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Vasserlöslichcs Saata. utbeizmittel und Verfahren zu seiner Herstellung.
Gegenstand der Erfindung ist ein wasserlösliches Saatgutbeizmittel. das als wirksamen Bestandteil ein Phenolmercuricyanid enthält, und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Die als Saatgutbeizmittel verwendeten komplexen Phenolmercuricyanide, insbesondere das Kresol- mercuricyanid. sind an sich unlöslich. Um sie in lösliche Form zu bringen, sind bereits mehrere Vorschläge gemacht worden. So ist es bekannt, die genannten Produkte in Alkali zu lösen und einzudampfen, ferner mit Ätzalkali oder endlich mit Alkaliphenolat zu mischen. Solche Mischungen unterliegen jedoch ausnahmslos einer Zersetzung. Im ersteren Falle findet Zersetzung während des Eindampfen statt, auch dann, wenn die Auflösung in möglichst konzentrierter Alkalilauge vorgenommen wurde.
Im Falle des Mischens mit Ätzalkali zeigt sich bereits auch nach kurzer Zeit eine'deutliche Verfärbung, die mit der Zeit zunimmt, so dass das Produkt schliesslich grau wird. Es tritt also Quecksilberabscheidung ein. Im Falle der Verwendung von Natriumphenolat wird dieses schon in der Kälte durch Kohlensäure zersetzt. Ferner ist festgestellt worden, dass gerade die Kresolquecksilbercyanide unter Quecksilberabscheidung nur teilweise vom Phenol aufgenommen werden. Sie sind also bei Gegenwart von Phenol nicht beständig.
Da nun, wie gesagt, aus dem Phenolnatrium schon durch die Kohlensäure der Luft Phenol in Freiheit gesetzt wird. so muss bei Mischungen mit Kresolquecksilbercyanid eine allmähliche Zersetzung der Kresolquecksilbercyanide eintreten.
Die Folge von den geschilderten Begleiterscheinungen ist eine verhältnismässig niedrigere fun- gieide Wirkung.
Gemäss der Erfindung ist es nun möglich. wasserlösliche Saatgutbeizmittel aus Phenolmercuri- eyaniden zu erhalten, ohne dass Zersetzungen eintreten. Zur Erzielung dieses Ergebnisses mischt man die in bekannter Weise in reinem Zustand herstellbaren unlöslichen Phenolmercuricyanide in trockenem Zustande mit trockenem Trialkaliphosphat. z. B. Trinatriumphosphat oder Trikaliumphosphat. Ein solches Gemisch löst sich leicht in der erforderlichen Menge Wasser, ohne dass dabei irgendwelche Zersetzung eintritt, und das Produkt hat eine wesentlich höhere fungicide Wirkung als die bekannten, u. zw. in weit höherem Masse. als dem Ersatz der Verunreinigungen durch die reine Komplexverbindung entspricht.
Ein gemäss der Erfindung hergestelltes Beizmittel ergibt gegen Weizensteinbrand schon bei einem Queeksilbergehalt von etwa 40 ;, die gleiche Wirkung, die bisher nur mit etwa 170 ;' Quecksilber erreicht werden konnte.
Das Trialkaliphosphat wird zweckmässig in einer Menge von mindestens 3 loi auf l Mol Queck- silberverbindung verwendet.
Um die in den neuen Produkten enthaltene wirksame Substanz gleichmässig zu verteilen, empfiehlt es sich, der fein gepulverten Quecksilberverbindung einen organischen Körper beizumischen, um so das ursprünglich kleine Volumen der Kresolquecksilbercyanidverbindung auf ein grösseres zu bringen. Durch diese Vormischung sind die Teilchen der Queeksilberverbindung für eine innige Vermengung mit Trinatriumphosphat vorbereitet. Die Zusatzstoffe sollen vorzugsweise annähernd die gleiche Korngrösse besitzen wie die Quecksilberverbindung, sie müssen gut wasserlöslich, indifferent gegenüber den Quecksilberverbindungen und dürfen nicht hygroskopisch sein. endlich nicht sauer reagieren. Beispielsweise kann Alkali-p-toluolsulfonat oder Dextrin verwendet werden.
Es sind auch bereits Zusätze von Sulfosäuren anderer Art zu Saatgutbeizmitteln vorgeschlagen worden, die nicht oder für Beizzwecke nicht genügend quecksilberhaltig sind. Zweck dieser Zusätze war die Erhöhung der Wirksamkeit bzw. der Netzfähigkeit. Demgegenüber bezweckt der genannte Zusatz
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Zusammensetzung des Mittels selbst wie auch die chemische Natur des Zusatzes von den bekannten verschieden.
Es ist bei Saatgutbeizmitteln üblich und auch bei dem vorliegenden Beizmittel vielfach zweckmässig. Verdünnungsmittel dem Gemisch zuzusetzen. die den Zweck haben, dem Gemisch eine grössere Masse zu geben und dabei den Quecksilbergehalt nach Wunsch einstellen zu können. Als Verdunnungs- mittel können ganz oder teilweise diejenigen Stoffe benutzt werden, die zu der oben beschriebenen Vormischung genommen worden sind. Es können aber auch neue Stoffe dazu verwendet werden. Als Ver- dünnungsmittel sind brauchbar solche organische oder anorganische wasserlösliche Stoffe, die gegen die Quecksilberverbindung indifferent und dabei nicht hygroskopisch und nicht sauer sind. wie beispielsweise Natriumchlorid und Natriumsulfat.
Als Verdünnungsmittel kann auch Trialkaliphosphat benutzt werden, also der Körper. der nach der Erfindung zur Herbeiführung der Wasserlöslichkeit des Saatgutbeizmittels benutzt wird. In solchem Falle setzt man ausser der für den eben genannten Zweck erforderlichen
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diinnungsgrad zu erreichen.
Die neuen Gemische sind fast unbegrenzt haltbar.
Beispiel 1 : 1 Gewichtsteil reines trockenes Kresolmercuricyanid wird mit etwa 2 Gewichtsteilen Trinatriumphosphat (Na3PO4+1H2O) unter Zusatz von etwa 1 bis 2 Gewichtsteilen Natrium-p-
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chlorid. auf den gewünschten Quecksilbergehalt eingestellt.
Beispiel 3 : 1 Gewichtsteil reines trockenes Eresolmercurieyanid wird mit 1-2 Gewichtsteilen Dextrin gemischt. 10 Gewichtsteile Trikaliumphosphat werden zugesetzt. und es wird mit Natriumsulfat oder Natriumchlorid auf den gewünschten Quecksilbergehalt eingestellt.
Beispiel 3 : 1 Gewichtsteil reines trockenes Phenolmereuricyanid wird mit 1-2 Gewichtsteilen Dextrin und 1-2 Gewichtsteilen Natrium-p-toluolsulfonat vermischt. 10 Gewichtsteile caleiniertes Trinatriumphosphat werden zugemischt, und es wird mit weiterem calcinierte Trinatriumphosphat auf den gewünschten Quecksilbergehalt eingestellt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wasserlösliches Saatgutbeizmittel aus einem Gemisch eines unlöslichen Phenolmercuricyanids mit einem alkalisch wirkenden Stoff und gegebenenfalls wasserlöslichen Verdünnungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass es als alkalisch wirkenden Stoff Trialkaliphosphat enthält.
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