AT16243B - Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier.

Info

Publication number
AT16243B
AT16243B AT16243DA AT16243B AT 16243 B AT16243 B AT 16243B AT 16243D A AT16243D A AT 16243DA AT 16243 B AT16243 B AT 16243B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
yeast
beer
alcohol
production
wort
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Valentin Lapp
Original Assignee
Valentin Lapp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Valentin Lapp filed Critical Valentin Lapp
Application granted granted Critical
Publication of AT16243B publication Critical patent/AT16243B/de

Links

Landscapes

  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Österreichische   PATENTSCHRIFT   Nr.     16243.   



    VALENTIN LAPP IN LEIPZIG.   Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier. 



   Seitdem sogenanntes alkoholfreies Bier hergestellt und in den Handel gebracht worden ist, ist das Bedürfnis nach   einem guten, wirklich bierähnlich schmeckenden   und wie Bier aussehenden alkoholfreien-u. zw. wirklich alkoholfreien-Bier immer grosser und allgemeiner geworden. Die bisherigen Verfahren zur Herstellung solcher   Getränke   lieferten jedoch noch kein Produkt, das alle berechtigten Ansprüche an Qualität, Geschmack und Aussehen befriedigte. Insoweit die bisher hergestellten Produkte wirklich bierartig waren, waren sie nicht tatsächlich alkoholfrei, sondern nur alkoholarm und insoweit wirklich alkoholfreie Getränke der in Rede stellenden Art bekannt geworden sind, konnten diese nicht als alkoholfreies Bier, sondern nur als alkoholfreie Wiirze bezeichnet werden. 



   Das nachstehend beschriebene Verfahren ermöglicht nun ein tatsächlich alkoholfreies Bier herzustellen, welches die Bezeichnung Bier um deswillen für sich in Anspruch nehmen darf, als es einem   Gärungsprozess   unterworfen wird, der zu einer gewissen Zeit eine Unterbrechung bezw. dauernde   Aufhebung   erfährt, wobei während dieser Gärungszeit eine Temperatur von   00   benutzt wird. Um diese Temperatur aufrecht zu erhalten, wird zweckmässig im oberen Teile des Gefässes eine Kühlschlange angebracht, durch die man entsprechend temperiertes Wasser (Salzwasser   \'on 00)   laufen lässt. Hiedurch wird auch jede etwa auftretende, aus der   chemischen   Tätigkeit der lief herrührende Temperatursteigerung wirksam   verhindert.

   Die Absicht   bei all dem ist die, die dem Biere bei 00 zugesetzte Hefe in solcher Weise arbeiten zu lassen, dass sie zwar die für das herzustellende Produkt schäd-   lichen     Stickstoffkörper,   insbesondere die Peptone, ans dem Biere entfernt bezw. in sich   aufnimmt,   nicht aber das Gleiche auch in Bezug auf die Eiweisskörper tun kann, so   dass,   da auch von einer Sauerstoffzufuhr Abstand genommen wird, ein eigentliches Sprossen der Hefe und eine Entwicklung von Alkohol im weiteren Verlaufe des Gärungsprozesses nicht eintreten kann.

   Im speziellen geht das Verfahren wie folgt vor sich :
Würze, welche nach irgendeinem der bekannton und allgemein üblichen Brau- verfahren hergestellt sein kann, wird im Gärkeller bei einer Temperatur von 00 mit Hefe versetzt, u. zw. werden ungefähr 5-6 1 untergärige dickbreiige Hefe auf ungefähr 30        Würl. e genommen. Wesentlich für   die Würze ist hiebei in erster Linie, dass sie vordem, also ehe sie in den Gärkellor gebracht wird, in solcher Weise gekühlt bezw. gelüftet worden ist, dass sie eine gewisse Luftmenge bezw. Sauerstoffmenge zur erstmaligen Oxydation   aufgenommen   hat.

   Wenn nun diese   Würze   in das   Gärgefäss eingebracht   worden und die
Hefe hinzugesetzt worden ist, so wird das   Gärgefäss   dicht verschlossen, so dass eine äussere
Zufuhr von Sauerstoff verhindert wird. Einerseits infolge hievon, andererseits infolge der dauernd aufrecht erhaltenen tiefen Temperatur von 00, wird das   Fortpflanzungsvermögen   der Hefe erheblich eingeschränkt und sie wird in einen Zustand versetzt, indem sie zunächst nur die leicht diffundierbaren   Stickstoffkörper,   insbesondere die Peptone, aufnimmt.

   Diese
Körper werden also von der Hefe zunächst aufgenommen, aber die sonst noch in der   Würze   vorhandenen vergärbaren Körper, namentlich die schwer diffundierbaren Eiweiss- körper, bleiben   unangegriffen   und es entsteht zufolge der ersten Arbeit der Hefe eine starke Trübung der Würze. Würde man nach Eintreten dieser Trübung die Hefe noch weiter wirken lassen, so würde sie jetzt auch die Eiweisskörper angreifen, es würde ein
Sprossen der Hefe eintreten und Alkohol und Kohlensäure würden entwickelt werden, so 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 der Hefe mit   der Würze soll   im Durchschnitte   4   Stunden betragen,   jedenfalls aber nicht unter 24 Stunden und nicht über 48. Dies sind die äussersten Grenzen.

   Was dazwischen liegt, richtet sich nach der   jeweilig ! 3n Beschaffenheit   der Hefe. 



   Von besonderem   Einflüsse   für das Resultat ist die Einwirkung der Hefe auf diejenigen Körper, die, wenn sie in dem Bier verblieben, diesem denselben unedlen Geschmack geben würden, wie ihn die bisher bekannt gewordenen sogenannten alkoholfreien Biere 'besitzen. Diese Körper sind diejenigen, welche die Hefe während und nach Aufnahme der Peptone u. dgl. zum Ausschneiden innerhalb der Würze veranlasst hat, also die Körper, welche die starke Trübung des Bieres bewirken. Diese Trübung ist so stark und die sie   veranlassenden Körper   sind so zahlreich und so fein, dass eine zweimalige Filtration, u. zw. eine zweimalige Doppelfiltration, nämlich jedesmal erst in einem Vorfilter und dann in einem Feinfilter erforderlich ist.

   Bei dieser Filtration muss bereits für die Vorfilter das allerfeinste Filtermaterial genommen werden und für die Feinfilter wird ausschliesslich Asbest verwendet, bekanntlich das dichteste Filtermaterial, das überhaupt existiert. Erst wenn das von der Hefe abgezogene Bier diese zweimalige   Doppelfiltration   durchgemacht hat, wobei es zwischen der ersten und zweiten Filtration karbonisiert wird, ist es wirklich klar und blank und dadurch, dass das Bier nun von den ausgeschiedenen Bestandteilen völlig befreit ist, hat es einen Geschmack genau wie   alkohollialtigee,   Bier angenommen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier, dadurch gekennzeichnet, dass einer zweckmässig mit Luft oder Sauerstoff behandelten Bierwürze beliebiger Herstellungsart bei einer Temperatur von 00 Hefe zugesetzt und diese unter Abschluss gegen äussere Luft bezw. Sauerstoffzufuhr nur solange wirken gelassen wird, bis auf dem Wege der Diffusion ein Austausch zwischen den Bestandteilen der Würze und denen der Hefe stattgefunden hat, ohne dass eine Entwicklung von Alkohol und Kohlensäure eintritt, worauf die Flüssigkeit von der Hefe in bekannter Weise getrennt, eventuell wiederholt filtriert und mit Kohlen- säure versebon wird.
AT16243D 1903-05-16 1903-05-16 Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier. AT16243B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT16243T 1903-05-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT16243B true AT16243B (de) 1904-05-10

Family

ID=3517430

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT16243D AT16243B (de) 1903-05-16 1903-05-16 Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT16243B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3213056A1 (de) * 1982-01-04 1983-08-04 Feldschloesschen Brauerei Verfahren zur herstellung von alkoholfreien getraenken mit hefearoma

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3213056A1 (de) * 1982-01-04 1983-08-04 Feldschloesschen Brauerei Verfahren zur herstellung von alkoholfreien getraenken mit hefearoma
AT387233B (de) * 1982-01-04 1988-12-27 Feldschloesschen Brauerei Verfahren zur herstellung von im wesentlichen alkoholfreien bzw. alkoholarmen getraenken mit hefearoma
DE3213056C2 (de) * 1982-01-04 1989-03-16 Brauerei Feldschloesschen, Rheinfelden, Ch

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2243800C2 (de) Verfahren zum Herstellen von alkoholreduziertem Bier
DE4332175C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Cross-Flow-Filtration von Flüssigkeiten mittels CMF-Modulen
DE3616093A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkoholarmen oder alkoholfreien bieren
DE2519382A1 (de) Verfahren zur gewinnung einer gereinigten alpha-galactosidase aus einer alpha-galactosidase enthaltenden fluessigkeit
EP0363447B1 (de) Verfahren zur herstellung entalkoholisierter getränke sowie anlage und einrichtung zur durchführung des verfahrens
AT16243B (de) Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier.
EP0213220B1 (de) Verfahren zur Herstellung von alkoholfreien Getränken
DE1642769C3 (de) Mittel zur Klärung und Erhöhung der Stabilität von Bier
DE3734400A1 (de) Verfahren zum reinigen von obstbranntweinen und spirituosen
DE710785C (de) Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, sich nicht truebenden, pasteurisierfesten Bieres
DE2135938A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkoholarmen bzw. alkoholfreien bieren
CH227577A (de) Verfahren zur Erzeugung eines alkoholfreien bezw. alkoholarmen, weitgehendst bierähnlichen Getränkes.
DE2460359A1 (de) Verfahren zur veredelung von rohem wein
DE3304437C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Würze oder Bier unter Anwendung von Kieselsol
CH602025A5 (en) Prepn. of alcohol-free or -deficient beverages, e.g. beer
AT149901B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe, insbesondere von Bäckereihefe.
CH661264A5 (en) Process and plant for removing urea and ammonium from bathing water
DE142893C (de)
EP2028169A1 (de) Behandlungsverfahren für Glas und damit behandelte Gläser
DE2503614A1 (de) Verwendung hochdisperser kondensationspolymere von polyamino- und/oder polyhydroxyverbindungen
DE2413236A1 (de) Verfahren zum konzentrieren von traubensaft
AT354965B (de) Verfahren zur herstellung von bier mit niederem alkoholgehalt
DE162486C (de)
DE388924C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkohol aus Sulfitlaugen
DE732779C (de) Verfahren zur Erzeugung eines alkoholarmen bzw. alkoholfreien bieraehnlichen Getraenkes