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Verfahren und Presse zum Herstellen von Vorpresslingen (Tabletten) aus Kunstharzmassen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Presse zum Herstellen von Vorpresslingen (Tabletten) aus Faserstoffe, Stoffschnitzel u. dgl. enthaltende Kunstharzmassen, bei welchem Verfahren aus den Massen mit der Strangpresse ein Strang hergestellt und dieser quer zerteilt wird.
Es ist bekannt, beim Herstellen von Formstücken aus Kunststoffen, z. B. Kunstharzpressstoffen, die Formen bereits mit kalt vorgeformtem Werkstoff (Vorpresslingen oder Tabletten) zu beschicken. Soweit zur Herstellung der Tabletten pulverförmiger Werkstoff als Ausgangsstoff in Frage kommt, bietet die Vorformung keinerlei Schwierigkeiten, da die bisher hiefür entwickelten selbsttätigen Tablettiermaschinen einwandfrei und wirtschaftlich arbeiten. Dagegen gibt es für Ausgangswerkstoff, der durch Zusatz von Faserstoffen, Stoffschnitzeln u. dgl. flockig bzw. bauchig geworden ist oder aus mit Kunstharz getränktem, aus Faserstoffplatten ausgestanztem stückigen Werkstoff besteht, noch keine Einrichtungen, um solche Werkstoffe zwecks Verringerung ihres Volumens und zur besseren Handhabung bei der Beschickung der Formen wirtschaftlich zu Tabletten vorzuformen.
Jedenfalls hat die Verarbeitung flockiger, bauschiger oder stückiger Kunststoffe in den bekannten Tablettiermaschinen gezeigt, dass infolge auftretender Zusammenballungen und Hafterscheinungen die Herstellung brauchbarer Tabletten in fortlaufendem Arbeitsgang nicht zu erreichen ist. Man gibt deshalb meist flockige, bauchige oder stückige Kunststoffe lose in die Fertigform, was umständlich und zeitraubend ist, da der Werkstoff für jede einzelne Füllung besonders abgewogen werden muss, ganz abgesehen davon, dass vielfach die Unterbringung der erforderlichen Werkstoffmenge in der Form Schwierigkeiten bereitet. Daher hat man schon aus floekigen, bauchigen oder stückigen Kunststoffen Vorpresslinge einzeln hergestellt, indem man den Werkstoff von Hand in eine Vorform füllt und jede einzelne Tablette für sich presst.
Diese ebenfalls umständliche und zeitraubende Arbeit schliesst aber ein genaues Abwiegen des Werkstoffes für jede einzelne Füllung nicht aus.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass aus dem Werkstoff in an sich bekannter Weise gepresste Platten in einem fortlaufenden Arbeitsgange in gleiche Teile zerteilt, die Teile schichtweise in eine oder gleichzeitig in mehrere Strangpressformen eingeschoben, darin im kalten oder angewärmten Zustand verdichtet und zu einem zusammenhängenden Strang vorgeformt werden, von dem beim Austritt aus der Strangpresse fortlaufende Stücke im gewünschten Gewicht abgetrennt werden.
Auf diese Weise lassen sich mit den einfachsten Mitteln alle vorkommenden Kunststoffe, insbesondere aber flockige, bauchige oder stückige und mit Faserstoffen oder Stoffschnitzel durchsetzte Kunststoffe ohne abzuwiegen einwandfrei und wirtschaftlich vorformen und verarbeiten.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Presse zur Ausübung des neuen Verfahrens im Achsenschnitt vereinfacht dargestellt. Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens eignet sich besonders zur Herstellung von Vorpresslingen aus stückigen Werkstoffen. Als Ausgangswerkstoff ist hier eine kunstharzgetränkte Faserstoffplatte i dargestellt, aus der mit dem hin und her gehenden Pressstempel c gleichzeitig Stücke ausgestanzt, in der Strangpresse b geschichtet und hierauf in deren verjüngtem Teil gegebenenfalls unter Anwendung von Wärme (Heizkörper e), aber ohne Härtung zu einem zusammenhängenden Strang verdichtet werden.
Von dem austretenden Strang werden dann wieder fortlaufend Stücke in der gewünschten Länge abgetrennt und durch eine Transportvorrichtung unmittelbar in die Fertigform befördert.
Der Antrieb des Kolbens oder Stempels a kann in bekannter Weise hydraulisch mit Federrückzug, durch einen Kurbelbetrieb od. dgl. erfolgen.
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Der Anschlag für den austretenden Strang besteht zweckmässig aus einer federnd gegen ein verstellbares Widerlager m abgestützten Gegendruckplatte k. Bei Beginn des Pressvorganges liegt die Platte 7s infolge der Einwirkung der Druckfeder n an der Presse an und schliesst diese ab, wodurch der Werkstoff den zu seiner anfänglichen Verdichtung erforderlichen Widerstand findet. Durch den allmählich sich bildenden und aus der Presse austretenden Strang d wird dann die Gegendruckplatte bis an das Widerlager zurückgedrängt und dabei als Anschlag zur Längenbestimmung des abzutrennenden Stranges benutzt, denn in dem Augenblick, wo die Gegendruckplatte an das Widerlager anschlägt, wird die Abschneidvorrichtung g in Tätigkeit gesetzt und dadurch ein genau abgemessenes
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Anstatt eines Pressstempels können selbstverständlich auch mehrere gemeinsam angetriebene Pressstempel mit den zugehörigen Strangpressformen zu einem Aggregat vereinigt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von Vorpresslingen (Tabletten) aus Faserstoffe, Stoffschnitzel u. dgl. enthaltende Kunstharzmassen, bei dem aus den Massen mit der Strangpresse ein Strang hergestellt und dieser quer zerteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Werkstoff gepresste Platten in einem fortlaufenden Arbeitsgange in gleiche Teile zerteilt, die Teile schichtweise in eine oder gleichzeitig in mehrere Strangpressen (b) eingeschoben, darin in kaltem oder angewärmtem Zustand verdichtet und zu einem zusammenhängenden Strang (d) vorgeformt werden, von dem beim Austritt aus der Strangpresse fortlaufend Stücke (il,') in gewünschtem Gewicht abgetrennt werden.