Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil
Die Erfindung betrifft Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil, mit einem Ausstoßelement zum Bewegen des bewegbaren Möbelteils aus einer Schließstellung in eine Offenstellung, einem das Ausstoßelement kraftbeaufschlagenden Ausstoßkraftspeicher und einer Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln des Ausstoßelements über ein Verriegelungselement in einem Verriegelungsabschnitt, wobei durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteils aus der Schließstellung in Schließrichtung in eine Überdrückstellung die Verriegelungsvorrichtung entriegelbar ist, wodurch durch den Ausstoßkraftspeicher und das Ausstoßelement das bewegbare Möbelteil in Öffnungsrichtung bewegbar ist. Zudem betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus, einem relativ zum Möbelkorpus bewegbaren Möbelteil und einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung für das bewegbare Möbelteil.
In der Möbelbeschlägeindustrie sind schon seit vielen Jahren Antriebsvorrichtungen bekannt, mit denen durch Drücken auf das bewegbare Möbelteil (z. B. eine Schublade) eine Entriegelung vom Möbelkorpus erfolgt und anschließend das bewegbare Möbelteil geöffnet bzw. ausgestoßen wird. Solche Antriebsvorrichtungen weisen einen sogenannten Touch-Latch-Mechanismus auf. Bei diesem Mechanismus verläuft die Bewegung zum Schließen der Schublade aus der Offenstellung und die Bewegung zum Entriegeln bzw. Öffnen der Schublade aus der Schließstellung in dieselbe Richtung, nämlich in die Schließrichtung. Bei einem normalen sanften Schließen (händisch oder durch eine Einziehvorrichtung) wird die Schublade bzw. das bewegbare Möbelteil durch die Verriegelungsvorrichtung in der Schließstellung gehalten. Wenn aber ein zu starkes Zustoßen oder ein Durchdrücken der Schublade bis an den Endanschlag erfolgt, kann die Ausstoßvorrichtung gar nicht verriegeln bzw. wird sofort wieder ausgelöst und in die Überdrückstellung gebracht, wodurch kein sicheres Schließen bei einer derartigen Fehlbedienung des bewegbaren Möbelteils garantiert ist.
Um dieses Problem zu lösen ist aus der prioritätsälteren aber nicht vorveröffentlichten österreichischen Patentanmeldung A 52/2012 ein Blockierelement bekannt, um die Bewegung in die Überdrückstellung bei zu schneller Schließbewegung zu verhindern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine alternative Möglichkeit zu schaffen, um auch bei einer Fehlbedienung durch Durchdrücken des bewegbaren Möbelteils ein unmittelbares Auslösen bzw. Entriegeln der Ausstoßvorrichtung zu verhindern.
Dies wird durch eine Antriebsvorrichtung gemäß Anspruch 1 erreicht. Demgemäß ist vorgesehen, dass die Verriegelungsvorrichtung einen Vor-Verriegelungsabschnitt für das Verriegelungselement aufweist, wobei durch Durchdrücken des bewegbaren Möbelteils beim Schließen in eine in Schließrichtung hinter der Schließstellung liegende Durchdrückstellung das Verriegelungselement vom Vor- Verriegelungsabschnitt über einen Durchdrück-Ausweichabschnitt in den Verriegelungsabschnitt gelangt. Somit gelangt das Verriegelungselement beim erstmaligen Verriegeln nicht sofort in den Verriegelungsabschnitt sondern wird im Vorverriegelungsabschnitt gehalten, welcher einen eigenen Durchdrück- Ausweichabschnitt aufweist, von welchem aus das Verriegelungselement nicht unmittelbar ausgestoßen werden kann, sondern zuerst in den eigentlichen Verriegelungsabschnitt gelangt. Um dies zu ermöglichen, sollte der Verriegelungsabschnitt vom Vor-Verriegelungsabschnitt verschieden sein. Insbesondere sollte der Verriegelungsabschnitt vom Vor-Verriegelungsabschnitt in Öffnungsrichtung des bewegbaren Möbelteils voneinander beabstandet sein. Anders ausgedrückt liegt der Vor-Verrieglungsabschnitt in Schließrichtung hinter dem Verriegelungsabschnitt.
An sich kann ein solcher Durchdrückschutz bei verschiedenen Ausführungen von Touch-Latch-Mechanismen sinnvoll sein, wie beispielsweise bei solchen Mechanismen, die nach dem Kugelschreiberprinzip funktionieren. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass die Verriegelungsvorrichtung eine, vorzugsweise herzkurvenförmige, Führungsbahn für das, vorzugsweise zapfenförmig
ausgebildete, Verriegelungselement aufweist, wobei das Verriegelungselement im Verriegelungsabschnitt in einem, vorzugsweise muldenförmigen, Rastbereich der, vorzugsweise herzkurvenförmigen, Führungsbahn haltbar bzw. verriegelbar ist. Bei der Ausführung der Verriegelungsvorrichtung mit einer solchen herzkurvenförmigen Führungsbahn ist bevorzugt vorgesehen, dass die Führungsbahn nacheinander einen, vorzugsweise geraden, Spannabschnitt, einen, vorzugsweise gewölbten, Ablenkabschnitt, den Vor-Verriegelungsabschnitt, den Verriegelungsabschnitt in Form eines muldenförmigen Rastbereichs (Rastmulde), eine Abweis- bzw. Entriegelungsschräge und einen Ausstoßabschnitt aufweist. Um auch das normale Ausstoßen bzw. Entriegeln zu ermöglichen ist weiters bevorzugt vorgesehen, dass die Führungsbahn zwischen der Entriegelungs- bzw. Abweisschräge und dem Ausstoßabschnitt einen zweiten, vom Durchdrück-Ausweichabschnitt separaten Ausweichabschnitt für das Verriegelungselement aufweist. Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass im Vor-Verriegelungsabschnitt ein Halteelement für das Verriegelungselement angeordnet oder ausgebildet ist.
Gemäß einer ersten Ausführungsvariante für dieses Halteelement kann vorgesehen sein, dass die Führungsbahn im Vor-Verriegelungsabschnitt als Halteelement eine gerade Anliegefläche für das Verriegelungselement aufweist. Diese gerade Anliegefläche ist so ausgerichtet, dass die vom Ausstoßkraftspeicher auf das Verriegelungselement wirkende Kraft das Verriegelungselement an dieser Anliegefläche hält. Bevorzugt wirken die Kräfte im Wesentlichen normal auf diese gerade Anliegefläche.
Als zweite Ausführungsvariante dieses Halteelements kann vorgesehen sein, dass das Halteelement in Form eines bewegbaren Dämpfelements, vorzugsweise in Form eines Rotationsdämpfers, ausgebildet ist. Anstatt eines Rotationsdämpfers kann natürlich auch ein translatorisch bewegbarer Dämpfkolben oder ähnliches eingesetzt werden. Bevorzugt ist für dieses Dämpfelement vorgesehen, dass das Dämpfelement ein gedämpft drehbar gelagertes Zahnrad aufweist, wobei zumindest ein Zahn des Zahnrads im Vor-Verriegelungsabschnitt vom Verriegelungselement
kontaktierbar und gedämpft in Richtung Verriegelungsabschnitt bewegbar ist. Mit diesem Dämpfelement wird somit das Verriegelungselement nicht statisch im Vor- Verriegelungsabschnitt gehalten, sondern langsam Richtung Verriegelungsabschnitt bewegt. Wenn also in dieser Zeit, wo sich das Verriegelungselement noch im Anschlag mit dem Dämpfelement befindet, ein Durchdrücken erfolgt, weicht das Verriegelungselement zunächst in den Durchdrück-Ausweichabschnitt aus, anstatt direkt über die Abweis- bzw. Entriegelungsschräge in den Ausstoßabschnitt zu gelangen. Wie an sich bekannt ist, ist weiters vorgesehen, dass der Ausstoßkraftspeicher durch Bewegen des bewegbaren Möbelteils in Öffnungsrichtung und/oder in Schließrichtung ladbar ist. Bevorzug ist für diese Erfindung auch vorgesehen, dass erst nach vollständigem Laden des Ausstoßkraftspeichers das Ausstoßelement über das Verriegelungselement im Vor- Verriegelungsabschnitt verriegelbar ist. Das heißt, dass der Ausstoßkraftspeicher bei Verriegelung über das Verriegelungselement im Vor-Verriegelungsabschnitt voll gespannt ist.
Bevorzugt weist die Antriebsvorrichtung eine Einziehvorrichtung zum Einziehen des bewegbaren Möbelteils aus einer Offenstellung in die Schließstellung auf, wobei sich - wenn das Verriegelungselement den Vor-Verriegelungsabschnitt erreicht - das bewegbare Möbelteil in einer Offenstellung befindet und von dieser Offenstellung das bewegbare Möbelteil durch die Einziehvorrichtung in die Schließstellung bewegbar ist. Vor allem wenn das Halteelement als gerade Anliegefläche ausgebildet ist, ist für die Bewegung des Verriegelungselementes in den Verriegelungsabschnitt bevorzugt vorgesehen, dass erst beim Bewegen des bewegbaren Möbelteils durch die Einziehvorrichtung in die Schließstellung das Verriegelungselement vom Vor- Verriegelungsabschnitt in den Verriegelungsabschnitt bewegbar ist. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn das Verriegelungselement in Abhängigkeit der Einziehvorrichtung vom Vor-Verriegelungsabschnitt in den Verriegelungsabschnitt bewegbar ist.
Schutz wird auch begehrt für ein Möbel mit den Merkmalen von Anspruch 16. Prinzipiell kann dabei die Antriebsvorrichtung am Möbelkorpus angeordnet sein und das bewegbare Möbelteil über das Ausstoßelement ausstoßen. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass die Antriebsvorrichtung am bewegbaren Möbel angeordnet ist und ein mit dem Ausstoßelement in Eingriff bringbarer Mitnehmer am Möbelkorpus angeordnet ist. Somit stößt sich die Schublade über die Antriebsvorrichtung sozusagen selbst vom Möbelkorpus ab.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch verschiedene Stellungen eines bewegbaren Möbelteils in einem Möbelkorpus,
Fig. 2 die Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispieles einer
Antriebsvorrichtung,
Fig. 3 bis 13 Darstellungen der Antriebsvorrichtung mit dem
Verriegelungselement in verschiedenen Positionen der Führungsbahn und
Fig. 14 und 15 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Antriebsvorrichtung mit einem Dämpfelement im Vor-Verriegelungsabschnitt.
In Fig. 1 ist ganz allgemein ein Möbel 14 mit einem Möbelkorpus 15 und insgesamt vier bewegbaren Möbelteilen 2 dargestellt. Jedes Möbelteil 2 besteht zumindest aus einem Schubbehältnis 17 und einer Frontblende 18. Die bewegbaren Möbelteile 2 sind über eine Ausziehführung 21 , bestehend aus einer Ladenschiene 19, einer Korpusschiene 20 und gegebenenfalls einer nicht dargestellten Mittelschiene, am Möbelkorpus 15 befestigt. Bei der obersten Schublade ist erkennbar, dass die Antriebsvorrichtung 1 mitsamt dem Ausstoßelement 3, dem in der Führungsbahn 7 bewegbaren Verriegelungselement 6 und dem Ausstoßkraftspeicher 4 am bewegbaren Möbelteil 2 bzw. an dessen Ladenschiene 19 befestigt bzw. angeordnet ist. Die Verriegelungsvorrichtung 5 wird durch die Führungsbahn 7 und das Verriegelungselement 6 gebildet. An der Korpusschiene 20 oder am Möbelkorpus 15
selbst ist ein Mitnehmer 16 angeordnet, mit dem das Ausstoßelement 3 zumindest abschnittsweise in Eingriff steht. Diese oberste Schublade befindet sich in der Offenstellung OS. Wenn die Schublade von dieser Offenstellung OS weiter in Schließrichtung SR bewegt wird, so gelangt das Verriegelungselement 6 in den Vor- Verriegelungsabschnitt VV der Führungsbahn 7 (siehe im Detail die später beschriebene Fig. 5). In dieser Stellung (zweite Schublade von oben) ist der Ausstoßkraftspeicher 4 voll gespannt und das bewegbare Möbelteil 2 kann dann von der nur schematisch dargestellten und in die Ausziehführung 21 integrierten Einziehvorrichtung 13 in die Schließstellung SS bewegt werden (dritten Schublade von oben). Ausgehend von dieser Schließstellung SS gelangt das bewegbare Möbelteil 2 bei einem normalen Entriegelungs- und Öffnungsvorgang in die Überdrückstellung ÜS (unterste Schublade in Fig. 1 ). Diese Überdrückstellung entspricht in Bezug auf das bewegbare Möbelteil 2 auch genau der Druchdrückstellung DS. In der Antriebsvorrichtung 1 selbst befindet sich das Verriegelungselement 6 dabei aber in verschiedenen Abschnitten (Durchdrückausweichabschnitt D oder zweiter Ausweichabschnitt W). Nach dem normalen in Schließrichtung SR durchgeführten Überdrücken wird das bewegbare Möbelteil 2 durch die Antriebsvorrichtung 1 in Öffnungsrichtung OR ausgestoßen. Fig. 2 zeigt in einer Explosionsdarstellung die wesentlichen Komponenten eines ersten Ausführungsbeispiels der Antriebsvorrichtung 1 . Diese Antriebsvorrichtung 1 ist über die Grundplatte 23 am bewegbaren Möbelteil 2 bzw. an der Ladenschiene 19 befestigt. An dieser Grundplatte 23 ist wiederum die Abdeckung 22 montiert, in der Grundplatte 23 ist die Führungsbahn 7 mit dem Spannabschnitt S, dem Ablenkabschnitt L, dem Vor-Verriegelungsabschnitt VV, dem Durchdrück- Ausweichabschnitt D, dem Verriegelungsabschnitt V, der Abweis- und Entriegelungsschräge E, dem zweiten Ausweichabschnitt W und dem Ausstoßabschnitt A ausgebildet. Die Stellung dieser Grundplatte 23 in Schließstellung SS relativ zum Möbelkorpus 15 kann über das Tiefenverstellungsrad 24 eingestellt werden. Das Ausstoßelement 3 ist relativ zur Abdeckung 22 bzw. zur Grundplatte 23 bewegbar gelagert. Der Ausstoßkraftspeicher 4 ist einerseits über die Federbasis 25 an der Grundplatte 23 und andererseits über die Federbasis 26 am Ausstoßelement 3 gehalten. Dieser Ausstoßkraftspeicher 4 ist als Zugfeder
ausgebildet. Am Ausstoßelement 3 befindet sich das Drehlager 27, an dem der Verriegelungshebel 28 über die Drehachse X drehbar gelagert ist. Am vorderen Ende des Verriegelungshebels 28 ist das zapfenförmig ausgebildete und in die Führungsbahn 7 eingreifende Verriegelungselement 6 angeordnet. Abschnittsweise mit dem Ausstoßelement 3 verbunden ist der Einziehschlitten 30, an dem der Fangarm 29 drehbar gelagert ist. Zusätzlich weist dieser Einziehschlitten 30 den Einrastanschlag 35 und den Anschlag 32 auf, während am Verriegelungshebel 28 der Vorsprung 34 und der Schwenkanschlag 33 ausgebildet ist. In Fig. 3 ist die Antriebsvorrichtung 1 dargestellt, wenn sich das bewegbare Möbelteil 2 in einer Offenstellung OS befindet. Dabei ist der Fangarm 29 in seine Freigabestellung verschwenkt. Der Ausstoßkraftspeicher 4 ist entspannt. Das Verriegelungselement 6 befindet sich in seiner Ausgangsstellung zu Beginn des Spannabschnittes S der Führungsbahn 7.
Wenn nun das bewegbare Möbelteil 2 samt der Antriebsvorrichtung 1 in, wie in Fig. 4 eingezeichnet, in Schließrichtung SR bewegt wird, gelangt der korpusfeste Mitnehmer 16 in Anschlag mit dem Einziehelement 30 und bewegt das mit dem Einziehschlitten 30 gekoppelte Ausstoßelement 3 relativ zur Abdeckung 23, wobei sich das Verriegelungselement 6 entlang des Spannabschnittes S bewegt und gleichzeitig der am Ausstoßelement 3 befestigte Ausstoßkraftspeicher 4 gespannt wird. Bei dieser Schließbewegung wird der Mitnehmer 16 im Fangbereich 31 zwischen dem in der Fangstellung befindlichen Fangarm 29 und dem Einziehschlitten 30 gehalten bzw. gefangen.
Diese, im Normalfall händische Schließbewegung wird solange fortgesetzt, bis die Stellung gemäß Fig. 5 (immer noch eine Offenstellung OS) erreicht ist. Dadurch, dass sich das Verriegelungselement 6 aufgrund der gewölbten Ausbildung des Ablenkabschnitts L in Richtung Vor-Verriegelungsabschnitt VV bewegt, verschwenkt sich auch der gesamte Verriegelungshebel 28 gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse X, wodurch der Anschlag 32 des Einziehschlittens 30 außer Eingriff mit dem am Verriegelungshebel 28 ausgebildeten Vorsprung 34 gelangt, was wiederum dazu führt, dass das Ausstoßelement 3 vom Einziehschlitten 30 und somit von der
händischen Kraftausübung entkoppelt wird. Sobald diese Entkoppelung erfolgt ist, wirkt die Kraft des nun vollständig gespannten Ausstoßkraftspeichers 4 direkt auf das Verriegelungselement 6. Da sich dieses Verriegelungselement 6 in diesem Moment genau im Vor-Verriegelungsabschnitt VV befindet, wirkt diese Kraft des Ausstoßkraftspeichers 4 im Wesentlichen normal auf die das Halteelement 9 bildende gerade Anliegefläche F der Führungsbahn 7. Somit ist in dieser Stellung gemäß Fig. 5 das Ausstoßelement 3 im Vor-Verriegelungsabschnitt VV verriegelt (siehe im Detail Fig. 5a). Weiters ist im Detail von Fig. 5b ersichtlich, dass der Schwenkanschlag 33 noch um den Winkel α vorsteht.
In weiterer Folge kann dann die in Fig. 6 nur schematisch dargestellte Einziehvorrichtung 13 das bewegbare Möbelteil 2 mitsamt der Antriebsvorrichtung 1 weiter in Schließrichtung SR bewegen. Sobald bei dieser Bewegung der am Einziehschlitten 30 ausgebildete Einrastanschlag 35 am Schwenkanschlag 33 des Verriegelungshebels 28 anschlägt (siehe Fig. 6b), verschwenkt sich der Verriegelungshebel 28 weiter gegen den Uhrzeigersinn um die Drehachse X, wodurch sich das Verriegelungselement 6 aus dem Vor-Verriegelungsabschnitt VV bewegt und sich in Richtung des den Verriegelungsabschnitt V bildenden muldenförmigen Rastbereichs 8 bewegt (siehe Fig. 6a).
Mit diesem Lösen des Verriegelungselements 6 aus dem Vor- Verriegelungsabschnitt VV hat die Einziehvorrichtung 13 sozusagen ihre letzte „Arbeit" verrichtet, wonach das Verriegelungselement 6 gemäß Fig. 7 durch eine leichte Entspannung des Ausstoßkraftspeichers 4 in den Verriegelungsabschnitt V gelangt. Damit befindet sich das bewegbare Möbelteil 2 in der Schließstellung SS. Gemäß Fig. 7a ist durch diese leichte Entspannbewegung des Ausstoßkraftspeichers 4 auch der Schwenkanschlag 33 wieder leicht vom Einrastanschlag 35 abgehoben. Gemäß den Fig. 3 bis 7 ist ein normaler Schließbewegungsablauf ohne Fehlbedienung beschrieben. Wenn allerdings die händische Schließbewegung nicht aufhört sobald der Ausstoßkraftspeicher 4 gespannt ist, sondern das bewegbare Möbelteil 2 sogar weiter in die Schließstellung SS und darüber hinaus in die
Durchdrückstellung DS gemäß Fig. 8 gedrückt wird, so wird das Verriegelungselement 6 vom Vor-Verriegelungsabschnitt VV in den Durchdrück- Ausweichabschnitt D bewegt, bis der Einziehschlitten 30 am Ende 37 seiner Führungsbahn 36 in der Abdeckung 23 anliegt oder bis die Frontblende 18 am Möbelkorpus 15 anschlägt.
Wenn dann die Fehlbedienung endlich bemerkt wurde bzw. das bewegbare Möbelteil 2 aufgrund des fälschlicher Weise komplett händisch durchgeführten Schließvorganges losgelassen wird, so gelangt das Verriegelungselement 6 aufgrund der Entspannung des Ausstoßkraftspeichers 4 vom Durchdrück- Ausweichabschnitt D in den Verriegelungsabschnitt V und die Schließstellung SS gemäß Fig. 9 ist erreicht. Diese Stellung gemäß Fig. 9 entspricht wieder der Stellung gemäß Fig. 7. Ausgehend von dieser Schließstellung SS kann dann jederzeit von einem Benutzer durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteils 2 in Schließrichtung SR die Verriegelungsvorrichtung 5 entriegelt werden. Dabei gelangt, wie an sich bekannt, das Verriegelungselement 6 über die Abweis- und Entriegelungsschräge E in den zweiten Ausweichabschnitt W (siehe Fig. 10), wodurch die Überdrückstellung ÜS gemäß Fig. 10 erreicht ist.
Sobald dann die händische Entriegelungsbewegung beendet ist, zieht der Ausstoßkraftspeicher 4 das Ausstoßelement 3 relativ zur Abdeckung 23 bzw. zur Grundplatte 22, wodurch das bewegbare Möbelteil 2 ausgestoßen wird bzw. sich die am bewegbaren Möbelteil 2 befestigte Antriebsvorrichtung 1 vom korpusfesten Mitnehmer 16 abstößt. Dabei bewegt sich das Verriegelungselement 6 entlang des Ausstoßabschnittes A der Führungsbahn 7 und das bewegbare Möbelteil 2 gelangt in die Offenstellung OS gemäß Fig. 1 1 . Bei weiterer Öffnungsbewegung wird der Einziehschlitten 30 wieder mit dem Ausstoßelement 3 gekoppelt, wobei sich der Verriegelungshebel 28 verschwenkt und das Verriegelungselement 6 wieder in Richtung Ausgangsposition bewegt wird.
Gleichzeitig wird, wie in Fig. 12 ersichtlich, durch die Verschwenkung des Fangarmes 29 der Mitnehmer 16 wieder freigegeben.
In Fig. 13 befindet sich das Verriegelungselement 6 wieder in seiner Ausgangsstellung, der Fangarm 29 ist wieder komplett geöffnet und das in der Offenstellung OS befindliche bewegbare Möbelteil 2 ist unabhängig vom Mitnehmer 16 frei bewegbar.
Als Alternative zum als gerade Anliegefläche F ausgebildeten Halteelement 9 ist in Fig. 14 dargestellt, dass das Halteelement 9 als Dämpfelement 10 und im konkreten als ein Zahnrad 1 1 ausgebildet ist. Dieses Zahnrad 1 1 steht mit seinen Zähnen in den Vor-Verriegelungsabschnitt VV der Führungsbahn 7. Sobald das Verriegelungselement 6 die Stellung gemäß Fig. 14a erreicht hat, wird es vom Ausstoßkraftspeicher 4 bzw. durch eine entsprechende Ablenkung in Richtung des Verriegelungsabschnitts V bewegt. Wenn das Verriegelungselement 6 am in den Vor-Verriegelungsabschnitt VV vorstehenden Zahn 12 anliegt, wird die vom Ausstoßkraftspeicher 4 ausgelöste Bewegung des Verriegelungselements 6 gedämpft, in dem sich das in einer zähflüssigen Masse drehbar gelagerte Zahnrad 1 nur sehr langsam gegen den Urzeigersinn bewegt. Sobald sich das Zahnrad um etwa 30 Grad bewegt hat, kontaktiert das Verriegelungselement 6 den Zahn 12 nicht mehr und gelangt in den Verriegelungsabschnitt V gemäß Fig. 15, wodurch sich das bewegbare Möbelteil 2 in der Schließstellung SS befindet. Dadurch, dass sich das Verriegelungselement 6, je nach Dauer der Drehbewegung des Dämpfelement 10, relativ lange im Vor-Verriegelungsabschnitt VV befindet, kann sich bei einem Durchdrücken des bewegbaren Möbelteils 2 (Fehlbedienung) das Verriegelungselement in den Durchdrück-Ausweichabschnitt D bewegen und von dort nach Ende der Fehlbedienung in den eigentlichen Verriegelungsabschnitt V gelangen. Somit ist durch die vorliegende Erfindung ein verbesserter Druchdrückschutz geschaffen, indem das Verriegelungselement 6 nicht sofort im Verriegelungsabschnitt V verriegelt wird, sondern vor Erreichen der Schließstellung SS des bewegbaren Möbelteils 2 noch in einem Vor-Verriegelungsabschnitt VV
verriegelt wird, sodass bei einem Durchdrücken der Durchdrück-Ausweichabschnitt D für das Verriegelungselement 6 zur Verfügung steht.