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Vorkammer-Brennkraftmaschine mit Fremd- oder Selbstziindung.
Der Gegenstand der Erfindung bezweckt die Verwendung von Brennstoffen jeder Art, hauptsächlich in schnellaufenden Maschinen, durch eine besondere Art der Zerstäubung des Brennstoffes in der an sich bekannten Vorkammer.
Es sind Vorkammermaschinen bekannt, bei welchen der Brennstoff (Leicht-oder Schweröl) ganz oder teilweise während des Verdichtungshuhes gegen die aus dem Zylinderraum durch den Verbindungskanal nach der Vorkammer strömende Luft mittels erhöhten Flüssigkeitsdruckes in die Vorkammer durch Düsen eingespritzt und zerstäubt und durch heisse Wandungen, Zündkerzen oder durch die entsprechend hoch gewählte Verdichtungstemperatur entzündet wird.
Die Düsen haben besonders bei kleinen Abmessungen den Nachteil, dass sie sich leicht verstopfen und schnell verschleissen, was zu Betriebsstörungen und Reparaturen Anlass gibt.
Ferner ist eine Bauart bekannt geworden, bei der der BrennstoS'unzerstäubt von unten in die waagerecht liegende Vorkammer eingeführt und durch die schräg auftreffende. mit geringer Geschwindigkeit darüberstreichende Luft zerstäubt werden soll. Diese Art der Zerstäubung ist unvollkommen und sehr unsicher, wenn verschiedene Brennstoffmengen zur Erzielung verschiedener Kraftleistungen eingeführt werden. Bei dieser Bauart ist ausserdem der Verbindungskanal zwischen dem Zylinderraum und der Vorkammer nicht so vollkommen ausgebildet, dass damit eine gute Verbrennung bei hohen Umdrehungszahlen erreicht werden kann.
Die Erfindung bezieht sich nun auf solche bekannte Vorkammer-Brennkraftmaschinen mit Selbst- oder Fremdzündung. bei denen der Brennstoff ohne zerstäubende Düsenwirkung in die Vorkammer eingeführt wird, u. zw. während des Verdichtungshubes mittels einer Niederdruckpumpe in der Nähe der Einmündung des Verbindungskanals in die Vorkammer seitlich in einen an den Verbindungskanal sich anschliessenden Trichter derart, dass er sich u. nter dem Einflusse seines eigenen Gewichtes und des von dem Luftstrahl in seinem Mündungsgebiete erzeugten Unterdruckes um den Luftstrahl herum ausbreitet und sich ihm nähert, bis er von ihm erfasst, zerstäubt und in die Vorkammer geschleudert wird, wodurch eine recht vorteilhafte Zerstäubung und Gemischbildung eintritt, gleichgültig ob Leicht-oder Schweröl in gleichbleibenden oder sich ändernden Mengen verwendet wird.
Die Erfindung besteht darin, dass zum wirksameren Zerstäuben des Brennstoffes beim Anfahren aus dem kalten Zustande eine nach dem Anfahren sich selbsttätig ausschaltende oder von Hand aussehaltbare Nadel den Durchgang der Luft und des Brennstoffes durch den Trichter zur Vorkammer verengen hilft. Es wird dadurch trotz der geringen Anfahrumdrehungszahl an der verengten Stelle eine erhöhte Luftgeschwindigkeit erzielt, die notwendig ist, um den Brennstoff in der Anfahrzeit zu zerstäuben.
Die nach dem Anfahren ausgeschaltete Nadel gibt den Verbindungskanal vollständig frei. damit die Zerstäubungsluft ungehindert nach der Vorkammer kommt und umgekehrt die in der Vorkammer gebildeten Verbrennungsprodukte unter
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Zylinderraum gelangen, um den Wirkungsgrad der Maschine günstig zu beeinflussen und um mitzuhelfen, die höheren Umdrehungszahlen zu erreichen.
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In der Zeichnung bezeichnet beispielsweise a die Vorkammer, b den Zylinderraum. c die ausschaltbare-Nadel, das Zuführungsrohr für den Brennstoff, e eine im Falle der Selbst- zündung fehlende Zündvorrichtung, f den Verbindungskanal, t den an den Verbindungskanal sich anschliessenden Trichter, g die Brennstoffzuführung in den Trichter.
Beim Verdichtungsllub wird ein Teil der vorher angesaugten Luft durch den Verbindung- kanal f in die Vorkammer a gedrückt, wobei zur Erzeugung einer bestimmten Luftgeschwindigkeit der Kanal f an der Einmündungsstelle zur Vorkammer a entsprechend verengt ist. An den
Kanal f schliesst sich der Trichter t der Vorkammer a an.
Während des Verdichtungshubes wird der Brennstoff in der durch die Kraftleistung bedingten Mengen durch das Rohr d und durch die Brennstoffzufiihrung g mittels einer Niederdruckpumpe mit geringer Geschwindigkeit in der Nähe der Einmündung des Verbindungskanals f in die Vorkammer a seitlich in den an den
Verbindungskanal f sich anschliessenden Trichter t eingeführt, so dass er unter der Wirkung der Wandadhäsion und unter der seines Gewichtes und des Luftstrahles. wie oben geschildert. zerstäubt und gemischt in die Vorkammer a geschläudert wird. Die Zündung erfolgt in an sich --bekannter Weise durch eine Zündvorrichtung e oder durch die Verdichtungswärme.
Der hierauf folgende Ausgleich zwischen dem in der Vorkammer gebildeten Druck und dem im Zylinder bestehenden Druck findet nun durch den nach dem Zylinderraum hin allmählich erweiterten Verbindungskanal f in der genannten Weise statt.
Die zum Anfahren der Maschine vorgesehene Nadel c gibt nach ihrer Ausschaltung den
Verbindungskanal f und den Trichter t vollständig frei, so dass sich neben den genannten
Vorteilen noch der weitere ergibt, dass etwaige feste Rückstände frei aus der Vorkammer weg- geführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorkammer-Brennkraftmaschine mit Selbst- oder Fremdzündung, bei welcher der Brenn- stoff während des Verdichtungshubes mittels einer Niederdruckpumpe mit geringer Geschwindigkeit in der Nähe der stets offenen Einmündung des nach dem Zylinderraum hin sich erweiternden
Verbindungskanals (fj seitlieh in einen an den Verbindungskanal sich anschliessenden Trichter (f) der Vorkammer (a) derart eingeführt wird, dass er sich unter dem Einflusse seines eigenen
Gewichtes und des von dem Luftstrahl in seinem Mündungsgebiete erzeugten Unterdruckes um den Luftstrahl herum ausbreitet und sich im nähert, bis er von ihm erfasst, zerstäubt, und in die Vorkammer geschleudert wird.