Beschreibung:
Titel: Integrierter Drehraten- und Beschleunigungssensor und Verfahren zur
Herstellung eines integrierten Drehraten- und Beschleunigungssensor
Die Erfindung betrifft eine mikromechanische Vorrichtung, die mindestens zwei
Sensorelemente, einen Auswertungswafer und mindestens zwei Kavitäten mit
unterschiedlichen Gasdrücken umfasst.
Stand der Technik Eine solche mikromechanische Vorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE102006016260 AI bekannt und erlaubt es, mehrere unterschiedliche Sensorsysteme mit unterschiedlichen Anforderungen an die sie umgebende Atmosphäre in einer
mikromechanischen Vorrichtung zu vereinen. Dabei sind die unterschiedlichen
Sensorsysteme, üblicherweise ein Beschleunigungssensor und ein Drehratensensor, in unterschiedlichen Kavitäten angeordnet und umfassen ein Sensorelement, vorzugsweise eine seismische Masse. Für derartige mikromechanische Vorrichtungen ist es in der Regel vorgesehen, die unterschiedlichen Sensorsysteme gleichzeitig, d. h. in einem
Verfahrensschritt, auf einem Substrat herzustellen, wodurch in einer einzelnen
mikromechanischen Vorrichtung besonders kleine und kostengünstige Kombinationen von unterschiedlichen Sensorsystemen realisierbar sind. Für die betreffenden
mikromechanischen Vorrichtungen besteht dabei die technische Herausforderung, die Sensorsysteme unter dem für sie jeweils vorgesehenen und zumeist unterschiedlichen Gasdruck zu betreiben. Während nämlich beispielsweise für einen Drehratensensor ein möglichst geringer Gasdruck (ca. 1 mbar) wünschenswert ist, damit die resonant angetriebene seismische Masse des Drehratensensor nur eine geringfügige Dämpfung erfährt, werden Beschleunigungssensoren vorzugsweise bei einem ungefähr 500 mal größeren Gasdruck betrieben. Der Stand der Technik nutzt üblicherweise Getter- Materialien zur Einstellung des gewünschten, von Kavität zu Kavität unterschiedlichen Gasdrucks. Dieses Getter- Material wird beispielsweise in die Kavität eingebracht, für die ein niedriger Druck vorgesehen ist, und ist in einem aktivierten Zustand in der Lage, Gasmoleküle einzufangen, wodurch sich der Gasdruck in der Kavität verringert. Üblicherweise wird das Getter- Material aktiviert, indem die Temperatur einen Schwellenwert überschreitet. Der Einsatz von zusätzlichen und damit mit Mehrkosten verbundenen Getter- Materialien bei der Produktion der mikromechanischen Vorrichtung erweist sich dabei als Nachteil.
Außerdem ist es wünschenswert, die elektrische Verbindung zwischen dem Sensorsystem und der Auswerteschaltung so zu dimensionieren, dass die mikromechanische Vorrichtung nicht weiter vergrößert wird und der elektrische Signalweg zwischen Sensorsystem und Auswerteschaltung möglichst kurz ist. Wird die betreffende elektrische Verbindung zu groß gewählt, ist damit zu rechnen, dass Störeinflüsse von außen auf den Signalpfad wirken können und das Signal-zu- Rausch- Verhältnis verschlechtern. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mikromechanische Vorrichtung bzw. ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, wobei die mikromechanische Vorrichtung mindestens zwei Kavitäten mit unterschiedlichen Gasdrücken aufweist. Die vorliegende Erfindung zielt außerdem darauf ab, eine
mikromechanische Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der das Sensorsystem mit der Auswerteschaltung über einen sehr kurzen, elektrisch leitenden Signalpfad verbunden ist.
Offenbarung der Erfindung
Die Aufgabe wird gelöst durch eine mikromechanische Vorrichtung mit einem Sensorwafer, mindestens einem Zwischenwafer und einem Auswertungswafer, wobei die
mikromechanische Vorrichtung eine Haupterstreckungsebene aufweist, wobei der
Sensorwafer, der Zwischenwafer und der Auswertungswafer so übereinander angeordnet sind, dass der Zwischenwafer zwischen dem Sensorwafer und dem Auswertungswafer angeordnet ist. In der Regel werden mehrere solche mikromechanischen Vorrichtungen in einem gemeinsamen Herstellungsprozess gefertigt, wobei sich Zwischenwafer, Sensorwafer und Auswertungswafer während des Herstellungsprozess über alle zu erzeugenden mikromechanischen Vorrichtungen erstrecken.
Es ist darüber hinaus erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Auswertungswafer ein ASIC- Wafer ist , d. h. der Auswertungswafer weist eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung auf, die dazu vorgesehen ist, die von dem Sensorwafer in Form von elektrischen Signalen ausgehenden Informationen zu verarbeiten bzw. weiterzuleiten.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Sensorwafer und/oder der
Zwischenwafer ein erstes Sensorelement, vorzugsweise eine erste seismische Masse eines Beschleunigungssensors oder eines Drehratensensor, und der Sensorwafer und/oder der Zwischenwafer ein vom ersten Sensorelement räumlich getrenntes zweites Sensorelement, vorzugsweise eine zweite seismische Masse eines Beschleunigungssensors oder eines Drehratensensors, umfasst. Dabei ist es vorgesehen, dass sich das erste Sensorelement in einer ersten Kavität bzw. Kaverne befindet, die durch den Zwischenwafer und den
Sensorwafer gebildet wird, und sich das zweite Sensorelement in einer zweiten Kavität bzw. Kaverne befindet, die durch den Zwischenwafer und den Sensorwafer gebildet wird.
Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Sensorelement bzw. die erste seismische Masse
und die zweite seismische Masse Elektroden umfassen, die zusammen mit einer oder mehreren am Zwischenwafer und/oder Sensorwafer angebrachten weiteren Elektroden zusammenwirken und damit ein Sensorsystem bzw. einen Drehratensensor oder
Beschleunigungssensor bilden.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein erster Gasdruck in der ersten Kavität sich unterscheidet von einem zweiten Gasdruck in der zweiten Kavität, und der Zwischenwafer mindestens eine Öffnung aufweist. Es ist dabei vorgesehen, dass diese Öffnung dann Bestandteil eines Zwischenraums ist, der sowohl vom Zwischenwafer als auch vom Auswertungswafer als auch vom Sensorwafer begrenzt wird. Eine solche Öffnung kann beispielsweise in einer senkrecht zur Haupterstreckungsebene verlaufenden Richtung den Blick vom Auswertungswafer zum Sensorwafer freigeben. In einer alternativen
Ausführungsform kann die Öffnung aber auch den Blick vom Auswertungswafer zum
Sensorwafer freigeben, wenn die Blickrichtung nicht senkrecht zur Haupterstreckungsebene verläuft, sondern um einen Winkel dazu (d. h. Winkel zur senkrecht zur
Haupterstreckungsebene verlaufenden Richtung) geneigt ist, wobei der Winkel weniger als 90° beträgt. Insbesondere ist die vorgesehene Öffnung des Zwischenwafers in der Lage, einzelne Teilbereiche des Zwischenwafers untereinander abzugrenzen. Die
erfindungsgemäße mikromechanische Vorrichtung erweist sich gegenüber denen aus dem Stand der Technik dadurch als vorteilhaft, dass die mikromechanische Vorrichtung kein Getter- Material aufweist und daher die durch das Getter- Material entstehenden Zusatzkosten vermieden werden. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Zwischenwafer auf der dem Sensorwafer zugewandten Seite Ausbuchtungen im Bereich der ersten und/oder der zweiten Kavität auf, um dem Sensorelement eine gewisse Bewegungsfreiheit zu garantieren bzw. zur Verfügung zu stellen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die mikromechanische Vorrichtung mehrere Zwischenwafer aufweist. Darüber hinaus ist es für eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass der Auswertungswafer eine Dicke von 30 - 150 μηι aufweist. Mit einem so dünnen Auswertungswafer ist es möglich, den Sensorwafer so dick auszugestalten, dass in vorteilhafter Weise auftretende mechanische Spannungen (z. B. hervorgerufen durch unterschiedliche thermische Ausdehnungen zwischen der mikromechanischen Vorrichtung und einer Leiterplatte, auf der die mikromechanische Vorrichtung angeordnet ist) sich nicht auf das Sensorelement auswirken, weil das Sensorelement im dicken (150 - 1000 μηι) und stabilen Sensorwafer verankert ist.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass mindestens eine Öffnung des Zwischenwafers zwischen dem Auswertungswafer und der zweiten Kavität angeordnet ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Zwischenwafer aus einem elektrisch leitenden Material besteht, vorzugsweise ein einkristalliner Siliziumwafer mit hoher Dotierung (Bor, Phosphor, Arsen oder Antimon) ist. Darüber hinaus ist es möglich, dass der Zwischenwafer eine oder mehrere Beschichtungen umfasst. Mit einem solchen leitenden Zwischenwafer für die mikromechanische Vorrichtung ergibt sich voreilhaft, dass die mikromechanische Vorrichtung dank der Öffnungen im Zwischenwafer voneinander unabhängige Signalpfade, d. h. elektrisch leitende Verbindungsstücke, aufweist. Dabei können die Signalpfade auch teilweise durch die zweite Kavität verlaufen. Mit Hilfe der Signalpfade können elektrische Signale vom Sensorwafer zum Auswertungswafer (vorzugsweise zur Auswertung der
Signale vom Sensorsystem) oder vom Auswertungswafer zum Sensorwafer (beispielsweise um die seismische Masse anzutreiben) übertragen werden. Dadurch ergibt sich, dass der Signalpfad zwischen Auswertungswafer und Sensorwafer kurz ist im Vergleich zu denen, die aus dem Stand der Technik für mikromechanische Vorrichtungen bekannt sind. Dadurch wird in besonders vorteilhafter Weise ein elektrisch leidender Signalpfad realisiert, der weniger störanfällig ist gegenüber elektromagnetischer Strahlung und Parasitärkapazitäten im Vergleich zu solchen mikromechanischen Vorrichtungen, bei denen die elektrischen Signale über einen längeren Signalpfad gesendet werden. Außerdem tragen die kurzen Signalpfade dazu bei, dass die mikromechanische Vorrichtung möglichst klein dimensioniert werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass sich eine erste Atmosphäre bzw. ein erstes Gas oder ein erstes Gasgemisch in der ersten Kavität von einer zweiten Atmosphäre bzw. einem zweiten Gas oder einem zweiten Gasgemisch unterscheidet. Dadurch ergibt sich für die mikromechanische Vorrichtung der Vorteil, dass die für das erste und/oder zweite Sensorelement vorgesehenen optimalen
Betriebsbedingungen nicht nur über den ersten und /oder den zweiten Gasdruck, sondern auch durch das in der ersten und zweiten Kavität befindliche erste und/oder zweite Gas oder Gasgemisch eingestellt werden kann. Dies könnte sich insbesondere dann als vorteilhaft erweisen, wenn sich herausstellt, dass das für den Betrieb des ersten Sensorelements optimale bzw. vorgesehene Gas oder Gasgemisch in der ersten Kavität für den Betrieb des zweiten Sensorelements in der zweiten Kammer nachteilig ist (weil es z. B. eine ungünstige Viskosität für das zweite Sensorelement in der zweiten Kammer hat).
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das erste Sensorelement Teil bzw. Bestandteil eines Beschleunigungssensors und das zweite Sensorelement Teil bzw. Bestandteil eines Drehratensensors ist. Dadurch ergibt sich in
vorteilhafter Weise die Möglichkeit, einen Sensor, der eine Translationsbewegung analysiert, und einen Sensor, der eine Rotationsbewegung analysiert, in einer einzigen
mikromechanischen Vorrichtung zu vereinen. Genauso ist es auch möglich, dass das erste Sensorelement Teil bzw. Bestandteil eines Drehratensensors und das zweite Sensorelement Teil bzw. Bestandteil eines Beschleunigungssensors ist.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass auf dem Zwischenwafer, d. h. zwischen Auswertungswafer und Sensorwafer, ein oder mehrere Sensormittel vorgesehen sind. Das Sensormittel kann ein weiteres Sensorelement oder passive Elemente, wie z. B. eine Kapazität, Spule oder Diode, umfassen. Insbesondere sind solche passive Bauelemente dort vorgesehen, die vor Einflüssen wie Feuchtigkeit und/oder elektrischen Feldern zu schützen sind. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Sensormittel um einen Magnetfeldsensor, der auf dem Zwischenwafer angeordnet ist. Dadurch ergibt sich für die mikromechanische Vorrichtung der Vorteil, noch mehr Bausteine zu umfassen, für die andernfalls eine eigenständige Vorrichtung benötigt würde. Dadurch lässt sich z. B. Platz auf einem
Chipträger bzw. einer Leiterplatte sparen, auf dem die mikromechanische Vorrichtung zusammen mit anderen Bausteinen angeordnet ist. Darüber hinaus erweist es sich als Vorteil, dass das Sensormittel durch die Anordnung zwischen Auswertungswafer und Zwischenwafer vor Feuchtigkeit und elektrischen Feldern geschützt wird.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind in der ersten und/oder der zweiten Kavität ein oder mehrere Anschläge vorgesehen. Solche Anschläge, die vorzugsweise an definierten Stellen über dem Sensorelement angeordnet sind, erlauben es in vorteilhafter Weise, die Bewegungsfreiheit des ersten und/oder des zweiten
Sensorelements (insbesondere der ersten und/oder der zweiten seismische Masse) einzuschränken, um beispielsweise Federbrüche des Sensorelements bei Überlast zu vermeiden. In einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Sensorelement eine Antiklebeschicht, insbesondere eine organische Antiklebeschicht aufweist. Eine solche Schicht verhindert in vorteilhafter Weise das
Aneinanderkleben des Sensorelements bei Überlast. Darüber hinaus ist es in einer weiteren Ausführungsform möglich, dass die erste und oder zweite Kavität sowohl einen Anschlag als auch eine Antiklebeschicht aufweist.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass der Sensorwafer und/oder Auswertungswafer Leiterbahnen umfasst, wobei der Sensorwafer eine oder mehrere erste Leiterbahnen aufweist und der Auswertungswafer eine oder mehrere zweite Leiterbahnen aufweist. Zusammen mit den Signalpfaden, die der Zwischenwafer zur
Verfügung stellt, ist die mikromechanische Vorrichtung in vorteilhafter Weise in der Lage, elektrische Signale direkt von dem Sensorsystem des Sensorwafer zur integrierten
Schaltung des Auswertungswafers oder andersherum zu schicken, wobei der Zwischenwafer dafür sorgt, dass mindestens eine erste Leiterbahn des Sensorwafer mit mindestens einer zweiten Leiterbahn des Auswertungswafers elektrisch leitend verbunden ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es
vorgesehen, dass auf dem Auswertungswafer ein elektrischer Anschluss auf der zum
Zwischenwafer zeigenden oder der vom Zwischenwafer wegzeigenden Seite des
Auswertungswafers angeordnet ist. Ein solcher elektrischer Anschluss ist dazu vorgesehen, die mikromechanische Vorrichtung an die Leiterplatte bzw. den Chipträger anzuschließen. Liegt der Anschluss insbesondere auf der vom Zwischenwafer wegzeigenden Seite, ist es möglich, die mikromechanische Vorrichtung bevorzugt in einem Bare-Die-Aufbau zu verwenden. Beim Bare-Die-Aufbau kann die mikromechanische Vorrichtung direkt auf der Leiterplatte aufgelötet werden, wodurch auf eine weitere und damit Mehrkosten verbundene Verpackung (wie z. B. eine Moldverpackung) der mikromechanischen Vorrichtung in vorteilhafter Weise verzichtet werden kann.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen Vorrichtung mit einem Sensorwafer, einem Zwischenwafer und einem Auswertungswafer, wobei die mikromechanische Vorrichtung eine Haupterstreckungsebene aufweist, wobei der Sensorwafer, der Zwischenwafer und der Auswertungswafer so übereinander angeordnet sind, dass der Zwischenwafer zwischen dem Sensorwafer und dem Auswertungswafer angeordnet ist, wobei der Auswertungswafer mindestens eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung aufweist, und wobei der Sensorwafer und/oder der Zwischenwafer ein erstes Sensorelement und der Sensorwafer und/oder der
Zwischenwafer ein vom ersten Sensorelement räumlich getrenntes zweites Sensorelement umfasst, wobei sich das erste Sensorelement in einer ersten Kavität befindet, die durch den Zwischenwafer und den Sensorwafer gebildet wird, und sich das zweite Sensorelement in einer zweiten Kavität befindet, die durch den Zwischenwafer und den Sensorwafer gebildet wird, wobei ein erster Gasdruck in der ersten Kavität sich unterscheidet von einem zweiten Gasdruck in der zweiten Kavität, und der Zwischenwafer in einer senkrecht zur
Haupterstreckungsebene liegenden Richtung mindestens eine Öffnung aufweist, wobei der Sensorwafer und der Zwischenwafer durch einen ersten Verbindungsschritt miteinander verbunden werden und der Zwischenwafer und der Auswertungswafer durch einen zweiten Verbindungsschritt miteinander verbunden werden, wobei während des ersten
Verbindungsschritts der erste Gasdruck eines ersten Gases oder ersten Gasgemischs in der ersten Kavität und während des zweiten Verbindungsschritts der zweite Gasdruck eines
zweiten Gases oder zweiten Gasgemischs in der zweiten Kavität eingestellt wird, wobei der erste Verbindungsschritt zeitlich vor dem zweiten Verbindungsschritt erfolgt. Das
erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil gegenüber denen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, dass es auf Getter- Materialien verzichtet, um einen zweiten Gasdruck in der zweiten Kavität zu realisieren, der sich vom ersten Gasdruck in der ersten Kavität unterscheidet. Dabei wird der erste Verbindungsschritt in einer ersten Atmosphäre, die den ersten Gasdruck und das erste Gas bzw. Gasgemisch umfasst, und der zweite
Verbindungsschritt in einer zweiten Atmosphäre realisiert, die den zweiten Gasdruck und das zweite Gas bzw. Gasgemisch umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht das erste Gas bzw. Gasgemisch dem zweiten Gas bzw. Gasgemisch. Neben den eingesparten Kosten (durch den Verzicht auf Getter- Materialien) erweist es sich als weiterer Vorteil des erfindungsmäßen Verfahrens zur Herstellung einer mikromechanische Vorrichtung, dass es nicht nötig ist, die mikromechanische Vorrichtung zu erhitzen, um das Getter- Material zu aktivieren, wodurch die Gefahr einer temperaturbedingten irreversiblen Schädigung eines der Bestandteile der mikromechanischen Vorrichtung wegfällt.
In einer alternativen Ausführungsform wird für den ersten Verbindungsschritt und/oder den zweiten Verbindungsschritt eine Verbindung verwendet, die einen elektrischen Kontakt zwischen Zwischenwafer und Auswertungswafer bzw. Sensorwafer realisiert. Mit Hilfe der Kontakte und einem elektrisch leitenden Signalpfad, den der Zwischenwafer aufweist, können elektrische Signale vom Sensorwafer über den elektrischen Kontakt zum
Auswertungswafer (vorzugsweise zur Auswertung der Signale vom Sensorsystem) oder vom Auswertungswafer über den elektrischen Kontakt zum Sensorwafer (beispielsweise um die seismische Masse anzutreiben) übertragen werden. Dadurch ergibt sich, dass der
Signalpfad zwischen Auswertungswafer und Sensorwafer kurz ist im Vergleich zu denen, die aus dem Stand der Technik für mikromechanische Vorrichtungen bekannt sind. Dadurch wird ein elektrisch leidender Signalpfad realisiert, der in besonders vorteilhafter Weise weniger störanfällig ist gegenüber elektromagnetischer Strahlung und Parasitärkapazitäten im Vergleich zu solchen mikromechanischen Vorrichtungen, bei denen die elektrischen Signale über einen längeren Signalpfad gesendet werden. Außerdem tragen die kurzen Signalpfade dazu bei, dass die mikromechanische Vorrichtung nicht vergrößert wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem elektrischen Kontakt zwischen Zwischenwafer und Auswertungswafer bzw. Sensorwafer um eine eutektische AIGe-Verbindung. Für eine solche eutektische AIGe-Verbindung ist es vorgesehen, dass eine Aluminium (Al)-Schicht bzw. eine Schicht, die im Wesentlichen Aluminium umfasst, auf dem Sensorwafer und/oder dem Auswertungswafer auf den dem Zwischenwafer zugewandten Seiten angeordnet ist, wobei diese auf dem Sensorwafer bzw.
Auswertungswafer aufgetragene Schicht den Vorteil mit sich bringt, kompatibel mit bekannten Opferschichtätzverfahren (HF-Gasphasenätzen) bzw. Verfahren zur Abscheidung von Antiklebeschichten zu sein. Darüber hinaus kann die Aluminiumschicht die Aufgabe einer Ätzstoppschicht erfüllen. Auf dem Zwischenwafer wird für die eutektische AIGe- Verbindung eine Germanium (Ge)-Schicht angeordnet, wobei die Ge-Schicht bei höheren Temperaturen auf dem Zwischenwafer abgeschieden, getempert, gereinigt und konditioniert wird, um die Verbindungseigenschaften zu verbessern, ohne die empfindlichen
Sensorelemente zu beeinflussen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Ge- oder die AI-Schicht auf einer Silizium (Si)-Unterlage bzw. Schicht aufgetragen, wodurch Silizium während des ersten und/oder zweiten Verbindungschritt in die eutektische AIGe-Verbindung diffundieren kann und die Schmelztemperatur erhöht. Dadurch ergibt sich in vorteilhafter Weise ein sich selbst stabilisierendes System, das auch noch bei Temperaturen oberhalb der eutektischen Temperatur von AIGe stabil ist. Vorzugsweise wird die Si-Schicht unter der Ge-Schicht beim zweiten Verbindungschritt dünner gewählt, um die Schmelztemperatur für den zweiten Verbindungschritt niedriger zu halten als die für den ersten Verbindungschritt, wodurch in vorteilhafter Weise vermieden wird, dass die AIGe-Verbindung des ersten Verbindungschritts während des zweiten Verbindungschritts wieder aufgeschmolzen wird und damit eine Schwächung oder eine Verschiebung der AIGe-Verbindung des ersten Verbindungsschritts verursacht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Zwischenwafer eine Vorstrukturierung auf, d. h. der Zwischenwafer weist bereits vor dem ersten
Verbindungsschritt Aussparungen bzw. Anschläge auf, die sowohl auf der zum
Auswertungswafer zeigenden Seite als auch auf der zum Sensorwafer zeigenden Seite angeordnet sind und nach dem ersten Verbindungschritt Teil der ersten Kavität und/oder der zweiten Kavität sind. Auf der einen Seite dienen Anschläge in der ersten und/oder der zweiten Kavität z. B. zur Vermeidung von Federbrüchen der seismischen Masse. Auf der anderen Seite sorgen Ausbuchtungen bzw. Aussparungen im Bereich der ersten und/oder der zweiten Kavität dafür, dass dem Sensorelement eine gewisse Bewegungsfreiheit garantiert bzw. zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass der Innendruck in der ersten und/oder in der zweiten Kavität mit Hilfe der Aussparungen bzw. Ausbuchtungen zuverlässig eingestellt werden kann, auch wenn Ausgasungen während des ersten Verbindungsschritts und/oder des zweiten Verbindungsschritts auftreten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Zwischenwafer nach dem ersten Verbindungsschritt und vor dem zweiten Verbindungsschritt strukturiert. Diese Strukturierung realisiert vorzugsweise mit einfachen Mitteln die Öffnung in der Zwischenschicht, die verantwortlich ist für einen kleinen Zugang zur zweiten Kavität.
Darüber hinaus hat diese Strukturierung den Vorteil, dass auf einfache Weise Teile des Zwischenwafers voneinander isoliert werden können, wodurch sich nach dem zweiten Verbindungsschritt Leitungspfade bilden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
Zwischenwafer mit Hilfe eines Ätzverfahrens strukturiert, vorzugsweise mit einem
anisotropen Ätzschritt bzw. einem Trench-Schritt. Dabei werden im Zwischenwafer Gräben um die elektrischen Kontakte geätzt, um einen Belüftungszugang zur zweiten Kavität zu realisieren und die elektrischen Kontakte vom Zwischenwafer zu isolieren, wodurch freistehende Stempel (bzw. Stäbchen) im Zwischenwafer entstehen, die mechanisch an den Sensorwafer gekoppelt sind. Wurde auf dem Sensorwafer eine AI-Schicht angeordnet, kann diese in vorteilhafter Weise als Ätzstoppschicht wirken und teilweise die Ätzung in den Sensorwafer vermeiden. Vorzugsweise ist die AIGe- Verbindung, die den elektrischen Kontakt zwischen Sensorwafer und Zwischenwafer realisiert, kleiner als die mechanische Verbindung des Sensorwafers mit einem Sensorsystem, das das Sensorelement umfasst. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass mechanische Spannungseinflüsse verringert werden, die von der AIGe-Verbindung oder vom Stempel ausgehen, nachdem Zwischenwafer, Auswertungswafer und Sensorwafer übereinander geschichtet wurden. In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen Auswertungswafer und
Zwischenwafer Leiterbahnen, die mit Hilfe des Ätzverfahrens freigelegt werden und über die die elektrischen Signale zur Sensorstruktur geleitet werden können. Dies kann in vorteilhafter Weise zur Reduktion der auftretenden mechanischen Spannungen in der
mikromechanischen Vorrichtung beitragen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
Zwischenwafer auf der dem Sensorwafer gegenüberliegenden Seite nach dem ersten Verbindungsschritt geschliffen, um ihn dünner zu machen. Mit einem dünnen Zwischenwafer werden in vorteilhafter Weise nicht nur der Signalpfad verkürzt, sondern es wird auch die Ausdehnung der mikromechanischen Vorrichtung in einer senkrecht zur
Haupterstreckungsebene liegenden Richtung im Vergleich zu dem Fall reduziert, in dem der Zwischenwafer nicht dünn geschliffen wird. Die Ausdehnung der mikromechanischen Vorrichtung kann weiter reduziert werden, indem nach dem zweiten Verfahrensschritt der Auswertungswafer auf der dem Zwischenwafer gegenüberliegenden Seite dünn geschliffen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung einer mikromechanischen Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer mikromechanischen Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform, Figur 3 eine schematische Darstellung einer mikromechanischen Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform, und die Figuren 4 bis 7 ein Verfahren zur Herstellung einer mikromechanischen
Vorrichtung.
Ausführungsformen der Erfindung: In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
Die Figur 1 zeigt eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer mikromechanischen Vorrichtung 100. Sie umfasst einen Zwischenwafer 1, einen Auswertungswafer 11 und einen Sensorwafer 5, die eine gemeinsame Haupterstreckungsebene aufweisen und übereinander angeordnet sind, wobei der Zwischenwafer 1 zwischen Auswertungswafer 11 und
Sensorwafer 5 angeordnet ist. In der dargestellten Ausführungsform sind ein erstes
Sensorelement 2 und ein zweites Sensorelement 3 Bestandteil des Sensorwafers 5.
Vorzugsweise handelt es sich beim ersten Sensorelement 2 und beim zweiten
Sensorelement 3 um seismische Massen, die jeweils Teil eines Sensorsystems sind, wobei eine solche mikromechanische Vorrichtung 100 eine Mehrzahl (in dieser Ausführungsform zwei) von Sensorelementen 3 umfassen kann. Insbesondere ist das erste Sensorelement 2 Teil eines Beschleunigungssensors und das zweite Sensorelement 3 ist Teil eines
Drehratensensors. Eine erste Kavität 120, die das erste Sensorelement 2 beinhaltet, weist erfindungsgemäß einen anderen Druck auf als eine zweite Kavität 130, die das zweite Sensorelement 3 beinhaltet. Alternativ kann sich auch eine erste Atmosphäre in der ersten Kavität 120 von einer zweiten Atmosphäre in der zweiten Kavität 130 unterscheiden.
Vorzugsweise umfasst die erste und/oder die zweite Kavität 120 und/oder 130 eine oder mehrere Anschläge 16, die z. B. zur Vermeidung von Federbrüchen der seismischen Masse bei Überlast vorgesehen sind. In der dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform der mikromechanischen Vorrichtung 100 umfasst der Zwischenwafer 1 Öffnungen bzw.
Unterbrechungen 140, die so angeordnet sind, dass sie unter anderem Bestandteil der zweiten Kavität 130 sind. Zusätzlich können sich durch die Öffnungen bzw. Unterbrechungen 140 voneinander isolierte Verbindungsstücke 6 bilden, die Auswertungswafer 11 und Sensorwafer 5 verbinden. Dabei können die Verbindungsstücke auch innerhalb der zweiten
Kavität angeordnet sein. Besteht der Zwischenwafer 1 aus einem elektrisch leitenden Material, bilden diese Verbindungsstücke 6 Leitungspfade, über die Auswertungswafer 11 und Sensorwafer 5 elektrisch leitend miteinander verbunden sind, sofern ein elektrischer Kontakt 27 für eine elektrische Verbindung zwischen dem Zwischenwafer 1 und dem
Auswertungswafer 11 bzw. dem Sensorwafer 5 vorgesehen ist. Insbesondere können die Leitungspfade 6 auch in dem Auswertungswafer 11 bzw. Sensorwafer 5 vorgesehene Leitungsbahnen 23 elektrisch leitend miteinander verbinden, wobei eine oder mehrere Leitungsbahnen 23 im Sensorwafer 5 mit dem Sensorsystem elektrisch leitend verbunden sind und eine oder mehrere Leitungsbahnen 23 im Auswertungswafer 11 elektrisch leitend mit einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung verbunden sind, die Bestandteil des Auswertungswafers 11 ist.
Mit Hilfe der elektrisch leitenden Leitungspfade 6 und Leitungsbahnen 23 können elektrische Signale vom Sensorsystem zur anwendungsspezifischen integrierten Schaltung übermittelt werden. Um die mikromechanische Vorrichtung 100 mit einer Leiterplatte bzw. einem Träger für mikromechanische Vorrichtungen elektrisch leitend zu verbinden, ist auf dem
Auswertungswafer ein Bondpad 30 vorgesehen.
Die in Figur 2 und Figur 3 dargestellten mikromechanischen Vorrichtungen gemäß einer zweiten und dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen im Wesentlichen dieselben Merkmale auf wie die mikromechanische Vorrichtung gemäß der ersten
Ausführungsform. Deshalb wird die Beschreibung der Teile vermieden oder vereinfacht dargestellt, die bereits in Figur 1 beschrieben wurden.
Die Figur 2 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform einer mikromechanischen Vorrichtung 100. Sie verfügt im Vergleich zur ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung über das Merkmal das auf dem Zwischenwafer ein Sensormittel 13 auf der dem Auswertungswafer zugewandten Seite angeordnet ist. Das Sensormittel 13 kann ein weiteres Sensorsystem, insbesondere ein Sensormittel 13, oder ein passives Bauelement sein. Vorzugsweise handelt es sich beim Sensormittel 13 um einen Magnetfeldsensor.
Unabhängig von diesem Sensormittel 13 weist die mikromechanische Vorrichtung 100 gemäß der zweiten Ausführungsform eine Ätzstoppschicht 18 auf, die auf dem Sensorwafer 5 vorgesehen ist, um beim Herstellungsprozess der mikromechanischen Vorrichtung 100 eine Ätzung des Sensorwafers 5 zu vermeiden. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Aluminium umfassende Schicht.
Die Figur 3 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform einer mikromechanischen Vorrichtung 100. In dieser Ausführungsform ist der elektrische Anschluss, der die
mikromechanische Vorrichtung 100 beispielsweise mit einer Leiterplatte elektrisch leitend
verbindet, ein Lötball 34, der auf der dem Zwischenwafer 1 abgewandten Seite am
Auswertungswafer 11 angeordnet ist. Um den Lötball 34 elektrisch leitend mit den
Leitungsbahnen 23 bzw. den auswertungsorientierten Schaltungen zu verbinden, sind im Auswertungswafer 11 eine oder mehrere Silizium-Durchkontaktierungen (TSV) 32 vorgesehen, die über eine Verdrahtungsebene 33 mit dem Lötball 34 verbunden sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die mikromechanische Vorrichtung 100 direkt im Sinne eines Bare- Die- Auf baus auf der Leiterplatte angeordnet werden kann, wobei auf mit Mehrkosten verbundene Verpackung der mikromechanische Vorrichtung 100 verzichtet werden kann. Die Durchkontaktierungen 32 sind vorzugsweise metallisch verfüllt oder teilverfüllt und durch eine Isolationsschicht vom Silizium des Auswertewafers isoliert.
Die Figuren 4 bis 7 zeigen einzelne Herstellungsschritte zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen mikromechanischen Vorrichtung 100. Figur 4 zeigt einen Sensorwafer 5 und einen Zwischenwafer 1 bevor sie in einem ersten Verbindungsschritt miteinander verbunden werden. Dabei umfasst der Sensorwafer 5 ein erstes Sensorelement 2 und ein zweites Sensorelement 3. Darüber hinaus verfügt der Sensorwafer 5 über eine Leitungsbahn 23, die elektrisch leitend mit einem Sensorsystem verbunden ist, wobei das Sensorsystem das erstes Sensorelement 2 oder das dritte Sensorelement 3 umfasst. Es ist vorgesehen, dass das elektrische Signal vom Sensorsystem über die Leitungsbahn 23 zu einem elektrischen Kontakt geleitet wird, der den Zwischenwafer 1 mit dem Sensorwafer 5 elektrisch leitend verbinden soll. Zu diesem Zweck verfügt der Sensorwafer 5 an den für den elektrischen Kontakt vorgesehenen Stellen vorzugsweise über eine erste Aluminium (Al)- Schicht 17. Zusätzlich wird der Sensorwafer 5 an solchen Stellen vorzugsweise mit einer ersten AI-Schicht 17 ausgestattet, an denen eine weitere, möglicherweise rein mechanische Verbindung zwischen Zwischenwafer 1 und Sensorwafer 5 geplant ist, z. B. zum
hermetischen Verschluss des Zwischenwafers mit dem Sensorwafer. Damit bildet sich auf dem Sensorwafer 5 ein erstes Beschichtungsmuster auf der zum Zwischenwafer 1 zeigenden Seite aus. Der Zwischenwafer 1 weist ein zweites Beschichtungsmuster auf, das auf der zum Sensorwafer 5 zeigenden Seite deckungsgleich oder annähernd deckungsgleich zum ersten Beschichtungsmuster angeordnet ist und vorzugsweise aus ersten Germanium (Ge)-Schichten 19 besteht. Insbesondere ist es möglich, dass der Zwischenwafer 1 strukturiert ist, wobei die Strukturierung dem zweiten Beschichtungsmuster entspricht und aus zum Sensorwafer 5 zeigenden Erhöhungen des Zwischenwafers besteht. In der dargestellten Ausführungsform weist der Zwischenwafer 1 zusätzlich zum zweiten
Beschichtungsmuster weitere Erhöhungen auf. In den folgenden Figuren 5 bis 7 werden die jeweils in der vorangegangenen Figur beschriebenen Merkmale bzw. Bauteile um weitere Bauteile bzw. weitere Merkmale ergänzt. Deshalb werden bei den Figuren 5 bis 7
diejenigen Merkmale bzw. Bauteile der mikromechanischen Vorrichtung nicht nochmal
detailliert beschrieben, die bereits aus der vorhergegangenen Figur bekannt sind. Figur 5 zeigt, wie der Zwischenwafer 1 und der Auswertungswafer 5 über eine erste AIGe- Verbindung 4 nach einem ersten Verbindungschritt miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungen an den Stellen vorzufinden sind, an denen sich das erste
Beschichtungsmuster mit dem zweiten Beschichtungsmuster deckt. Weist der
Zwischenwafer an diesen Stellen eine Strukturierung auf, wird sie im Folgenden als
Erhöhung erster Art 14 bezeichnet. Alle weiteren Strukturierungen auf der zum Sensorwafer zeigenden Seite des Zwischenwafers werden im Folgenden als Erhöhung zweiter Art bezeichnet und bilden in der Regel Anschläge 16, die vorzugsweise dafür vorgesehen sind, einen Federbruch der seismischen Masse bei einer Überlast zu vermeiden. Durch den ersten Verbindungsschritt bilden sich eine erste Kavität 120 und eine zweite Kavität 130, die beide einen ersten Gasdruck besitzen.
Figur 6 zeigt einen Auswertungswafer 11 und einen Zwischenwafer-Sensorwafer- Stack 10 vor einem zweiten Verbindungsschritt. Der Zwischenwafer-Sensorwafer- Stack 10 umfasst den Zwischenwafer 1 und den Sensorwafer 5, nachdem er (d. h. der Zwischenwafer- Sensorwafer- Stack 10) strukturiert wurde. In der Regel ist für die Strukturierung ein anisotropes Ätzverfahren vorgesehen, das im Zwischenwafer Öffnungen bzw.
Unterbrechungen hervorruft, wodurch der Zwischenwafer einzelne isolierte Stellen, d. h. Stäbchen/Stempel, aufweist, die über die AIGe-Verbindung 4 mit dem Sensorwafer 5 verknüpft sind. In einer bevorzugten Ausführungsform ätzt das anisotrope Ätzverfahren auch in den Sensorwafer, wodurch Leiterbahnen freigelegt werden, die möglicherweise im
Sensorwafer angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist darüber hinaus vorgesehen, dass eine der z. B. durch das Ätzverfahren verursachten Öffnungen bzw. Unterbrechungen einen kleinen Zugang 7 bildet. Ein zweiter Gasdruck in der zweiten Kavität wird dann in der Regel nicht mehr mit dem ersten Gasdruck in der ersten Kavität übereinstimmen, für die kein kleiner Zugang vorgesehen ist.
Bevor der zweite Verbindungsschritt vollzogen wird, kann der Zwischenwafer 1 auf seiner zum Auswertungswafer 11 zeigenden Seite strukturiert werden, wodurch z. B. Vertiefungen 20 entstehen. In diesen Vertiefungen könnte beispielsweise ein Sensormittel angeordnet werden.
Um den zweiten Verbindungschritt zu vollziehen, weist der Zwischenwafer auf der vom Sensorwafer 5 wegzeigenden Seite ein drittes Beschichtungsmuster auf, das vorzugsweise aus einer zweiten Germanium (Ge)-Schicht 29 besteht. Dabei ist auf jedem der Stäbchen des Zwischenwafer eine Ge-Schicht 29 vorzufinden. Das dritte Beschichtungsmuster deckt sich oder deckt sich annähernd mit einem auf dem Auswertungswafer angebrachten vierten Beschichtungsmuster, wobei das Beschichtungsmuster aus zweiten Aluminium (AI)-
Schichten besteht. Der Auswertungswafer 11 umfasst zusätzlich ein Bondpad 30, über das die mikromechanische Vorrichtung vorzugsweise den elektrischen Kontakt mit einer Leiterplatte herstellen kann.
Figur 7 zeigt eine mikromechanische Vorrichtung nach dem zweiten Verbindungsschritt, wobei der Zwischenwafer 1 und der Auswertungswafer 11 über eine zweite AIGe-Verbindung 9 miteinander verbunden sind. Der Gasdruck in der zweiten Kavität unterscheidet sich in der Regel von dem in der ersten Kavität, weil die zweite Kavität während des zweiten
Verbindungsschritts über den kleinen Zugang den Gasdruck der Umgebung annehmen konnte. In einer alternativen Ausführungsform nimmt die zweite Kavität eine zweite
Atmosphäre (mit einer zweiten Gassorte bzw. einem zweiten Gasgemisch) während des ersten Verbindungsschritts auf, die sich unterscheidet von einer ersten Atmosphäre (mit einer ersten Gassorte bzw. einem ersten Gasgemisch), die während des ersten
Verbindungsschritts von der ersten Kavität aufgenommen wurde.
Zusätzlich weist die mikromechanische Vorrichtung 100 in der dargestellten
Ausführungsform eine Ge-Ätzung 31 des Zwischenwafer auf, wodurch sich ein Hohlraum über dem Bondpad 30 ausbildet. In dieser Ausführungsform ist es möglich, die Bondpads 30 ohne Beschädigung während eines Sägeprozesses freizustellen.