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Schotterstrasse mit Wasserglas in zwei Schichten.
Die bekannten, gewalzten Fahrbahnen aus Kalksteinschotter und Wasserglas mannigfacher Benennungen wurden in der Weise ausgeführt, dass ein Gemenge von 1 m3 Sand, Splitt und Schotter entweder von Hand aus, oder mittels einer Betonmischmaschine ungefähr mit 58 kg Wasserglas von 35 bis 380 Bé gemischt, sodann auf der Fahrbahnunterlage ausgebreitet und mit einer schweren Walze abgewalzt wurde.
Dabei sickerte eine bedeutende Menge Wasserglases in die untere Schichte der Schottermasse, so dass diese Schichte in der fertigen Fahrbahn eine ausgiebigere Silikatierung aufwies, während im Gegenteil eine ausgiebigere Silikatierurg an der Oberfläche angezeigt wäre, die sieh sodann infolge der Inanspruchnahme durch den Verkehr umso leichter lockere, als namentlich nach Regen, der Sand und Splitt zwischen den, bis an der Oberfläche der gleichförmigen Wasserglasplatte, befindlichen Schottersteinen ausgerieben wurden, so dass vereinzelt herausragende Steine dem Anprall der Wagenräder ungenügend trotzten.
Infolgedessen zeigt die Oberfläche bisheriger Wasserglasstrassen zahlreiche flache Mulden, die sogenannten Schüsseln", welche nicht einmal durch nachträglichen Schutz der Wasserglasstrasse durch Oberflächenanstriche beseitigt werden können, weil alle diese Unebenheiten durch den verhältnismässig dünnen Bitumenüberzug auch der Oberfläche der asphaltierten Fahrbahn mitgeteilt werden.
Gegenstand dieser Erfindung ist, durch zweckmässige Struktur und ausgiebigeres Silikatieren der OberflächeoberwähnteMängelderbisherigenhomogenen Wasserglasstrassen zu vermeiden. Daher muss zunächst aIles'Steinmaterial nach drei verschiedenen Körnungen gesondert werden,'nämlich in Sehotter, Splitt und Sand, sodann aller Sehotter mit der Hälfte des Splittes nach dem Prinzipe des Hohlraumminimums im ungefähren Verhältnisse 6 : 2 und mit der entsprechenden bzw. etwas kleineren Merge Wasserglas vermischt werden. Dieses Gemisch muss sodann auf der Wasserglasplattenunterlage ausgebreitet werden.
Sodann muss die zweite Hälfte des Splittes mit allem Sande, ebenfalls nach dem Prinzipe des Hohlraumminimums, d. i. im ungefähren Verhältnisse 2 : 3'3, mit der entsprechenden oder einer etwas grösseren Wasserglasmenge vermischt, auf der unteren Schichte ausgebreitet und die ganze Wasserglasplatte gehörig abgewalzt werden. Entsprechend der Gesteinseignung kann die untere Schichte vor dem Auflegen der oberen ein wenig vorgewalzt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht den Querschnitt der aus zwei Schichten nach zweckmässiger Sonderung der Körnungen, nämlich des Schotters, Splittes und Sandes, aufgebauten Silikatfahrbahn, u. zw. bezeichnen :
3/5 d die untere, aus Schotter 1 und der Hälfte des Splittes 2 aufgebaute Schichte,
2/5 d die obere, bloss aus der zweiten Hälfte des Splittes 2 und aus dem Sande 3 aufgebaute Schichte.
Der Fortschritt dieses Verfahrens liegt im statisch zweckmässigen Aufbaue der Wasserglasplatte, deren schwere Schottermasse stets unten verbleibt und niemals, weder bei normalem, noch bei starkem Verkehr bis an die Strassenoberfläche durchdrirgen kann. Die obere, bloss aus Splitt und Sand bestehende Feinschicht ist nach dem Abwälzen in den Schotter der Unterschicht gehörig eingekeilt und überdies stärker silikatiert. Rücksichtlich ihrer chemischen Beschaffenheit entspricht diese Oberschicht eher dem Charakter eines hochgradig silikatierten homogenen Monolithen als die bisherige Silikatstrasse mit der Schottermosaik in der Strassenoberfläche, ist daher eine zweckmässigere Vorbereitung der Strasse vor der Oberflächenasphaltierung.
Der Asphaltüberzug dieser Silikatfahrbahn zeigt sodann stets die schöne Form einer neu gewalzten Strasse, welche durch hässliche und die Dauerhaftigkeit der Oberfläche
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bedrohende Schüsseln"nicht gestort ist. Da diese Bauart, ohne die Baukosten zu erhöhen, eine radikalere Silikatierung der Oberschicht ermöglicht, ist die so hergestellte Silikatstrasse widerstandsfähiger gegen Abschleifung und wird viel gleichmässiger abgeschliffen als die bereits gekannte, gewalzte Wasserglaskalksteinschotterstrasse alter Bauart.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schotterstrasse mit Wasserglas in zwei Schichten, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine untere bloss aus Schotter und Splitt bestehende Schichte die obere ausgiebiger silikatierte Schichte eines Gemenges bloss von Splitt und Sand ausgebreitet wird.