Feuerhemmender Abschluss
Die Erfindung bezieht sich speziell auf einen feuerhemmenden Abschluss in Form eines Vorhangs.
Man kennt bereits feuerhemmende Abschlüsse in der Form feuerhemmender Tore. Diese Tore enthalten in ihrem Kern und an ihren Kanten ein steifes Substrat, worauf ein feuerhemmender und bei Erhitzung schaumbildender Stoff an- gebracht ist. Derartige feuerhemmende Tore weisen den Nachteil auf, dass sie ein großes Gewicht haben, wodurch es notwendig ist, sie mit einem Motor für den Antrieb zu versehen. Ein anderer Nachteil ist, dass derartige Tore und Türen durch die Anwesenheit eines Motors, der diese Abschlüsse öffnet und schließt, ziemlich teuer sind.
Noch ein anderer Nachteil ist, dass derartige Türen ziemlich umfangreich in ihrem Volumen sind und deshalb nicht überall angewandt werden können. Noch ein anderer zusätzlicher Nachteil ist, dass man stets die Wände von der Öffnung oder von den Führungen des Tors ebenfalls mit einem thermisch expan- dierenden Material versehen muss. Bei den bekannten feuerhemmenden Toren besteht immer ein gewisser Spielraum zwischen der Mauer und dem Tor. Dadurch muss man zwischen den Wänden der abzuschließenden Öffnung immer ein Profil anbringen, worin ein thermisch expandierendes Material angebracht wird. Im Falle eines Brandes oder Erhitzung soll das Aufschäumen dieses Mate- rials dafür sorgen, dass der Raum zwischen der Mauer und dem Tor geschlossen wird.
Die gegenwärtige Erfindung hat das Ziel, für die oben genannten und weiteren Nachteile eine Lösung zu bieten. Die Erfindung löst das Problem durch einen
brandabwehrenden Abschluss in der Form eines Vorhangs, der zumindest zwei Lagen Stoff umfasst, die miteinander verbunden sind, um einen inneren Raum zu bilden, wobei der innere Raum teilweise mit thermisch expandierendem Material gefüllt ist. Der Abschluss ist in anderen Worten mindestens zweilagig auf- gebaut und umfasst zumindest zwei Lagen Stoff, die miteinander verbunden sind und so interne Kammern bilden.
Ein Vorteil ist, dass ein derartiger Abschluss flexibel und leicht ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist ebenfalls, dass kein Motor vorgesehen werden muss und dass ein derartiger Abschluss dadurch viel kostengünstiger ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein derartiger Abschluss sehr kompakt verwahrt und überall angewendet werden kann. Noch ein anderer Vorteil ist, dass ein derartiger Abschluss einfach herzustellen ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist noch, dass ein derartiger Abschluss durch die erhaltene Anschwellung des thermisch expandierenden Materials, sehr gute isolierende Eigenschaften besitzt.
Ein weiterer hinzukommender Vorteil ist, dass man kein extra Profil an den Wänden anbringen muss, angesichts dessen, dass der Vorhang im Falle eines Brandes in alle Richtungen ausfällt, also auch in die Brandrichtung, und so die gesamte Öffnung geschlossen wird.
Der Vorhang ist nach Belieben aufrollbar oder zusammenfaltbar, so dass er in einer kompakten Form oberhalb eines Tors oder anderen Öffnungen in einer Wand oder Mauer zum Abschluss der oben genannten Öffnung herabgelassen werden kann und so im Falle eines Brandes, eine Barriere gegen das Überschlagen des Feuers durch die genannte Öffnung gebildet wird.
In einem solchen Fall kann es vorteilhaft sein, dass der Vorhang sich beim Abrollen zwischen einem Wandabschnitt an der Oberseite von der Öffnung und mindestens einem Kabel, das sich horizontal und gleich weit mit diesem Wandabschnitt erstreckt, ausstreckt. Das Kabel ist in einem bestimmten Abstand von
dem Wandstück angebracht, wobei dieser Abstand kleiner ist als die Dicke des Vorhangs im expandierten Zustand.
Ein Vorteil hiervon ist, dass, wenn im Falle eines Brandes der Vorhang durch Erhitzung anschwillt, er durch das oben genannte Kabel straff an die Wand oberhalb der Öffnung gedrückt wird, wodurch eine sichere Abdichtung gebildet wird. Dadurch wird das Risiko der Ausbreitung des Feuers vermindert.
Günstig ist ein brandabwehrender Abschluss, bei dem die Höhe der Latten größer ist als der Abstand zwischen den Kammern. Günstig ist zudem, wenn die Kammern und die Latten einander überdecken. Auch ist vorteilhaft, wenn die Latten flexibel sind. Der brandabwehrende Abschluss kann zudem aufrollbar oder faltbar sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das thermisch expandierende Material in Schlaufen aufgenommen, wobei zumindest ein Teil der Schlaufen zum Lösen unter Wärmewirkung ausgebildet ist. Dabei kann eine der zumindest zwei Lagen Stoff als Träger dienen, auf dem die zweite Lage Stoff befestigt ist und so die Schlaufen bildet.
Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter thermisch expandierendem Material insbesondere intumeszierendes Material verstanden, das sich unter Hitzeeinwirkung aufbläht. Das thermisch expandierende Material ist damit insbesondere so beschaffen, dass es eine irreversible Volumenzunahme unter Hitzeeinwirkung zeigt. Beispiele hierfür sind Blähgraphit oder Blähglimmer.
Derartiges thermisch expandierendes bzw. intumeszierendes Material kann beispielsweise als Feststoffgranulat vorliegen. Alternativ oder additiv liegt das thermisch expandierende Material als Feststoff oder als Paste vor. Die Paste kann insbesondere auf eine dem inneren Raum zugewandte Innenseite des Stoffs aufgebracht sein.
Unter einer Schlaufe wird insbesondere jede durch ein Textil bzw. einen Stoff, insbesondere eine Lage Stoff, gebildete Struktur verstanden, die eine Kaverne bildet. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass eine Schlaufe durch einen seitlich vorgewölbten Bereich einer Stoffbahn gebildet ist. Es ist beispielsweise vielmehr auch möglich, dass eine Schlaufe durch ein schlauchförmiges Stück Stoff gebildet ist. Das schlauchförmige Stück Stoff kann dann an einer Lage Stoff befestigt sein.
Unter dem Merkmal, dass zumindest ein Teil der Schlaufen zum Lösen unter Wärmeeinwirkung ausgebildet ist, ist insbesondere zu verstehen, dass die von einem Brand ausgehende Wärme dazu führt, dass die Schlaufe sich in ihrer Gestalt so verändert, dass sie sich öffnet, sich mit einer anderen Schlaufe zu einer gemeinsamen Schlaufe verbindet oder ganz auflöst. Insbesondere wird unter dem Merkmal, dass die Schlaufen sich zum Teil unter Wärmeeinwirkung lösen, verstanden, dass eine Temperatur von mehr als 1400C dazu führt, dass die oben geschilderten Folgen eintreten.
Vorteilhaft hieran ist, dass in den Schlaufen vorhandenes, thermisch ex- pandierendes Material sich im Brandfall ausdehnt. Dann, wenn das Vorhandensein der Schlaufe eine weitere Ausdehnung des thermisch expandierenden Materials behindern würde, öffnet sich die Schlaufe, so dass dem thermisch expandierenden Material mehr Raum zur Verfügung steht. Vor dem thermischen Expandieren bildet das Material eine Wärmeschutzschicht gegen Brandhitze.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass das thermisch expandierende Material den von der Schlaufe umschlossenen Schlaufen-Innenraum vor der Wärmeeinwirkung nicht vollständig ausfüllt. Es ist aber auch möglich, dass das thermisch expandierende Material bereits vor Wärmeeinwirkung den Schlaufen- Innenraum im Wesentlichen vollständig ausfüllt. Unter Wärmeeinwirkung kann sich dann ein Teil der Schlaufen auflösen, so dass dem thermisch expandierenden Material zusätzlicher Raum für seine Expansion zur Verfügung steht.
Besonders bevorzugt ist der Teil der sich unter Wärmeeinwirkung lösenden Schlaufen zumindest teilweise so angeordnet, dass die Schlaufen sich mit sich nicht lösenden Schlaufen verbinden, so dass eine gemeinsame Schlaufe entsteht. Beispielsweise enthalten die sich nicht lösenden Schlaufen ebenfalls thermisch expandierendes Material, das ist aber notwendig. Dadurch, dass sich diese nicht lösenden Schlaufen im Brandfall unter Wärmeeinwirkung mit den sich lösenden Schlaufen verbinden, steht dem thermisch expandierenden Material hinreichend Raum für seine weitere Expansion zur Verfügung.
Günstig ist es, wenn die sich unter Wärmeeinwirkung lösenden Schlaufen mittels eines Nahmaterials hergestellt werden, das zumindest teilweise unter Wärmeeinwirkung nicht beständig ist. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass das Nahtmaterial bei einer Temperatur von oberhalb 1400C schmilzt, sich beispielsweise zersetzt oder seine fixierende Wirkung auf andere Weise verliert. Beispielsweise besteht das Nahtmaterial aus Polyester, der bei der vorgegebenen Temperatur schmilzt, so dass eine die Schlaufe haltende Naht sich auflöst.
Besonders günstig ist es, wenn sich unter Wärmeeinwirkung lösende Schlaufen und sich unter Wärmeeinwirkung nicht lösende Schlaufen in einem regelmäßigen Muster angeordnet sind. So ist es möglich, dass eine Stoffbahn in beispielsweise vertikal verlaufenden Nähten unter Schlaufenbildung an einer zweiten Stoffbahn befestigt ist. Dabei wechseln sich nicht zerstörbare Nähte mit einer, zwei, drei oder mehr zerstörbaren Nähten ab, die sich unter Wärme- einwirkung lösen. Der brandabwehrende Abschluss bzw. der brandabwehrende Vorhang ist dann vor seinem Einsatz relativ dünn. Sobald der Vorhang im Brandfall benutzt wird, bläht sich das thermisch expandierende Material auf und aus zwei, drei oder mehr einzelnen Schlaufen wird durch die sich unter Wärmeeinwirkung auflösenden Nähte eine große Schlaufe, die durch das sich ther- misch aufgehende Material im Wesentlichen vollständig ausgefüllt werden kann. Dadurch nimmt der Vorhang an Dicke zu und ein Wärmedurchtritt von
einer dem Brand zugewandten Seite des Vorhangs auf eine dem Brand abgewandte Seite des Vorhangs wird stark reduziert.
Bevorzugt ist zumindest eine Lage Stoff als Isolationslage ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Isolationslage so gewählt, dass bei einer Temperaturdifferenz zwischen einer in der Einsatzanordnung dem Brand zugewandten Brandseite und einer dem Brand abgewandten Seite über die Isolationslage eine größere Temperaturdifferenz abfällt als über das thermisch expandierende Material. So wird sichergestellt, dass sich Brandwärme im thermisch expandie- renden Material staut und das Expandieren des Materials fördert. Insbesondere ist der Wärmedurchgangskoeffizient der Isolationslage kleiner als der Wärmedurchgangskoeffizient des thermisch expandierenden Materials.
Günstig ist es, wenn die Isolationslage einen Vliesstoff umfasst. Vliesstoffe sind flexibel, leicht und haben trotzdem eine hohe Isolationswirkung. Es kann vorgesehen sein, dass die Schlaufen durch eine Lage Stoff gebildet sind, der an einem solchen Vliesstoff direkt oder über eine Zwischenlage befestigt ist. Es ergibt sich so ein gut rollbarer, dünner und trotzdem effektiver Vorhang.
Vorteilhaft ist zudem, wenn das intumeszierende Material endotherm wirksam ist. Dadurch wird Brandwärme absorbiert und vom Vorhang auf der dem Brand abgewandten Seite abgestrahlte Wärme vermindert.
Günstig ist es, wenn das thermisch expandierende Material zumindest teilweise in einem Docht aufgenommen ist. Unter einem Docht wird dabei ein längliches textiles Gebilde verstanden, das in sich so stabil ist, dass ein sporadisches Befestigen, beispielsweise im Abstand von jeweils einem halben Meter, dazu führt, dass der Vorhang unter 45° zur Horizontalen geneigt sein kann, ohne dass sich der Docht relativ zum Stoff signifikant verschiebt. Dadurch wird verhindert, dass ein Schief-Hängen des Vorhangs dessen brandabwehrende Wirkung mindert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der brandabwehrende Ab- schluss ein Vorhang, der in eine kompakte Lageanordnung, in der der Vorhang insbesondere gerollt oder gefaltet ist, und eine Einsatzanordnung, in der der Abschluss eine Öffnung gegen eine Brand schützt, bringbar ist. Die Schlaufen sind so angeordnet, dass von dem Brand ausgehende Wärmestrahlung nur durch das thermisch expandiere Material von der Brandseite auf die dem Brand abgewandte Seite des Vorhangs gelangen kann.
In anderen Worten kann das thermisch expandierende Material flächig über die volle Seite des Vorhangs verteilt sein. Das thermisch expandierende
Material absorbiert Wärme vom Brand und schützt damit Objekte auf der dem
Brand abgewandten Seite des Vorhangs. Dadurch, dass die Wärmestrahlung im Wesentlichen vollständig durch das thermisch expandierende Material treten muss, wird eine besonders hohe Isolationswirkung des Vorhangs erreicht. In wiederum anderen Worten sind die Schlaufen so angeordnet, dass vom Brand ausgehende Wärmestrahlung beim Durchtreten des Vorhangs im Wesentlichen vollständig von dem thermisch expandierenden Material absorbiert wird.
Es existiert also im Wesentlichen keine gerade Verbindungslinie von ei- nem Punkt auf der dem Brand zugewandten Brandseite des Vorhangs zu einem direkt gegenüberliegenden Punkt auf der dem Brand abgewandten Seite des Vorhangs, der nicht durch thermisch expandierendes Material verläuft. Es sei darauf hingewiesen, dass es nicht notwendig ist, dass diese Forderung im mathematischen Sinne zu 100 % erfüllt ist. So ist es ausreichend, wenn im We- sentlichen keine solchen Verbindungslinien existieren. Es ist aber beispielsweise tolerabel, wenn nur mindestens 85 bis 90 % der dem Brand zugewandten Fläche mit thermisch expandierendem Material hinterfüttert sind.
Um eine Flexibilität des Vorhangs zu erhöhen, kann das intumeszierende Material als pastöse Masse vorliegen, die alterungsbeständig ist, so dass die plastisch-elastischen Eigenschaften über eine Lebensdauer des Abschlusses, beispielsweise über fünf Jahre erhalten bleiben.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen gezeigten exemplarischen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 schematisch einen feuerhemmenden Abschluss im aufge- rollten Zustand gemäß der Erfindung, der für das Verschließen einer Toröffnung verwendet wird,
Figur 2 schematisch einen feuerhemmenden Abschluss im abgerollten Zustand gemäß der Erfindung,
Figur 3 im vergrößerten Maßstab einen Querschnitt nach Maßgabe von Linie Ill-Ill in Figur 1 , und
Figur 4 im vergrößerten Maßstab einen Querschnitt nach Maßgabe von Linie IV-IV in Figur 2.
Die Figuren 5a und 5b zeigen eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhangs, bei dem das thermisch expandierende Material in Schlaufen aufgenommen ist,
Figur 5 zeigt den Vorhang gemäß der Figuren 5a und 5b nach einem thermischen Expandieren des Materials aufgrund einer Wärmeeinwirkung, die
Figuren 6a und 6b zeigen eine weitere alternative Ausführungsform eines erfin- dungsgemäßen Vorhangs und die
Figuren 7 und 8 stellen weitere alternative Ausführungsformen erfindungsgemäßer Vorhänge dar.
In Figur 1 wird schematisch eine feuerhemmende Vorrichtung gemäß der Erfindung wiedergegeben. Der feuerhemmende Abschluss 1 ist in diesem Fall für das Verschließen einer Toröffnung 2 vorgesehen, wobei der Abschluss 1 ein
Vorhang 3 ist, der oben an einer Wand 4 angebracht ist, die wiederum die erwähnte Toröffnung 2 an der Oberseite begrenzt. An den Seitenkanten der Öffnung 2 sind Führungen 6 angebracht, woran der Vorhang im Falle eines Brandes entlang gleiten kann.
Es ist deutlich, dass der oben genannte Vorhang 3 für genauso einen Typ von Öffnung 2 oder Durchgang in einer Wand 4 oder einem Gebäude verwendet werden kann.
Der Vorhang 3 hat eine Breite, die mindestens gleich der Breite des abzuschließenden Durchgangs 2 ist, und eine Länge, in der er aufgerollt oder zusammengefaltet wird. Auf diese Weise kann der Vorhang 3 kompakt oberhalb der zu verschließenden Öffnung 2 aufbewahrt werden.
Der Vorhang 3 umfasst zwei Lagen Stoff 7, 8, die aus feuerbeständigem Material gefertigt sind.
Eine derartige Lage eines Vorhangs 3 kann zum Beispiel aus einem Glasfasertuch gefertigt sein, das eine Temperatur von mindestens 5000C widerstehen kann, je nach Belieben verwendet man ein Glasfasertuch, welches selbst Temperaturen von 6000C standhalten kann.
Die zwei Lagen Stoff 7, 8 des Vorhangs 3 sind mit einander verbunden, so dass interne Kammern 9 gebildet werden, sowie in Figur 2 wiedergegeben ist. Diese internen Kammern 9 formen Abteile oder Tunnel 10. Vorzugsweise werden die internen Kammern 9 als Tunnel 10 ausgeführt, die sich in die Brandrichtung ausstrecken.
Diese Tunnel 10 werden durch Stoffstreifen 11 geformt, die zwischen den zwei Stofflagen 7, 8 angebracht werden und die mit den beiden Lagen 7, 8 durch Klebstoff oder dergleichen verbunden sind und auf diese Weise Trennwände 12 bilden, die die Tunnel 10 voneinander trennen.
Diese Streifen 11 können aus demselben Material gefertigt werden wie die Stofflagen 7, 8, zwischen denen sie Verbindungen bilden. Sie können aber auch aus einem anderen feuerbeständigen Material gefertigt werden.
Die Tunnel 10 werden teilweise mit einem thermisch expandierenden Materia! 13 gefüllt, so dass sie zunächst lediglich teilweise gefüllt sind und im Falle eines Brandes oder Erhitzung die Ausbreitung des expandierenden Materials ermöglicht wird. Diese Tunnel sorgen dafür, dass das thermisch expandierende Material am richtigen Platz verbleibt und der Vorhang zusammen gehalten wird.
In der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2 ist das expandierende Material 13 wie Latten 14 angebracht, die beispielsweise längs der Seitenränder 15 des Vorhangs in die Tunnel 10 geschoben werden können und die sich hauptsächlich in Richtung der Fläche des Vorhangs 3 ausstrecken, wobei sie sich, mit anderen Worten, zwischen die Trennwände 12 des Vorhangs 3 ausstrecken. Diese Latten 14 können aus einem steifen Material gefertigt sein, um dem Vorhang 3 eine größere Steifigkeit zu geben gegen Krümmung, oder können aus einem flexiblen Material gefertigt sein, wobei in diesem Fall beispiels- weise die Latten 14 aus einem Gemisch von Grafit und Latex gefertigt sind.
Je nach Vorzügen ist die Höhe dieser Latten 14 größer als der Abstand zwischen den Trennwänden 12 im Vorhang 3, wodurch die Latten 14 und die Trennwände 12 sich überlappen und der Vorhang 3 im aufgerollten Zustand weniger dick ist und deshalb das Ganze auch kompakter verstaut werden kann.
Der Vorgang ist Teil einer feuerhemmenden Einrichtung 16, die zudem mit mindestens einem, in diesem Fall, zwei Kabeln 17, versehen ist. Die Kabel 17, die horizontal und in der Weite der Breite des Wandstückes 4 entsprechen, erstre- cken sich in einem bestimmten Abstand zur Wand, wobei dieser Abstand kleiner ist als die Dicke des Vorhangs 3 im expandiertem Zustand.
Die Arbeitsweise dieses feuerhemmenden Abschlusses ist aus Figur 1 ersichtlich und funktioniert wie folgt. Unter normalen Umständen, mit anderen Worten, wenn es nicht brennt, sollte, ist der Vorhang 3 an der Oberseite 5 der Öffnung 2 aufgerollt.
Wenn aber irgendwie ein Feuer entdeckt wird, wird der Vorhang 3 über die Toröffnung 2 ausgerollt, wobei diese Bewegung des Vorhangs 3 durch die Führungen 6 geleitet wird. Das Abrollen kann entweder automatisch ausgelöst werden, beispielsweise durch Aktivieren eines Rauchmelders, oder es wird manuell ausgeführt.
Durch den Brand sind der Vorhang und das expandierende Material 13, das darin verarbeitet ist, einer Temperaturerhöhung ausgesetzt, wodurch das expandierende Material 13, abhängig von der Art des Materials, ab einer bestimm- ten Temperatur anschwillt.
Durch die Ausbreitung werden die Tunnel 10 teilweise oder vollständig mit dem expandierenden Material 13 gefüllt, wobei das Material 13 sich sowohl in der Dicke des Vorhangs 3 ausdehnt, als auch in der Höhe, wodurch ein luftdichter und hitzebeständiger Abschluss entsteht, der die Ausbreitung von Flammen und heißen Gasen verhindern soll und der ebenfalls verhindern soll, dass ein Luftstrom entsteht, der den Brandherd anschüren könnte.
Dadurch, dass der Vorhang 3 vor Ort von dem Kabel 17 an die Oberseite 5 der Öffnung 2 gleichermaßen anschwillt, soll der Vorhang 3 sich zwischen das Kabel 17 und der Wand 4, die die Toröffnung 2 an der Oberseite 5 verschließt, festklemmen Dadurch wird an dieser Stelle jedes Überschlagen von Flammen und Gasen verhindert.
In einer alternativen Ausführungsform kann man den Vorhang 3 an der Unterseite zusätzlich mit Klappen versehen, die vermeiden, dass warme Gase auch an der Unterseite des Durchgangs 2 durchströmen können.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform können die Tunnel 10, an Stelle von den erwähnten Latten 14, beispielsweise mit einer Reihe von Säcken versehen sein, die mit dem expandierenden Material 13 gefüllt und die in der Längsrichtung mit einander verbunden sind und Schlangen oder Reihen von „Würsten" bilden, die einfach in die Tunnel 10 geschoben werden können. Diese Säcke können beispielsweise mit Grafitkömem gefüllt sein, welche bereits ab ungefähr 1400C wirksam sind und sich aufblähen.
In diesem Fall können eventuell zusätzliche Verstärkungslatten in den Tunneln 10 angebracht werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann man die Tunnel 10 teils mit einem oder mehreren Natriumsilikaten auffüllen, dann aber nicht in Kombination mit Graphit. Diese Natriumsilikate sind bereits ab 90-1000C wirksam und blähen sich auf.
In einer alternativen Ausführungsform kann man die Streifen 11 , die die Trennwände 12 bilden, aus einem anderen feuerbeständigen Material fertigen als die zwei Lagen Stoff 7, 8 des Vorhangs 3.
Figur 5a zeigt eine alternative Ausführungsform eines Vorhangs 3 mit der ersten Lage Stoff 7 und der planparallel dazu verlaufenden Lage Stoff 8. Zwischen beiden Lagen Stoff 7, 8 aneinander angrenzend sind Schlaufen 18.1 , 18.2, ... aus einem Kammertextil 19 gebildet. Dazu ist das Kammertextil 19 in Nähten 20.1 , 20.2, ... so vernäht, dass sich die Schlaufen 18 bilden. Bezugszeichen ohne Zählsuffix bezeichnen im Folgenden das Objekt jeweils als solches. Beispielsweise wird die Schlaufe 18.1 durch die Nähte 20.1 und 20.2 begrenzt. Die Nähte 20 sind aus Nahtmaterial hergestellt, das unter Wärmeeinwir- kung nicht beständig ist. Im vorliegenden Fall sind die Nähte 20 mittels Polyesterfäden hergestellt, die oberhalb einer Temperatur von T =140°C aufschmelzen und ihre Festigkeit einbüßen.
Die Schlaufen 18 schließen einen Schlaufeninnenraum ein, der zu mehr als 80 % mit dem thermisch expandierenden Material 13 gefüllt ist. Zwischen der ersten Lage Stoff 7 und der zweiten Lage Stoff 8 ist der Stoffstreifen 11 an- geordnet, der mit wärmebeständigem Nahtmaterial an den Lagen 7 und 8 befestigt ist. Der Vorhang 3 weist eine Mehrzahl an Stoffstreifen 11.1 , 11.2, ... , auf, wobei zwischen jeweils zwei Stoffstreifen eine Vielzahl an Schlaufen 18 angeordnet ist.
Figur 5b zeigt den Vorhang gemäß Figur 5a in einem Querschnitt. Es ist zu erkennen, dass eine Dicke D des Vorhangs 3 einen Bruchteil, beispielsweise weniger als die Hälfte, einer Breite der Stoffstreifen 11 beträgt.
Figur 5c zeigt den Vorhang 3 gemäß der Figuren 5a und 5b nach einer Wärmeeinwirkung, wobei die Temperatur beispielsweise oberhalb von T =200°C gelegen hat. Es ist zu erkennen, dass das thermisch expandierende Material 13 sich deutlich aufgebläht hat. Die Nähte 20 (vgl. Figur 5b) haben sich aufgrund der Wärmeeinwirkung aufgelöst, so dass das Kammertextil 19 eine große Schlaufe 21 bildet, die mit aufgeblähtem Material 13 gefüllt ist. Durch die Volumenzunahme des Materials 13 sind die Stoffstreifen 11 gespannt, wohingegen die in den in Figuren 5a und 5b gezeigten Lageanordnungen zwischen den Lagen 7 und 8 durchhängen. Die Dicke D des Vorhangs hat sich mehr als verdoppelt.
Die Figuren 5a, 5b und 5c zeigen, dass alle Verbindungslinien L zwischen einem ersten Punkt P1 auf einer dem Brand zugewandten Brandseite 22 und einem gegenüberliegenden Punkt P2 auf einer brandabgewandten Seite 23 durch thermisch expandierendes Material 13 verläuft. Von einem Brand auf der Brandseite 22 ausgehende Wärmestrahlung kann daher nur durch das ther- misch expandierende Material 13 auf die dem Brand abgewandte Seite 23 des Vorhangs 3 gelangen. Das hat den Vorteil, dass der Vorhang 3 eine besonders hohe thermische Isolationswirkung hat.
Figur 6a zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhangs 3. In der dort gezeigten Ausführungsform sind zwischen der Lage Stoff 7 und der Lage Stoff 8 die Schlaufen 18.1 , 18.2, ..., angeordnet. Dabei sind wärmebeständige Nähte 24.1 , 24.2, 24.3 aus wärmebeständigem Nahtmaterial gefertigt, wohingegen Nähte 25.1 , 25.2, 25.3 und 25.4, die zwischen den beiden wärmebeständigen Nähten 24.1 und 24.2 angeordnet sind, aus Nahtmaterial gefertigt, das unter Wärmeeinwirkung nicht beständig ist. Dadurch lösen sich die Schlaufen 18.3., 18.5, 28.7, 18.9 und 18.11 unter Wärmeeinwirkung oberhalb einer vorgegebenen Auslösetemperatur und verbinden sich miteinander, so dass eine gemeinsame Schlaufe 26 (Figur 6b) entsteht, die das dann expandierte Material 13 aufnimmt.
Auf der Lage 7 ist im vorliegenden Fall um einen halben Radius versetzt die gleiche Schlaufenstruktur wie an der Lage 8 angebracht, so dass die Ausbuchtungen der Schlaufen einer Lage in die Einschnürungen der Laufe der anderen Lage greifen und sich ein besonders dünner Vorhang 3 ergibt.
Nach Wärmeeinwirkung hat sich die Zahl der Schlaufen auf einen Bruch- teil der ursprünglich vorhandenen Schlaufen verringert, beispielsweise auf ein Viertel oder ein Fünftel.
In der Ausführungsform gemäß den Figuren 6a und 6b sind zwischen zwei wärmebeständigen Nähten 24 aus wärmebeständigem Nahtmaterial vier wär- mebeständige Nähte aus nicht wärmebeständigem Nahtmaterial angeordnet. Es ist aber auch möglich, dass 1 , 2, 3, 5 oder mehr Nähte aus unter Wärmeeinwirkung nicht beständigem Nahtmaterial zwischen zwei unter Wärmeeinwirkung beständigen Nähten angeordnet sind.
Figur 6a zeigt zudem, dass jede Verbindungslinie L zwischen einem ersten Punkt Pi auf der Brandseite des Vorhangs und einem Punkt P2 auf der dem Brand abgewandten Seite 23 des Vorhangs stets durch thermisch expandie-
rendes Material 13 verläuft. Die Schlaufen 18 verlaufen im Wesentlichen horizontal, so dass das Material nicht absackt und der Vorhang 3 leicht aufwickelbar ist.
Figur 7 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhangs 3, der sechs Lagen Stoff 7, 8, 27, 28, 29, 30 umfasst. Die erste Lage 7 ist so an der zweiten Lage 8 befestigt, dass sich die Schlaufen 18 bilden. Die Lage 8 ist als Isolationslage ausgebildet und besteht aus einem Vliesstoff. Zum Stabilisieren ist an die Lage 8 die Lage 27 angebracht. Die La- gen 28, 29 und 30 sind gegengleich zu den Lagen 7, 8 und 27 aufgebaut. Die Schlaufen, die die Lage 7 an der Lage 8 bildet, sind gegenüber den Schlaufen, die die Lage 28 an der Lage 29 bildet, so versetzt, dass Ausbuchtungen jeweils in zugehörige Einschnürungen auf der gegenüber liegenden Seite greifen.
Figur 8 zeigt eine besonders einfache Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhangs 3, bei dem die erste Lage Stoff 7 mit der zweiten Lage Stoff 8 verbunden ist, um innere Räume in Form der Schlaufen 18.1 , 18.2, ... zu bilden. In den Schlaufen 18 ist das thermisch expandierende Material 13 angeordnet.