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Filmantrieb für Kinematographenapparate.
Die Erfindung betrifft einen Filmantrieb für Kinematographenapparate. bei welchem einer gezahnten Förderwalze ausser einer fortlaufenden Drehbewegung eine in Filmförderriehtung verlaufende Schwingbewegung erteilt wird, welche beim Niedergang den Wechsel des Bildes und beim Aufsteigen den Stillstand des Filmes vor dem Fenster bewirkt und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schaltwalze in der Längsmitte eines einarmigen Hebels gelagert ist, dessen freies Ende beim Auf-und Niedergang zwangsläufig von einer Nutenscheibe geführt wird, deren Nute so geformt ist. dass das Niedersinken der Walze tunlichst rasch, das Aufsteigen der Walze so rasch erfolgt, dass sieh die Förderwalze am stillstehenden Film abrollt.
Zweck der Erfindung ist ausser einer möglichst verlängerten Projektiouèal fl des einzelnen Bildes eine möglichste Schonung des Films beim Schalten und die Vermeidung störender Geräusche.
In einer bekannten Ausführung (D. R. P. Nr. 440.964) eines Filmantriebes wird zur Vermeidung eines Geräusches das Heben und Senken der Schaltwalze durch ein in einer stillstehenden Führung geführtes exzentrisch bewegtes als Steuerscheibe dienendes Stahlband bewirkt in einer Weise, welche leicht Klemmungen verursacht.
Bei einem andern bekanntgewordenen Apparat, welcher auch die absatzweise Weiterschaltung des Bildbandes durch eine Schwingbewegung der Schaltwalze vornimmt, ist dagegen die Schonung des Films und die Geräuschlosigkeit des Bildwechsels keineswegs berücksichtigt worden, indem bei diesem Apparat die auf einem schwingenden unter Federwirkung stehenden Arm gelagerte Förderwalze von einer mit einem Einschnitt versehenen Nockenscheibe ihre Schwingbewegung erhält, wobei das Filmband nur wenige Zähne der Schaltwalze berührt. Der Film muss dabei einer Feder stets das Gleichgewicht halten.
Bei andern Ausführungen, bei denen die Filmführung statt durch eine Leitkurve durch eine Zahnradanordnung bewirkt wird, wird der Film gleichfalls nur durch wenige Zähne gefasst und daher in seiner Lebensdauer stark beeinträchtigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
In den Fig. 1-3 für den Roll-, Gleit-und Drehmeehanismus ist Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 ein Grundriss. Fig. 4 zeigt schematisch die Filmführung, und die Fig. 5--7 zeigen drei verschiedene Stellungen der gezahnten Speisetrommel während der Filmbewegung.
Die Antriebswelle 1 liegt parallel zur optischen Achse und erhält ihre Bewegung durch eine Motorachse 2 mittels eines Reibungsantriebes 3. Sie trägt ausser einer dreiflügeligen Blende 4 eine Scheibe 5 mit Führungsnut und eine Schnecke 6. Der die Nutenseheibe und die Schnecke tragende Teil der Antriebswelle ist in einem an einem Ständer 8 angegossenen Kasten 7 eingeschlossen, dessen Wandungen die Lager der Welle 1 bilden. Die Schnecke 6 kämmt mit einem auf einer quer angeordneten Hülse 10 sitzenden Rad 9, und auf derselben Hülse ist auch das Antriebsritzel 11 für einen die Filmbewegung bewirkenden Kettentrieb.
Die Hülse 10 sitzt drehbar auf einem im Ständer festsitzenden Dorn 12, auf welchem Dorn auch ein das Zahnrad tragender Arm 18 schwingbar gelagert ist, wobei das Zahnrad 14 mit einem mit dem Zahnrad 9 zusammengebauten Ritzel 15 kämmt. Am Arm 13 ist ausser dem Rad 14 eine Laufrolle 16 gelagert, welche in einer eine Kurve darstellenden Nute 17 der Scheibe 5 geführt ist. Diese Nute bewirkt eine Schwingung des Armes 13 während der Drehung der Welle 1 und hebt und senkt mit dem Rad 14 auch die doppelt gezahnte Fördertrommel 18 des Films, welche auf der Achse des Rades 14 auf der andern Seite des Ständers 8 aufgesetzt ist. Diese
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Trommel ist unterhalb der mit dem Projektionsfenster 20 versehenen Führungsrinne 19 des Films angeordnet.
Eine Führungsrolle 21 oberhalb der Trommel sichert mit einer seitlichen Anpressrolle 22 eine sichere Umschlingung der Trommel durch den Film 23, der in die genannte Rinne von oben eingeführt wird. Der aus der Rinne austretende Film läuft über eine Verlängerung der Trommel 18 und wird durch eine auf derselben Achse mit der Anpressrolle 22 sitzende Rolle 24 in gutem Kontakt mit der Trommel gehalten. Die Trommel 18 dient somit gleichzeitig als Vorwickelwalze und als Förderwalze. Der Film läuft dann über die Rolle 24 auf die Aufwicklungstrommel 25 auf, welche auf einer im Ständer gelagerten Achse 26 sitzt, die auf der andern Seite dieses Ständers das vom Kettenritzel U betätigte Kettenrad 27 trägt.
Die Abwickeltrommel 28 sitzt auf einer Achse 29, welche im Ständer gelagert ist und von einem vom Ritzel 11 angetriebenen Kettenrad 30 ihre Drehung erhält.
Die beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt : Die Drehbewegung im Sinne des Pfeiles (Fig. 2) der Welle 1 überträgt sich durch die Schnecke 6 auf die Welle 12 und von da durch die Räder 15, 14 auf die Trommel-M, welche aber mit dem Rad 14 während ihrer Drehung eine auf-und absteigende Bewegung durch die Kurvennut 17 in der Scheibe 5, welche den Arm 13 in Schwingung versetzt hat, erhält. Diese durch die Kurvenform der Nute 17 bedingte Bewegung äussert sich beim Aufsteigen durch eine rückwärtige Rollbewegung der Trommel auf dem stillstehenden Film und beim Niederdrücken durch eine rasche Förderbewegung für den Bilderweehsel.
Diese Bewegung geschieht in folgender Weise (vgl. Fig. 5-7) : Angenommen die Rolle 16 sei in dem durch den Radius A (Fig. 2) bestimmten Teil der Nut 17 angelangt, d. h. in der Stellung der Trommel 18 der Fig. 5, in welcher sich die Achse der Trommel im unteren Teil ihrer Schwingung befindet. Dreht sich die Scheibe 5 im Sinne. des Pfeiles in der Fig. 2 um einen Betrag, der % einer Umdrehung oder 3000 beträgt, also vom PunktA-B, so dreht sich die Scheibe 14 um eine V-Uin- drehung oder 25 . Während der %-Drehung schwingt die Nute 17 den Arm 13 um den Winkel (1., nach Fig. 6, wobei die Trommel, ohne zu schleifen, sieh auf den Film rückwärts abrollt, so dass dieser in einer Stellung, welche der Projektion eines Bildes entspricht, stillsteht.
Die sich stets drehende Scheibe durchläuft das letzte 1/6 der Umdrehung von B nach A. Die Form der Nute ist derart, dass sie eine rasche Senkung des Armes um den Winkel a bewirkt (Fig. 7), und die Drehung des Rades 14 um das Ritzel 15 bewirkt ein Vorrücken des Bildes um einen Betrag, der genau dem Abstand der Bilder voneinander entspricht. Das gleiche Spiel wiederholt sich für jede Drehung der Welle 1.
Es ist zu bemerken, da, ss das Schwingen und Drehen der Trommel 18 gleichzeitig eine fortlaufende Bewegung des Films bewirkt beim Auflauf 0 und dem Ablauf 0'des Films von der Trommel 18.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Filmantrieb für Kinematographenapparate, bei welchem einer gezahnten Förderwalze ausser einer fortlaufenden Drehbewegung eine in Filmförderrichtung verlaufende Schwingbewegung erteilt wird, welche beim Niedergang den Wechsel des Bildes und beim Aufsteigen den Stillstand des Films vor dem Fenster bewirkt, und bei welchem die Steuerung des Auf-und Niederstieges der Sehaltwalze durch eine Nutenscheibe erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltwalze in der Längsmitte eines einarmigen Hebels gelagert ist, desses freies Ende beim Auf-und Niedergang zwangsläufig von der Nutenscheibe geführt wird und dessen Drehpunkt in der Achse des Antriebsrades der Schalt- walze liegt.