<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von mit kaltem Wasser quellenden Stärken und quellstärkeartigen
Produkten.
Die bisher bekannten Methoden zur Herstellung von pulverförmigen Stärkepräparaten, die mit kaltem Wasser Kleister oder Leime bilden, beruhen vorwiegend darauf, dass man Stärke mit Wasser und Chemikalien zu einem Brei vermischt und dieses Gemisch auf heissen Walzen oder Platten in dünner Schicht verkleistert und trocknet. Hiebei müssen aus der Charge mindestens 50% des darin enthaltenen Wassers herausgetrocknet werden, was ein erheblicher Nachteil dieses Verfahren ist.
Dieser Übelstand wird nach der vorliegenden Erfindung vermieden, wenn man die Wärmebehandlung der Stärke unter gleichzeitiger Anwendung eines mechanischen Druckes ausführt ; es zeigt sich dann, dass man der handelsüblichen Rohstärke überhaupt kein Wasser zur Verkleisterung zuzusetzen braucht, sondern dass vielmehr die Kornsprengung ohne Zugabe von Wasser restlos vor sich geht.
Beispiel : Handelsübliche, pulverförmige Kartoffelstärke oder brockenförmige Mais-oder Reisstärke wird in etwa 10 mm-starker Schicht zwischen zwei auf etwa 140-1600 C erhitzten Flächen beliebiger Form gebracht, und diese Flächen während etwa 5 Sekunden unter einen Druck von etwa 2500 jf/ct gesetzt. Man erhält die ursprüngliche lose Stärke in zusammenhängender Form, u. zw. in Form von Bändern oder Fladen, je nachdem man das Material kontinuierlich oder diskontinuierlich behandelt. Nach dem Mahlen des anfallenden Produktes erhält man ein pulverförmiges Quellstärkepräparat, welches mit kaltem Wasser einen Kleister bildet.
Durch Änderung der drei Faktoren : Druck, Hitze und Erhitzungszeit, hat man es in der Hand, Quellstärken von verschiedenen Eigenschaften zu erzeugen. Auch kann beispielsweise durch Beimengung solcher Chemikalien, die die Verkleisterungstemperatur der Stärke herabsetzen, das Verfahren in bezug auf die genannten drei Faktoren vereinfacht werden. Hiefür eignen sich organische Kristalloide wie Harnstoff und dessen Derivate, Chloralhydrat usw., die man zweckmässig in organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln löst. Weitere geeignete Stoffe sind Rhodansalze, Halogenealeiumverbindungen usw.
Das so erhaltene pulverförmige Stärkepräparat ist ungemein reaktionsfähig. Man kann durch entsprechenden, an sich bekannten Zusatz von Chemikalien, Pflanzenleime und-kleister in Pulverform von verschiedenen Eigenschaften erhalten. So erhält man durch Beimischung von Salzen, wie Karbonaten, Boraten u. dgl., oder von alkalischen oder sauren Stoffen Präparate, die in ihrer Konsistenz und in ihren sonstigen Eigenschaften weitgehendst variiert und den verschiedensten Verwendungszwecken angepasst werden können. Durch Zusatz von Stärke abbauenden Stoffen kann man eine mehr oder weniger dünnflüssige Konsistenz des mit Wasser angerührten Produktes und durch Zugabe stärkekoagulierender Substanzen ausserordentlich hochviskose Konsistenz erzielen.
Das Verfahren eignet sich gleichermassen gut für den kontinuierlichen wie für den diskontinuierlichen Betrieb.
An Stelle von gewöhnlicher Stärke kann man auch stärkehaltige oder stärkeartige Stoffe sowie Stärkepräparate als Ausgangsstoffe verwenden.
Als stärkehaltige Stoffe werden die verschiedenen Arten von Getreidemehlen, z. B. Weizen-, Mais-, Reis-, Roggenmehl u. dgl. angeführt ; als Stärke können die aus diesen Getreidemehlen herstellbaren Stärken, ferner Kartoffelstärke, Kastanienstärke, Bananenstärke, Arrowroot verwendet werden.
Als stärkeartige Stoffe werden Inulin und Carrageen genannt.
Unter Stärkepräparaten sind lösliche Stärke, gelinde abgebaute Stärke, d. h. also eine Stärke, deren Abbaugrad den der handelsüblichen löslichen Stärke noch nicht erreicht, zu verstehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit kaltem Wasser quellenden Stärken und quellstärkeartigen Produkten, dadurch gekennzeichnet, dass man Stärke, Stärkepräparate, stärkehaltige oder stärkeartige Stoffe ohne Wasserzusatz einer Wärmebehandlung unter gleichzeitiger Anwendung eines hohen Druckes unterwirft.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.