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Verfahren zur Herstellung eines dem Linoleum ähnlichen Belagmaterials.
Als Bel agmaterial für Fussböden, Tische, Treppen u. dgl. wird derzeit in erster Linie Linoleum verwendet. Die Herstellung dieses Stoffes ist jedoch äusserst umständlich und zeitraubend und erfordert die Anwendung kostspieliger Materialien und umfangreicher Anlagen. Ein weiterer Übelstand des Linoleums ist, dass es zu einer scharfen Kante abgebogen, bricht. Infolge dieser Nachteile ist man in den letzten Jahren dazu übergegangen, durch Tränken von Pappe mit nicht oder wenig riechenden Teerstoffen wie Petroleumteer oder Stearinpech ein linoleumähnliches Produkt zu erzeugen. Da diese Teere aber schwarz sind, ist das mit ihnen hergestellte Produkt dunkel und unansehnlich, so dass es mit Linoleum nicht ernstlich in Konkurrenz treten kann.
Dem Nachteil der dunklen Farbe wird in neuerer Zeit dadurch abgeholfen, dass man die mit Teer getränkte Pappe mit einem farbigen Überzug versieht, der z. B. aus Asphalt mit Zusatz eines roten, grünen usw. Farbstoffes besteht. Infolge der naturgemässen Abnutzung zum Teil auch infolge von Klebrigkeit, löst sich aber der Überzug früher oder später ab und es tritt die Grundfarbe des Produktes als schwarzer Fleck hervor. Auch vertragen solche Erzeugnisse ein scharfes Biegen nicht, ohne zu brechen.
Das gemäss der Erfindung hergestellte Belagmaterial ist von Natur aus weiss und kann infolgedessen in allen beliebigen Farben, auch den lichtesten, erzeugt werden, es weist dieselbe Widerstandsfähigkeit wie Linoleum im Gebrauche auf, bricht jedoch nicht beim scharfen Biegen, erfordert keine langwierige oder umständliche Herstellung und stellt sich wesentlich billiger als Linoleum.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass eine Grundlage aus Pappe mit einer an sich bekannten Masse aus Hartharzen wie Kopal u. dgl., Leinöl oder einem anderen trocknenden Öl und Trockenmitteln imprägniert und überzogen wird, wobei jedoch neuartiger Weise eine Zinkverbindung, wie Zinkoxyd zugesetzt wird, die in die Pappe durch Kapillarität eindringende Zinkseifen bildet.
Als Grundlage empfiehlt sich insbesondere Hadernpappe wegen ihres guten Aufsaugungsvermögens.
Als Hartharz werden vorzugsweise Kolophonium und Kopale verwendet. Von den trocknenden Ölen die sich für das Verfahren eignen, sind Leinöl, Holzöl und Sojabohnenöl zu nennen. Es kann wie bei solchen Massen üblich, ein Troekenmittel, wie Oxyde oder Metallsalze bekannter Art zugesetzt werden. Wesentlich und kennzeichnend für die Erfindung ist, dass der Masse Zinkoxyd oder eine andere zur Bildung einer Zinkseife befähigte Zinkverbindung zugesetzt wird. Die Wirksamkeit der Zinkseife besteht in erster Linie darin, dass sie von der Pappe, die ja saugfähig ist wie ein Filter, kapillar aufgenommen wird und so die Verfestigung und Färbung des Produktes durch die ganze Masse bewirkt, während sonstige mineralische Farbstoffe nicht in die Pappe eindringen, so dass nur die oberste Schicht der Unterlage gefärbt wird.
Um die Eigenschaften des Produktes mehr oder weniger abzuändern und es so den verschiedenartigen Verwendungszwecken anzupassen, sowie auch zum teilweisen Ersatz des Kopals und Kolophoniums, können irgend welche andere Harze, Kunstharz, Montanwachs, Paraffin oder Wachse der Masse zugesetzt werden.
Es kann auch dem trocknenden Öl ein fettes Öl oder ein Mineralöl beigemischt werden, um gegebenenfalls die Eigenschaften der Masse zu variieren. Wenn es sich darum handelt, die Flüssigkeit der Masse zu erhöhen, ist die Beigabe eines Lösungsmittels in geringer Menge zweckmässig. Schliesslich kann durch Zusatz inerter Füllmittel die Masse in ihren Eigenschaften abgeändert bzw. verbilligt und durch organische Farbstoffe gefärbt werden.
Beispielsweise wird Kopal oder Kolophonium geschmolzen mit Leinöl oder Holzöl und einem
Trockenmittel, wie Kobaltoxyd oder Manganoxyd oder deren harzsauren Verbindungen und Zinkweiss versetzt und die Masse bis zur Dünnflüssigkeit erhitzt. Um die gute Durchmischung der Masse sicherzustellen und das Lösen zu erleichtern, empfiehlt es sich, das Gemenge durch eine geheizte Walzenmühle durchlaufen zu lassen. Durch das flüssige Bad wird Hadernpappe ein oder mehrere Male durchgezogen, so dass sie sich mit der Masse gründlich sättigt und überzieht. Darnach kann der Überschuss mittels Durchziehens zwischen einem Walzenpaar abgepresst werden.
Das so erhaltene Belagmaterial ist frei von Bitumen, ist von rein weisser Farbe, ist von jahrelanger Haltbarkeit und widersteht der Abnutzung in vorzüglicher Weise.
Die Gewichtsverhältnisse, in denen die einzelnen Bestandteile verwendet werden, müssen je nach der Natur der zu benutzenden Harze und der Konsistenz, die man der Masse geben will, abgeändert werden. Es kann Pappe jeder beliebigen Dicke dem vorliegenden Verfahren unterworfen werden.
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