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Es ist bekannt, dass eine Anzahl von natürlichen und künstlichen Silikaten basische Farbstoffe binden. Dieses ist insbesondere der Fall bei Aluminiumsilikaten, welche allgemein zur Herstellung von Pigmentfarben, insbesondere der sogenannten Kalkfarben verwendet werden.
Bei den üblichen Verfahren werden die Farbstoffe zuerst in Wasser gelöst und die Lösung der Farbstoffe den Silikaten beigefügt. Bei den bisher bekannten Verfahren ist der durch die Silikate fixierte Prozentsatz an Farbstoff klein, u. zw. etwa 1-3%. Auch haben die erhaltenen Farben wenig Glanz und nur bei Verwendung der sogenannten Grünerden ansreichende Lichtechtheit.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft db Herstellung von Pigm311tfarben, welche einen hohen Grad von Farbenreinheit, Glanz und Lichtechtheit haben, ferner einen hohen Prozentsatz an Farbstoffen
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silikate in kolloidaler Verteilung nicht nur diejenigen-Mengen basischer Farbstoffe aufnehmen können. die ihnen in Form der Lösung geboten werden, sondern dass sich solche kolloidale Verbindungen direkt an der Bindung basischer Farbstoffe beteiligen. Die Flüssigkeitsmenge, die zur vollständigen Umsetzung des Farbstoffes in den Farblack gebraucht wird, ist weit geringer als die Flüssigkeitsmenge die de Farbstoff zur vollständigen Lösung nötig hat. Die bindendes Kraft wächst im allgeimin. en mit der Zunahme
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durch die Silikate sehr fest gebunden.
Die Erfindung besteht in einem voriahren zur Lösung von basischen Farbstoffen in Gegenwart von natürlichen oder künstlichen Aluminiumsilikatûn, welche entfärbende oder basenaustauschende Eigenschaften besitzen und ist dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff und das Silikat und eine Wassermenge, welche ungenügend zur Lösung des Farbstoffes ist, zusammen erhitzt werden.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet der an sich bekannte Zusatz von Alkalien
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bekanntes Verschneiden der Farblacke mit feingemahlenen Mineralien, wie Schwerspat, Gips, Kalk u. dgl
Die Menge des Lösungsmittels ist nicht beschränkt, doch soll die Menge nicht ausreichen, um der Farbstoff zur Lösung zu bringen.
Es sind alle solche Silikate geeignet, welche sich ganz oder teilweise in kolloidalem Zustand ! befinden oder basenaustauschende Silikate sind.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Farblacke können 20 bis 80% Farbstoff in handelsüblichei Stärke enthalten, aber auch in verdünnter Mischung erzeugt werden. Durch die hohe Farbstoff konzentratior wird die Eigenfarbe der Silikate (z. B. Grünerden) beseitigt, die Farblacke haben daher reine Tönunger und hohe Brillanz. Werden sie mit reinweissen Mineralien, wie Kreide, Schwerspat, Gips, Blankfix usw verdünnt, so erhält man kalkechte Handelsfarben von bisher unbekannter Schönheit.
Durch an sich bekannten Zusatz von Säuren oder sa ires Salzen werden die nach dem Verfahrer gemäss der Erfindung hergestellten Farben sehr fein verteilt, wodurch ihre. Ergiebigkeit zunimmt. Füg man z. B. einem so hergestellten Farblack das gleiche Gewicht an Salzsäure, ferner etwa die neunfach, Menge eines feingemahlenen Minerals wie Kreide zu und verarbeitet die Mischung in einem Kollergange so erhält man eine praktisch trockene Handelsfarbe von grosser Schönheit.
Viele natürliche Silikate nehmen die basischen Farbstoffe besser auf, wenn sie frei von löslicher oder zersetzbaren Salzen der Alkalien oder der alkalischen Erden sind. Solche Silikate sind durch Wasche] mit Säuren zu reinigen.
Die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Silikatfarblaeke sind an sich in Öl und Spirits
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farbstoffen oder Schwefelfarbstoffen erhöhen. Das Färben mit Säurefarbstoffen kann mit der Haupt färbung in einer Operation durchgeführt werden, wenn der Silikatfarblack mit dem sauren Farbstoi gemischt, mit einer Säure angesäuert und der Säurefarbstoff in bekannter Weise mit einem Metallsal (beispielsweise mit Kalzium-oder Bariumkarbonat) ausgefüllt wird.
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Beispiele :
1. 3 kg kolloidalen Tons oder eines künstlichen Silikates oder eines basenaustauschenden Aluminiuni- silikates (wie Zeolith oder Permutit) werden mit 3 kg Methylviolett in Handelsstärke (oder mit entsprechen-
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dessen Eigenschaften denen der bekannten Pigmentfarbstoffe ähnlich sind. Diese Farblacke lassen sich mit gemahlenen Mineralien wie die bekannten Pigmente vermahlen und geben so Handelsfarben beliebiger Stärke.
2.2 kg des nach Beispiel l hergestellten Farblackes werden mit Hilfe von etwa 2 I Salzsäure in eine Paste verwandelt und diese mit 100 bis 400 g eines feingemahlenen Minerals wie z. B. Kalkstein Schwerspat, Gips in einem Kollcrgange gemahlen. Wird als Mineral ein solches genommen, das in S : ren ganz oder teilweise löslich ist (Kreide, Kalk, Bariumkarbonat, Grünerde usw. ), so wird die Säure neutralisiert und beseitigt, zu unlöslichen Mineralien (Schwerspat, Gips usw.) wird zu gleichen Zwecken eine angemessene Menge Kreide zugefügt.
3. 1 kg Fuchsin, 3 kg kolloidaler Ton und 3 l Wasser werden in einem heizbaren Mischer unter Zusatz von 500 g Gummiarabikum (oder eines anderen Schutzkolloids) auf Siedetemperatur gebracht und etwa 10 Minuten gekocht. Es entsteht ein Farblack von alss3rordentlich feiner Verteilung.
4.2 kg eines nach Beispiel 1 hergestellten Silikatlackes werden mit etwa 2 l käuflicher Salzsäure algeteigt und die so erhaltene Paste mit etwa 300 g eines der bekannten roten Säurefarbstoffe gemischt.
Wird diese Paste in geeigneter Maschine (z. B. Kollergang) mit Barium- oder Kalzimkarbonat durchgearbeitet, wird der Säurefarbstoff als das entsprechende Metallsalz auf dem Silikatlack niedergeschlagen und fixiert. Das Produkt wird gewaschen und in bekannter Weise behandelt.
5. Textilfaserstoffe, wie Garne, Gewebe od. dgl., werden befeuchtet und in eine dünne Paste gebracht, die als einem nach Beispiel 1 hergestellten Silikatfarblack und reiner Salzsäure besteht.
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befreit und mit Wasser neutral gewaschen. In den meisten Fällen genügt dieses zum Fixieren des Farbstoffes in der Faser ; wenn erforderlich, kann eine Behandlung mit Sodalös mg nachfolgen. Im allgemeinen wird die Echtheit durch Kochen mit Sodalösung erhöht.
PATENT-ANSPRÜCf1E :
1. Verfahren zur Fällung basischer Farbstoffe mittels kieselsäurehaltigen Materialien, welche
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Farbstoff mit dem Silikat und mit einer solchen Menge von Flüssigkeit gemischt wird, die unter normalen Verhältnissen zur Lösung des Farbstoffes ungenügend ist, worauf die Mischung erhitzt wird und die Fixierung des Farbstoffes erfolgt.