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Bassbegleitung für Ziehharmonika (Akkordion).
Es sind drei gebräuchliche Bassbegleitungsarten für Ziehharmonika bekannt, u. zw. : a) die sogenannte zwölfbässige Ziehharmonika, welche zwei parallele Reihen von je sechs
Knöpfen oder Tasten (drei Knöpfe oder Tasten für die Grundbässe und drei Knöpfe oder Tasten für die Begleitungstöne) umfasst und sowohl auf Druck wie auch auf Zug des Balges verschiedene Töne ergibt ; b1) die sogenannte vierundzwanzigbässige Ziehharmonika, welche zwei parallele Reihen von je zwölf Knöpfen oder Tasten (sechs Knöpfe oder Tasten für die Grundbässe und sechs Knöpfe oder Tasten für die Begleitungstöne) umfasst und auf Druck und Zug des Balges gleiche Töne ergibt (eine Art mechanische Begleitung) ; b2) eine weitere mechanische Begleitung, welche mehrere parallele Reihen umfasst, deren jede einem besonderen Zweck dient.
In der einen Reihe liegen die Grundbässe, in einer andern Reihe die Begleitungstöne für die Durtonarten, in einer andern Reihe die Begleitungstöne für Molltonarten, in einer andern Reihe die Begleitungstöne für die Septimen. Je nach dem Umfang der mechanischen Begleitung kann auch noch eine Reihe für die verminderten Septimen und eine zweite Reihe für die Grundbässe angebracht sein. Letztere stellt die Wiederholung der einen schon vorhandenen Reihe für die Grundbässe dar, nur in einer andern Anordnung, um eine leichtere Handhabung des Basswechsels zu ermöglichen ; e) eine Ziehharmonika, bei der die Bässe in mehreren Reihen angeordnet sind, wobei jedoch keine Kupplung zwischen den Basstasten vorgesehen ist, sondern jeder Ton separat gegriffen werden muss (ganze Begleitung).
Die Nachteile der bisherigen Bassbegleitungen liegen bei den einzelnen Systemen wie folgt : a) Bei der zwölfbässigen Begleitung darin, dass Zug und Druck des Balges ungleiche Tonarten ergeben und dadurch eine bedeutende Erschwerung der Begleitungshandhabung zur Folge haben. Liegt die Bassbegleitung beispielsweise in einer Richtung (in Zug oder in Druck des Balges), dann muss, wenn der Balg schon zur Gänze ausgezogen oder zusammengedrückt ist, ein in der entgegengesetzten Richtung liegender Kontrabass gespielt werden. In dem ununterbrochenen Wechsel von Zug und Druck liegt nicht nur eine grosse manuelle Schwierigkeit, sondern auch noch die Schwierigkeit der Vermeidung des Luftgeräusche beim Wechsel von Zug in Druck oder umgekehrt. Dieses ist auch bei fortgeschrittener Beherrschung dieser Bassbegleitung nie auszuschalten.
Dies zeigt sich schon bei folgendem einfachem Beispiel :
Bei den derzeit am meisten gebräuchlichen zwölf bässigen Begleitungen ist der D-Bass auf Druck, der A-Bass auf Zug und der Fis-Bass wieder auf Druck zu spielen. Die sehr häufig bei der D-DurTonart vorkommende Tonfolge D-A-Fis kann daher nur durch Druck-Zug-Druck des Balges erreicht werden. Daraus erhellt die Schwierigkeit der Bassbehandlung, besonders noch dann, wenn die Töne in rascher Aufeinanderfolge zu spielen sind. b1) Bei der vierundzwanzigbässigen Begleitung wird wohl die Schwierigkeit der Balgbehandlung (Zug und Druck) vermieden, dagegen eine andere Erschwernis verursacht, indem die einzelnen Töne in auseinandergezogenen Reihen liegen und dadurch die Griffsicherheit verschlechtern.
Bei der sogenannten mechanischen Begleitung tritt die vorerwähnte Schwierigkeit infolge der Anordnung der Töne über eine noch grössere Fläche erhöht in Erscheinung.
Erschwerend für die beiden sub b1 und & ; genannten Begleitungen, welche über eine grössere Fläche verteilt sind, ist noch der Umstand, dass die Hand, welche die Begleitung auszuführen hat,
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gleichzeitig auch noch Zug und Druck des Balges zu übernehmen hat, zu diesem Zweck durch eine Vorrichtung - gewöhnlich einen Riemen-an die eine Fläche der Ziehharmonika fixiert ist und dadurch in der Bewegungsfreiheit gehemmt wird.
Es ist nun Zweck der Erfindung, durch eine geeignete Ausbildung des Bassteiles die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden, insbesondere die Schwierigkeit bei der zwölfbässigen Begleitung in der Balgbehandlung zu vermeiden, anderseits die Fläche, welche der ganzen Bassbegleitung zur Verfügung steht, so auszugestalten, dass die durch den Riemen oder eine andere Haltevorrichtung in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmte Hand die Bassbegleitung mit ungleich grösserer Sicherheit und unter Er-
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Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die Betätigungsorgane (Taster, Knöpfe od. dgl. ) der Mechanik in einem von den Fingern der Spielhand allein bestreichbaren Feld angeordnet sind und auf Zug und Druck des Balges gleiche Töne geben.
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Anordnung darstellt.
Gemäss Fig. 1. ist mit 1 der Bassboden bezeichnet, der einen kastenförmigen Aufbau zeigt, in
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von denen z. B. je drei eine Gruppe bilden. In jeder Reihe sind mehrere Tasten 5 vorgesehen, u. zw. drei Grundbässe und drei {meist gekuppelte) Begleitungstöne. Die Betätigungsorgane (Tasten). 5 der Mechanik sind erfindungsgemäss so angeordnet, dass sie von den Fingern der Spielhand durch blosse Fingergelenksbewegung bestreiehbar sind. Wie man übrigens aus Fig. 2 ersieht, sind für einzelne (gleiche) Töne zwei oder mehrere, gegebenenfalls gekuppelte Betätigungsorgane vorhanden.
Aus der Zeichnung ist ferner zu ersehen, dass der Handballen zur Fixierung seiner Lage gegenüber dem Tastenfeld bei 6 eine Stütze erhält, die wesentlich zur Erleichterung der Betätigung des Bassbodens beitragen kann.
Fig. 2 der Zeichnung lässt ferner erkennen, dass die Tonfolgen der im wesentlichen zur Längskante des Bassteilbodens parallelen Reihen immer um eine Quint verschieden sind von jenen in der gleichen Richtung liegenden der Nachbarreihen.
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1. Bassteil von Ziehharmonikas (Akkordions), der auf Zug und Druck gleiche Töne gibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsorgane (Tasten, Knöpfe od. dgl.) der Mechanik in einem von den
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