Verfahren zur intelligenten Warnmeldungsausgabe für Gargeräte
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Zeitpunkts zur Ausgabe zumindest einer optischen und/oder akustischen Warnmeldung für ein Gargerät mit einem über eine Garraumtür verschließbaren Garraum, in dem Gargut mittels einer Gargutbehandlung seinrichtung behandelt werden kann, in Abhängigkeit von zumindest einer Öffnungszeit der Garraumtür.
Gargeräte mit intelligenten Garprogrammen für gewerbliche Anwendungen sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Dabei besteht ein grundsätzliches Bedürfnis, die Anwendung solcher Gargeräte zu vereinfachen, indem Anwendern solcher Gargeräte nützliche Hinweise, die auf den Betriebszustand des Gargeräts bezogen sind, gegeben und dadurch die Bedienbarkeit solcher Gargeräte verbessert wird.
So ist aus der DE 10 2005 020 744 B 3 ein Verfahren zum Führen eines Garprozesses unter Berücksichtigung des Öffnungsgrads einer Garraumöffnung bekannt, bei dem neben dem Öffnung s winkel der Garraumtür auch die Zeitdauer der Öffnung der Garraumtür erfasst und beim Führen des Garprozesses berücksichtigt wird. Abhängig von der Öffnungsdauer und dem Öffnung s winkel der Garraumtür wird bei Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes ein Warnhinweis ausgesandt.
In einem sogenannten Level-Control-Modus bzw. bei sogenannten Level-Control- Programmen kann bzw. können in unterschiedlichen Behandlungsebenen eines Garraums eines Gargeräts unterschiedliche Gargüter gegart werden, und zwar zu unterschiedlichen Zeiten, jedoch auch zumindest zeitweise parallel. Zu diesem Zweck wird für jede Behandlungsebene entweder der Zustand des Garguts separat bestimmt, oder jeder
Behandlungsebene wird ein eigener Zeitgeber bzw. Timer zugeordnet, so dass die Garzeit jedes Gargut in jeder Behandlungsebene separat angezeigt bzw. gesteuert werden kann. Ein Level-Control-Modus bzw. Level-Control-Programm ermöglicht eine rollierende Beschickung eines Garraums, die insbesondere für eine Ä-la-carte-Küche in einem Restaurant von besonderer Bedeutung ist.
In der nicht vorveröffentlichten DE 10 2008 021 246 wird eine Anzeige für ein solches Level- Control-Programm beschrieben. Zu diesem Zweck ist jeder mit Gargut beladbaren Gargutebene ein eigener Anzeigenbereich zugeordnet, auf dem relevante Information bezüglich des Zustands des Gargut, des Garraumklimas und/oder der Zeitdauer des ablaufenden Garprogramms angezeigt werden können. Dabei können auch Anzeigen für noch nicht beladene sowie auch zu beladene Ebenen vorgesehen sein. Ist ein Wechsel des Beladungszustands einer Behandlungsebene vorgesehen, so wird dies bspw. durch eine optische Hervorhebung des betreffenden Anzeigebereichs angezeigt.
Nachteilig ist hieran, dass die klimatischen Bedingungen im Garraum des Gargeräts, die sich insbesondere durch die Temperatur, die Feuchte und die Zirkulation der Garraumatmosphäre bestimmen, nicht bei der Bestimmung des Zeitpunkts zum Beladen einer Behandlungsebene beim Level-Control-Programmen berücksichtigt werden. Dadurch kann es zu unnötigen Energieverlusten sowie einer Beeinträchtigung der Garergebnisse kommen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzuentwickeln, dass es die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Insbesondere soll dabei das Klima im Garraum des Gargeräts berücksichtigt werden, um unnötige Energieverluste zu vermeiden und eine Beeinträchtigung der Garergebnisse zu verhindern.
Dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in Abhängigkeit von einem Betriebszustand des Gargeräts, einem im Gargerät ablaufenden Arbeitsprogramm, einer Beladung des Garraums mit Gargut, einer Beladung des Gargeräts mit Reinigungsmittel, einem Klima im Garraum und/oder einem Energieverbrauch des Gargeräts aus einer Vielzahl an Warnmeldungen eine Warnmeldung ausgewählt und der Ausgabezeitpunkt derselben bestimmt wird.
Dabei ist bevorzugt, dass Gefahrenhinweise, Bedienvorschläge und/oder Handlungsaufforderungen von der Vielzahl an Warnmeldungen umfasst werden.
Zudem ist bevorzugt, dass der Ausgabezeitpunkt, die Ausgabeart und/oder die Ausgabedauer der Warnmeldung auch von zumindest einer, vorzugsweise für die ausgewählte Warnmeldung, vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitdauer nach Auswahl der Warnmeldung abhängt.
Weiterhin wird weiter vorgeschlagen, dass der Betriebszustand des Gargeräts bestimmt wird aus dem Betriebszustand zumindest einer Komponente der Gargutbehandlung seinrichtung insbesondere zumindest eines einer Behandlungsebene im Garraum zugeordneten Zeitgebers, und/oder zumindest einer Komponente der Reinigungseinrichtung und/oder über zumindest eine erste Sensiereinrichtung und/oder die Anzahl, die Dauer und/oder das Ausmaß einer Garraumtüröffnung .
Es kann auch vorgesehen sein, dass das Arbeitsprogramm ausgewählt wird als ein Garprogramm, ein Reinigungsprogramm und/oder ein Diagnoseprogramm, wobei vorzugsweise das Garprogramm eine rollierende Beschickung des eine Vielzahl von Beladungsebenen aufweisenden Garraums ermöglicht und/oder durch das Arbeitsprogramm, insbesondere das Garprogramm, vorzugsweise ein Level-Control-Programm, das Gargerät in einen Level-Control-Modus versetzt wird.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Beladung des Garraums und/oder die Beladung des Gargeräts bestimmt wird über eine Anwendereingabe, zumindest eine zweite Sensiereinrichtung, das Klima im Garraum, eine Aktivierung zumindest einer Komponente der Gargutbehandlung seinrichtung, vorzugsweise zumindest eines einer Behandlungsebene im Garraum zugeordneten Zeitgebers, eine Aktivierung zumindest einer Komponente der Reinigungseinrichtung, und/oder die Anzahl, die Dauer und/oder das Ausmaß einer Garraumtüröffnung .
Bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das Klima im Garraum bestimmt wird über zumindest eine dritte Sensiereinrichtung, den Betriebszustand des Gargeräts, das Arbeitsprogramm, die Beladung und/oder die Anzahl, die Dauer und/oder das Ausmaß einer Garraumtüröffnung.
Auch kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Energieverbrauch des Gargeräts bestimmt wird über zumindest eine vierte Sensiereinrichtung, den Betriebszustand des
Gargeräts, das Arbeitsprogramm, die Beladung, das Klima und/oder die Anzahl, die Dauer und/oder das Ausmaß einer Garraumtüröffnung.
Bevorzugt ist erfindungsgemäß, dass bei der Bestimmung des Betriebszustands, der Beladung, des Klimas und/oder des Energieverbrauchs auf in einer Speichereinrichtung hinterlegte Daten zurückgegriffen wird, die vorzugsweise beim Betrieb des Gargeräts selbstlernend angepasst werden können.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Daten, insbesondere für Arbeitsprogramme und/oder empirisch gewonnene, Türöffnungszeiten umfassen, und/oder ein Toleranzbereich der Daten bei der Auswahl der Warnmeldung berücksichtigt wird.
Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, dass der Gefahrenhinweise auf eine Gefahr bezüglich einer Garqualität, einer Ressourcenverschwendung, insbesondere in Form einer Energie Verschwendung, Wasserverschwendung und/oder Reinigungsmittel Verschwendung, einer Verlängerung der Zeit zum Ablauf des Arbeitsprogramms und/oder einer Verletzung eines Anwenders hinweist.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen können ferner dadurch gekennzeichnet sein, dass die Anzahl, die Dauer und/oder das Ausmaß einer Garraumtüröffnung und/oder Garraumtür Schließung, eine Beladung des Garraums mit Gargut, vorzugsweise unter Angabe eines Garguts, einer Behandlungsebene und/oder eines Gargutträgers, eine Beladung des Gargeräts mit Reinigungsmittel, vorzugsweise unter Angabe der chemischen Zusammensetzung und/oder der Menge des Reinigungsmittels und/oder des Orts der Platzierung des Reinigungsmittels, eine Einstellung der Gargutbehandlung seinrichtung, insbesondere eine Aktivierung eines, vorzugsweise zumindest einer Behandlungsebene im Garraum zugeordneten, Zeitgebers, eine Einstellung der Reinigungseinrichtung und/oder eine Auswahl eines Arbeitsprogramms, insbesondere zumindest eines Arbeitsvorgangs, des Arbeitsprogramms, betrifft.
Besonders bevorzugt ist, dass die Anzeige der Warnmeldung eine erste Informationsausgabe und eine zeitlich zu der ersten Informationsausgabe nachfolgend erfolgende zweite Informationsausgabe umfasst, wobei die erste Informationsausgabe vorzugsweise die Ausgabe einer Handlungsanweisung und/oder eines Bedienvorschlags umfasst und/oder die zweite Informationsausgabe die Ausgabe zumindest einer Handlungsanweisung, eines
Bedienvorschlags und/oder eines Gefahrenhinweises umfasst, die zweite Informationsausgabe erfolgt, wenn der Benutzer nach der ersten Informationsausgabe keine Bedienung des Gargerätes, insbesondere kein Schließen der Garrumtür, vornimmt und/oder eine Veränderung des Arbeitsprogrammes und/oder des Betriebszustandes, insbesondere ein Abbruch des Arbeitsprogrammes, in Abhängigkeit von der zweite Informationsausgabe erfolgt, wobei vorzugsweise die zweite Informationsausgabe zeitgleich mit oder eine vorgegebene Zeitspanne vor der Veränderung des Arbeitsprogramms und/oder des Betriebszustands ausgegeben wird.
Dabei wird ferner vorgeschlagen, dass zu einem Vorwarnzeitpunkt, der vorzugsweise eine vorbestimmte Vorwarnzeitspanne zeitlich vor Ausgabe der zweiten Informationsausgabe liegt, zumindest eine Vorwarnmeldung ausgegeben wird, wobei insbesondere die Vorwarnmeldung bis zu der Ausgabe der zweiten Informationsausgabe und/oder der Veränderung des Arbeitsprogramms und/oder des Betriebszustands, vorzugsweise in Abhängigkeit von der Länge der Vorwarnzeitspanne, verändert wird, insbesondere eine Zeitspanne bis zur Ausgabe der zweiten Informationsausgabe und/oder der Veränderung des Arbeitsprogramms und/oder des Betriebszustands visuell, vorzugsweise in Form einer Uhr, in einem Zeitformat, in Form einer Balkenanzeige und/oder in einem Textformat, und/oder akustisch, vorzugsweise in Form einer Ansage, ausgeben wird, und/oder insbesondere die Vorwarnzeitspanne durch Vornahme einer Zeitverzögerungseingabe durch einen Benutzer verändert, insbesondere verlängert, wird.
Zudem kann vorgesehen sein, dass die Anzeige der Warnmeldung, insbesondere der ersten Informationsausgabe, der zweiten Informationsausgabe und/oder der Vorwarnmeldung nach Verstreichen zumindest einer bestimmten Zeitdauer ab dem Zeitpunkt der Ausgabe zumindest einmalig geändert, verstärkt und/oder hervorgehoben wird, vorzugsweise lauter und/oder schriller wird bei einer akustischen Warnmeldung, und/oder größer, bunter, heller, blinkend und/oder umkastelt wird bei einer optischen Warnmeldung, und/oder wiederholt wird.
Die Erfindung liefert auch Gargerät mit einem Garraum, einer Gargutbehandlung seinrichtung zur Behandlung von Gargut im Garraum, einer Reinigungseinrichtung zum Reinigen insbesondere des Garraums, einer Anzeigeeinrichtung, einer Bedieneinrichtung und einer Steuereinrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Anzeigeeinrichtung und die Bedieneinrichtung in einem ausgeformt sind und/oder zumindest ein Touchscreen, einen Lautsprecher und/oder ein Mikrophon umfassen.
Ferner kann auch vorgesehen sein, dass die Gargutbehandlung seinrichtung zumindest eine Heizeinrichtung, eine Kühleinrichtung, eine Garraumatmosphärenzirkulationseinrichtung, eine Feuchtigkeitszufuhreinrichtung, eine Feuchtigkeitsabfuhreinrichtung und eine Wärme Speichereinrichtung umfasst, und/oder die Reinigungseinrichtung zumindest eine Wasserzufuhreinrichtung und eine Reinigungsmittelzufuhreinrichtung, vorzugsweise umfassend zumindest einen Reinigungsmittelbehälter, aufweist.
Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass zumindest eine Sensiereinrichtung zum Erfassen des Einschaltens und/oder Ausschaltens zumindest einer Komponente der Gargutbehandlung seinrichtung, wie insbesondere eines Zeitgebers, und/oder einer Komponente der Reinigungsmitteleinrichtung, insbesondere der Wasserzufuhr, einer für das Klima im Garraum charakteristischen Größe, insbesondere bestimmt durch die Temperatur, Feuchte und/oder Garraumatmosphärenzirkulation, der Anzahl, der Dauer und/oder des Ausmaßes einer Garraumtüröffnung, wobei das Ausmaß insbesondere durch einen Garraumtüröffnung swinkel bestimmt ist, und/oder eines Garegrads zumindest eines Garguts, insbesondere des inneren und/oder äußeren Garegrads.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch die Ausgabe von Warnmeldungen insbesondere in einem Level-Control-Modus eines Gargeräts, die in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Gargeräts, den im Garraum des Gargeräts ablaufenden Garprogrammen, einschließlich der Garzeit des Garguts, der Beladung des Garraums mit Gargut, dem Klima im Garraum und/oder dem Energieverbrauch des Gargeräts bestimmt werden, gleichzeitig die Öffnungszeit bzw. -dauer einer Garraumtür zum Verschließen des Garraums berücksichtigt werden kann, um einen Anwender auf die im Garraum herrschenden klimatischen Bedingungen und daraus resultierende Probleme sowie Handlungsmöglichkeiten hinzuweisen, damit dieser darauf reagieren kann. Dadurch ist es dem Anwender eines solchen Verfahrens möglich, eine Optimierung im Level-Control-Modus zu erzielen, und zwar durch eine Reduktion des Energieverbrauchs sowie von Fehlbedienungen. Zu diesem Zweck kann eine Warnmeldung auch mit dem Zuschalten oder Abschalten bestimmter Programmoptionen verbunden sein. Im Sinne der Erfindung wird hierbei unter einem Level-Control-Modus eines Gargerätes insbesondere ein Betriebszustand verstanden, während dem eine rollierende
Beschickung erfolgt, also Gargüter zeitversetzt dem Garraum zugeführt oder aus diesem entnommen werden, aber auch die Betriebszustände des Gargerätes, die zeitlich vor und/oder nach der eigentlichen rollierenden Beschickung des Garraumes liegen. Insbesondere versetzt ein Gargprogramm, das eine rollierende Beschickung ermöglicht, das Gargerät in den Level- Control Modus, umfasst aber auch die zeitlich vor und/oder nach der rollierenden Beschickung liegenden Programmschritte, wie beispielsweise einen Vorheizschritt, einen Abkühlschritt oder einen Stand-by-Schritt. Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht also bei einem Arbeitsprogramm bzw. Garprogramm, das eine rollierende Beschickung ermöglicht, insbesondere auch solche Warnmeldungen ein, die zeitlich vor und/oder nach dem eigentlichen Beginn bzw. Ende der rollierenden Beschickung ausgegeben werden.
So können erfindungsgemäß die Veränderungen des Garraumklimas, die dadurch entstehen, dass die Garraumtür über einen bestimmten Zeitraum geöffnet ist, erkannt und bei der Steuerung von im Level-Control-Modus ablaufenden Programmen berücksichtigt werden. Als Warnmeldung im Sinne der vorliegenden Erfindung werden dabei auch solche Anzeigen verstanden, die zu einem Be- oder Entladen des Garraums mit Gargut auffordern. Die Warnmeldungen können dabei die einzelnen Behandlungsebenen den Garraums betreffen oder auch des gesamten Garraum als solchen. Eine Warnmeldung im Sinne der Erfindung ist aber auch ein Hinweis zur Energieeinsparung, der sich zum Beispiel darauf bezieht, dass die Garraumtür des Gargeräts nun dringend geschlossen werden soll, oder ein Hinweis darauf, dass zur Vermeidung der Verschlechterung eines Garergebnisses der Garraum vor dem nächsten Beladen zumindest eine Behandlungsebene zunächst erneut vorgeheizt werden muss bzw. vor einem notwendig werdenden erneuten Vorheiz schritt bzw. einem Garprogrammabbruch gewarnt wird.
Die Warnmeldungen lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen. Zum Einen gibt es Warnhinweise, die zum Beispiel auf die Gefahren hinweisen, die daraus resultieren, wenn sich bei zu lang geöffneter Garraumtür noch Gargut im Garraum befindet, oder die Temperatur im Garraum zu niedrig für weitere Beladungen des Garraums mit Gargut ist. Zum anderen können Hinweise oder Aufforderungen erfolgen, wie zum Beispiel Vorschläge zur Bedienung des Gargeräts zwecks Energieeinsparung, Anzeigen, welche Gargüter aus welchen Behandlungsebenen entnommen werden sollen, oder dergleichen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der beispielhaft ein möglicher Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert wird.
Zu Beginn, also direkt nach dem Start eines Level-Control-Programms und noch bevor der Garraum eines Gargeräts, bei dem es sich bspw. um ein Gargerät der Anmelderin handeln kann, das mit dem Handelsnamen SelfCooking Center® vertrieben wird, mit einem Gargut beladen und ein Timer aktiviert ist, wird zunächst der Garraum des Gargeräts bei geschlossener Garraumtür vorgeheizt. Damit soll erreicht werden, dass zum Zeitpunkt des Beiadens des Garraums mit einem ersten Gargut die für dieses Gargut geeigneten klimatischen Garraumbedingungen herrschen. Sobald das Vorheizen des Garraums abgeschlossen ist, wird über ein optisches und/oder akustisches Signal einer ersten Warnmeldung in Form eines allgemeinen Hinweises oder besser einer Aufforderung ausgegeben, dass der Garraum nun mit dem ersten Gargut beladen werden kann.
Zur Beladung wird der Anwender des Gargeräts die Garraumtür öffnen, um das erste Gargut in eine erste Behandlungsebene des Garraums zu platzieren. Sobald die Garraumtür für 30 Sekunden geöffnet ist, gibt das Gargerät eine zweite Warnmeldung aus, die den Anwender des Gargeräts darauf hinweist, dass der Garraum schneller beladen werden soll oder die Tür des Garraums wieder geschlossen werden sollte. Die Warnmeldung wird als Ton, sprachlich und/oder graphisch auf einer Anzeigeeinrichtung des Gargeräts dargestellt. Ziel ist es dabei, einerseits die Qualität des Garergebnisses dadurch zu sichern, dass die geeigneten klimatischen Bedingungen nach Beladen des Garraums mit dem ersten Gargut auch tatsächlich vorhanden sind. Andererseits soll die Energie, die zum Betrieb des Gargeräts notwendig ist, minimiert werden. Letzteres wird dadurch erreicht, dass unnötige Energieverluste, die durch ein Auskühlen des Garraums bei geöffneter Garraumtür verursacht werden, vermieden werden können. Dabei kann die zweite Wanmeldung eine erste Informationsausgabe darstellen.
Bleibt die Garraumtür im weiteren Verlauf immer noch geöffnet, so wird nach 60 Sekunden eine dritte Warnmeldung ausgegeben. Diese Warnmeldung erfolgt beispielsweise durch einen veränderten, anderen Warnton sowie eine sprachliche und/oder textliche Ausgabe: "Beladen nicht mehr möglich, erneut vorheizen". Diese dritte Warnmeldung stellt eine zweite Informationsausgabe dar. Anstatt einen festen Zeitpunkt für die Ausgabe der dritten Warnmeldung vorzugeben, kann auch vorgesehen sein, den Verlauf der Garraumtemperatur
mittels eines im Gargerät vorgesehen Garraumtemperatursensors zu verfolgen und bei Absinken der Garraumtemperatur unter einen Mindestwert besagte Warnmeldung auszugeben. Die dritte Warnmeldung ist zu diesem Zeitpunkt notwendig geworden, weil die Garraumtemperatur zu stark abgefallen ist, um ein zufriedenstellendes Garergebnis noch zu ermöglichen. Gleichzeitig mit der Ausgabe der dritten Warnmeldung kann auch vorgesehen sein, dass das Level-Control-Programm auf den Schritt "Vorheizen" zurückgesetzt wird. Vorzugsweise ist also an die Ausgabe der dritte Warnmeldung ein Abbruch und/oder Neustart des Garprogramms gekoppelt, das Garprogramm wird also beispielsweise durch eine neue Vorheizung neu gestartet. Beim Schließen der Garraumtür hat der Anwender dann also nicht mehr die Möglichkeit, einen Timer für die erste Behandlungsebene einzustellen bzw. die erste Behandlungsebene auszuwählen. Vielmehr wird er durch die dritte Warnmeldung darauf aufmerksam gemacht, dass das Level-Control-Programm den Garraum erneut vorheizt. So ist er in der Lage, auch wenn er irrtümlich den Garraum mit Gargut beladen hat, noch zu diesem Zeitpunkt seinen Irrtum zu erkennen und das Gargut wieder aus dem Garraum zu entfernen.
Die Zeit bis zum Auslösen der dritten Warnmeldung kann dabei in Abhängigkeit des erkannten Türöffnungswinkels variiert werden. Dabei gilt, je größer der Türöffnung swinkel ist, desto kürzer wird die Zeit bis zur Ausgabe der Warnmeldung. Der Türöffnung swinkel kann als Parameter, z.B. als Faktor, mit dem die Zeit bis zur Ausgabe der dritten Warnmeldung skaliert wird, berücksichtigt werden.
Damit die Ausgabe der dritten Warnmeldung bzw. der zweiten Informationsausgabe nicht überraschend für einen Benutzer erfolgt, er insbesondere seine Arbeitsgeschwindigkeit beim Beladen des Garraumes anpassen kann, um einen Programmabbruch, der ein Entladen des Garraumes und ein erneute Aufheizen notwendig machen würde, zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass eine vorbestimmte Vorwarnzeitspanne vor Ausgabe der dritten Warnmeldung, falls ein Zurücksetzen des Level-Control-Programms zeitgleich mit der Ausgabe der dritten Warnmeldung erfolgt, und/oder vor Zurücksetzen des Level-Control- Programms eine Vorwarnmeldung ausgegeben wird. Dem Benutzer wird also akustisch und/oder optisch angezeigt, wann die dritte Warnmeldung ausgegeben und/oder ein Programmabbruch bzw. ein Zurücksetzen des Programms durchgeführt wird. Dies kann über eine Uhr, grafische Balken, Text, Ansagen oder dergleichen erfolgen. Dabei kann die Vorwarnzeitspanne fest vorgegeben werden, z.B. immer x sek nach der zweiten Warnmeldung oder y sek vor der dritten Warnmeldung bzw. dem Zurücksetzen des Programms oder intelligent ermittelt werden. Beispielsweise kann der Abfall der Garraum-Ist-
Temperatur, das allgemeine Temperaturniveau, beispielsweise +26O0C bei Bratenanwendungen oder +12O0C bei Finishinganwendungen, der Öffnung swinkel der Garraumtür, die Betriebsart, beispielsweise Heißluftbetrieb, Dampfbetrieb oder Kombinationsbetrieb Heißluft-Dampf, oder die erwartete Beschickungsmenge in die Bestimmung einfließen.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass ein Benutzer, insbesondere einmalig, die Vorwarnzeitspanne zwischen der zweiten und dritten Warnmeldung bzw. der Vorwarnmeldung einerseits und andererseits der dritten Warnmeldung bzw. dem Abbruch oder Zurücksetzen des Garprogrammes verlängern kann. So kann dem Benutzer eine Delay- Taste bzw. Delay-Eingabemöglichkeit bereitgestellt werden, die diese Vorwarnzeitspanne verlängert. Dies ist insbesondere für die Durchführung eines Garprozesses mit Tiefkühlprodukten vorteilhaft. So dürfen derartige Produkte vor der Durchführung des Garprozesses nicht weiter auftauen. Würden diese Produkte erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Garraum geladen oder müssten diese zunächst wieder aus dem Garraum entladen werden, so würde die zu vergleichsweise großen Produktschäden führen. Eine Durchführung des Garprozesses mit einer anfänglich geringeren Garraumtemperatur wäre in diesen Fällen dann weniger schädlich für die Garqualität.
Bevorzugt ist hierbei, dass der Abbruch bzw. das Zurücksetzen des Garprogramms nicht an die Ausgabe der dritten Warnmeldung gekoppelt ist, sondern eine Restzeit zwischen der Ausgabe und dem Abbruch liegt oder die durch die Vorwarnmeldung ausgegebene Restzeit bis zur dritten Warnmeldung geringer als die eigentlich Restzeit ist, also eine Sicherheitsreserve einberechnet wird.
Im weiteren Verlauf des Level-Control-Programms werden dann einige Gargüter in einigen Behandlungsebenen des Garraums des Gargeräts platziert sein, ohne dass bislang ein Timer dieser Behandlungsebene abgelaufen ist, so dass bei einer Türöffnung die Beladung eines weiteren Garguts in eine freie Behandlungsebene erwartet wird. Zu diesem Zweck werden auf der Anzeigeeinrichtung diejenigen Behandlungsebenen optisch hervorgehoben, die noch nicht mit Gargut belegt sind, sobald die Garraumtür geöffnet wird. Die Hervorhebung auf der Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise durch eine größere Schrift, eine andere Farbe, ein Einrahmen oder ein Blinken des Anzeigebereichs erfolgen, der der entsprechenden Behandlungsebene zugeordnet ist. Auch diese Hervorhebung wird im Rahmen dieser
Anmeldung als Warnmeldung verstanden. Es liegt somit durch die Hervorhebung eine vierte Warnmeldung vor.
Beim Beladen des weiteren Garguts in eine der noch beladbaren Behandlungsebene wird der entsprechende Anzeigenbereich durch den Anwender des Gargeräts ausgewählt und eine Timerein Stellung durchgeführt, die sich auf die betreffende Behandlungsebene bezieht. Bleibt die Garraumtür dabei länger als 30 Sekunden geöffnet, erscheint eine fünfte Warnmeldung, da gleichzeitig noch Timer aktiv, um darauf hinzuweisen, dass die Garvorgänge im Garraum unterbrochen sind. Diese fünfte Warnmeldung kann eine weitere erste Informationsausgabe darstellen. Der Warnhinweis kann immer stärker werden, z.B. dadurch, dass ein akustischer Warnton lauter wird oder eine optische Anzeige schneller blinkt, um den Anwender auf die zunehmende Dringlichkeit des Problems hinzuweisen. Dieser Hinweis auf die Dringlichkeit kann auch durch Festlegung einer weiteren zweiten Informationsausgabe, bei der gleichzeitig mit der Ausgabe ein Abbruch des Garprogramms erfolgen kann, und die Ausgabe einer weiteren Vorwarnmeldung vor dieser zweiten Informationsausgabe erfolgen und einen Benutzer könnte auch in dieser Phase die Möglichkeit einer Zeitverlängerung bis zum Zurücksetzen des Garprogramms gegeben werden. Die fünfte Warnmeldung erfolgt somit, da sich noch Gargut im Garraum befindet, dessen Garzeit nun zum Durchgaren nicht mehr ausreichen könnte. Es muss aber kein Abbruch des Garprogramms erfolgen, da die Türöffnungszeiten intelligent verarbeitet werden können. So kann beispielsweise die Türöffnungszeit zur Gesamtgarzeit addiert oder die Garraumtemperatur proportional zur Türöffnungszeit erhöht werden.
Wenn infolge des Fortschreitens des Level-Controls-Programms ein oder mehrere Timer abgelaufen sind, so wird bei Öffnen der Garraumtür eine Entnahme zumindest eines Garguts erwartet. Je nach Anzahl der abgelaufenen Timer, d.h. je nach Anzahl der zu entnehmenden Gargüter, wird eine Entnahmezeit X pro Einschub vorgegeben. Ist diese Entnahmezeit zuzüglich einer Reservezeit überschritten, erscheint eine sechste Warnmeldung "Bitte Tür schließen oder beladen". Werden beispielsweise die Gargüter aus drei Behandlungsebenen, wie den Ebenen 4, 6 und 8, entnommen, ist als Vorgabe für die Entnahmezeit 15 Sekunden vorgesehen und wird 10 Sekunden für eine Reservezeit angenommen, so ergibt sich hieraus, dass die sechste Warnmeldung nach 3 *15+10=55 Sekunden ausgeben wird. So würde also nach 55 Sekunden ein akustisches sechsten Warnsignal ertönen und beim Öffnen der Garraumtür würde eine Sprachausgabe "Entnahme der Einschübe 4, 6, 8" bzw. "Take out Trailnumbers 4, 6, 8" ausgegeben werden.
Nach dem Ende des Level-Control-Programms für die Gargüter der Einschübe 4, 6 und 8 kann eine siebte Warnmeldung in Form eines Hinweises ausgegeben werden, wenn die entsprechenden Gargüter von der fünften Warnmeldung betroffen waren, wonach die Gargüter überprüft werden sollen, da die Garraumtür beim Beladen des weiteren Garguts möglicherweise zu lange geöffnet war.
Zu einem noch späteren Zeitpunkt sind alle Timer abgelaufen und gegebenenfalls das letzte Gargut aus dem Garraum entnommen. Bleibt die Tür dann länger als 30 Sekunden geöffnet, so erscheint eine achte Warnmeldung "Erneut beladen oder Tür schließen", um einen unnötigen Energieverlust zu vermeiden.
Nach dem Ablauf von weiteren 90 Sekunden ist dann ein Beladen nicht mehr möglich, sondern es wird lediglich ein neues Vorheizen angeboten. Zu diesem Zweck kann für eine neunte Warnmeldung ein veränderter Warnton vorgesehen sein oder die Ausgabe einer Vorwarnmeldung, wobei die neunte Warnmeldung eine weitere zweite Informationsausgabe darstellt. Auch kann eine Option zum Einstellen eines Timers analog zum Ablauf direkt nach dem Vorheizen des Level-Control-Programms, wie oben geschildert, deaktiviert werden. Wenn die Abkühlung des Garraums gewünscht wird, kann auch als zehnte Warnmeldung angezeigt werden, welche Gargüter bei dem derzeitigen Klima, das aus der Türöffnungszeit und gegebenenfalls dem Türöffnung swinkel berechnet werden kann, derzeitig gegart werden können. Ist der Garraum beispielsweise noch sehr heiß, kann angezeigt werden, dass Steaks im Garraum gegrillt werden können. Kühlt sich der Garraum dann zunehmend ab, so wechselt die Anzeige zu "Gemüse Dämpfen möglich".
Im Laufe des Level-Control-Programms ist es auch möglich, dass die Tür geöffnet oder geschlossen wird, ohne dass ein Timer ausgewählt wurde. Sinkt die Garraumtemperatur, nachdem die Garraumtür geschlossen wurde, merklich ab, so ist davon auszugehen, dass nur versehentlich kein Timer eingestellt wurde, obwohl ein Produkt in den Garraum eingebracht wurde. Ein zusätzlicher Hinweis auf eine solche Konstellation ist, wenn die Garraumtür geöffnet und geschlossen wurde, ohne dass ein Timer abgelaufen ist, und die Garraumtür für mehr als z.B. 5 Sekunden geöffnet wurde. Wird auch der Türöffnung swinkel ausgerechnet, so kann als zusätzliches Kriterium ein Türöffnungswinkel von mindestens 90° über einen Zeitraum von wenigstens 5 Sekunden ausgewertet werden. Als elfte Warnmeldung kann in diesem Fall z.B. die Ausgabe "Check Timer " auf der Anzeigeeinrichtung erfolgen.
Sinkt die Garraumtemperatur nach dem Beschicken mehrer Beladungsebenen unter einen Sollwert oder verbleibt zu lange unter demselben, kann eine zwölfte Warnmeldung ausgegeben werden, gemäß der derzeit keine weiteren Beladungen möglich sind, die so lange erscheint, bis die Garraumtemperatur wieder einen zum Garen von Gargut ausreichenden Wert erreicht hat.
Ein Aktivieren bzw. Einstellen eines Timers kann dazu verwendet werden, den Zeitpunkt bis zur Ausgabe einer Warnmeldung zu modifizieren. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass beim Einstellen eines Timers der Zeitpunkt zur Ausgabe der Warnmeldung wieder auf Null gesetzt wird.
Insgesamt ergibt sich so der Vorteil für den Anwender, dass ihm je nach Beladung des Gargeräts, je nach den klimatischen Bedingungen im Garraum des Gargeräts und abhängig von der Öffnung der Garraumtür jeweils ein passender Hinweise zur Verwendung des Gargeräts als Warnmeldung gegeben werden.
Die in der voranstehenden Beschreibung und den Ansprüchen offenbarten Merkmalen der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.