AT1015U1

AT1015U1 - Baumaterial

Info

Publication number: AT1015U1
Application number: AT0805196U
Authority: AT
Original assignee: Profile Fassadendekor Erzeugun
Priority date: 1995-10-20
Filing date: 1996-05-06
Publication date: 1996-09-25

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Baumaterial aus einer ein Bindemittel, insbesondere Zement, Gips, Dispersionskleber od. dgl., und einen mineralischen Zuschlagstoff aufweisenden Masse.

Üblicherweise finden bisher Sande und Schotter u. dgl. als mineralische Zuschlagstoffe zur Herstellung verschiedener Betone und anderer aushärtender Massen Verwendung, weiche Baumaterialien zwar entsprechende Festigkeitseigenschaften besitzen, aber auch vemältnismässig schwer sind und nur ein schlechtes Wärmedämn- verhalten zeigen. Auch gibt es bereits verschiedene Leichtbetone mit porösen Zuschlagstoffen, um bei geringerem Gewicht die bauphysikalischen Eigenschaften zu verbessern, wobei allerdings diese Zuschlagstoffe meist wertvolle Rohstoffe sind und kaum Altstoffe zur Wiederverwertung als Zusatzstoffe Verwendung finden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein neues Baumatenal zu schaffen, das sich einerseits auf Grund seiner technisch-physI- kalischen Eigenschaften bestens für den Baueinsatz eignet und anderseits die Verwertung von Altstoffen zur Verringerung der umweltbelastenden Abfallmengen mit sich bnngt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Masse als Zuschlagstoff granuliertes Blähglas enthält.

Aus Glas, insbesondere Altglas, lässt sich auf verhältnismässig wirtschaftliche Vise durch Zerkleinern und Mahlen, Trocknen, Aufblähen und Abkühlen granuliertes Blähglas verschiedenster Körnung herstellen, das sich, wie Versuche gezeigt haben, hervorragend als Zuschlagstoff für die Herstellung bautechnisch wertvoller Materialien eignet. Blähglas kann mit üblichen Bindemitteln verarbeitet werden und ergibt zusammen mit diesen Bindemitteln und gegebenenfalls quaiitätsverbes- semden Bauchemie-Additiven eine aushärtende Masse, die nach dem Abbinden ein vergleichsweise geringes spezifisches Gewicht besitzt, sehr gute Wärmedämmeigen- schaften zeigt und beim Erhärten kaum einem Schwinden unterliegt.

Diese Masse kann daher in der Bauwirtschaft vielfältig eingesetzt werden, wobei sich ein Einsatz vor allem bei der Fassadengestaltung und beim Fassadenschutz anbietet.

Zweckmässig ist es, wenn Blähglas einer feineren und einer gröberen Körnung zu- sarrmengemischt sind, wobei vorzugsweise der Volumsanteil der feinen Körnung doppelt so gross ist wie der der groben Körnung. Dadurch ergibt sich eine weitgehend homogene Struktur der Masse, die sich auch als dünnwandige Profile und Platten oder als Beschichtungsmaterial bestens verwenden lässt.

Sind Blähglas und Bindemittel zu gleichen Volumsanteilen miteinander vermischt, kommt es trotz der guten bauphysikalischen Eigenschaften auch zu befriedigenden Festigkeitseigenschaften.

Die erfindungsgemässe Masse kann wunschgemäss zu Formkörpern verarbeitet sein, beispielsweise durch ein Giess- oder Pressverfahren zu Verkleidungsplatten, zu Profilstücken oder ähnlichen Baufertigteilen, die Masse kann aber auch als Deckschicht auf einem Bauteil aufgebracht sein. wobei dieser Bauteil als Kein dient und aus Gewichts- und Isoliergründen vorzugsweise aus Schaumstoff besteht. Die Deckschicht wird hier zur Erhöhung der Festigkeit und Wderstandsfähigkeit in mehreren Lagen aufgetragen und gegebenenfalls mit einem Bewehrungsgttter verstärkt, weiche Lagen auch aus Masse unterschiedlicher Zusammensetzung und/oder verschiedener Zusätze gefertigt sein können.

Nicht zuletzt lässt sich die Masse unmittelbar als Putz

verwenden, wobei sie wie ein üblicher Mörtelputz verarbeitet wird und einen hervorragenden Isolierputz bildet. Selbstverständlich können der Masse auch die verschiedensten Additive, wie Farben oder das Abbinden beeinflussende Zusätze cd. dgl. zugemischt werden, und enthält sie Spachtelmasse, ist eine besonders glatte Oberfläche zu erreichen, was bei der Fassadengestaltung wichtig ist.

Ausführungsbeispiel : Zur Herstellung eines erfindungsgemässen Baumaterials wird als Bindemittel Zement und als Zuschlagstoff granuliertes Blähglas der Körnung 0, 25 bis 0, 5 mm und 0, 5 bis 1, 0 mm verwendet. Es werden 36 Volumsteile Blähglas feinerer Körnung und 18 Volumsteile Blähglas gröberer Körnung vermischt und dann mit 54 Volumsteilen Zement versetzt, worauf dieses Gemenge mit 8 Volumsteilen Wasser zu einer verarbeitbaren Masse angerührt wird. Die Masse kann beispielsweise in eine Profilforrn od. dgl. eingefüllt und zum fertigen Formkörper aushärten gelassen werden.

Bei gleichbleibenden Volumsteilen von Blähglas und Zement kann dem Gemenge auch 1 Votumsantei ! kunststoffgebundene Spachtelmasse zugegeben und diese Mischung dann mit 2 Volumsteilen Wasser angerührt werden, weiche Masse sich bei der Verarbeitung durch ihre Dichte und Oberflächenglätte auszeichnet.

Claims

Ansprüche : 1. Baumaterial aus einer ein Bindemittel, insbesondere Zement, Gips, Dispersionskieber od. dgl., und einen mineralischen Zuschlagstoff aufweisenden Masse, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse als Zuschlagstoff granuliertes Blähglas enthält.
2. Baumaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Blähglas einer feineren und einer gröberen Körnung zusammengemischt sind, wobei vorzugsweise der Volumsanteil der feinen Körnung doppelt so gross ist wie der der groben Körnung.
3. Baumaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Blähglas und Bindemittel zu gleichen Volumsanteilen miteinander vermischt sind.
4. Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse zu Formkörpern verarbeitet ist.
5 Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse als Deckschicht auf einem Bauteil aufgebracht ist.
6. Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse als Putz verwendbar ist.
7. Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse Spachtelmasse enthält.