Funktionsbeschlag für eine Schiebetür
Die Erfindung betrifft einen Funktionsbeschlag für eine Schiebetür für ein Möbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Möbel mit einem derartigen Beschlag.
Schiebetürenbeschläge und Möbel mit mindestens einer Schiebetür sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Aktuellere Versionen derartiger Beschläge und Möbel offenbaren die EP 1 613 831 A1 , die EP 2 412 906 A1 , die WO 2010/095029 A3 und die WO 201 1 /079400A1 . Der Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass für hochwertige Möbelsegmente immer mehr flächenbündige Schiebetürsysteme im Bereich Büromöbel, Wohn- und Schlafmöbel und im Bereich Küche und Bad in Schränken, Unterschränken, Hängeschränken sowie in Sideboards verwendet werden. Der Begriff „Schrank" ist insofern nachfolgend sowie ggf. in den Ansprüchen nicht einschränkend zu verstehen, sondern wird synonym für Möbel mit einem Kor- pus mit Schiebetür(en) verwendet.
Zusätzlich zu der mindestens einen Schiebetür kann das Möbel noch ein oder mehrere weitere Verschlusselemente aufweisen. Unter Verschlusselementen sind alle Elemente, die zur Abdeckung einer Öffnung verwendet werden können, zu verstehen, beispielsweise Schiebetüren, Drehtüren, Schubladenfronten, Klappen, Rolladen etc.
Insbesondere bei Möbeln mit schwereren Schiebetüren ist es erforderlich, diese nicht nur an einer Seite sondern an zwei Seiten der jeweiligen Schiebetür verschieblich am Möbelkorpus zu führen. In diesem Fall wird vielfach eine der beiden Schiebeführungen derart ausgebildet, dass sie bei der Führung den größeren - wesentlichen - Teil des Türgewichtes abstützt (nachfolgend lastabtragender Beschlag genannt) und die andere der Schiebeführungen im Wesentlichen weniger eine lastabtragende als vielmehr in der Hauptsache nur eine Führungsfunktion übernimmt. Die Synchronisation dieser beiden Schiebeführungen ist in der Regel kein Problem, wenn die beiden Schiebetüren in geraden Linearführungen geführt sind. Bei Schiebetürbeschlägen nach Art des im vorstehend genannten Standes der Technik ist dies aber schwieriger zu realisieren. Denn bei derartigen Schiebetürenbeschlägen sind die beiden Schie-
betüren im geschlossenen Zustand in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, aus der sie beim Öffnen der Schiebetüren erst in eine zweite, weiter vom Möbelkorpus beabstandete Ebene bewegt werden müssen, erster Bewegungsbereich, in der sie dann linear parallel zur anderen Schiebetür außen an dieser entlang geschoben werden können, zweiter Bewegungsbereich.
Da der lastabtragende Beschlag in der Regel relativ aufwendig aufgebaut ist, um neben der erforderlichen Bewegung der Schiebetür auch deren Gewicht im Wesentlichen abzustützen, erscheint es wenig sinnvoll, an der anderen Schiebeführung Beschläge nach Art der lastabtragenden Beschläge auch als Führungsbeschläge ein- zusetzen, zumal dies auch nicht unbedingt zu einem besonders vorteilhaften Schiebeverhalten der Schiebetür führt. Es ist daher auch bekannt, als Führungsbeschläge einfachere als die lastabtragenden Beschläge konstruierte Mechaniken einzusetzen. Dabei ist die Synchronisation der Bewegung des lastabtragenden Beschlages zu der Bewegung des Führungsbeschlages, insbesondere im ersten Bewegungsbereich ein konstruktiv bisher nicht zufriedenstellend gelöstes Problem.
Die Lösung dieses Problems ist die Aufgabe der Erfindung.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in Hinsicht auf den Funktionsbeschlag durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und in Hinsicht auf das Möbel durch den Gegenstand des Anspruchs 20. Sie schafft zudem die Verwendung des Anspruchs 22. Der Begriff Führungsschiene ist dabei weit zu fassen. Er umfasst nach dieser Anmeldung vorstehende Schienen aber auch Nuten oder sonstige Führungsbahnen. Das wenigstens eine Führungselement des Führungsbeschlages kann als Gleiter, Rolle oder dgl. ausgeführt sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Nach Anspruch 1 wird ein Funktionsbeschlag zur Synchronisation und Führung der Bewegung einer Schiebetür mit einem ersten und einem davon abweichenden zweiten Bewegungsbereich mit wenigstens einem an einer Seite einer Schiebetür eines Möbels angreifenden lastabtragenden Beschlag und mit wenigstens einem auf der anderen Seite der Schiebetür angreifenden Führungsbeschlag geschaffen, gekenn- zeichnet durch eine Synchronisation der Bewegung des Führungsbeschlages mit der Bewegung des lastabtragenden Beschlages in einem ersten Bewegungsbereich und
keine Synchronisation der Bewegung des Führungsbeschlages mit der Bewegung des lastabtragenden Beschlages in einem zweiten Bewegungsbereich, wobei die Schiebetür durch den Führungsbeschlag im ersten und im zweiten Bewegungsbereich geführt ist. Diese Lösung ist konstruktiv einfach und gewährleistet einen ruhigen Lauf der Schiebetür auch am Führungsbeschlag ohne eine störende, durch die Synchronisation verursachte Geräuschentwicklung, da die Synchronisation nur im ersten Bewegungsbereich aktiv und damit im zweiten Bewegungsbereich eine ruhige Führung ohne störende Einflüsse des Synchronisationsbeschlags gewährleistet ist. Mit der Erfindung können einfach unterschiedliche Bewegungsprofile der Tür insbesondere lotrecht zur Korpushöhenachse ausgeführt werden. Unter Bewegungsprofil ist das Verhältnis zwischen dem Weg der Tür in Richtung Korpustiefe zu Korpusbreite, sowie die ggf. vorhandene Rotation der Tür um die Korpushöhenachse zu verstehen. Es können flache, sowie steile Bewegungsprofile synchronisiert wer- den.
Der Funktionsbeschlag weist dabei nach einer besonders vorteilhaften Variante wenigstens einen - relativ zum Möbelkorpus - beweglichen Führungsschienenabschnitt auf, der nicht an der Schiebetür angeordnet ist. Dabei ist der wenigstens eine beweg- liehe Führungsschienenabschnitt wiederum vorzugsweise senkrecht zur Schieberichtung in der Schranktiefenebene bewegbar.
Vorzugsweise ist nur eine einzige zusätzliche Türanbindung in Kombination zum lastabtragenden Beschlag vorgesehen. Dabei wird am lastabtragenden Beschlag oder in dessen Nähe kontinuierlich die Schiebetürposition in Richtung Korpustiefe erfasst. Diese Information wird an den Funktionsbeschlag, wenigstens in einem ersten Bewegungsbereich, übergeben.
Besonders vorteilhaft wird vorzugsweise eine Dreipunkttüranbindung realisiert. Dabei sind weder Seiten- noch Mittelwände notwendig. Synchronisationselemente auf der Schiebetür oder in störender Weise im Stauraumbereich im Möbel sind ebenfalls nicht erforderlich.
Nach einer ersten Variante ist der bewegliche Führungsschienenabschnitt aus einer ersten Stellung, in welcher er nicht mit einem am Möbelkorpus festgelegten stationären Führungsschienenabschnitt fluchtet, in eine zweite Stellung beweglich, in welcher er mit dem am Möbelkorpus befestigten Führungsschienenabschnitt, wenigstens im bereich der Übergabeschnittstelle, fluchtet. Dieser Funktionsbeschlag bietet den Vorteil einer feststehenden Synchronisation vorzugsweise im Bereich der äußeren Seitenwände, ohne dass zusätzliche Elemente an der Tür angebunden werden müssen. Die Synchronisation ist vorzugsweise für den kritischen Bereich des Auf- oder Zuschwenkens aktiv. Dieser Bereich stellt einen möglichen ersten Bewegungsbe- reich dar. Für das ausschließlich parallele Verfahren der Tür in Richtung Korpusbreite, zweiter Bewegungsbereich, kann dann eine kostengünstige und stabile Führungsschiene eingesetzt werden.
Nach einer anderen Erfindungsvariante - die auch eine eigenständige Erfindung dar- stellt - ist dagegen ausschließlich ein beweglicher Führungsschienenabschnitt vorgesehen, der aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung beweglich ist und nach Art des Anspruchs 7 ausgestaltet ist. Mit dieser Erfindung wird in Hinsicht des Laufverhaltens und der Geräuschentwicklung insbesondere ein Beschlag weitergebildet, wie er aus der DE 20201094 U1 bekannt ist. Dabei kann sich die verschiebbare Führungsschiene auf der Linearführung nach einer weiter bevorzugten Ausgestaltung über die halbe Korpusbreite erstrecken und vorzugsweise den vollständigen oder wesentlichen Verfahrweg für die Türöffnung ermöglichen. Diese alternative Lösung macht eine Übergabe zwischen der verschiebbaren und der festen Führungsbahn am Korpus überflüssig. Aus dem Stand der Technik sind bereits Synchronisationseinrichtungen bekannt, die sich stets beim Öffnen und Schließen bewegen und/oder auf sonstige Weise aktiviert sind. Dies verkennt, dass die Bereitstellung einer Funktion für das ausschließlich translatorische Verfahren in Korpusbreite der Tür nach dem Verfahren um die Einbaubreite aus der Ebene E1 in die Ebene E2 nicht notwendig ist. Denn eine solche Lösung bedingt zusätzliche bewegliche Teile, wie Drehlager und Führungen, die der Schiebetür, auf Grund von Lagerspiel und Toleranzen, kleinste Freiheitsgrade bietet, die vor allem die Stabilität der Tür negativ beeinflussen und vom Nutzer wahrgenommen werden können. Zudem leidet die Laufgüte unter den angebundenen
Synchronisationsteilen gegenüber einer konventionellen Führung in eine Richtung. Die Einbaubreite definiert die Positionen der Türen bei einer geöffneten Tür zueinander. Gemessen wird die hintere Türkante der offenen Tür zur hinteren Türkante der geschlossenen Tür. All dies vermeidet die Variante des Anspruchs 4.
Nach weiteren vorteilhaften Varianten ist eine Koppeleinrichtung zwischen der eigentlichen Synchronisationseinrichtung und dem lastabtragenden Beschlag auf der anderen - gegenüberliegenden - Seite des Möbelkorpus vorgesehen. Diese kann einfach und vorteilhaft durch eine Koppelstange (Drehstange) und einen oder mehre- re Hebel realisiert werden. Alternativ kann die Kopplung zwischen lastabtragendem Beschlag und Führungsbeschlag aber auch auf andere Weise realisiert werden, mit anderen Stangen, Betätigungszügen, Schubgestängen, pneumatischen oder hydraulischen Stellzylindern, sowie mit Kombinationen bekannter technischer Wirkprinzipien. Auch elektromechanische Übertragungen sind denkbar. Die Anordnung dieser Übertragungsarten im Möbelkorpus sind individuell sichtbar oder unsichtbar möglich, beispielsweise im Innenraum des Möbels, hinter der Rückwand oder eingelassen in der Seitenwand.
Durch Verwendung von wenigstens einem einteiligen oder mehrteiligen Hebel, ins- besondere mit Verstellmöglichkeiten zur Verwendung bei Möbeln mit unterschiedlichen Korpustiefen, Seilen oder dgl. kann die Synchronisationseinrichtung auch für unterschiedliche Einbaubreiten eingesetzt werden. Die Korpushöhenvariabilität wird vorzugsweise in der Koppeleinrichtung berücksichtigt. Sie kann z.B. durch Ablängen einer Drehstange als Koppelstange realisiert werden, die in ortsfesten Drehlagern am Möbel gelagert ist. Alternativ kann eine teleskopierbare Koppelstange eingesetzt werden.
Die Breitenunabhängigkeit des Funktionsbeschlages kann auf einfache Weise dadurch realisiert werden, dass die Führungsschiene aus einem Profil gebildet ist, dass auf die tatsächliche Breite der Tür abgelängt wird.
Mit der Erfindung wird es auch möglich, einen Schiebetürenbeschlag für ein flächenbündiges Möbel (d.h. die wenigstens eine Schiebetür liegt im geschlossenen Zustand in einer Ebene mit einem weiteren Verschlusselement) zu schaffen, der jeweils pro
Schiebetür einen lastabtragenden Beschlag, einen Führungsbeschlag und eine der Synchronisationseinrichtungen aufweist. Ein solcher Beschlag zeichnet sich durch einen niedrigen Bauraumbedarf, einen einfachen konstruktiven Aufbau und eine geringe Geräuschentwicklung aus.
Es ist keine Bearbeitung der Schiebetürkanten nötig. Zudem gibt es keine Neben- schließkante, d.h. alle Punkte der Schiebetür bewegen sich bei der Öffnungsbewegung vom Korpus weg.
Der erfindungsgemäße Schiebetürenbeschlag ermöglicht ein „Voreinanderfahren" der Schiebetüren, wobei vorzugsweise sogar ein voller Zugriff auf den Stauraum im Möbel ermöglicht wird. Zudem ermöglicht der Beschlag dann einen vollen Zugriff auf den Stauraum auf der gesamten Breite des Schrankes. So ist eine Ordnerbestückung in voller Innenraumbreite und -höhe möglich und es ist auch eine Verwendung von Auszügen gut realisierbar. Damit sichergestellt ist, dass der bewegliche Schienenabschnitt während des Öffnens und Schließens in Schieberichtung solange mit dem am Möbelkorpus befestigten Führungsschienenabschnitt fluchtet bis der Ausleger wieder die Übergabeschnittstelle zwischen dem festen und beweglichen Schienenabschnitt erreicht, kann an der Synchronisationseinrichtung eine Sperreinrichtung vorgesehen sein, die den beweglichen Schienenabschnitt gegen ein Verfahren ohne Ausleger sperrt. Der Sperrmechanismus kann derart ausgebildet sein, dass er beim Schließen der Schiebetür vom Ausleger, einem Bauteil des Auslegers, oder einem Führungselement entriegelt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsvariante weist der Sperrmechanismus ein Rie- gelstück auf, das beim Öffnen bzw. Schließen der Schiebetür berührungslos in eine den Schlitten in der Stellung, in welcher die beiden Führungsschienenabschnitte miteinander fluchten, verriegelnden bzw. entriegelnden Position führbar ist. Dadurch ist in einfacher Weise sichergestellt, dass der Schlitten in dieser Position während des Ausziehens und Schließens der Schiebetür fixiert ist.
Vorteilhaft kann die Synchronisationseinheit mit einer Höheneinstellung versehen sein. Dadurch ist sichergestellt, dass die beiden Schienenabschnitte an der Übergabeschnittstelle auch bei Maßabweichungen keine Stoßkante bilden und damit ein einwandfreies Überrollen der Übergabeschnittstelle gewährleisten. Die Tür kann anfänglich beim Öffnen aufgeschwenkt werden, um in die Ebene E2 verfahren zu werden. Es ist aber auch denkbar, die Tür beim Öffnen zunächst senkrecht zur Öffnungsrichtung (Schieberichtung) in die Ebene E2 zu verfahren. Auch hier ist eine Synchronisation vorteilhaft.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schiebetürenschrankes, der ohne
Schiebetürenbeschläge dargestellt ist;
Fig. 2 in a) und b) schematische Darstellungen von Beschlaganordnungen an einem Schiebetürenschrank nach Art der Fig. 1 und in c) eine Darstellung zur Veranschaulichung von Kraftwirkungen und wirkenden Momenten an einer Beschlaganordnung nach Art der Fig. 2a);
Fig. 3 in a) bis d ) Draufsichten auf einen Schiebetürenschrank, auf dessen
Oberseite zwei lastabtragende Beschläge nach Art von Laufwagenanordnungen angeordnet sind, wobei in a) bis d) jeweils zeitlich versetzte
Momentaufnahmen während des Öffnens einer der beiden Schiebetüren dargestellt sind;
Fig. 4 in a), c) und e) jeweils zeitlich versetzte Aufnahmen eines Ausschnitts der Anordnung aus Fig. 2 mit teilausgeblendetem Laufwagen während des Öffnens der Schiebetür und in Fig. b), d) und f) jeweils eine Ausschnittsvergrößerung P) aus a); Q) aus c) und R) aus f);
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Kopplungseinrichtung und eines
Funktionsbeschlages zwischen einem lastabtragenden Schiebetürbeschlag und einem Führungs-Schiebetürbeschlag;
eine perspektivische Ansicht eines Anbindungsbereiches zwischen einer Bodenwand und einer der Schiebetüren der Anordnung aus Fig. 5 mit einem Funktionsbeschlag und mit teilgeöffneter Schiebetür; eine perspektivische Ansicht der Anordnung aus Fig. 6 ohne Bodenwand und ohne Schiebetür; eine Draufsicht auf die Anordnung aus Fig. 6, aber mit Schiebetür; eine perspektivische Ansicht eines Anbindungsbereiches zwischen einer Bodenwand und einer der Schiebetüren der Anordnung aus Fig. 9 mit einem Funktionsbeschlag und mit geschlossener Schiebetür; eine perspektivische Ansicht der Anordnung aus Fig. 6 ohne Bodenwand und ohne Schiebetür; eine Draufsicht auf die Anordnung aus Fig. 6, aber mit Schiebetür und mit Elementen einer Kopplung; einen Teil der Elemente aus Fig. 10; in a), b) und c) perspektivische Ansichten einer Sperreinrichtung für einem Funktionsbeschlag, wobei a) und c) eine verriegelte und b) eine entriegelte Position zeigen; in a) eine perspektivische Ansicht eine Einrichtung zur Höheneinstellung für einen Funktionsbeschlag sowie in b) eine Draufsicht und in c) eine Schnittansicht längs der Linie M-M aus b); in a) eine perspektivische Ansicht einer alternativen Sperreinrichtung für einem Funktionsbeschlag in einer entriegelten Position, in b) eine Ausschnittsvergrößerung S aus a); in a) eine perspektivische Ansicht der alternativen Sperreinrichtung aus Fig. 15 für einem Funktionsbeschlag in einer verriegelten Position, in b) eine Ausschnittsvergrößerung T aus a).
Nachfolgend verwendete Begriffe wie oben, unten, rechts, links usw. beziehen sich lediglich auf die Zeichnung und die in diesen Zeichnungen dargestellte bevorzugte Anordnung, sind aber nicht beschränkend zu verstehen bzw. bei Änderung der Einbaulage entsprechend einer Koordinatensystemtransformation in die geänderte Ori- entierung zu übertragen.
Fig. 1 zeigt ein Möbel mit einem (Möbel-)Korpus 1 , der in bevorzugter Ausgestaltung zu einer Frontseite hin offen und an den anderen Seiten (Deckwand 2, Bodenwand 3 (Fig. 5), rechte Seitenwand 4, linke Seitenwand 5, Rückwand 6) geschlossen ausgebildet ist. Außen vor der offenen Frontseite des Möbelkorpus 1 sind zwei Schiebetü- ren 7, 8 relativ zum Korpus 1 und relativ zueinander jeweils mit einem lastabtragenden Beschlag 9 und mit je einem Führungsbeschlag 20 beweglich angeordnet (Fig. 2, 3, 4).
Zur Realisierung der Beweglichkeit der Schiebetüren 7, 8 dienen zwei Laufwagenanordnungen 10, 1 1 der lastabtragenden Beschläge 9. Die Schiebetüren 7 (rechts), 8 (links) sind dabei derart mit Hilfe der jeweiligen Laufwagenanordnungen 10 (rechts), 1 1 (links) am Korpus 1 verschieblich geführt, dass sie über einen Teil ihres Schiebeweges bzw. ihres Öffnungs- und Schließweges parallel zueinander aneinander vorbei geschoben werden können. Es wird eine der Anzahl an Schiebetüren 7, 8 entsprechende Anzahl der Laufwagenanordnungen 10, 1 1 eingesetzt. Besonders vor- teilhaft ist der Beschlag für wenigstens zwei Schiebetüren 7, 8 geeignet, die in geschlossener Stellung am Möbelkorpus in einer einzigen gemeinsamen Ebene E1 liegen (siehe Fig.1 , 3d).
Um aus einer derartigen Position eine der Schiebetüren - z.B. die Schiebetür 8 - öffnen zu können, muss diese Schiebetür 8 zunächst in eine zur Ebene E1 beabstandete Ebene E2 bewegt werden, in welcher sie dann an der anderen Schiebetür 7 vorbei bewegt werden kann (und umgekehrt). Dies ermöglicht der jeweilige lastabtragende Beschlag 9 (siehe Fig. 3a) bis 3d)). Der Abstand zwischen E2 und E1 wird nachfolgend auch als Einbaubreite B bezeichnet.
Jede der Laufwagenanordnungen 10, 1 1 weist an ihrer zum Möbel (in der Fig. 1 die Deckwand 2) gewandten Seite einen ersten äußeren Führungswagen 12a und einen zweiten äußeren Führungswagen 12b auf, die beabstandet auf der Deckwand 2 des Möbels (oder alternativ unterhalb der Bodenwand 3 des Korpus 1 , siehe Fig. 3 a) bis
3e) jeweils mittels Rollen oder Rädern auf einer Schieneneinrichtung 13 (Fig. 1 , Fig. 4, Fig. 5) parallel zur offenen Frontseite bzw. parallel zur Hauptbewegungsrichtung der Schiebetür 8 verschiebbar ist. Die Schieneneinrichtung 13 kann als Stranggussprofil ausgebildet sein (z.B. aus Aluminium), was ihre Herstellung kostengünstig macht. Sie kann aber auch in anderer Weise hergestellt sein. Die Laufwagenanordnungen sind auf der Schieneneinrichtung in Verschieberichtung X parallel zu den Ebenen E1 und E2 verschieblich geführt, hier mit Rollen.
Um die Schiebetüren 7, 8 aus der geschlossenen Stellung am Möbelkorpus 1 heraus zu bewegen und um sie an der anderen, in der geschlossenen Stellung in der glei- chen Ebene E1 liegenden Schiebetür 8 vorbeibewegen zu können, ist es möglich, sie mit Hilfe der Laufwagenanordnungen 1 1 der Beschläge 9 beim Öffnen aus der Ebene E1 heraus in die zweite Ebene E2 zu bewegen, die parallel zur Ebene E1 verläuft, aber so viel weiter vom Möbelkorpus beabstandet ist, dass die Schiebetüren 7, 8 aneinander vorbeigeschoben werden können. Um dies zu erreichen, sind auf den ersten und zweiten äußeren (und unteren) Führungswagen 12a, b erste und zweite innere (und obere) Führungswagen 18a, b angeordnet, die relativ zu den ersten Führungswagen 12a,b an diesen bewegt werden können, insbesondere senkrecht zu den Ebenen E1 , E2.
Hierzu dienen hier nicht näher dargestellte Führungseinrichtungen zwischen den ers- ten und zweiten äußeren und inneren Führungswagen 12a, 18a bzw. 12b, 18b (Fig. 3), die als Rollenführungen ausgebildet sein können.
Die ersten und zweiten inneren Führungswagen 18a, b weisen zudem jeweils wenigstens einen Ausleger(Steg) 14, 15 auf, an denen an Befestigungsmitteln die jeweilige Schiebetür 8 befestigt bzw. befestigbar ist, die hierzu geeignete Beschlagteile 16 aufweisen kann (Fig. 3).
An der zur Schieneneinrichtung 13 gerichteten Seite des ersten inneren Führungswagens 18a ist hier eine (einzige) Steuerrolle (hier nicht zu erkennen) angeordnet, die parallel zur Deckwand bzw. Unterwand ausgebildet ist bzw. deren Drehachse senkrecht zur Deckwand bzw. Bodenwand ausgerichtet ist. Diese Steuerrolle ist in einer entsprechenden Steuerkontur Sk der Schieneneinrichtung geführt (hier nicht dargestellt. Hierdurch wird der zugehörige erste innere Führungswagen 18a zu-
nächst aus der ersten Ebene E1 in die zweite Ebene E2 bewegt und dann parallel zur Ebene E2.
Eine synchrone (harmonische gleichzeitige) Bewegung des zweiten inneren Führungswagens 18b (am zweiten äußeren Führungswagen 1 2b) mit dem ersten inne- ren Führungswagen 18a wird steuerrollenfrei durch eine besonders vorteilhafte Mehrgelenk-Hebelkinematik(Anordnung) 19 erreicht (Fig. 3a)- d)).
Die Mehrgelenk-Hebelkinematik 19 ist so gewählt und ausgelegt, dass sich die Schiebetür 8 beim Öffnungsvorgang stets vom Möbelkorpus 1 weg bewegt und synchron dem ersten Führungswagen 12a, 18a folgt (Fig. 3). Beim Schließvorgang wird diese Bewegung entsprechend entgegengesetzt durchlaufen.
Während der Öffnung der jeweiligen Schiebetür bewirkt die Handkraft ein Aufschwenken der Schiebetür, so dass diese aus ihrer flächenbündigen Ausgangsstellung in eine parallele Stellung mit einem definierten Abstand zum Korpus geführt wird. Gleichzeitig zur Schwenkbewegung wird die Schiebetür 7, 8 bereits seitlich pa- rallel zum Korpus bewegt.
Eine Funktion des jeweiligen Beschlages 9 ist auch bei einer 180° Drehung des Gesamtbeschlages gegeben. Durch die verwendete Mehrgelenk-Hebelkinematik ergibt sich insgesamt ein harmonischer Bewegungsablauf. Sämtliche Bauteile und Baugruppen im Laufprofil sind ohne mechanische Nachbearbeitung herstellbar und der- art montierbar, dass Korpusabmessungen verschiedenster Art zu realisieren sind.
Derart ist der lastabtragende Beschlag beispielhaft realisierbar. Er kann aber auch auf andere konstruktive Weise ausgebildet sein.
Der lastabtragende Beschlag 9 kann an der Oberseite oder der Unterseite der des Möbelkorpus angeordnet bzw. an den Schiebetüren 7, 8 angeschlagen sein (siehe Fig. 2).
Um die Schiebetüren zu führen, ist ergänzend an der gegenüberliegenden Seite der Schiebetüren ein anzuschlagender Führungsbeschlag 20 am Möbelkorpus 1 auszubilden, der zwar nicht das wesentliche Türgewicht abstützt, aber die Schiebetür 7 bzw. 8 hält, stabilisiert und führt (Fig. 2 - c; Fig. 8).
Während des Auf- und Zuschwenkens, d.h. zu Beginn der Öffnungsbewegung und beim Abschluss der Schließbewegung der Möbeltür bzw. Schiebetüren 7, 8, entsteht - siehe Fig. 2 - eine gekoppelte Bewegung aus einer Rotation (um die Achse der Korpushöhe) und zwei translatorischen Bewegungskomponenten, in den Richtungen der Korpustiefe und Korpusbreite, siehe Fig. 1 und 2). Beim Auf- und Zuschwenken treten Momente an den lastabtragenden Türanbindungen auf, die direkten Einfluss auf die geforderte, lotrechte (vertikale) Lage von Ober und Unterkante der Tür ausüben (Fig. 2). Diese Momente werden einerseits durch das Türgewicht und andererseits durch die Öffnungs- oder Schließbetätigung des Nutzers eingeleitet. Um daher die Positionsinformation der Türkante an der Seite des lastabtragenden Beschlages (Türoberkante oder Türunterkante) an die beschlagabgewandte Türkante zu übertragen, so dass diese lotrecht zueinander bzw. vertikal deckungsgleich sind, ist der Führungsbeschlag 20 mit dem jeweils lastabtragenden Beschlag 9 zu synchronisieren. Der im Weiteren beschriebene Funktionsbeschlag (synonym auch Synchronisationsbeschlag oder -einrichtung genannt) ermöglicht weitestgehend eine Kompensation dieser Momente in Bezug auf die vertikale Lage der Türen und sorgt somit für ein gleichmäßiges, stabiles und für den Netzer gewohntes Öffnungsverhalten einer Mobeltür. Als Führungsbeschlag 20 eignen sich beispielsweise eine Schiene 21 a, b am Möbelkorpus, an der ein Ausleger 22, an dem die Schiebetür 7 bzw. 8 direkt oder indirekt festgelegt ist, verschieblich geführt ist, beispielsweise mittels einer oder mehr, hier zwei, Rollen 23. Vorzugsweise sind die Achsen der Rollen 23 vertikal und senkrecht zur Schieberichtung X ausgerichtet und die Rollen 23 laufen beidseits der Schiene 21 a, b (Fig. 9) an dieser ab. Eine Synchronisation der Bewegung des jeweils lastabtragenden Beschlags 9 mit der Bewegung des Führungsbeschlages 20 im ersten Bewegungsbereich wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Synchronisationseinrichtung in Kombination mit einer Kopplungseinrichtung ermöglicht.
Die Synchronisations- und Kopplungseinrichtung weist zunächst auf der Seite des lastabtragenden Beschlages 9 eine Führungsvorrichtung S1 auf (Fig. 4, 5). Diese Führungsvorrichtung S1 weist eine am Schrank stationär angeordnete Führung 24 auf und einen daran verschieblich geführten Schlitten 25 auf. An dem Schlitten ist
wiederum ein Schlitz bzw. eine Spaltanordnung 26 ausgebildet, die dazu ausgelegt ist, dass in sie beim Ein- und Ausfahren des Laufwagens 1 0, 1 1 ein am Laufwagen angeordnetes Element wie ein Vorsprung oder Stift 27 eingreift (Fig. 4). Dieser Stift 27 greift wenigstens während des Teils des Verschiebewegs der Schiebtür, in wel- ehern sich die Schiebetür aus der Ebene E1 in die Ebene E2 und umgekehrt bewegt, in die Spaltanordnung 26 ein. Hierdurch verschiebt der Stift 27 den Schlitten 25 beim Öffnen und Schließen um die Einbaubreite B an der Führung 24. Der Stift greift vorzugweise oder ausschließlich in dem bogenförmigen Abschnitt der Steuerkontur Sk in diese ein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Spaltanordnung 27 rein beispielhaft aus zweimal zwei Führungselementen 28a,b bzw. 29 a, b gebildet.
Mit dem Schlitten 25 ist gelenkig ein Hebel 30 einer Hebelgelenkanordnung gekoppelt, wie sie beispielhaft in Fig. 5 dargestellt ist. Diese Hebelgelenkanordnung setzt die Linearbewegung des Schlittens 25 in eine Drehung einer Kopplungs- und Dreh- Stange 31 um, die den Möbelkorpus senkrecht durchsetzt (letzterer hier nicht dargestellt). Die Hebelgelenkanordnung weist dazu den am Schlitten 25 angelenkten Hebel 30 und wenigstens einen oder mehrere weitere Hebel 32 auf.
Das Ende von einem der Hebel 32 kann drehfest an einer Drehmomentübertragungskontur von der Koppelstange 31 befestigt und in einem am Möbelkorpus orts- fest festgelegten Lagerkörper 33 angelenkt sein. Die Koppelstange 31 verbindet senkrecht jeweils den lastabtragenden Beschlag 9 mit dem jeweiligen Führungsbeschlag 20.
Die auf der Seite des Führungsbeschlags 20 angeordnete, vorstehend beschriebene Hebelgelenkanordnung setzt analog die Bewegung der Koppelstange 31 in eine Li- nearbewegung um. Sie ist in Fig. 5 dargestellt und weist mindestens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebel 34, 35 auf. Der Hebel 34 ist mit der Koppelstange 31 gekoppelt und in einem Lagerkörper 36 drehbar gelagert, der korpusseitig festgelegt ist. Der Hebel 35 ist schwenkbar mit dem Hebel 34 gekoppelt, dessen Ende wiederum an einem Schlitten 37 angelenkt ist, der senkrecht zu den Ebenen E1 und E2 - vorzugsweise um den Betrag der Einbaubreite B verschieblich geführt ist.
Der Schlitten 37 ist dazu an einer stationär an der Seite der dem lastabtragenden Beschlag gegenüberliegenden Seite ausgebildeten Wand (also der Bodenwand 3 oder der Deckwand 2) angeordneten Schiene 38 geführt. Schlitten 37 und Schiene 38 können als eine Art (Wälzkörper-)Auszugsführung ausgebildet sein, wobei vor- zugsweise Wälzkörper (hier nicht zu erkennen) zwischen dem Schlitten 37 und der Schiene 38 ausgebildet sind (Fig. 5, 1 1 ).
Derart wird präzise und konstruktiv einfach die Bewegung des Schlittens 25 auf der Seite des lastabtragenden Beschlages 9 auf die Seite des Führungsbeschlages 20 übertragen. Denn da die Bewegung des Schlittens 37 mit der Bewegung des Schlit- tens 25 gekoppelt ist, vollzieht der Schlitten 37 synchron den Hub des Schlittens 25.
Der Schlitten 37 umfasst weiter eine bewegliche Schiene 39, die mit einer Platte 40 gekoppelt ist. Der verschiebliche Schlitten 37 mit dem beweglichen Führungsschienenabschnitt 21 b ist eine Ausgestaltung von Elementen einer Synchronisationsein- richtung, die mit der beschriebenen Koppeleinrichtung eine Synchronisations- und Koppeleinrichtung ausbilden.
Die Führungsschiene 21 weist einen am Möbelkorpus festgelegten Schienen- bzw. Bahnabschnitt 21 a und einen beweglichen Schienen- bzw. Bahnabschnitt 21 b auf. Hier ist dieser bewegliche Führungsschienenabschnitt 21 b auf dem Schlitten 37, vorzugsweise der Platte 40 ausgebildet.
In diesem Bereich umgreifen die Rollen 23 den beweglichen Führungsschienenabschnitt 21 b. Die Länge des beweglichen Führungsschienenabschnittes 21 b sollte der Länge des Öffnungsweges in Schieberichtung X entsprechen, in dem sich die inneren Führungswagen 18a, b des lastabtragenden Beschlages 9 zwischen den Ebenen E1 und E2 bewegen (erster Bewegungsbereich). Denn die Schiebetür 7,8 wird beim Öffnen auch an der Seite des Führungsbeschlages 20 um die Einbaubreite B aus der Ebene E1 in die Ebene E2 verschoben. Je nach Stellung des Schlittens 25, der wie- derum von der aktuellen Stellung der inneren Führungswagen 18a, b abhängt, fluchtet der bewegliche Führungsschienenabschnitt 21 b entweder mit dem am Möbelkorpus festen Führungsschienenabschnitt 21 a (Fig. 5, 6, 7, 12) oder er bewegt sich um die Einbaubreite senkrecht zu dieser, wobei er von den Rollen 23 umfasst ist (Fig. 9,
10, 1 1 ). Fluchtet er, können die Rollen 23 vom beweglichen Führungsschienenabschnitt 21 b in den Bereich des festen Führungsschienenabschnittes 21 a laufen (Fig. 6, 12) und umgekehrt. Wie zu erkennen ist, können auch zwei oder mehr (Wälzkörper-)Auszugsführungen 41 a, 41 b, bestehend aus je einem Schlitten und einer Schiene, parallel zueinander angeordnet sein, was den Bewegungsablauf stabilisiert und verbessert. Diese Auszugsführungen 41 a, b können vorteilhaft platzsparend in einer Ausnehmung 42 der Deckwand 2 oder Bodenwand 3 des Möbelkorpus angeordnet sein. Derart wird die Bauhöhe verändert. Alternativ ist auch eine Anordnung direkt an der Deckwand 2 oder Bodenwand 3 möglich. Es ist zudem eine Anordnung außen an der Deck- 2 oder Bodenwand 3 oder innen an der Wand im Korpusinneren möglich.
Die Platte 40 verbindet in diesem Fall die Auszugsführungen 41 a, b miteinander.
Es ist denkbar, einen Dämpfer (beispielsweise einen Luftdämpfer oder einen sonsti- gen Fluiddämpfer), vorzugsweise einen Lineardämpfer 43, mit einer der Auszugsführungen 41 a, b zu koppeln, derart, dass ein Abschnitt des Weges des Schlittens 37 von diesem gedämpft durchlaufen wird, um beispielsweise am Ende der Bewegung zwischen den Ebenen E1 und E2 (oder umgekehrt) die Geräuscheinwirkung zu verringern (siehe insbesondere Fig. 5). Werden die Schlitten 25, 37 an einer oder mehreren ein- oder mehrfach teleskopierbaren Auszugsführung 41 a, b angeordnet, ist der Funktionsbeschlag besonders einfach an verschiedene Korpustiefen anpassbar.
Um einen fließenden Übergang auszuführen, werden das Schwenken oder VErfah- ren senkrecht zur Schieberichtung und das parallele Verfahren so in besonders ein- facher Weise miteinander gekoppelt. Damit wurde das Problem des ruckartigen Überganges von einem Schwenken in ein lineares Verfahren vermieden. Eine Schwingungsanregung der Schiebetür wird dadurch ebenfalls vermieden. Dieselben Vorteile ergeben sich umgekehrt beim Schließen der Schiebetür. Dabei wird die Information vom lastabtragenden Bechlag 9 auf den Führungsbeschlag übertragen. Es ist aber mit der dargestellten Konstruktion auch möglich - je nachdem ob der Anwender die Tür nahe am lastabtragenden Beschlag 9 oder nahe am Führungsbeschlag 20 betätigt - dass die Bewegungsinformation mit der Synchronisationseinrichtung
bzw. dem Funktionsbeschlag im Wesentlichen an dem Führungsbeschlag abgegriffen wird und somit die Bewegung des lastabtragenden Beschlages durch den Führungsbeschlag synchronisiert wird. Anspruch 1 umfasst vorzugsweise beide Synchronisationsarten und ist insofern nicht beschränkend zu verstehen.
Es ist ein Öffnen der Schiebetür aus jeder Griffposition möglich. Durch die Wahl des entsprechenden Einbaubreiten-Sets kann der Kunde individuell den Abstand zwischen den Schiebetüren wählen. Auch kann der Ausleger 22 so ausgestaltet sein, dass mit einem Ausleger 22, einteilig oder mehrteilig, mehrere Einbaubreiten reali- siert werden können. Eine Mittelwand wird für die Beschlagkonstruktion nicht benötigt.
Es ist vorteilhaft, wenn nach einer optionalen Weiterbildung ein Sperrmechanismus 44 vorgesehen ist, mit welchem der Schlitten 37 in der Stellung, in welcher die beiden Führungsschienenabschnitte 21 a, b miteinander fluchten, verriegelbar ist, um diese Position während des Ausziehens und des Schließens der Schiebetür (hier 7) zu fixieren. Ein solcher Sperrmechanismus 44 kann relativ einfach realisiert werden.
So ist nach Fig. 12a, b vorgesehen, ein federbelastetes Riegelstück 45 vorzusehen, welches in der Stellung des Schlittens 40, bei der die Führungsschienenabschnitte 21 a, b miteinander fluchten, vorzugsweise von der Korpusseite des Möbels her, in eine Ausnehmung 46 des Schlittens, insbesondere der Platte 40, eingreift. Wenn dieses Riegelstück 45 an seiner zu dem festen Führungsschienenabschnitt 21 a weisenden Seite eine Auflaufschräge aufweist, an welche beim Schließen der Schiebetür 7 beim Übergang in den Bereich des beweglichen Führungsschienenabschnittes 21 b eine der Rollen 23 aufläuft, wird das Riegelstück 45 beim Schließen von der Rol- le 23 in Richtung Korpus gedrückt (Fig. 12b), was die Verriegelung freigibt, so dass sich der Führungsschienenabschnitt 21 b senkrecht zur Schieberichtung X verschiebt, während die Rollen 23 an ihm entlang laufen. Dieser Mechanismus kann gleichzeitig zur Tiefenjustierung der Übergabeschnittstelle des beweglichen Führungsschienenabschnittes auf der Linearführung zum festen Führungsschienenabschnitt am Korpus dienen.
In einer alternativen Ausführungsvariante weist ein Sperrmechanismus 52, wie in den Figuren 15a, 15b, 16a und 16b gezeigt ist, ein dauermagnetisches Riegelstück 53
auf, welches in einer am Schlitten 37, insbesondere an der Platte 40 befestigten und nicht magnetischen Aufnahmetasche 54 formschlüssig und gleitfähig gehalten wird und welches in der Stellung des Schlittens 37, bei der die Führungsschienenabschnitte 21 a, 21 b miteinander fluchten, vorzugsweise von der Korpusseite des Mö- bels her, in eine Ausnehmung 56 bzw. Gegenkontur eines Schlittengehäuses 55 eingreift, auf dem der Schlitten 37, insbesondere an der Platte 40 verschiebbar geführt ist. Der Ausleger 22, ein Bauteil oder Teilstück des Auslegers 22 oder ein Führungselement 23 des Auslegers 22 besteht dabei zumindest teilweise aus einem magnetischen, insbesondere permanentmagnetischen Material. Passiert der Ausleger 22, ein Bauteil oder Teilstück des Auslegers 22 oder eines der Führungselemente 23 des Auslegers 22 beim Öffnen der Schiebetür die nicht magnetische Aufnahmetasche 54, wird das dauermagnetische Riegelstück 53, wie in Figur 16b gut zu erkennen, berührungslos in Öffnungsrichtung der Schiebetür mitgezogen, bis es an das Schlittengehäuse 55 stößt. Durch Einfahren des Riegelstücks 53 in eine geeignete Ausnehmung 56 bzw. Gegenkontur im Schlittengehäuse 55 oder an einer Kontur 57 des Schlittengehäuses 55 ist der Schlitten 37 dadurch senkrecht zur Schieberichtung X der Schiebetür verriegelt. Beim Schließen der Schiebetür wird entgegengesetzt durch das Passieren des Auslegers 22 das dauermagnetische Riegelstück 53 berührungslos zurück in dessen Aufnahmetasche 54 gezogen. Das dauermagnetische Riegel- stück 53 greift in dieser Position nicht mehr in die Ausnehmung 56 bzw. Gegenkontur im Schlittengehäuse 55 ein, so dass die Verriegelung des Schlittens aufgehoben ist und sich damit der Führungsschienenabschnitt 21 a senkrecht zur Schieberichtung X verschieben kann, während die Führungselemente 23 an ihm entlang laufen.
Schließlich ist es nach einer anderen optionalen Weiterbildung vorteilhaft, eine Ein- richtung 47 zur Verstellung der Höhe des beweglichen Führungsschienenabschnitts 21 b relativ zum festen Führungsschienenabschnitt 21 a bzw. zum Möbelkorpus 1 vorzusehen. Eine solche Höhenverstellung kann beispielsweise mit einer oder mehreren Stellschrauben 48 realisiert werden. Vorzugsweise wird die Höhenverstellung/- justierung 48,49,50 an der Übergabeschnittstelle der beweglichen Führungsbahn/- schiene 21 b zur festen Führungsbahn/-schiene 21 a am Korpus realisiert. Ein durch die Stellschraube 48 einstellbares Element 49 greift während des Überfahrens der Übergabeschnittstelle in ein ortsfestes Zentrierelement 50 auf einer Grundplatte 51
der Synchronisationseinheit und kann hiermit die Winkellage respektive Höhe der beweglichen Führungsbahn 21 b beeinflussen.
Dieser Funktionsbeschlag kann auch für Möbel verwendet werden, bei denen mehrere Korpusse nebeneinander angeordnet sind, die nur von einer Tür verschlossen werden. Die Tür kann dabei auch über mehrere Korpusse verfahrbar sein. Dabei besitzt wenigstens ein Korpus des Möbels, vorzugsweise einer der äußeren an einer Außenseite, wenigstens einen erfindungsgemäßen Funktionsbeschlag.
Bezugszeichen
Ebene E1 , E2
Einbaubreite B
Schieberichtung X
Führungsvorrichtung S1
Steuerkontur SK
Korpus 1
Deckwand 2
Bodenwand 3
rechte Seitenwand 4
linke Seitenwand 5
Rückwand 6
Schiebetüren 7, 8
Lastabtragende Beschläge 9
Laufwagenanordnung 10, 1 1 äußerer Führungswagen 12a, b
Schieneneinrichtung 13
Ausleger(steg) 14, 15
Beschlagteil 16
Innerer Führungswagen 18a, b
Mehrgelenk-Hebelkinematik 19
Führungsbeschlag 20
Schiene 21
Schienenabschnitt 21 a, b
Ausleger 22
Rolle 23
Führung 24
Schlitten 25
Spaltanordnung 26
Stift 27
Führungselemente 28a, b; 29 a, b
Hebel 30
Koppelstange 31
Hebel 32
Lagerkörper 33
Hebel 34, 35
Lagerkörper 36
Schlitten 37
Schiene 38
Schiene 39
Platte 40
Auszugsführung 41 a, b
Ausnehmung 42
Dämpfer 43
Sperrmechanismus 44
Riegelstück 45
Ausnehmung 46
Höhenverstellungseinrichtung 47
Einstellschraube 48
Element 49
Zentrierelement 50
Grundplatte 51
Sperrmechanismus 52
Riegelstück 53
Aufnahmetasche 54
Schlittengehäuse 55
Ausnehmung 56
Kontur 57