<Desc/Clms Page number 1>
Einfonturige Kulierwirkware mit Verdichtungsauflage
Gegenstand der Erfindung ist eine einfonturige
Kulierwirkware mit Verdichtungsauflage, die bei Anwendung einer an sich bekannten Bindung ein dem gewebten Duvetine sehr ähnliches Aus- sehen hat, so dass der Wirkware neue Anwendungs- gebiete erschlossen werden.
Das Erzeugnis hat infolge des Zusammenwirkens besonderer Faktoren überdies verschiedene vorteilhafte Eigenschaften, die es für Kleidungsstücke sehr geeignet machen.
Diese Faktoren sind in erster Linie ein bestimmter
Kulierverbrauch des Grundes und der Ver- dichtungsfläche mit daraus folgender verschiede- ner Dehnbarkeit dieser Flächen, in zweiter Linie die besondere Beschaffenheit des Grund-bzw.
Verdichtungsfadens hinsichtlich Faserlänge und
Faserdicke, Drehzahl und Dehnbarkeit, schliess- lich eine Nachbehandlung der Ware, die dem vor- liegenden Zweck angepasst ist.
Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, dass die Grundfläche in glatter Wirkbindung aus einem glatten dünnen Kammgarnfaden mit einem
Kulierverbrauch von 400 bis 450% des geraden
Fadens und die Verdichtungsauflage aus einem rauhen, dickeren Streichgarnfaden mit einem
Kulierverbrauch von 130 bis 160% des geraden Fadens gearbeitet ist.
Das Grundgewirk, welches aus dem in der Zeichnung mit a bezeichneten Faden besteht, ist dünn und hat eine erhebliche Dehnbarkeit, die durchschnittlich gleich der Rohwarenbreite ist.
Die aus dem Faden b erzeugte Verdichtungsfläche ist schwerer und hat eine geringere Dehnbarkeit, die ein Viertel der Rohwarenbreite nur wenig übersteigen soll. Sie weist eingebundene Henkel c, welche in die Grundmaschen eingreifen und flotte Henkel d auf, die über mehrere Grundmaschen frei auf der Rückseite des Grundgewirkes aufliegen. Die Dehnung der Grundfläche ist durch die Verdichtungsfläche derart begrenzt, dass eine schädliche Beanspruchung des Grundfadens a bei normaler Beanspruchung der Ware als Kleidungsstück niemals eintreten kann.
Die lockere dünne Grundfläche gestattet eine leichte Verschiebbarkeit der Verdichtungsfläche in der Grundfläche, wodurch das Erzeugnis zwar eine ausreichende, wenn auch geringere Elastizität gegenüber einer normalen Wirkware gleicher Bindung aufweist, jedoch bei sehr geringem Gewicht und grossem Lufteinschluss und somit Wärmehaltung, infolge der geringeren Dehnbar- keit dem Kleidungsstück einen ungleich besseren
Sitz verleiht, als dies bei Wirkware sonst möglich ist.
Wird hiedurch bereits ein dem Duvetine ähn- licher Webstoffcharakter erzielt, so kann derselbe durch zusätzliche Massnahmen noch erheblich verstärkt werden. Dies kann vor allem durch die
Wahl von Fäden mit bestimmten Eigenschaften geschehen. Wie Versuche ergeben haben, wird das beste Ergebnis dann erreicht, wenn Grund- faden und Verdichtungsfaden gleiche Faserlänge (z. B. 32-35 mm) und Faserdicke (z. B. 0-014 mm) aufweisen und die Drehzahl des Verdichtungs- fadens um 2-3 Drehungen grösser ist als diejenige des Grundfadens, die z. B. 9-10 Drehungen auf l"engl. beträgt. Der weniger gedrehte Grund- faden gestattet durch die lockere Maschenbildung eine leichtere Verfilzung, wogegen der stärker gedrehte Streichgarnfaden der Ware die gewünschte Reissfestigkeit verleiht.
Während die Dehnbarkeit der Grundfläche ein Mehrfaches der Dehnbarkeit der Verdichtungsauflage beträgt, wird der Erfindungszweck dann erreicht, wenn die Dehnbarkeit des Verstärkungsfadens ungefähr um die Hälfte grösser ist als diejenige des Grundfadens, z. B. 12% gegenüber 8% beträgt.
Die vorzugsweise auf einfonturigen Rundwirkmaschinen hergestellte Ware erfährt erfindunggemäss eine besondere Nachbehandlung, indem die Verdichtungsfläche nach einem leichten Walken gerauht und geschoren wird. Diese an sich bekannten Vorgänge wirken sich im vorliegenden Falle sehr günstig aus, weil infolge der Eigenschaften der Ware, insbesondere wegen der langen flotten Henkel des Verdichtungsfadens beim Rauhen keine Verletzung des Grundfadens eintreten kann, wodurch die Haltbarkeit der Ware gewährleistet ist, die im übrigen eine flaumartige, flockenfreie Decke hat, welche die Wärmehaltung noch steigert.
Der dem Duvetine ähnliche Webstoffcharakter der Wirkware gemäss der Erfindung ermöglicht es, die Ware für Kleidungsstücke zu verwenden, die bisher nur aus Webstoffen hergestellt werden.
Anderseits erhalten gewirkte Kleidungsstücke wie Pullover und Wollwesten infolge des Körpers der Ware eine ungleich bessere Passform und Form- beständigkeit auch bei längerem Tragen. Sehr gute Wirkungen können in dieser Hinsicht bei
<Desc/Clms Page number 2>
Pullovern erzielt werden, an derenAbschlusskanten eine zweifonturige Strickware angesetzt wird, welche elastischer ist, einen richtigen Sitz am Körper sichert und eine gute Passform ergibt.
Infolge des verhältnismässig geringen Fadenverbrauches ist die Ware leichter als Webstoff, infolge der lockeren Bindung voluminöser und infolge der grossen Lufteinschlüsse bei gleichzeitiger Dichte gut wärmehaltend.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einfonturige Kulierwirkware mit Verdichtungsauflage, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche in glatter Wirkbindung aus einem glatten dünnen Kammgarnfaden mit einem Kulierverbrauch von 400 bis 450% des geraden Fadens und die Verdichtungsauflage aus einem rauhen dickeren Streichgarnfaden mit einem Kulierverbrauch von 130 bis 160% des geraden Fadens gearbeitet ist.