<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung für farbige Kinematographie.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die kinematographische Projektion in Farben und hat insbesondere zum Gegenstand :
1. Die Aufnahme von Bildern in Räumen, welche nur durch künstliches Licht beleuchtet werden und für die farbige Reproduktion von Filmen bestimmt sind.
2. Eine Schiessscheibe für die Aufnahme kinematographischer Bilder in natürlichen Farben, die vermöge ihrer besonderen Ausgestaltung ein Flimmern der kollorierten Bilder während der Projektion verhindert.
3. Vorrichtung zur Bewegung des Filmes in einem für zweifarbige, durch Aufeinanderfolge entstehende Bilder bestimmten Apparat, wobei die Vorrichtung derart konstruiert ist, dass die beiden Negative aufeinanderfolgende Bewegungen mitmachen, um ein Flimmern der Bilder zu verhindern und so ein vollständiges Aufeinandertreffen zweier Komplementärfarben zu sichern.
Die bisherigen Projektionsverfahren für farbige Kinematographie, durch Aufeinanderfolge von Bildern, sind alle auf demseIbenPrinzip aufgebaut. welehes darin besteht, dass auf den Negativen bestimmte Farben ausgewählt werden und die nach diesen Negativen hergestellten Positive gemäss den entsprechenden ausgewählten Farben projiziert werden.
Die Verfahren, welche von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, am bekanntesten sind, sind die zwei-, drei-und vierfarbigen Verfahren.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird dieses Verfahren für Filme angewendet, welche in dunklen Räumen aufgenommen werden, ohne dass der Aufnahmeapparat mit besonderen Lichtfiltern oder andern besonderen Organen ausgestattet ist. Dies wird dadurch erreicht, dass jeder der Beleuchtungsapparate
EMI1.1
derart synchron geregelt wird, dass auf dem im Aufnahmeapparat laufenden vielfarbigen Film nacheinander die der Färbung der Lichtfilter entsprechenden Bilder entstehen.
Das Filmpositiv wird schliesslich durch einen Apparat projiziert, in welchem die aufeinanderfolgenden Bilder in der gewünschten Ordnung vor einem Lichtschirm, der gemäss den bei der Aufnahme ausgewählten Farben kolloriert ist, vorbeigehen, wobei naturgemäss der Lichtschirm dieses Projektionapparates der Abrollgeschwindigkeit des Filmbandes entsprechend, synchron mit dieser in Bewegung gesetzt werden muss.
Der Erfindung gemäss ist jeder Projektionsapparat oder jeder andere zur Belichtung des aufzunehmenden Objektes verwendete Apparat vorn mit einer Scheibe oder Schubstange versehen, auf welcher zwei, drei oder vier Lichtschirme angeordnet sind, je nachdem ob das zwei-, drei-oder vierfarbige Verfahren verwendet wird. Die Schirme können aus farbigem Glas, Glimmer, Gelatine oder einem andern transparenten Stoff bestehen, dessen Farbenton einem der oben erwähnten Velfahren angepasst sein muss.
Die mit dem Licht auswählenden Schirmen versehene Scheibe oder Schubstange führt die kollorierten Schirme vor dem Projektionsapparat, u. zw. geschieht dies in einer Kreis-oder hin-und hergehenden - bewegung, die während der Zeit die zur Aufnahme eines Bildes notwendig ist, erfolgt. Die Bilder folgen
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Als Beispiel sei ein zweifarbiges Verfahren angeführt.
Ein Projektionsschirm sei orangerot ; der andere bläulichgrün gefärbt. Nachdem der Aufnahmeapparat und der Apparat mit den Projektionssohirmen für die Lichtquelle (wobei vorausgesetzt sei, dass eine Lichtquelle genügt), synchron in Bewegung versetzt worden sind, zeigt der im Aufnahmeapparat laufende vielfarbige Film die Bilder, für welche wechselweise die Lichtstrahlen, die durch den orangeroten Schirm hindurchgegangen sind und die Strahlen, die den bläuhchgrünen Schirm passierten, reflektiert wurden.
Ein nach einem solchen Filmnegativ hergestelltes Positiv wird die ganze Farbenskala wiedergeben.
Die gefärbte Scheibe des Projektionsapparates besteht bei Verwendung im zweifarbigen Verfahren (oder andern) aus zwei halbkreisförmigen Teilen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind, deren Achsen auf der mittleren Hülse befestigt sind. Während der Apparat sich in Ruhe befindet, liegen die beiden halbkreisförmigen Teile, durch Federn zusammengehalten, übereinander und werden, wenn der Apparat sich in Bewegung befindet, derart auseinandergeschoben, dass sie eine volle Scheibe bilden, die vor dem Fenster des Apparates zu liegen kommt. Die so konstruierte Vorrichtung hat den Vorteil, die Handhabung des Filmes zu erleichtern.
Das oben beschriebene Verfahren hat folgende Vorteile :
1. Die Möglichkeit, in einem durch künstliches Licht beleuchteten Atelier Aufnahmen zu machen,
EMI2.1
sollten, unmöglich war.
2. Der Aufnahmeapparat muss nicht mit besonderen Organen ausgestattet werden, soniern kann beliebig sein und muss weder mit einem Auswahlfilter noch mit andern optischen Hilfsmitteln versehen sein. Der Film kann daher leicht abgerollt und fertiggestellt werden.
3. Die Filmphotographen werden nicht mehr durch die Umständlichkeiten behindert, die sich bei den bekannten Verfahren ergaben, da das weisse Licht durch die rasche Bewegung der Lichtschirmflügel wieder hergestellt wird, selbst wenn die Lichtquellen zwei-bis dreimal so stark sind als bisher.
4.-Das Verfahren gestattet eine schnelle Aufnahme der Bilder, ein Umstand, der für die Filmoperateure von grosser Bedeutung ist.
5. Da der Aufnahmeapparat keinen Auswahllichtfilter aufweist, werden alle Nachteile, die durch die letzteren entstehen, wie z. B. die lästigen Reflexe, Verzerrungen usw., vermieden.
Es sei bemerkt, dass das oben beschriebene Verfahren in analoger Weise in der Farbenphotographie verwendet werden kann ; indem auf dieselbe Weise feste oder bewegliche Projektionsschirme vorgesehen werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung'besteht darin, dass die vor oder hinter dem Aufnahmeobjektiv angeordnete drehbare Schiessscheibe mit undurchsichtigen und mit transparenten Segmenten versehen ist, deren Flächen verschieden gross und veränderbar sind, um vorzugsweise eine rasche Vor- rüekung des Filmbandes während des Durchganges des kleinen undurchsichtigen Segmentes vor dem Objektiv und ferner einen grösseren Vorschub während d ! 3s Durchganges eines grösseren Segmentes zu ermöglichen.
In Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung ist eine Scheibe dieser Art, die für Aufnahmen in einem zweifarbigen Verfahren (bei welchem eine Auswahl zweier Komplementärfarben stattfindet) bestimmt ist, beispielsweise veranschaulicht.
Der kreisförmige Projektionsschirm ist in vier Segmente 1, 2, 3 und 4 unterteilt, wobei die ersten zwei undurchsichtig und die letzten zwei durchsichtig sind. Das undurchsichtige Segment 2 ist grösser als das undurchsichtige Segment 1. Auf der rückwärtigen Fläche des Segmentes 2 sind zwei sektorförmige Schiebeblättchen 5 vorgesehen, mittels welchen der Flächeninhalt der Segmente 2, 3 und 4 beliebig geändert werden kann. Jedes der durchsichtigen Segmente 3-4 steht mit der Bildaufnahme in einem solchen Zusammenhang, dass durch eine vollständige Umdrehung der Schiessscheibe die Negative zweier aufeinanderfolgenden Aufnahmen zustande kommen.
Das undurchsichtige Segmenthateinen kleineren Flächeninhaltais das undurchsichtige Segmente, wobei jenes derart bemessen ist, dass das Filmband sich genau während der hiezu notwendigen Zeit verrücken kann, so dass man den darauffolgenden Teil des Filmbandes auf das nächste durchsichtige Segment exponieren kann. Das undurchsichtige Segment 2, das einen grösseren Flächeninhalt hat als das undurch- sichtige Segment 1, hat den Zweck, den aufzunehmenden Gegenstand sich längere Zeit verrücken zu lassen, ohne dass dieser Gegenstand bei der Projektion des Fibnpositivs flimmernde Züge trägt.
Die Schiebeblättehen 5 dienen dazu, um die Expositionsdauer, dem aufzunehmenden Vorgang und der Abrollgeschwindigkeit entsprechend, zu regeln. Der in Fig. 1 veranschaulichte Projektionsschirm kann in dieser Form verwendet werden, während der Aufnahmeapparat mit einem rechteckigen Schirmständer versehen wird, der den Komplementärfarben entsprechend, in zweifarbige Teile unterteilt ist.
Wenn einsolcher Schirmständer nicht vorgesehen ist, kann die in Fig. 1 veranschaulichte Scheibe mit zwei lichtauswählenden Schirmen mit Komplementärfarben (rotorgane und grünblau) ausgestattet werden.
In Fig. 2 ist eine der Erfindung entsprechende Abrollvorrichtung für das Filmnegativin schematischer Darstellung veranschaulicht.
<Desc/Clms Page number 3>
Mit 6 ist eine kreisförmige Trommel bezeichnet, die mit zwei runden Einschnitten 7 versehen ist ; mit diesen wirkt das Maltheserkreuzgetriebe 8 zusammen, dessen Drehung durch die auf der Trommel 6 vorgesehenen Anschlagstifte 9 geregelt wi d. Diese Anschläge liegen auf der Trommel nicht diametral einander gegenüber, so dass das Maltheserkreuzgetriebe 8 in zwei verschiedenen Zeiträumen zur Ruhe kommt, wobei diese Zeiträume der Bewegung der kreisfönnigen Teile 101 und 102 vor dem Malteserkreuzgetriebe, entsprechen. Eine solche Anordnung ermöglicht eine sehr rasche Aufeinanderfolge zweier Filmteile, auf die ein etwas längerer Stillstand des Filmbandes folgt.
Die Schiessscheibe dieser Vorrichtung besteht, wie in Fig. 3 veranschaulicht ist, aus zwei gleichen Schirmflügeln 11 und den beiden verschieden grossen Segmenten 121 und 122.
Diese Vorrichtung kann sowohl für Aufnahme in Freien als auch in Ateliers verwendet werden.
Wenn der Aufnahmeapparat mit einem rechteckigen Projektionsschirm mit zwei Farben versehen ist, der in der Längsrichtung bewegt wird, dann trägt die Schiessscheibe keine Schirme, desgleichen, wenn die Aufnahme im Atelier mittels farbiger Scheiben vor den Lichtprojektionsapparaten erfolgt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren für farbigeKinematographie für in Ateliers mit künstlicher Beleuchtung hergestellten Filmen, dadurch gekennzeichnet, dass jede das aufzunehmende Objekt beleuchtende Lichtquelle mit farbigen Projektionsschirmen versehen ist, welche für das entsprechende (zwei-, drei-oder vierfarbige) Verfahren geeignet sind, wobei diese Schirme mit dem Aufnahmeapparat derart synchron bewegt werden, diss jede Aufnahme eines Bildes einer der ausgewählten Farben entspricht, u. zw. unabhängig von der Natur der Lichtquellen mittels welcher die Gegenstände beleuchtet werden.