AT127412B - Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion.

Info

Publication number
AT127412B
AT127412B AT127412DA AT127412B AT 127412 B AT127412 B AT 127412B AT 127412D A AT127412D A AT 127412DA AT 127412 B AT127412 B AT 127412B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
diffusers
diffuser
juice
diffusion
row
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Raffinerie Tirlemontoise Sa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Raffinerie Tirlemontoise Sa filed Critical Raffinerie Tirlemontoise Sa
Application granted granted Critical
Publication of AT127412B publication Critical patent/AT127412B/de

Links

Landscapes

  • Screw Conveyors (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus
Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion. 



   In den Zuckerfabriken wird der Zucker aus Rüben durch das unter dem Namen Diffusion bekannte Verfahren extrahiert. Dieses Verfahren und seine verschiedenen Ausführungsformen sind allgemein bekannt und brauchen hier nicht näher beschrieben zu werden. Dennoch empfiehlt es sich, den Grundsatz des Verfahrens, nämlich die Behandlung der an Zuckergehalt abnehmenden Schnitzel durch die ebenfalls an Güte abnehmenden Säfte, anzuführen. Die Ergebnisse sind um so besser, je mehr Gewähr die für diesen Zweck Verwendung findenden Einrichtungen für eine genaue Anwendung leisten. 



   Nun kann bei allen bisher bekannten Diffuseuren der oben angegebene Grundsatz nur unvollkommen zur Anwendung kommen, da es unmöglich ist, den Nachteil eines mehr oder weniger starken Mischens der Säfte verschiedenen Zuckergehaltes beim Fördern der fortlaufenden Flüssigkeitssäule und ein mehr oder weniger starkes Mischen der verschieden   ausgesüssten   Schnitzel bei ihrer Förderung zu verhindern. 



   Hieraus ergibt sich, dass, wenn der in den Rüben enthaltene Zuckersaft, beispielsweise ungefähr 87/88 Liter oder 95 Kilogramm pro 100 Kilogramm der Rüben beträgt, durch die heute übliche Diffusion für gewöhnlich 110-130 Liter Saft mit Verlusten von etwa 0-30 bis   0'50 /o   an Zucker des Gewichts der Rüben erzeugt werden. 



   Weiter wird für die Entleerung der Diffuseure die gleiche Menge Wasser wie für die eigentliche Extrahierung des Saftes benötigt, so dass im Vergleich zum Gewicht der behandelten Rüben eine ungeheure grosse Menge Wasser verbraucht wird. 



   Selbst wenn auf das Schneiden der Rüben und die eigentliche Diffusion grösste Sorgfalt verwendet wird, ist es kaum möglich, ein besseres Ergebnis zu erzielen, d. h. die Verdünnung des erzeugten Saftes und die Verluste an Zucker beim Extrahieren zu verringern. 



   Wenn die oben angegebenen Nachteile verringert werden sollen, muss logischerweise die Anzahl der Diffuseure einer Batterie vergrössert werden, doch wird dies praktisch dadurch begrenzt, dass durch den am Ende der Diffusionsbatterie herrschenden Druck des Wassers eine ununterbrochene Saftsäule von einem Diffuseur nach dem andern gefördert werden muss. um das Maischen bzw. den Saftabzug aus dem letzten Diffuseur zu erzielen. Die günstigste Anzahl von Diffuseuren schwankt praktisch zwischen 10 und 16, und mehr als 16 Gefässe können kaum Verwendung finden.

   Tatsächlich ist der von der durch Zusammenziehen der nutzbaren Höhen der in Reihe geschalteten Diffuseure errechneten Gesamtsäule der Schnitzel gebotene Widerstand so gross, dass, wenn eine Batterie mit mehr als 16 Diffuseuren benutzt werden sollte, der erforderliche Umlauf des Wassers in der Batterie nur durch Ausübung eines die zulässige Grenze überschreitenden Druckes auf das Wasser erzielt werden könnte. Diese zulässige Grenze wird bestimmt, einerseits durch die Notwendigkeit des Dichthaltens der grossen Türen für die Füllung und Entleerung der Diffuseure, anderseits durch die Vermeidung der Gefahr, dass der Saft durch den übermässigen   Druck Kanäle   oder Wege geringen Widerstandes in die Schnitzelmasse bildet und sich in denjenigen Teilen der Diffuseure nicht mehr erneuert, in welchen die Schnitzel am meisten zusammengepresst sind.

   Ein zu hoher Druck kann selbst ein Zusammenpressen der Schnitzel zur Folge haben, derart, dass der Umlauf der Säfte gehemmt wird. Hieraus erklärt es sich, dass die Erfahrungen in Znckerfabriken zu der 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Ansicht geführt haben, dass, wenn die Diffusion die besten Ergebnisse liefern soll, die Gesamthöhe der Schnitzelsäule 36 M. nicht übersteigen darf. 



   Der Zweck der Erfindung ist, die   oben   angegebenen Nachteile zu beseitigen, d. h. eine geringere endgültige Verdünnung des Saftes, geringere Extraktionsverluste und eine gleichförmige Aussüssung zu erzielen, was infolgedessen einen weit geringeren Verbrauch an Wasser als gewöhnlich zur Folge hat. 



     Ernndungsgemäss wird   die Saftsäule unterteilt, wodurch von selbst der Druck auf die umlaufende Flüssigkeit verringert und die Anzahl der Diffuseure unbegrenzt erhöht werden   kann, während infolge Vermeidens   des Mischens der Säfte verschiedener Dicke bzw. verschiedenen Zuckergehaltes die Säfte weniger verdünnt werden und hiedurch wiederum der Verbrauch an Diffusionswasser wesentlich herabgemindert wird. 
 EMI2.1 
 Erfindung beispielsweise dargestellt, und es zeigen
Fig. 1-4 schematische Ansichten, aus welchen die Wirkungsweise einer Diffusionsbatterie gemäss der Erfindung ersichtlich ist,
Fig. 5 einen Längsschnitt und
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine stetig   arbeitende Diffusionseinrichtung gemäss der Erfindung.  
Angenommen die in Fig.

   1 veranschaulichten, einen Teil einer Batterie darstellenden 
 EMI2.2 
   aus'dem Diffusem d1 nach   dem Diffuseur   c   und der aus dem Diffuseur d2 nach dem Diffuseur d3 usw. geleitet werden. Um letzteres ohne Mischung des Saftes zu erzielen, wird jedem Diffuseur ein Behälter   rl, r2, r , r4, rs, r6   zugeordnet. Wenn die Säfte der hintereinander angeordneten Diffuseure in die entsprechenden Behälter entleert werden, tauchen die Schnitzel nicht mehr in den Saft ein, vielmehr kommt mit den Schnitzeln nur noch der ihnen anhaftende bzw. der darin enthaltene Saft in Berührung.

   Im nächsten Arbeitsgang wird nun in umgekehrter Weise verfahren, d. h, der Inhalt der Behälter wird wieder den Diffuseuren zugeführt, wobei jedoch, wie in Fig. 2 durch Pfeile angedeutet worden ist, der Saft aus dem Behälter rl in den Diffuseur d2, der aus dem Behälter rg in den   Diffuseur c13 usw.   geleitet wird, derart, dass am Ende dieses Arbeitsganges die Säfte aus den verschiedenen Behältern um je einen Diffuseur weitergefördert worden sind, ohne dass hiebei ein Mischen der Säfte und eine Summierung der Drücke erfolgt. 



   Die obenerwähnten Behälter   rl, 1'2 usw.   können durch eine zusätzliche Reihe B von Diffuseuren ersetzt werden, die wie Fig. 3 erkennen lässt, mit der Reihe A von Diffuseuren eine einzige Batterie bildet. Die Diffuseure der   Reihet   sind mit Saft und Schnitzeln und die der Reihe B nur mit Schnitzeln gefüllt. 



   Im ersten Arbeitsgang werden die Säfte aus den Diffuseuren der Reihe A in die der Reihe B übergeleitet, d. h. der Saft aus der Einrichtung   cl1   wird in die Einrichtung d2, der 
 EMI2.3 
 aus den Diffuseuren der Reihe B nach den der Reihe   A   geleitet,   d.   h. der Saft aus dem Diffuseur   cl4   nach dem Diffuseur do usw. 



   Die Arbeitsgänge sind mithin hier die gleichen wie beim obenbeschriebenen Ausführungsbeispiel und auch hier slrömen die Säfte ohne die geringste Mischung oder Summierung der Drücke aus den Diffuseuren einer Reihe nach den Diffuseuren der andern Reihe. 



   Die auf dieses Diffusionsverfahren zurückzuführende Wirkung ist ohne Erklärung verständlich, ergibt sich vielmehr von selbst. 



   Der Saft wird nicht mehr durch die verschiedenen Diffuseure gedrückt, überströmt vielmehr nacheinander die Schnitzel in den einzelnen Diffuseuren und wird hiebei dauernd angereichert. 



  Da der Druck des Wassers keine Rolle mehr spielt, kann die Anzahl der Diffuseure sozusagen unbegrenzt erhöht, während die   Verdünnung   des extrahierten Saftes und die Zuckerverluste in den ausgelaugten Schnitzeln nach Wunsch herabgemindert werden kann. Die Diffusionswässer. die etwa ein Viertel bei ein Drittel der Gesamtverluste darstellen, fallen fort. Da an Stelle des Saftumlaufes unter Druck die Schnitzel einfach in den Saft eingetaucht werden, fallen die unter dem Namen "Nester" bekannten Stellen schlechter Aussüssung der Schnitzel fort, wodurch unbestimmbare Verluste vermieden werden. Durch den Fortfall der Abwässer wird die für die Diffusion erforderliche Menge Wasser um diesen Betrag verringert. 



   Da die Schnitzelreste dem Umlauf kein Hindernis mehr bieten, ist es bei dem neuen Verfahren ohne Schwierigkeit möglich, das Presswasser der ausgelaugten Schnitzel wieder in den Diffusionskreislauf zurückzuführen, wodurch die Zuckerverluste um die Hälfte verringert werden. 



   Schliesslich besteht noch ein Vorteil des neuen Verfahrens darin, dass jede Fermentationswirkung, die beispielsweise durch Einsetzen ungesunder oder schlechtgewaschener Rüben oder durch infiziertes Wasser entstehen kann, verhindert werden kann, da die Batterie ohne Schwierigkeit jederzeit besichtigt werden kann. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Es hat sich überdies herausgestellt, dass das oben angegebene Arbeitsverfahren hinsichtlich der Güte des Diffusionssaftes keinerlei Nachteile hat und Schaumbildung nicht vorkommt. 



   Weiter hat es sich herausgestellt, dass die Zeit, während welcher die Schnitzel nicht in dem Saft untergetaucht sind, nicht etwa für das Diffusionsverfahren verloren ist. Tatsächlich erfolgt eine stetige Diffusion des Zuckersaftes der inneren Zellen während dieser Zeit gegen die aussen an den Schnitzeln noch anhaftende Saftschicht, und selbst im Innern der Schnitzel wird die Diffusion von dem mittleren, am wenigsten   ausgesüssten Teil nach   dem am meisten   ausgesussten äusseren   Teil fortgesetzt. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung kann in mannigfacher Weise durchgeführt werden. 



   1. Die verschiedenen Diffuseure können aus Behältern hergestellt werden, die mit einem Deckel für den Einlass von Druckluft ausgerüstet und mit der Aussenluft verbunden sind. Die Strömung des Saftes aus den Diffuseuren der Reihe   A   nach denen der Reihe B erfolgt unter Wirkung von Druckluft auf den Saft in den erstgenannten Diffuseuren, während die Diffuseure der zweiten Reihe mit der Aussenluft in Verbindung stehen. 



   Alle Arbeitsgänge erfolgen immer reihenweise von der Reihe A nach der Reihe Bund umgekehrt, und die Luft-und Safthähne jeder Reihe können daher gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden. 



   Das Maischen und der Saftabzug bieten keinerlei Schwierigkeit und eine Erklärung dieser Arbeitsgänge erübrigt sich hier. 



   Es leuchtet ein, dass die Vorrichtung nach der Erfindung ohne Schwierigkeit und ohne nennenswerte Abänderung bei einer gewöhnlichen Diffusionsbatterie angewendet werden kann, um diese Batterie in eine gemäss der Erfindung umzuwandeln. 



   2. Eine andere praktische Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Reihen der Diffusionseinrichtungen beweglich angeordnet werden. Während des ersten Arbeitsganges befindet sich die Reihe A beispielsweise oberhalb der   Reihe B,   so dass der Saft aus den Diffuseuren der ersten Reihe in die der zweiten Reihe strömt. In der   nächstfolgenden   Arbeitsphase werden die Diffuseure der Reihe B oberhalb der Reihe A gebracht usw. Bei diesem Verfahren müssen die Diffuseure verschoben werden, doch ist für die   Durchführung   dieses Verfahrens keine Druckluft erforderlich. 



   3. Die Förderung des Saftes kann auch mit Hilfe von Pumpen, wie Fliehkraftpumpen u. dgl., erfolgen. 



   4. Das gleiche Ergebnis kann auch dadurch erreicht werden, dass der Saft in den Diffuseuren verbleibt und die Schnitzel von einem Diffuseur nach dem andern gefördert werden. 



  Das Verfahren besteht darin, dass die Schnitzel aus allen Diffuseuren gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten ausgetragen werden, ohne den Saft abzulassen, worauf diese Schnitzel wieder in weniger konzentriertem Saft eingetaucht werden, derart, dass die Schnitzel jedesmal 
 EMI3.1 
 normalen Extraktion geleitet werden. 



   So kann beispielsweise angenommen werden, dass die Schnitzel sich in durchbrochenen Behältern (Fig. 4) befinden, die in die Diffuseure eingetaucht werden können und möglichst genau in diese passen. Hiebei werden zunächst die durchbrochenen Behälter   1',     2',   3'usw. aus den   Diffuseuren 1, 2,   3 herausgezogen, während im nächsten Arbeitsgang die Schnitzel in den Saft eingetaucht werden, wobei jedoch der Behälter l'in den Diffuseur 2. der Behälter   2'in   den Diffuseur 2 usw. hineingesenkt wird. 



   Die beiden beschriebenen Diffusionsverfahren. Überleiten des Saftes und Überleiten der Schnitzel, liefern das gleiche Ergebnis, nämlich, wie bereits oben angegeben worden ist. eine beträchtlich bessere Aussüssung als bei der gewöhnlichen Diffusion und eine geringere Verdünnung des extrahierten Saftes. Weiter werden die unbestimmten Diffusionsverluste beseitigt und für die Durchführung der Diffusion wird eine wesentlich geringere Menge Wasser benötigt, ohne hiebei den Fortfall der Abwässer zu berücksichtigen. 



   Die aufeinanderfolgende Überleitung des Zuckerrübensaftes zwecks Extrahierens des in der Rübe enthaltenen Zuckers ist bereits früher vorgeschlagen worden und ebenso sind bereits früher Vorschläge dahin gehend gemacht worden, die Rübenschnitzel von einem Extraktionsbehälter nach dem andern zu leiten. Weder das eine noch das andere Verfahren ist jedoch für die Diffusion verwendet worden. 



   Das Verfahren nach der Erfindung kann stetig und sogar beinahe selbsttätig durchgeführt werden. 



   Bekanntlich sind in den letzten Jahren mehrere Vorrichtungen zur stetigen Diffusion entworfen worden. Alle diese Vorrichtungen haben jedoch den oben angegebenen Nachteil des Mischens der Säfte oder Schnitzel oder der Schnitzel und der Säfte, wodurch ein   nngenügendes   
 EMI3.2 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Mit keinem der bekannten Verfahren kann daher die erfindungsgemäss gestellte Aufgabe gelöst werden, die, wie nochmals wiederholt werden soll, auf die vollständige Trennung der Säfte der verschiedenen Diffuseure ohne Möglichkeit der Mischung hinausläuft. 



   Eine Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung der stetigen Diffusion gemäss der Erfindung ist in Fig. 5 im Längs-und in Fig. 6 im Querschnitt dargestellt. Die Vorrichtung weist hier eine zylindrische Trommel A mit einer fortlaufenden inneren Scheidewand B in Form einer   Schraubenfläche   auf. Die Trommel A wird z. B. etwa bis zum Spiegel C mit Wasser angefüllt, derart, dass der Wasserspiegel die freie Kante der schraubenförmigen Scheidewand nicht erreicht. In dieser Weise werden durch jeden Gang der Schraube voneinander isolierte Abteile D, D', D" begrenzt.

   Wenn die ganze Trommel langsam, beispielsweise in Richtung des Pfeiles a in Fig. 5 in Umdrehung versetzt wird, bleibt der Flüssigkeitsspiegel zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Schraubengängen der Scheidewand waagrecht und die Flüssigkeit wird im Sinne der Achse des Zylinders weitergefördert, wie dies bei archimedischen Schrauben zum Heben von Wasser der Fall ist. Diese Förderung der Flüssigkeiten in den verschiedenen Abteilen erfolgt ohne jede Berührung oder Mischung der Flüssigkeiten aus den einzelnen Abteilen. Bei jeder Umdrehung der Trommel wird die Flüssigkeit um eine Steigung der Schraube weitergefördert, d. h. um eine Strecke, die gleich der Breite eines Abteils ist. 



  Die Richtung der Förderung der Flüssigkeit ist in Fig. 5 durch den Pfeil b angegeben. 



   Um die Schnitzel nacheinander in die verschiedenen, im Innern der Trommel geförderten Flüssigkeiten einzutauchen, werden die Gänge der Schraube durch Roste oder durchbrochene Bleche E, E miteinander verbunden, die der Deutlichkeit halber in dem Längsschnitt in Fig. 5 nicht dargestellt worden sind. 



   Durch die Roste oder Bleche wird die Bewegung der Flüssigkeit nicht behindert, da letztere durch die Zwischenräume zwischen den Stäben bzw. die Durchbrechungen hindurchfliesst, doch werden durch diese Einrichtungen, wenn die Abteile mit einem Gemisch aus Saft und Schnitzeln gefüllt sind, letztere durch die Roste oder durchbrochenen Platten   E, E zurück-   gehalten und durch die Drehung der Trommel in die Nähe der oberen Erzeugenden gebracht. 



  Während dieser Bewegung tropfen die Schnitzeln ab und der Saft fliesst in die Abteile zurück, welche die Schnitzel gerade verlassen haben. Die Schnitzel fallen schliesslich senkrecht gegen den unteren Teil der Trommel. Betrachtet man die Schnitzel, die in einen bestimmten Augenblick die Mitte eines Flüssigkeit enthaltenden Abteils, beispielsweise das Abteil D', einnehmen. so entspricht die Zeit, die zwischen diesem Augenblick und demjenigen, in welchen die durch die Drehung der Trommel angehobenen Schnitzel wieder nach unten fallen, verstreicht. ungefähr einer halben Umdrehung der Trommel, und während dieser Zeit wird die ganze Flüssigkeit um etwa eine halbe Steigung gefördert. Hieraus ergibt sich, dass die Schnitzel so abstürzen, dass sie zwischen das Abteil, welches sie gerade verlassen und das nächstfolgende fallen.

   Die ganze Bewegung der Schnitzel erfolgt in derselben lotrechten Ebene senkrecht zur Achse der Trommel, olme dass die Schnitzel hiebei in axialer Richtung weitergefördert werden. 



   Aus obigen   Ausführungen   ergibt sich, dass, wenn im Innern der Trommel an einem von dieser unabhängigen Rahmen feststehende schräge Bleche F, F od. dgl. mit einer Neigung gleich der halben Steigung der Schraube angeordnet werden, gleichzeitig den beiden folgenden Bedingungen genügt wird. a) Die herabfallenden Schnitzel gleiten auf den schrägen Blechen und fallen nicht rittlings auf die beiden Abteile, sondern in dasjenige Abteil hinein, welches sie gerade verlassen haben und in welchem jetzt eine andere Flüssigkeit sich befindet, wie die, welche die Schnitzel gerade verlassen haben ;

   b) durch das Gleiten der Schnitzel auf den schrägen Blechen wird die Förderung in axialer Richtung in einer der Förderung der Flüssigkeiten entgegengesetzten Richtung, d. h. entgegen der durch den Pfeil b angedeuteten Richtung, erzielt, wobei die beiden Bewegungen beinahe gleich sind, d. h. eine halbe Steigung der Schraube für jede Bewegung im entgegengesetzten Sinne bei jeder halben Umdrehung der Trommel betragen. 



   Es ergibt sich, dass mit der beschriebenen Vorrichtung die Diffusion mit Unterbrechung der Förderung des Saftes erzielt wird, wobei die Mischung mit Sicherheit verhindert wird. 



  Hiebei sind ebenso viele aufeinanderfolgende Diffuseure   vorhanden wie Schraubengänge.   Das Mischen wird dadurch verhindert, dass einerseits die Flüssigkeiten der verschiedenen Diffuseure niemals miteinander in Berührung kommen und anderseits, dass alle Schnitzel unbedingt zur gleichen Zeit die Vorrichtung durchlaufen, wodurch die Möglichkeit des längeren Verweilens von Schnitzeln und Flüssigkeit in dem einen oder andern Abteil vollkommen ausgeschlossen ist. 



   Da die Flüssigkeiten und die Schnitzel gleichzeitig nach entgegengesetzten Richtungen gefördert werden, können das Beschicken mit frischen Schnitzeln und das Austragen der ausgelaugten Schnitzel ebenso wie die Zufuhr des Wassers und der Abfluss des Saftes an gegen- überliegenden Enden der Trommel erfolgen, 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
Die Erhitzung der Trommel kann von aussen oder von innen und durch bekannte, auf das Brühen der Schnitzel und das Wiedererwärmen des Saftes sich beziehende Verfahren von Steffen oder Naudet erfolgen. 



   Die Erfindung ist nicht für die Behandlung von Rüben, sondern von allen zuckerhaltigen Pflanzen, wie Zuckerrohr usw., und auch für die Behandlung der Wurzeln von Cichorien, Erdäpfeln oder Dahlien und andern Wurzeln geeignet, um aus diesen das Inulin zu extrahieren. Weiter soll die Erfindung nicht auf die hier als Beispiel beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen beschränkt werden, da Abänderungen mannigfache Art getroffen werden können, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlehydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Diffusionsbatterie hindurchgeleitete Flüssigkeit in mehrere, je getrennt für sich geführte Säulen unterteilt wird, um das Mischen der Säfte verschiedener Dichte oder verschiedenen Zuckergehaltes zu verhindern.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Diffuseur ein Behälter zugeordnet wird und der Inhalt des Diffuseurs nach dem Behälter geleitet sowie von diesem der nächstfolgende Diffuseur der Batterie zugeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichet, dass die Säfte einer Reihe (A) von Diffuseuren in eine andere, parallel zu ihr angeordnete Reihe (B) von Diffuseuren geleitet werden oder die beiden Reihen eine einzige Linie von Diffuseuren bilden, wobei alsdann die Reihe (A) aus Diffuseuren gerader oder ungerader Zahl besteht und die aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge in beiden Fällen im normalen Sinne der Extraktion des Saftes durchgeführt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnitzel gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten aus allen Diffuseuren entfernt und alsdann, gegebenenfalls wiederum gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten, in die Diffuseure eingetaucht werden, derart, dass die Schnitzel jedesmal an einem Diffuseur in den nächstfolgenden Diffuseur im Sinne der normalen Extraktion geleitet werden, so dass eine Mischung verschieden ausgesüsster Schnitzel verhindert wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderung des Saftes durch Druckluft erfolgt.
    6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Zwischenbehälter oder die Zwischenbehälter und die Diffuseure oder aber die beiden Reihen von Diffuseuren, gegebenenfalls auch nur eine von ihnen, beweglich angeordnet sind, um die Förderung des Saftes durch Höhenunterschiede zu erzielen.
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Pumpen, z. B. Fliehkraftpumpen od. dgl., zur Förderung der Säfte dienen.
    8. Nach dem Gegenstromprinzip stetig arbeitende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einer umlaufenden Trommel eine Schraube (B) befestigt ist, deren Gänge durch Roste oder durchbrochene Bleche (E) miteinander verbunden sind und die Förderung der Schnitzel entgegen der Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch eine Reihe von schrägen Blechen od. dgl. (f) erzielt wird, die an der Drehbewegung nicht teilnehmen.
AT127412D 1930-02-11 1931-01-29 Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion. AT127412B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE127412X 1930-02-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT127412B true AT127412B (de) 1932-03-25

Family

ID=3863497

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT127412D AT127412B (de) 1930-02-11 1931-01-29 Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion.
AT129785D AT129785B (de) 1930-02-11 1931-05-04 Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und anderen löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und anderen Pflanzen durch Diffusion.

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT129785D AT129785B (de) 1930-02-11 1931-05-04 Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und anderen löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und anderen Pflanzen durch Diffusion.

Country Status (1)

Country Link
AT (2) AT127412B (de)

Also Published As

Publication number Publication date
AT129785B (de) 1932-09-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1905600A1 (de) Verfahren und Maschine zum kontinuierlichen Formen von Weichkaese
DE69206213T2 (de) Traubenentsafter und Verfahren zum Entsaften von Traubenverwendung diesem Entsafter.
AT127412B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Extrahieren von Zucker und andern löslichen Kohlenhydraten aus Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen durch Diffusion.
DE851176C (de) Einrichtung zur Gewinnung des Zuckersaftes aus Ruebenschnitzeln durch stetige Auslaugung
DE578025C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Diffusion von Zuckerrueben oder Zuckerrohr
DE1072078B (de) Kontinuierlich arbeitender stehender Zellstoffkocher
DE519710C (de) Muldengegenstromauslaugeapparat
DE1260961B (de) Zellstoffkocher zur Behandlung von schnitzelfoermigem Zellstoff enthaltendem Material
DE216634C (de)
DE251792C (de)
DE947060C (de) Einrichtung und Verfahren zur Regelung der Diffusion von insbesondere Zuckerruebenschnitzeln
DE972520C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Auslaugen eines loeslichen oder geloesten Stoffes aus einem im Auslaugmittel unloeslichen, fuer dieses aber durchdringbaren Stoff
DE1567272C3 (de) Verwendung einer Gegenstromextrak tionsvorrichtung zur Gewinnung von Zuckersaft aus Zuckerrohr
DE122881C (de)
DE649036C (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Destillieren von Trestern
DE212700C (de)
DE651908C (de) Vorrichtung fuer stetige Diffusion
DE1567247C3 (de) Vorrichtung zum kontinuierlichen Auslaugen von zerkleinertem Zuckerrohr
DE568657C (de) Behandlung von Ruebenschnitzeln nach dem Verfahren von Steffens
AT270525B (de) Vorrichtung und Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung und Reinigung der Säfte in der Zuckerindustrie mittels eines Saturationsgases
DE122671C (de)
DE945755C (de) Vorrichtung zum kontinuierlichen Verloesen von natuerlich vorkommenden Salzen, insbesondere Kaliumchloridmineralien
DE466509C (de) Vorrichtung zur Vervollkommnung der Treberauslaugung
DE2141465C3 (de) Vorrichtung zum Waschen und Kühlen von Hüttenkäse, Quark oder diesem in der Konsistenz ähnlichen Produkten Hinds jun, Horace, Mountain View, Calif. (V-StA.)
AT220106B (de) Vorrichtung zum Zusammenbringen von festen und flüssigen Stoffen, insbesondere zur Gewinnung von Zucker durch Diffusion