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Trockenkasten für Tiefdruckpapierhahnen.
Zum Trocknen von Tiefdruckpapierbahnen sind Trockentrommeln bekanntgeworden, auf denen die Papierbahn geführt wird und die von innen beheizt werden. Zur Führung beheizter Trockenluft längs der Papierbahn ist ausserdem rings um die Trockentrommel eine Blechwand angeordnet. Die beheizte Trockenluft wurde bei dieser Anordnung mit verhältnismässig geringer Geschwindigkeit durch den Trockenluftkanal hindurchgeführt, weil man mit Heissluft trocknete. Der Abstand der äusseren Führungswand der Trockenluft von der Trockentrommel konnte daher schon im Interesse des Einziehens der Papierbahn verhältnismässig gross gewählt werden.
Das Trocknen der Tiefdruckbahn mit Hilfe höherer Temperaturen erwies sieh aber nun deswegen als unvorteilhaft, weil ausser dem Verflüssigungsmittel der Farbe auch die im Papier enthaltene Feuchtigkeit verdunstete ; das Papier wurde daher trocken, rauh und spröde ; es wurden die Tiefdruckformen abgenutzt und ausserdem ergaben sich Registerschwierigkeiten. Man schlug daher vor, mit Frischluft, d. h. mit nicht beheizter Luft, zu trocknen. Dadurch wurde aber die Trockenwirkung zunächst beeinträchtigt. Man schlug nun vor, die Blasluft m : t
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einem Trockenkasten an der Papierbahn entlang, dessen Höhe nicht mehr als etwa 4-12 mm betrug.
Durch Versuche wurde festgestellt, dass einerseits die Trockenwirkung dieser Anordnung um so günstiger war, je länger man die Strecke machte, in der man die Luft in ununterbrochenem Zuge an der Papierbahn entlang führte und dass anderseits die Befürehtung, dass sich die Luft auf diesem Wege zu stark mit Flüssigkeitsdämpfen sättigen und daher zur Trocknung ungeeignet sein würde, unbegründet war. Man führte diese Trockenkasten zunächst in Form einer flachen Kurve aus, weil die Anwendung von Führungstrommeln nach Art der eingangs erwähnten Heiztrommeln Schwierigkeiten insofern bot, als ein Einziehen der Papierbahn über Führungstrommeln mit solch engen Trockenkanälen nicht gut möglich erschien.
Trockenkasten in Form einer flachen Kurve haben aber den Nachteil, dass die Papierbahn mit verhältnismässig hoher Spannung an ihre Unterlage angepresst werden muss, da sie sonst infolge der hohen Luftgeschwindigkeit zu flattern und zu schlagen anfängt.
Der Erfindung liegt nun die Stellung der Aufgabe zugrunde, einen Trockenkasten zu schaffen, dessen Boden eine nur zur Führung der Papierbahn dienende Trommel bzw. die Papierbahn selbst und dessen Decke eine in dem erwähnten geringen Abstand gleichsinnig mit dem Abstand der Führungstrommel verlaufende Blechwand bildet, und der so gebaut ist, dass er einerseits die Trockenluft fast um den ganzen Umfang der Trockentrommel herumführt, aber anderseits auch die Möglichkeit gibt, die Papierbahn ohne grosse Schwierigkeiten in den Trockenkasten einzuziehen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe in der Weise gelöst, dass die Decke des Trockenluftkanals aus zwei gegeneinander abgedichteten, gegenüber der Führungstrommel abklappbaren Hälften besteht, von denen die eine um die Achse des Luftzuführungskanals, die andere um die Achse des Luftabführungskanals schwenkbar ist, der ebenso wie der Luftzuführungskanal seitlich in den Trockenkasten einmündet.
Bei der Erfindung dient die Trommel, über die die Papierbahn geleitet wird, lediglich zur Führung des Papiers und hat vor den eingangs erwähnten Heiztrommeln, die mit Innenheizung arbeiten, den Vorzug, dass sie wesentlich leichter ausgeführt werden kann als diese und daher keinen besonderen Antrieb braucht.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt.
Die Papierbahn 1 wird, nach dem sie zwischen den Formzylinder 2 und dem Druckzylinder. 3 bedruckt worden ist, über die Führungstrommel 4 geleitet. Gleichsinnig mit dem Umfang der Führungs-
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trommel 4 um diese herum ist die aus den beiden Hälften 5 und 6 bestehende Blechwand geführt, die die Decke des Trockenluftkanals bildet, dessen Boden durch die Führungstrommel 4 bzw. die Papierbahn 1 gebildet wird. Die Trockenluft wird dem Kanal 7 durch das seitlich am Troekenkasten angeordnete Führungsrohr 8 zugeleitet und aus dem Trockenkanal 7 wieder durch das Führungsrohr 9 abgeleitet.
Die eine Hälfte 5 der Decke des Trockenluftkanals 7 kann nun um die Achse des Luftzuführungsrohres 8 abgeschwenkt werden, ebenso die andere Hälfte 6 um die Achse des Luftabführungsrohres 9. Die beiden Hälften 5 und 6 gelangen hiedurch in die strichpunktiert gezeichnete Stellung, in der die Papierbahn bequem eingezogen werden kann. Im Betrieb werden die beiden Hälften 5 und 6 an die Führungstrommel 4 heran geklappt, wobei die eine von ihnen, z. B. die Hälfte 6 die andere an der Stelle 10 überlappt.
Die beiden Hälften 5 und 6 sind in solcher Weise gegeneinander abgedichtet, dass sie zusammen mit der Führungstrommel 4 bzw. der Papierbahn 1 einen vollständig geschlossenen Trockenluftkanal 7 von geringer Höhe bilden, der den Umfang der Führungstrommel 4 so weit umfasst, als dies mit Rücksieht auf die Papierzuführung möglich ist. Es kann daher ein sehr erheblicher Teil der in der Trockenluft enthaltenen Wärme zum Verdunsten des Farbverflüssigungsmittels verwendet werden ; die Trocken- vorrichtung arbeitet mit einem hohen Wirkungsgrad.