Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit niedriger Zentri- fugenretentionskapazität
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit niedriger Zentrifugenretentionskapazität (CRC) durch Polymerisation in einem kontinuierlichen Knetreaktor unter einem Inertgasvolumenstrom von höchstens 10 m3/h pro m3 Reaktorvolumen.
Die Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel wird in der Monographie "Modern Superabsorbent Polymer Technology", F. L. Buchholz und AT. Graham, Wiley- VCH, 1998, Seiten 71 bis 103, beschrieben.
Aus der DE 34 32 690 A1 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel bekannt, bei dem man wasserlösliche Monomere in Gegenwart eines Vernetzers und von Initiatoren in einem Reaktor polymerisiert, der mit einer Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten rotierenden Rührerwellen ausgerüstet ist, die mit Rührerblättern versehen sind. Die Polymerisation wird kontinuierlich in einem Knetreaktor mit mindestens zwei achsparallelen Wellen durchgeführt. Bei diesem Reaktortyp findet eine so starke Rückvermischung statt, so dass die Monomerlösung auf das fein zerteilte wasserhaltige Polymergel gegeben wird und die Polymerisation des Monomeren auf der Oberfläche des Polymergels abläuft. Die so herstellbaren wasserabsorbierenden Polymerpartikel haben einen relativ hohen Restmonomergehalt.
Die EP 0 223 063 A2 lehrt ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel in einem einwelligen Knetreaktor, dessen Mischsegmente eine Förderung der Stoffe in axialer Richtung vom Anfang zum Ende des Knetreaktors bewirken.
In WO 2001/038402 A1 und WO 2003/022896 A1 werden ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel einem Knetreaktor mit mindestens zwei achsparallelen Wellen offenbart, wobei die Reaktionsmischung in axialer Richtung durch den Knetreaktor transportiert wird.
Wasserabsorbierende Polymere werden zur Herstellung von Windeln, Tampons, Damenbinden und anderen Hygieneartikeln, aber auch als wasserzurückhaltende Mittel im landwirtschaftlichen Gartenbau verwendet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit niedriger Zentrifugenretentionskapazität (CRC).
Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel durch Polymerisation einer Monomerlösung oder -Suspension, enthaltend
a) mindestens ein ethylenisch ungesättigtes, säuregruppentragendes Monomer, das zumindest teilweise neutralisiert sein kann, b) mindestens einen Vernetzer, c) mindestens einen Initiator, d) optional ein oder mehrere mit den unter a) genannten Monomeren copolymerisier- bare ethylenisch ungesättigte Monomere und e) optional ein oder mehrere wasserlösliche Polymere,
in einem kontinuierlichen Knetreaktor mit mindestens zwei achsparallelen Wellen unter einem Inertgasstrom, dadurch gekennzeichnet, dass der Inertgasvolumenstrom höchstens 10 m3/h pro m3 Reaktorvolumen beträgt und die durch die Polymerisation erhaltenen homogen vernetzten wasserabsorbierenden Polymerpartikel (Grundpolymer) eine Zentrifugenretentionskapazität (CRC) von höchstens 38 g/g aufweisen.
Als Grundpolymer werden nicht nachvernetzte wasserabsorbierende Polymerpartikel bezeichnet.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen homogen vernetzten wasserabsorbierenden Polymerpartikel (Grundpolymer) weisen eine Zentrifugenretentions- kapazität (CRC) von vorzugsweise höchstens 37 g/g, bevorzugt höchstens 36,5 g/g, besonders bevorzugt höchstens 36 g/g, ganz besonders bevorzugt höchstens 35,5 g/g, auf. Die Zentrifugenretentionskapazität (CRC) der wasserabsorbierenden Polymerpartikel beträgt üblicherweise mindestens 20 g/g. Die Zentrifugenretentionskapazität wird gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) emp- fohlenen Testmethode Nr. WSP 241.2-05 "Centrifuge Retention Capacity" bestimmt, wobei die wasserabsorbierenden Polymerpartikel vor der Bestimmung bis zu einem Wassergehalt von weniger als 5 Gew.-% getrocknet und auf eine Partikelgröße im Bereich von 150 bis 850 μm zerkleinert wurden.
Die Zentrifugenretentionskapazität (CRC) kann mittels Anpassung der Menge an Vernetzer b) auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Die Zentrifugenretentionskapazität (CRC) wird aber auch durch den Neutralisationsgrad des Monomeren a) und die Rückführung von Unterkorn beeinflusst, d.h. ein niedrigerer Neutralisationsgrad bzw. die Rückführung von mehr Unterkorn senken die Zentrifugenretentionskapazität (CRC).
Der Inertgasvolumenstrom beträgt vorzugsweise von 0,001 bis 5 m3/h pro m3 Reaktorvolumen, bevorzugt 0,01 bis 2,5 m3/h pro m3 Reaktorvolumen, besonders bevorzugt 0,1 bis 2 m3/h pro m3 Reaktorvolumen, ganz besonders bevorzugt 0,2 bis 1 m3/h pro m3 Reaktorvolumen
Als Inertgas wird vorzugsweise Stickstoff, besonders in technischer Qualität, eingesetzt. Technischer Stickstoff enthält üblicherweise mindestens 99,8 Vol.-% Stickstoff und weniger als 0,0005 Vol.-% Sauerstoff. Die Verwendung von Wasserdampf als I- nertgas ist ebenfalls möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zur Inertisierung des Knetreaktors ein deutlich geringerer Inertgasvolumenstrom als bislang üblich eingesetzt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher erhebliche Einsparungen beim Inertgas. Ein zu niedriger Inertgasvolumenstrom bei der Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit hoher Zentrifugenretentionskapazität (CRC) führt dagegen zu einem unruhigen Reaktionsverlauf und zu einer erhöhten Leistungsaufnahme der Kneterwellen.
Es ist so beispielsweise möglich bei der Herstellung wasserabsorbierender Polymer- partikel mit hoher Zentrifugenretentionskapazität (CRC), d.h. mehr als 38 g/g, die Leistungsaufnahme der Kneterwellen und damit die Reaktion über den Inertgasvolumenstrom zu regeln.
Der Inertgasvolumenstrom kann auch ganz oder teilweise zusammen mit der Mono- merlösung oder -Suspension über eine gemeinsame Zuleitung in den Knetreaktor gefördert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Redox- Initiatoren eingesetzt, wobei das Reduktionsmittel vorzugsweise getrennt von der Mo- nomerlösung oder -Suspension in den Knetreaktor dosiert wird.
Die wasserabsorbierenden Polymerpartikel werden durch Polymerisation einer Monomerlösung oder -Suspension hergestellt und sind üblicherweise wasserunlöslich.
Die Monomeren a) sind vorzugsweise wasserlöslich, d.h. die Löslichkeit in Wasser bei 23°C beträgt typischerweise mindestens 1 g/100 g Wasser, vorzugsweise mindestens 5 g/100 g Wasser, besonders bevorzugt mindestens 25 g/100 g Wasser, ganz besonders bevorzugt mindestens 35 g/100 g Wasser.
Geeignete Monomere a) sind beispielsweise ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, und Itaconsäure. Besonders bevorzugte Monomere sind Acrylsäure und Methacrylsäure. Ganz besonders bevorzugt ist Acrylsäure.
Weitere geeignete Monomere a) sind beispielsweise ethylenisch ungesättigte Sulfon- säuren, wie Styrolsulfonsäure und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS).
Verunreinigungen können einen erheblichen Einfluss auf die Polymerisation haben. Daher sollten die eingesetzten Rohstoffe eine möglichst hohe Reinheit aufweisen. Es ist daher oft vorteilhaft die Monomeren a) speziell zu reinigen. Geeignete Reinigungsverfahren werden beispielsweise in der WO 2002/055469 A1 , der WO 2003/078378 A1 und der WO 2004/035514 A1 beschrieben. Ein geeignetes Monomer a) ist beispiels- weise eine gemäß WO 2004/035514 A1 gereinigte Acrylsäure mit 99,8460 Gew.-% Acrylsäure, 0,0950 Gew.-% Essigsäure, 0,0332 Gew.-% Wasser, 0,0203 Gew.-% Propionsäure, 0,0001 Gew.-% Furfurale, 0,0001 Gew.-% Maleinsäureanhydrid, 0,0003 Gew.-% Diacrylsäure und 0,0050 Gew.-% Hydrochinonmonomethylether.
Der Anteil an Acrylsäure und/oder deren Salzen an der Gesamtmenge der Monomeren a) beträgt vorzugsweise mindestens 50 mol-%, besonders bevorzugt mindestens 90 mol-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 95 mol-%.
Die Monomere a) enthalten üblicherweise Polymerisationsinhibitoren, vorzugsweise Hydrochinonhalbether, als Lagerstabilisator.
Die Monomerlösung enthält vorzugsweise bis zu 250 Gew.-ppm, bevorzugt höchstens 130 Gew.-ppm, besonders bevorzugt höchstens 70 Gew.-ppm, bevorzugt mindesten 10 Gew.-ppm, besonders bevorzugt mindesten 30 Gew.-ppm, insbesondere um 50 Gew.-ppm, Hydrochinonhalbether, jeweils bezogen auf das unneutralisierte Monomer a). Beispielsweise kann zur Herstellung der Monomerlösung ein ethylenisch ungesättigtes, säuregruppentragendes Monomer mit einem entsprechenden Gehalt an Hydrochinonhalbether verwendet werden.
Bevorzugte Hydrochinonhalbether sind Hydrochinonmonomethylether (MEHQ) und/oder alpha-Tocopherol (Vitamin E).
Geeignete Vernetzer b) sind Verbindungen mit mindestens zwei zur Vernetzung geeigneten Gruppen. Derartige Gruppen sind beispielsweise ethylenisch ungesättigte Grup- pen, die in die Polymerkette radikalisch einpolymerisiert werden können, und funktionelle Gruppen, die mit den Säuregruppen des Monomeren a) kovalente Bindungen ausbilden können. Weiterhin sind auch polyvalente Metallsalze, die mit mindestens zwei Säuregruppen des Monomeren a) koordinative Bindungen ausbilden können, als Vernetzer b) geeignet.
Vernetzer b) sind vorzugsweise Verbindungen mit mindestens zwei polymerisierbaren Gruppen, die in das Polymernetzwerk radikalisch einpolymerisiert werden können. Ge-
eignete Vernetzer b) sind beispielsweise Ethylenglykoldimethacrylat, Diethylenglykoldi- acrylat, Polyethylenglykoldiacrylat, Allylmethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Trially- lamin, Tetraallylammoniumchlorid, Tetraallyloxyethan, wie in EP 0 530 438 A1 beschrieben, Di- und Triacrylate, wie in EP 0 547 847 A1 , EP 0 559 476 A1 , EP 0 632 068 A1 , WO 93/21237 A1 , WO 2003/104299 A1 , WO 2003/104300 A1 , WO
2003/104301 A1 und DE 103 31 450 A1 beschrieben, gemischte Acrylate, die neben Acrylatgruppen weitere ethylenisch ungesättigte Gruppen enthalten, wie in DE 103 31 456 A1 und DE 103 55 401 A1 beschrieben, oder Vernetzermischungen, wie beispielsweise in DE 195 43 368 A1 , DE 196 46 484 A1 , WO 90/15830 A1 und WO 2002/032962 A2 beschrieben.
Bevorzugte Vernetzer b) sind Pentaerythrittriallylether, Tetraalloxyethan, Methylenbis- methacrylamid, 15-fach ethoxiliertes Trimethylolpropantriacrylat, Polyethylenglykoldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat und Triallylamin.
Ganz besonders bevorzugte Vernetzer b) sind die mit Acrylsäure oder Methacrylsäure zu Di- oder Triacrylaten veresterten mehrfach ethoxylierten und/oder propoxylierten Glyzerine, wie sie beispielsweise in WO 2003/104301 A1 beschrieben sind. Besonders vorteilhaft sind Di- und/oder Triacrylate des 3- bis 10-fach ethoxylierten Glyzerins. Ganz besonders bevorzugt sind Di- oder Triacrylate des 1- bis 5-fach ethoxylierten und/oder propoxylierten Glyzerins. Am meisten bevorzugt sind die Triacrylate des 3- bis 5-fach ethoxylierten und/oder propoxylierten Glyzerins, insbesondere das Triac- rylat des 3-fach ethoxylierten Glyzerins .
Die Menge an Vernetzer b) beträgt vorzugsweise 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,3 bis 0,6 Gew.-%, jeweils bezogen auf Monomer a). Mit steigendem Vernetzergehalt sinkt die Zentrifugen- retentionskapazität (CRC) und die Absorption unter einem Druck von 21 ,0 g/cm2 (AULO.3psi) durchläuft ein Maximum.
Als Initiatoren c) können sämtliche unter den Polymerisationsbedingungen Radikale erzeugende Verbindungen eingesetzt werden, beispielsweise thermische Initiatoren, Redox-Initiatoren, Photoinitiatoren. Geeignete Redox-Initiatoren sind Natriumperoxodi- sulfat/Ascorbinsäure, Wasserstoffperoxid/Ascorbinsäure, Natriumperoxodisul- fat/Natriumbisulfit und Wasserstoffperoxid/Natriumbisulfit. Vorzugsweise werden Mischungen aus thermischen Initiatoren und Redox-Initiatoren eingesetzt, wie Natriumpe- roxodisulfat/Wasserstoffperoxid/Ascorbinsäure. Als reduzierende Komponente wird aber vorzugsweise ein Gemisch aus dem Natriumsalz der 2-Hydroxy-2-sulfinato- essigsäure, dem Dinatriumsalz der 2-Hydroxy-2-sulfonatoessigsäure und Natriumbisul- fit eingesetzt. Derartige Gemische sind als Brüggolite® FF6 und Brüggolite® FF7 (Brüggemann Chemicals; Heilbronn; DE) erhältlich.
Mit den ethylenisch ungesättigten, säuregruppentragenden Monomeren a) copolymeri- sierbare ethylenisch ungesättigte Monomere d) sind beispielsweise Acrylamid, Methac- rylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Dimethylaminoethylmethacry- lat, Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminopropylacrylat, Diethylaminopropylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat.
Als wasserlösliche Polymere e) können Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Stärke, Stärkederivate, modifizierte Cellulose, wie Methylcellulose oder Hydroxyethylcellulose, Gelatine, Polyglykole oder Polyacrylsäuren, vorzugsweise Stärke, Stärkederivate und modifizierte Cellulose, eingesetzt werden.
Üblicherweise wird eine wässrige Monomerlösung verwendet. Der Wassergehalt der Monomerlösung beträgt vorzugsweise von 40 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt von 45 bis 70 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 50 bis 65 Gew.-%. Es ist auch möglich Monomersuspensionen, d.h. übersättigte Monomerlösungen einzusetzen. Mit steigendem Wassergehalt steigt der Energieaufwand bei der anschließenden Trocknung und mit sinkendem Wassergehalt kann die Polymerisationswärme nur noch ungenügend abgeführt werden.
Die bevorzugten Polymerisationsinhibitoren benötigen für eine optimale Wirkung gelösten Sauerstoff. Daher kann die Monomerlösung vor der Polymerisation durch Inertisie- rung, d.h. Durchströmen mit einem inerten Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Kohlendioxid, von gelöstem Sauerstoff befreit werden. Vorzugsweise wird der Sauerstoffgehalt der Monomerlösung vor der Polymerisation auf weniger als 1 Gew.-ppm, beson- ders bevorzugt auf weniger als 0,5 Gew.-ppm, ganz besonders bevorzugt auf 0,1 bis 0,3 Gew.-ppm, gesenkt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare Knetreaktoren sind beispielsweise von der List AG, Arisdorf, CH erhältlich und in der CH 0 664 704 A5, EP 0 517 068 A1 , WO 97/12666 A1 , DE 21 23 956 A1 , EP 0 603 525 A1 , DE 195 36 944 A1 und DE 41 18 884 A1 beschrieben.
Solche Knetreaktoren mit zwei Wellen erzielen durch die Anordnung der Knet- und Transportelemente eine hohe Selbstreinigung, die für eine kontinuierliche Polymerisa- tion eine wichtige Anforderung ist. Vorzugsweise rotieren die beiden Wellen gegenläufig zueinander. Als Knet- und Transportelemente sind beispielsweise, wandgängige Mischbarren sowie L- oder U-förmig ausgeformte Aufsätze geeignet.
Die Reaktion kann auch unter reduziertem Druck bei 100 bis 800 mbar, insbesondere 200 bis 600 mbar, durchgeführt werden.
Der Knetreaktor kann nach Bedarf beheizt oder gekühlt werden. Die Monomerlösung oder -Suspension wird darin bei einer Temperatur in dem Bereich von vorzugsweise 0 bis 140°C, besonders bevorzugt 30 bis 120°C, ganz besonders bevorzugt 50 bis 100°C, polymerisiert.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass der Anteil der Wärmeabfuhr durch Verdampfung von Wasser aus dem Reaktionsgemisch, bezogen auf die Reaktionswärme, mindestens 5 %, besonders bevorzugt mindestens 15 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 20 %, beträgt.
Ferner werden Verfahrensvarianten bevorzugt bei denen der Anteil der Wärmeabfuhr durch den Produktaustrag, bezogen auf die Reaktionswärme, vorzugsweise mindestens 25 %, bevorzugt mindestens 45 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 55 %, beträgt.
Bevorzugt werden Verfahren, bei denen der Anteil der Wärmeabfuhr durch Verdampfung von Wasser aus dem Reaktionsgemisch und der Anteil der Wärmeabfuhr durch den Produktaustrag, bezogen auf die Reaktionswärme, insgesamt vorzugsweise mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 70 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 90 %, beträgt.
Es ist aber auch möglich einen Teil der Wärme über die Lösungswärme eines festen Neutralisationsmittel, wie Natriumhydrogencarbonat, abzuführen.
Nach einer ganz besonders bevorzugten Verfahrensvariante wird die Reaktorinnenwand und mindestens eine, bevorzugt alle Wellen, des Knetreaktors gekühlt.
Das bei der Polymerisation anfallende Polymergel hat üblicherweise einen Restmono- mergehalt von 3.000 bis 6.000 Gew.-ppm.
Das Herstellverfahren zeichnet sich durch geringe Verweilzeiten im Reaktor und damit eine gute Raum/Zeit Ausbeute aus. So werden selbst bei Verweilzeiten unter 30 Minuten bei einem Reaktorvolumen von mindestens 500 I wasserabsorbierende Polymerpartikel mit einem hohen Monomerumsatz gefunden. Besonders bevorzugt werden Verfahrensvarianten mit einem hohen Massendurchsatz, der Verweilzeiten unter 20 Minuten und sogar unter 15 Minuten ermöglicht.
Die Zeit bis die Spitzentemperatur erreicht wird (Peak-Temperatur) liegt in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt bei 5 Minuten und weniger besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis 4 Minuten. In diesem Bereich liegt das Optimum bezüglich Durchsatz im Reaktor und Produktqualität (wenig Agglomerate, gute Restmonomerenwerte etc.).
Das den Knetreaktor verlassende Polymergel kann im Anschluss in einem Verweilzeitbehälter bei Temperaturen von vorzugsweise 50 bis 120°C, besonders bevorzugt 80 bis 100°C gelagert werden. Die Verweilzeit beträgt vorzugsweise 3 Minuten bis 3 Stun- den, besonders bevorzugt 5 bis 30 Minuten. Der Behälter kann ein nach oben offener Behälter sein, möglich ist jedoch auch ein verschlossener Behälter, an den ein leichtes Vakuum angelegt wird.
Die Säuregruppen der erhaltenen Polymergele sind üblicherweise teilweise neutrali- siert. Die Neutralisation wird vorzugsweise auf der Stufe der Monomeren durchgeführt. Dies geschieht üblicherweise durch Einmischung des Neutralisationsmittels als wässri- ge Lösung oder bevorzugt auch als Feststoff. Der Neutralisationsgrad beträgt vorzugsweise von 25 bis 95 mol-%, besonders bevorzugt von 30 bis 80 mol-%, ganz besonders bevorzugt von 40 bis 75 mol-%, wobei die üblichen Neutralisationsmittel ver- wendet werden können, vorzugsweise Alkalimetallhydroxide, Alkalimetalloxide, Alkalimetallkarbonate oder Alkalimetallhydrogenkarbonate sowie deren Mischungen. Statt Alkalimetallsalzen können auch Ammoniumsalze verwendet werden. Natrium und Kalium sind als Alkalimetalle besonders bevorzugt, ganz besonders bevorzugt sind jedoch Natriumhydroxid, Natriumkarbonat oder Natriumhydrogenkarbonat sowie deren Mi- schungen.
Es ist aber auch möglich die Neutralisation nach der Polymerisation auf der Stufe des bei der Polymerisation entstehenden Polymergels durchzuführen. Weiterhin ist es möglich bis zu 40 mol-%, vorzugsweise 10 bis 30 mol-%, besonders bevorzugt 15 bis 25 mol-%, der Säuregruppen vor der Polymerisation zu neutralisieren indem ein Teil des Neutralisationsmittels bereits der Monomerlösung zugesetzt und der gewünschte End- neutralisationsgrad erst nach der Polymerisation auf der Stufe des Polymergels eingestellt wird. Wird das Polymergel zumindest teilweise nach der Polymerisation neutralisiert, so wird das Polymergel vorzugsweise mechanisch zerkleinert, beispielsweise mittels eines Extruders, wobei das Neutralisationsmittel aufgesprüht, übergestreut oder aufgegossen und dann sorgfältig untergemischt werden kann. Dazu kann die erhaltene Gelmasse noch mehrmals zur Homogenisierung extrudiert werden.
Das Polymergel wird dann vorzugsweise mit einem Bandtrockner getrocknet bis der Restfeuchtegehalt vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis
10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, beträgt, wobei der Restfeuchtegehalt gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen Testmethode Nr. WSP 230.2-05 "Moisture Content" bestimmt wird. Bei einer zu hohen Restfeuchte weist das getrocknete Polymergel eine zu niedrige Glasübergangstemperatur T9 auf und ist nur schwierig weiter zu verarbeiten. Bei einer zu niedrigen Restfeuchte ist das getrocknete Polymergel zu spröde und in den anschließenden Zerkleinerungsschritten fallen unerwünscht große Mengen an Polymer-
Partikeln mit zu niedriger Partikelgröße („fines") an. Der Feststoffgehalt des Gels beträgt vor der Trocknung vorzugsweise von 25 und 90 Gew.-%, besonders bevorzugt von 35 bis 70 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 40 bis 60 Gew.-%. Wahlweise kann zur Trocknung aber auch ein Wirbelbetttrockner oder ein beheizter Pflugscharmi- scher verwendet werden.
Das getrocknete Polymergel wird hiernach gemahlen und klassiert, wobei zur Mahlung üblicherweise ein- oder mehrstufige Walzenstühle, bevorzugt zwei- oder dreistufige Walzenstühle, Stiftmühlen, Hammermühlen oder Schwingmühlen eingesetzt werden können.
Die mittlere Partikelgröße der als Produktfraktion abgetrennten Polymerpartikel beträgt vorzugsweise mindestens 200 μm, besonders bevorzugt von 250 bis 600 μm, ganz besonders von 300 bis 500 μm. Die mittlere Partikelgröße der Produktfraktion kann mittels der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen Testmethode Nr. WSP 220.2-05 "Partikel Size Distribution" ermittelt werden, wobei die Massenanteile der Siebfraktionen kumuliert aufgetragen werden und die mittlere Partikelgröße graphisch bestimmt wird. Die mittlere Partikelgröße ist hierbei der Wert der Maschenweite, der sich für kumulierte 50 Gew.-% ergibt.
Der Anteil an Partikeln mit einer Partikelgröße von mindestens 150 μm beträgt vorzugsweise mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt mindesten 95 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 98 Gew.-%.
Polymerpartikel mit zu niedriger Partikelgröße senken die Permeabilität (SFC). Daher sollte der Anteil zu kleiner Polymerpartikel („fines") niedrig sein.
Der Anteil an Partikeln mit einer Partikelgröße von höchstens 850 μm, beträgt vorzugsweise mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt mindesten 95 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 98 Gew.-%.
Polymerpartikel mit zu großer Partikelgröße senken die Anquellgeschwindigkeit. Daher sollte der Anteil zu großer Polymerpartikel ebenfalls niedrig sein.
Die Polymerpartikel können zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften nachvernetzt werden. Geeignete Nachvernetzer sind Verbindungen, die Gruppen enthalten, die mit mindestens zwei Carboxylatgruppen der Polymerpartikel kovalente Bindungen bilden können. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise polyfunktionelle Amine, polyfunktionelle Amidoamine, polyfunktionelle Epoxide, wie in EP 0 083 022 A2, EP 0 543 303 A1 und EP 0 937 736 A2 beschrieben, di- oder polyfunktionelle Alkohole, wie in DE 33 14 019 A1 , DE 35 23 617 A1 und EP 0 450 922 A2 beschrieben, oder ß-Hydroxyalkylamide, wie in DE 102 04 938 A1 und US 6,239,230 beschrieben.
Des weiteren sind in DE 40 20 780 C1 zyklische Karbonate, in DE 198 07 502 A1 2- Oxazolidon und dessen Derivate, wie 2-Hydroxyethyl-2-oxazolidon, in DE 198 07 992 C1 Bis- und Poly-2-oxazolidinone, in DE 198 54 573 A1 2-Oxotetrahydro-1 ,3-oxazin und dessen Derivate, in DE 198 54 574 A1 N-Acyl-2-Oxazolidone, in DE 102 04 937 A1 zyklische Harnstoffe, in DE 103 34 584 A1 bizyklische Amidacetale, in EP 1 199 327 A2 Oxetane und zyklische Harnstoffe und in WO 2003/031482 A1 Morpholin-2,3-dion und dessen Derivate als geeignete Nachvernetzer beschrieben.
Bevorzuge Nachvernetzer sind Ethylenkarbonat, Ethylenglykoldiglycidylether, Umsetzungsprodukte von Polyamiden mit Epichlorhydrin und Gemische aus Propylenglykol und 1 ,4-Butandiol.
Ganz besonders bevorzugte Nachvernetzer sind 2-Hydroxyethyloxazolidin-2-on, Oxa- zolidin-2-on und 1 ,3-Propandiol.
Weiterhin können auch Nachvernetzer eingesetzt werden, die zusätzliche polymeri- sierbare ethylenisch ungesättigte Gruppen enthalten, wie in DE 37 13 601 A1 beschrieben
Die Menge an Nachvernetzer beträgt vorzugsweise 0,001 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 1 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,05 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Polymerpartikel.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden vor, während oder nach der Nachvernetzung zusätzlich zu den Nachvernetzern polyvalente Kationen auf die Partikeloberfläche aufgebracht.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren polyvalenten Kationen sind bei- spielsweise zweiwertige Kationen, wie die Kationen von Zink, Magnesium, Kalzium, Eisen und Strontium, dreiwertige Kationen, wie die Kationen von Aluminium, Eisen, Chrom, Seltenerden und Mangan, vierwertige Kationen, wie die Kationen von Titan und Zirkonium. Als Gegenion sind Chlorid, Bromid, Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Nitrat, Phosphat, Hydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat und Carboxylat, wie Acetat und Lactat, möglich. Aluminiumsulfat und Aluminiumlaktat sind bevorzugt. Außer Metallsalzen können auch Polyamine als polyvalente Kationen eingesetzt werden.
Die Einsatzmenge an polyvalentem Kation beträgt beispielsweise 0,001 bis 1 ,5 Gew.- %, vorzugsweise 0,005 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,8 Gew.-%. jeweils bezogen auf die Polymerpartikel.
Die Nachvernetzung wird üblicherweise so durchgeführt, dass eine Lösung des Nach- vernetzers auf die getrockneten Polymerpartikel aufgesprüht wird. Im Anschluss an das Aufsprühen werden die mit Nachvernetzer beschichteten Polymerpartikel thermisch getrocknet, wobei die Nachvernetzungsreaktion sowohl vor als auch während der Trocknung stattfinden kann.
Das Aufsprühen einer Lösung des Nachvernetzers wird vorzugsweise in Mischern mit bewegten Mischwerkzeugen, wie Schneckenmischer, Scheibenmischer, Pflugscharmischer und Schaufelmischer, durchgeführt werden. Besonders bevorzugt sind Horizon- talmischer, wie Pflugscharmischer und Schaufelmischer, ganz besonders bevorzugt sind Vertikalmischer. Geeignete Mischer sind beispielsweise Lödige-Mischer, Be- pex-Mischer, Nauta-Mischer, Processall-Mischer und Schugi-Mischer. Es ist aber auch möglich die Nachvernetzerlösung in einem Wirbelbett aufzusprühen.
Die Nachvernetzer werden typischerweise als wässrige Lösung eingesetzt. Über den Gehalt an nichtwässrigem Lösungsmittel bzw. Gesamtlösungsmittelmenge kann die Eindringtiefe des Nachvernetzers in die Polymerpartikel eingestellt werden.
Wird ausschließlich Wasser als Lösungsmittel verwendet, so wird vorteilhaft ein Tensid zugesetzt. Dadurch wird das Benetzungsverhalten verbessert und die Verklumpungs- neigung vermindert. Vorzugsweise werden aber Lösungsmittelgemische eingesetzt, beispielsweise Isopropanol/Wasser, 1 ,3-Propandiol/Wasser und Propylengly- kol/Wasser, wobei das Mischungsmassenverhältnis vorzugsweise von 20:80 bis 40:60 beträgt.
Die thermische Trocknung wird vorzugsweise in Kontakttrocknern, besonders bevorzugt Schaufeltrocknern, ganz besonders bevorzugt Scheibentrocknern, durchgeführt. Geeignete Trockner sind beispielsweise Bepex-T rockner und Nara-T rockner. Überdies können auch Wirbelschichttrockner eingesetzt werden.
Die Trocknung kann im Mischer selbst erfolgen, durch Beheizung des Mantels oder Einblasen von Warmluft. Ebenso geeignet ist ein nachgeschalteter Trockner, wie beispielsweise ein Hordentrockner, ein Drehrohrofen oder eine beheizbare Schnecke. Besonders vorteilhaft wird in einem Wirbelschichttrockner gemischt und getrocknet.
Bevorzugte Trocknungstemperaturen liegen im Bereich 100 bis 2500C, bevorzugt 120 bis 2200C, besonders bevorzugt 130 bis 210°C, ganz besonders bevorzugt 150 bis 2000C. Die bevorzugte Verweilzeit bei dieser Temperatur im Reaktionsmischer oder Trockner beträgt vorzugsweise mindestens 10 Minuten, besonders bevorzugt mindes- tens 20 Minuten, ganz besonders bevorzugt mindestens 30 Minuten, und üblicherweise höchstens 60 Minuten.
Anschließend können die nachvernetzten Polymerpartikel erneut klassiert werden.
Die nachvernetzten Polymerpartikel können zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften beschichtet oder nachbefeuchtet werden. Geeignete Beschichtungen zur Verbesserung der Anquellgeschwindigkeit sowie der Permeabilität (SFC) sind beispielsweise anorganische inerte Substanzen, wie wasserunlösliche Metallsalze, organische Polymere, kationische Polymere sowie zwei- oder mehrwertige Metallkationen. Geeignete Beschichtungen zur Staubbindung sind beispielsweise Polyole. Geeignete Beschichtungen gegen die unerwünschte Verbackungsneigung der Polymerpartikel sind beispielsweise pyrogene Kieselsäure, wie Aerosil® 200, und Tenside, wie Span® 20.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wasserabsorbierenden Polymerpartikel weisen einen Feuchtegehalt von vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-%, be- sonders bevorzugt 0,2 bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.-%, auf, wobei der Wassergehalt gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen Testmethode Nr. WSP 230.2-05 "Moisture Content" bestimmt wird.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen nachvernetzten wasserabsorbierenden Polymerpartikel weisen eine Zentrifugenretentionskapazität (CRC) von typischerweise mindestens 20 g/g, vorzugsweise mindestens 22 g/g, bevorzugt mindestens 24 g/g, besonders bevorzugt mindestens 26 g/g, ganz besonders bevorzugt 30 bis 32 g/g, auf.
Beispiele
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
Durch kontinuierliches Mischen von Wasser, 50 gew.-%iger Natronlauge und Acrylsäu- re wurde Acrylsäure/Natriumacrylatlösung hergestellt, so dass der Neutralisationsgrad 72 mol-% betrug. Der Feststoffgehalt der Monomerlösung betrug 39 Gew.-%. Die Monomerlösung wurde nach dem Mischen der Komponenten durch einen Wärmetauscher kontinuierlich gekühlt.
Als mehrfach ethylenisch ungesättigter Vernetzer wird 3-fach ethoxiliert.es Glyzerintri- acrylat verwendet. Die Einsatzmenge betrug 1 ,1 kg pro t Monomerlösung.
Zur Initiierung der radikalischen Polymerisation wurden folgende Komponenten eingesetzt: Wasserstoffperoxid (1 kg (0,25 gew.-%ig) pro t Monomerlösung), Natriumpero-
xodisulfat (1 ,50 kg (30 gew.-%ig) pro t Monomerlösung), sowie Ascorbinsäure (15 kg (1 gew.-%ig) pro t Monomerlösung).
Der Durchsatz der Monomerlösung betrug 18 t/h.
Die einzelnen Komponenten werden kontinuierlich in einen Reaktor List Contikneter mit 6.3m3 Volumen (Fa. List, Arisdorf, Schweiz) eindosiert.
Zusätzlich wurden 900 kg/h abgetrenntes Unterkorn mit einer Partikelgröße kleiner 150 μm mittig in der Reaktor zudosiert.
Die Reaktionslösung hatte am Zulauf eine Temperatur von 300C. Der Reaktor wurde mit einer Drehzahl der Wellen von 38rpm betrieben. Die Verweilzeit der Reaktionsmischung im Reaktor betrug 15 Minuten.
Die Monomerlösung wurde mit 2,4 m3 Stickstoff/h inertisiert, wobei der Stickstoff zusammen mit der Monomerlösung in den Knetreaktor dosiert wurde. Zusätzlich wurden weitere 96 m3 Stickstoff/h direkt in den Knetreaktor dosiert. Dies entsprach insgesamt einem Inertgasvolumenstrom von 15,6 m3/h pro m3 Reaktorvolumen. Die Leistungsauf- nähme der Kneterwellen betrug 72% der maximalen Leistungsaufnahme.
Nach Polymerisation und Gelzerkleinerung wurde das wässrige Polymergel auf einen Umluftbandtrockner getrocknet. Die Verweilzeit auf dem Bandtrockner betrug 37 Minuten.
Das getrocknete Hydrogel wurde gemahlen und auf eine Partikelgröße von 150 bis 850 μm abgesiebt. Die getrockneten Polymerpartikel hatten eine Zentrifugenretentionska- pazität von 39 g/g.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Es wurde verfahren wie unter Beispiel 1. Es wurde nur noch die zur Inertisierung der Monomerlösung verwendete Stickstoffmenge eingesetzt. Der Inertgasvolumenstrom betrug demnach nur noch 0,38 m3/h pro m3 Reaktorvolumen. Die Leistungsaufnahme der Kneterwellen stieg auf 79% der maximalen Leistungsaufnahme. Der Versuch wurde abgebrochen.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Es wurde verfahren wie unter Beispiel 1. Die Einsatzmenge an 3-fach ethoxiliertes GIy- zerintriacrylat wurde auf 1 ,5 kg pro t Monomerlösung und die rückgeführte Menge an Unterkorn wurde auf 1.000 kg/h erhöht. Die Leistungsaufnahme der Kneterwellen betrug 72% der maximalen Leistungsaufnahme.
Die getrockneten Polymerpartikel hatten eine Zentrifugenretentionskapazität von 34,5 g/g-
Beispiel 4
Es wurde verfahren wie unter Beispiel 3. Es wurde nur noch die zur Inertisierung der Monomerlösung verwendete Stickstoffmenge eingesetzt. Der Inertgasvolumenstrom betrug demnach nur noch 0,38 m3/h pro m3 Reaktorvolumen. Die Leistungsaufnahme der Kneterwellen betrug weiterhin 72% der maximalen Leistungsaufnahme.
Der Vergleich von Beispiel 3 mit Beispiel 4 belegt, dass der Inertgasvolumenstrom bei Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit niedriger Zentrifugenretentionskapazität (CRC) keinen Einfluss auf die Leistungsaufnahme der Kneterwellen hat.