergärung in einem Vorvergärungsschritt eine Anzuchtwürze mit Milchsäurebakterien, vorzugsweise mit zumindest einem Stamm von Lactobacillus amylovorus, zumindest 24 Stunden, vorzugsweise zumindest 36 Stunden, besonders vorzugsweise zumindest 44 Stunden vorvergoren wird, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 23 °C und 40 °C, besonders vorzugsweise zwischen 27 °C und 35 °C.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur milchsauren Vergärung in einem Hauptvergärungsschritt die Würze mit Milchsäurebakterien, vorzugsweise mit zumindest einem Stamm von Lactobacillus amylovorus, zumindest 8 Stunden, vorzugsweise zwischen 10 Stunden und 18 Stunden vergoren wird, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 30 °C und 55 °C, vorzugsweise zwischen 40 °C und 50 °C.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorvergärung beim Vorvergärungsschritt die Anzuchtwürze mit Milchsäurebakterien beimpft wird, vorvergoren wird und die Milchsäurebakterien haltige vorvergorene Anzuchtwürze zur Würze vor dem Hauptvergärungsschritt zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen der Würze das Läutern der Würze umfasst, wobei die Würze während oder nach dem Läutern auf eine Temperatur unter 65 °C, vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 50 °C und 25 °C, besonders vorzugsweise auf etwa 45 °C abgekühlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Gärung der Würze erhaltene Jungbier vor Zugabe der Limonade gelagert wird, vorzugsweise zumindest zwei Wochen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bereitstellung der Limonade Wasser oder eine andere Ausgangsflüssigkeit mittels Kaltextraktion von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze aromatisiert wird.
9. Verfahren nach einem Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser oder die andere Ausgangsflüssigkeit vor der Kaltextraktion mit Kohlendioxid versetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bereitstellung der Limonade Wasser oder eine andere Flüssigkeit auf 50 °C bis 80 °C erhitzt wird und dann Pflanzenmaterial zur Extraktion für eine definierte Zeit zugegeben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Limonade nach der Extraktion mit Kohlendioxid versetzt wird.
12. Bierhaltiges Mischgetränk, wobei das Mischgetränk zumindest eine säurearme Limonade und Bier zumindest einer Biersorte enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Biersorte ein milchsauer vergorenes Bier ist.
13. Bierhaltiges Mischgetränk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Biersorte einen pH-Wert von maximal 3,8 und vorzugsweise maximal 3,5 und besonders vorzugsweise etwa 3,2 aufweist.
14. Bierhaltiges Mischgetränk nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Limonade ein Kaltextrakt von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze ist.
15. Bierhaltiges Mischgetränk nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Limonade ein Warmextrakt von Pflanzenmaterial zumindest einer Pflanze ist.
16. Bierhaltiges Mischgetränk nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgetränk frei von konservierenden Zusatzstoffen ist.
Hierzu keine Zeichnungen
777
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