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Bei der Herstellung von Lacken, Firnissen, Anstrich-, Imprägnier-und Klebemitteln haben die natürlich vorkommenden Harze, insbesondere Kolophonium, Kopale, Damarharz, Bernstein usw., weitgehende Verwendung gefunden. Diese Naturprodukte werden jedoch den höchsten Anforderungen, die an Lacke, Imprägnier-, Klebemittel usw. gestellt werden, keineswegs gerecht, da denselben als Naturprodukt die stets gleichbleibende Qualität mangelt. Infolge von Verunreinigungen, verschiedener Herkunft und verschiedener Behandlungsweise sind die natürlichen Harze stets voneinander verschieden, so dass die Handelssorten nur annähernd einander gleichkommen. Infolgedessen sind bereits vielfache Bestrebungen im Gange, die natürlichen Harze in ihrer Qualität zu verbessern.
Behandlung mit Entfärbungsmitteln, Destillation unter Hochvakuum, Einwirkung von Borfluorid, Behandlung auf heissen Walzen usw. führen jedoch entweder nicht zu dem gewünschten Ziel oder sind in ihrer Durchführ- barkeit so teuer, dass sie für die Praxis ausscheiden.
Es wurde nun gefunden, dass man zu ausgezeichneten Rohstoffen gelangen kann, die für die
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sind, wenn man die natürlich vorkommenden Harze einem Reduktionsprozess unterwirft, der zum Ziele hat, in den natürlichen Harzen enthaltene saure Gruppen in die entsprechenden Alkoholgruppen überzuführen. Dieses Verfahren kann in der verschiedensten Weise durchgeführt werden, zweek- mässigerweise arbeitet man so, dass man die Ausgangsstoffe, Kolophonium oder die hierin enthaltenen Abietinsäuren, Kopale, Damarharz, Bernsteinharz u. dgl. in An-oder Abwesenheit von indifferenten Lösungsmitteln mit Wasserstoff unter hohem Druck bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart von Katalysatoren behandelt.
Hiebei werden die in den Harzen enthaltenen Carboxylgruppen in die entsprechenden Alkoholgruppen überführt und gleichzeitig vorhandene Doppelbindungen mit Wasserstoff abgesättigt. Die Reaktionsprodukte stellen farblose, lichtbeständige, harte bis zähflüssige Massen dar, die gegenüber den Ausgangsstoffen den Vorteil aufweisen, dass sie von stets gleichbleibender Qualität sind, sich nicht verfärben, keine sauren Gruppen mehr enthalten, mithin ohne jeglichen Einfluss auf das mit ihnen behandelte Material sind und auf Grund ihres alkoholischen Charakters ausserordentlich
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gut verwenden lassen.
Die genannten Vorteile sind auch den Derivaten dieser Alkohole eigen, die sich in bekannter Weise aus denselben durch Veräthern, Verestern oder durch Überführung in Acetale herstellen lassen. Wenn man auch schon Harzester in der Weise gewonnen hat, dass man die natürlich vorkommenden Harzsäuren mit vorzugsweise niedrigmolekularen Alkoholen veresterte, so haben diese Produkte gegenüber den Estern der Harzalkohole gemäss vorliegender Erfindung doch erhebliche Nachteile.
Die nach den bekannten Verfahren hergestellten Ester besitzen die gleiche dunkle Farbe bzw. leichte Verfärbbarkeit und die gleiche chemische Angreifbarkeit wie die natürlichen Harzsäuren selbst, während die erfindungsgemässen Ester der Harzalkohole ausserordentlich hellfarbig bzw. praktisch farblos sind und sich gegenüber den genannten Einflüssen vollkommen beständig verhalten.
Die vorgeschlagenen Produkte können sowohl für sich als auch zusammen mit andern bekannten Stoffen für die Herstellung von Lacken, Firnissen, Anstrich-, Imprägnier-und Klebemitteln Verwendung finden.
Besonders harte und glänzende Überzüge werden, wie weiterhin gefunden wurde, erhalten, wenn man an Stelle der an sich bekannten Kombination von Harz und Öl die bei der Veresterung von Reduktionsprodukten natürlich vorkommender Harze mit vornehmlich alkoholischem Charakter mit Fettsäuren trocknender Öle erhältlichen Produkte verwendet. Diese Ester lösen sich in den üblichen Lacklösungsmitteln leicht auf und können zusammen mit diesen nach Zusatz geringer Mengen von Trockenstoffe als Lacke verwendet werden. Derartige Lösungen lassen sich auch noch gut mit billigen trocknenden Ölen kombinieren.
Beispiele :
1. Eine Lösung von 10 Teilen des durch Hochdruckreduktion von technischem Damarharz unter Mithilfe geeigneter Katalysatoren erhältlichen wasserhellen Damarharzalkohols (Aeetylver- seifungszahl120, Verseifungszahl 6, Säurezahl1, Schmelzpunkt 880 C) in 40 Teilen Terpentinöl und 10 Teilen Spiritus eignet sich vorzüglich zur Verwendung als Bilderfirnis.
2. Werden 20 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Harzalkohols zusammen mit 3 Teilen Adipin- säuredimethyleyelohexanolester in 20 Teilen Toluol und 10 Teilen Spiritus gelöst, so erhält man eine klare Lösung, die als Anstrich aufgebracht sich sehr gut als Konservierungsmittel für Gummiwaren aller Art eignet.
3.5 Teile Leinöl-Holzölstandöl (8 : 2) werden auf 800 C erwärmt und unter gutem Rühren mit einer heissen Lösung von 1 Teil des aus Kongokopal durch Hochdruckhydrierung erhaltenen Harz-
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