AT132629B - Schutzeinrichtung für Mehrphasenstromkreise. - Google Patents

Schutzeinrichtung für Mehrphasenstromkreise.

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AT132629B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Schutzeinrichtung für   Mehrphasenstromkreise. 



   Es ist bekannt, die Ströme oder Spannungen eines   beliebigen Dreiphasensystems   in zwei   sym-   metrische Systeme zu zerlegen, von denen das eine (das mitläufige System) die symmetrisch e Komponente, das andere (das gegenläufige System) die unsymmetrische Komponente des beliebigen Systems darstellt. 



  Ausserdem tritt im   Erdschlussfalle   in jeder PI-ase noch eine Einphasenkomponente auf. Diese Komponente ist in allen drei Phasen gleich gross und hat die gleiche Phasenlage. Die Summe dieser letzten Komponenten ist identisch mit dem Summenstrom des Dreiphasensystems bzw. mit der Nullpunktspannung des Systems. 



   Bezugnehmend auf die Figur werden mit   Ja, Jb.   Je die Ströme bezeichnet, die in den Phasenleitern A, B und C eines beliebigen unsymmetrischen   Dreiphasensystems fliessen. Wie   oben erläutert, kann man diese Ströme in folgende drei Komponentengruppen zerlegen :
1. In mitläufige Komponenten, bestehend aus drei gleich grossen Strömen, u. zw. je einem Strom in einem Phasenleiter, die gegeneinander um 120 elektrische Grade verschoben sind und dieselbe Drehrichtung haben wie das betrachtete   unsymmetrische   System. Dementsprechend enthält der Strom im Phasenleiter A die Stromkomponente   J ar, im   Phasenleiter B die Stromkomponente   k2 J ar   und im Phasenleiter C die Stromkomponente k   Jssi.   



   2. In gegenläufige Komponenten, die aus drei gleichen Strömen, u. zw. je einem Strom pro Phasenleiter bestehen, die gegeneinander um 120 elektrische Grade verschoben sind und entgegengesetzte Drehrichtung haben wie das betrachtete unsymmetrische System. Entsprechend fliesst in dem Phasenleiter A eine Stromkomponente J a2, im Phasenleiter   Beine Stromkomponente k J a2   und im Phasenleiter C eine Stromkomponente k2 J a2. 



   3. In Summenstromkomponenten, bestehend aus drei gleichphasigen Strömen zu je einem Strom Jao pro Phase. 



   Der Operator k bezeichnet die Rotation eines Vektors   um   120 ,   k2 die   Rotation um   2400.   Die oben erwähnten Stromkomponenten genügen folgenden Gleichungen : 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 
<tb> 
<tb> Summenstromkomponente <SEP> : <SEP> S'  <SEP> (. <SEP> J <SEP> a0) <SEP> = <SEP> (J <SEP> a0, <SEP> J <SEP> a0, <SEP> J <SEP> a0)
<tb> Mitläufige <SEP> Komponente <SEP> : <SEP> S1 <SEP> (J <SEP> a1) <SEP> = <SEP> (J <SEP> a1, <SEP> k2 <SEP> J <SEP> a1, <SEP> k <SEP> J <SEP> a1)
<tb> Gegenläufige <SEP> Komponente <SEP> : <SEP> S2 <SEP> (J <SEP> a2) <SEP> = <SEP> (J <SEP> a2, <SEP> k <SEP> J <SEP> a2, <SEP> k2 <SEP> J <SEP> a2)
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 



   Im Fehlerfall treten die Stromkomponenten entsprechend der Natur und der Lage des Fehlers auf, u. zw. ergibt sich bei den   verschiedenen möglichen Fehlern   folgendes : Bei Dreiphasenkurzschluss ist kein   Erdschlussstrom   vorhanden, und da die drei Ströme gleich gross und um 120  gegeneinander verschoben sind, sind die gegenläufige Komponente und die Summen- stromkomponente gleich Null. Die mitläufige Stromkomponente stellt den gesamten resultierenden
Kurzschlussstrom dar. 



   Bei einfachem Kurzschluss ist die   Summenstromkomponente gleich Null, weil   keine Erdverbindung besteht, und nur die mitläufigen und gegenläufigen Komponenten bleiben übrig. Diese beiden Kompo- nenten sind gleich gross, ebenso die beiden entsprechenden Spannungskomponenten. 



   Bei einfachem Erdschluss bilden die mitläufigen, gegenläufigen und   Summenstromkomponenten   den resultierenden Kurzschlussstrom. Diese drei Komponenten sind gleich gross. Die Summe der Span- nungskomponenten ist gleich Null. 



   Bei Doppelerdschluss treten alle Komponenten des Stromes auf. Der gesamte Kurzschlussstrom ist die Summe dieser drei Komponenten, die verschiedenen Spannungskomponenten sind in diesem
Fall gleich gross. 



   Wegen der verschiedenen Werte des Stromes, die bei den möglichen Fehlern auftreten, ist es schwierig,   Relaisschutzeinrichtungen   zu bauen, die auf vorher bestimmte Fehlerbedingungen ansprechen. 



   Hat man z. B. Impedanzrelais auf einen einfachen Kurzschluss zwischen zwei Phasen eingestellt, so werden sie in einer andern Weise arbeiten, wenn ein Doppelerdschluss auftritt ; denn es ist, wie aus den vorher- gehenden Betrachtungen zu ersehen ist, die Spannung bei einem Kurzschluss dieselbe wie bei einem Doppel- erdschluss. Der Strom ist jedoch bei   Doppelerdschluss   höher als bei einfachem Kurzschluss. Diese Ver-   grösserung   des Stromes erfolgt durch Addition der Summenstromkomponenten. Die mitläufigen und gegenläufigen Komponenten des Stromes sind in beiden Fällen gleich gross. 



   Die Erfindung bezweckt eine solche Stromeinstellung der Schutzrelais zu ermöglichen, dass der
Grad der Erregung solcher Relais für alle   möglicherweise, auftretenden Fehler   derselbe ist. Um dies zu erreichen, wird   erfindungsgemäss   die Summenstromkomponente in den Relaisstromkreisen unterdrückt, vorzugsweise durch einen besonderen Nebenschlussweg, der aus vom Summenstrom erregten Saug- transformatoren besteht. Die für jede einzelne Phasenleitung vorgesehenen Schutzrelais werden zwischen die entsprechenden freien Enden der   Sekundärwicklungen   von in den zu schützenden Phasenleitungen angeordneten Stromwandler und eine Stempunktleitung dieser Wandler gelegt.

   Um den Einfluss der
Summenstromkomponenten auf die Schutzrelais unwirksam zu   maehen,   wird gemäss der weiteren Erfindung zu jedem der Relais ein Nebenschluss gelegt, der vom Summenstrom der Dreiphasenleitungen beeinflusst wird. Als solchen Nebenschluss verwendet man vorzugsweise die   Sekundärwicklungen   von Hilfswandlern, deren   Primärwicklungen   in Reihenschaltung in der Sternpunktleitung der Hauptwandler liegen. 



   Die Figur zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung für den Schutz eines Dreiphasensystems. 



   In den drei   Phasenleitungen A, B und a   liegen Stromwandler, deren Sekundärseiten in Stern geschaltet sind. Von den   Sekundärwicklungen   11, 12 und 13 dieser Wandler führen entsprechende 
 EMI2.2 
 wandler verbunden ist. Als Schutzrelais kann irgendeine übliche Relaistype verwendet werden. Im besonderen ist die Erfindung auch für Schutzsysteme mit Impedanzrelais anwendbar. 



   In der Figur sind die Relais schematisch dargestellt, u. zw. sind nur die   Stromanschlusse   für die Relais gezeichnet. Die Spannungsspulen werden in irgendeiner üblichen Weise entsprechend dem Potential, das auf den Leitern A,   B und C   besteht, erregt. Bei normalen Bedingungen in dem zu schützenden Stromkreis werden die Stromspulen der Relais durch gleiche Ströme, welche dieselbe Phasenlage haben, erregt. Beim Auftreten eines Fehlers, beispielsweise eines   Kurz- oder Erdscl11usses,   werden sie ungleichmässig erregt. 



   Im Zuge der   Sternpunktleitung 2C   sind drei Stromwandler 21, 22, 23 angeordnet, welche von dem im Leiter 20 fliessenden Summenstrom erregt werden. Das   Übersetzungsverhältnis   der Wandler 21, 22, 23 wählt man mit 3 : 1, da der Summenstrom sich aus drei gleich grossen in den einzelnen Phasenleitungen   fliessenden   Komponenten zusammensetzt, die durch diese Stromwandler an den einzelnen Relais vorbeigeleitet werden müssen. Das eine Ende der   Sekundärwicklungen   dieser Wandler ist durch einen Leiter 24 mit einem Sternpunktleiter 20 verbunden.

   Das freie Ende jeder   Sekundärwicklung   ist mit Leitern 14, 15, 16 in der Weise verbunden, dass der Verbindungspunkt zwischen den entsprechenden Relais   17, 18, 19   und den zugehörigen   Sekundärwicklungen   11, 12, 13 liegt. 



   Beim Auftreten eines Fehlers, mit Ausnahme eines gleichmässigen Dreiphasenkurzsehlusses und eines Einphasenkurzschlusses, treten die mitläufigen,   gegenläufigen   und   Summenstromkomponenten   auf, u. zw. fliessen diese in der in der Figur eingezeichneten Richtung. Die   Summenstromkomponenten   werden   veranlasst,   durch die   Sekundärwicklungen   der Hilfswandler 21, 22,23 zum Sternpunktleiter 20 zu fliessen. Daher werden die   Relais 17, 18, 19   nur entsprechend den   mit-und gegenläufigen Strom-   komponenten der entsprechenden Phasen.   A,   B und C erregt. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Diese Methode zur Absonderung der Summenstromkomponenten bei einem Relaisschutzsystem gibt die Gewähr, dass ein bestimmter Relaissatz mit Sicherheit   anspricht,   ohne Rücksicht auf die Art des im System auftretenden Fehlers. 
 EMI3.1 
 Relaisstromkreisen unterdrückt wird, vorzugsweise durch einen besonderen   Nebenschlussweg,   der aus vom Summenstrom erregten   Saugtransformatoren   besteht.

Claims (1)

  1. 2. Einrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die dreimal soviel Windungen als die primäre Wicklung besitzenden Sekundärwicklungen der Saugtransformatoren (21, 22, 23) einerseits in Stern geschaltet und anderseits an die von jeder Wandlerphase zum Relais führende Verbindungsleitung angeschlossen sind, und dass die Primärwicklungen der Saugtransformatoren in Reihe geschaltet sind. EMI3.2
AT132629D 1929-11-13 1930-10-25 Schutzeinrichtung für Mehrphasenstromkreise. AT132629B (de)

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