Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste, insbesondere Kantenleiste, mit unterschiedlichen Dekorelementen.
Insbesondere bei hochwertigen Möbeln prägen Elemente aus Metall und Holz das Erscheinungsbild. Bei hochwertigen Küchen sind dies beispielsweise Elektrogeräte in Edelstahloptik und Korpusteile aus Holz oder mit Holzdekor. Profilleisten dienen insbesondere dazu, die freiliegenden Kanten eines derartigen Möbelstücks zu verkleiden. Um dem Möbelstück ein optisch und ästhetisch hochwertiges Erscheinungsbild zu verleihen, wird an die Profilleiste die Anforderung gestellt, möglichst mit den unterschiedlichen Elementen optisch zu harmonieren.
Aus dem Stand der Technik sind für diese Anwendung Profilleisten aus dem Materialmix Aluminium und Furnierholz bekannt. Eine derartige Profilleiste ist in Fig. 1 dargestellt. In herkömmlicher Weise werden derartige Profilleisten in einem komplizierten Verfahren gefertigt, indem zunächst plattenförmige Schichten aus Aluminium und Furnierholz miteinander verklebt werden. Anschließend wird diese geschichtete Platte in Streifen aufgeschnitten. Zur besseren Verarbeitung und Fixierung können auf die Rückseite der Kanten noch ein oder zwei Stege geklebt werden.
Dieser Stand der Technik hat den Nachteil, dass bei der Fertigung bereits ein erheblicher Säyeabfaii aπfäiit. Die so produzierten KanienDanαer sind auf ürunα des Aluminiums und des Holzanteils sehr steif und können nicht gerollt werden. Gerundete Profilleisten sind nach dem herkömmlichen Herstellungsverfahren theoretisch mit zwar großem Verschnitt herstellbar, erweisen sich in der Praxis jedoch als nicht wirtschaftlich. Auch eine maschinelle Verarbeitung ist nur sehr eingeschränkt möglich. Die Oberflächen dieser Profilleisten müssen geschliffen und kalibriert werden.
Darüber hinaus ist in der Regel eine Versiegelung der Oberfläche erforderlich, damit eine ausreichende Feuchtigkeitsbeständigkeit gegeben ist. In der Summe ist die Herstellung der aus dem Stand der Technik bekannten Profilleiste sehr aufwendig und teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu lösen und eine Profilleiste mit unterschiedlichen Dekorelementen auf kostengünstige Weise herzustellen, die insbesondere leichter verarbeitbar ist und eine höhere chemische Beständigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie Kratzfestigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste, insbesondere Kantenleiste bereit, mit den Schritten: Erzeugen eines Kunststoffprofils als Leistenkern, Auftragen eines Dekorgrundes auf eine obere Seite des Leistenkerns, Auftragen einer Dekorveredelung auf den Dekorgrund, so dass die Dekorveredelung den Dekorgrund abschnittsweise verdeckt und mit dem Dekorgrund zumindest einen Teil des Dekors der Profilleiste bildet, wobei als Dekorgrund eine Folie aufgetragen wird. Hinterlegt durch die Kunststoffleiste weist die Folie die Optik eines massiven Körpers auf, was einen qualitativ hochwertigen Eindruck beim Betrachter erzeugt. Die Folie wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von einer Dekorveredelung abschnittsweise verdeckt, wobei als Dekorveredelung beispielsweise eine Farbschicht oder Dekorpartikel aufgetragen werden können, welche den Grundfarbton eines gewünschten Furnierholzes aufgreifen. Durch die abschnittsweise Verdeckung des Dekorgrundes mit der Dekorveredelung wird ein räumlicher Effekt erzeugt, welcher beim Betrachter einen hochwertigen Eindruck entstehen lässt. Der Leistenkern aus Kunststoff verleiht der Profilleiste flexible Eigenschaften und ist gleichzeitig kostengünstig in einer Vielzahl von Formen herstellbar. Das erfindungsgemäße Verfahren ist kontinuierlich umsetzbar. Auch gerundete Profilleisten können auf diese Weise einfach hergestellt werden, ohne dass eine aufwendige Verarbeitung nötig ist. Die als Dekorgrund verwendete Folie ist kostengünstig herstellbar, flexibel und einfach mit dem Leistenkern verbindbar, so dass eine flexible Profilleiste mit unterschiedlichen Dekcrelerncntan auf besonders einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden kann. Insbesondere ermöglicht die Erfindung die Einbindung unterschiedlicher Materialien in die Profilleiste, welche den hohen Anforderungen an die Optik hochwertiger Qualitätsprodukte gerecht werden kann. Die erfindungsgemäß hergestellte Profilleiste ist leicht und flexibel, und ist daher leicht transportierbar und sowie besonders gut lagerfähig.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Dekorgrund eine Metallfolie aufgetragen. Hinterlegt durch die Kunststoffleiste weist die Metallfolie die Optik eines massiven Metallkörpers auf, was einen qualitativ besonders hochwertigen Eindruck beim Betrachter erzeugt. Die Profilleiste ist dennoch hinreichend flexibel. Durch die abschnittsweise Verdeckung des Dekorgrundes mit der Dekorveredelung wird ein räumlicher Effekt erzeugt, welcher beim Betrachter einen ähnlichen optischen und ästhetischen Eindruck hinterlässt, wie bei der herkömmlichen Profilleiste mit abwechselnden Schichten aus Metall und Holz.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Dekorgrund eine Aluminiumfolie aufgetragen. Die Aluminiumfolie ist besonders kostengünstig verfügbar und leicht verarbeitbar.
Es erweist sich als hilfreich, wenn nach dem Auftragen des Dekorgrunds und der Dekorveredelung eine Fixierungsschicht zum Fixieren des Dekors aufgetragen wird. Dadurch wird die Oberfläche der Profilleiste insbesondere kratzfest versiegelt, und die Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie die chemische Beständigkeit des Dekors wird zusätzlich verbessert.
Dazu erweist es sich als besonders hilfreich, wenn als Fixierungsschicht ein Klarlack aufgetragen wird. Der Klarlack ist auf einfache Weise ohne Beeinträchtigung des Dekors, beispielsweise durch Sprühapplikation oder im Rollverfahren auftragbar.
Als besonders hilfreich erweist es sich, wenn als Fixierungsschicht ein UV-härtbarer Klarlack aufgetragen wird. Durch Verkürzung der Aushärtungszeit für die Fixierungsschicht kann das Herstellungsverfahren verkürzt werden.
Um der Profilleiste eine räumliche Struktur bzw. eine besonders ansprechende Haptik zu verleihen, erweist es sich als hilfreich, wenn die Profilipiste nachträglich geprägt oder ye- glättet wird.
Um die Verbindung des Leistenkerns mit dem Dekorgrunds zu verbessern, erweist es seh als hilfreich, wenn zwischen dem Leistenkern und dem Dekorgrund ein Schmelzkleber aufgetragen wird.
Um die Haftung des Schmelzklebers auf dem Leistenkern zu verbessern, erweist es sich als hilfreich, wenn auf eine mit dem Dekorgrund zu verbindende Fläche eine Primerung aufgetragen wird.
Zur Verbesserung der Haftung der Dekorveredelung auf dem Dekorgrund erweist es sich als hilfreich, wenn zwischen der Dekorveredelung und dem Dekorgrund ein Haft-mittel aufgetragen wird.
Um die Anbringung der Profilleiste auf einem spezifischen Untergrund, z.B. einer Möbelkante zu erleichtern, erweist es sich als hilfreich, wenn auf die Unterseite des Leistenkerns ein Haftvermittler aufgetragen wird.
Die Anbringung der Dekorveredelung auf dem Dekorgrund erweist sich als besonders einfach, wenn als Dekorveredelung eine Farbbeschichtung aufgetragen wird.
Zur Auftragung einer Farbbeschichtung als Dekorveredelung sind die Verfahren des FIe- xodrucks sowie das direkte als auch das indirekte Tiefdruckverfahren besonders geeignet, da sie sich ideal in ein kontinuierliches, maschinelles Herstellungsverfahren integrieren lassen. Aber auch andere Druckverfahren, wie z. B. der Digitaldruck, sind geeignet.
Das optische und ästhetische Erscheinungsbild der Profilleiste kann weiter verbessert werden, wenn als Leistenkern ein Kunststoffprofil in der Grundfarbe des Dekorgrunds oder der Dekorveredelung erzeugt wird. So kann ein in optischer Hinsicht besonders harmonischer Übergang zwischen dem Leistenkern und dem Dekorgrund bzw. der Dekorveredelung bewerkstelligt werden.
Das optische Erscheinungsbild der aus dem Stand der Technik bekannten Profilleiste mit abwechselnden Schichten aus Aluminium und Furnierhnb läset sich a'jf besondere einfache und kostengünstige Weise nachbilden, indem als Dekorveredelung zumindest eine streifenförmige Farbschicht in Längsrichtung der Profilleiste aufgetragen wird. Vorzugsweise verlaufen streifenförmige Farbschichten parallel zueinander, sind gleichmäßig voneinander beabstandet und weisen im Wesentlichen identische Breiten auf.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Profilleiste. Die zuvor im Hinblick auf die Verfahrensmerkmale erwähnten Vorteile verstehen sich im Hinblick auf die entsprechenden Erzeugnismerkmale analog.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 zeigt eine Profilleiste gemäß dem Stand der Technik mit abwechselnden
Schichten aus Aluminium und Furnierholz, wobei zwei Stege zur Fixierung der Profilleiste auf deren Rückseite aufgeklebt sind.
Figur 2 zeigt die erfindungsgemäß hergestellte Profilleiste im Querschnitt zur Darstellung des Schichtaufbaus in einem zum Zweck der besseren Darstellung gewählten Maßstab.
Figur 3 zeigt den Ablauf des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens in schemati- scher Darstellung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden positionsangebende Begriffe, wie beispielsweise „oben", „unten", „Oberseite", „Unterseite", etc. verwendet, die sich auf den bestimmungsgemäßen Einbauzustand der Profilleiste beziehen. Die Profilleiste ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch dafür vorgesehen, mit der Unterseite bei Bezugszeichen 2 auf einem Untergrund befestigt zu werden, so dass die Oberseite bei Bezugszeichen 8 die Sichtseite der Profilleiste bildet.
Bezug nehmend auf Fig. 2 wird die erfindungsgemäße bzw. erfindungsgemäß hergestellte Profiüeiste ausführlich beschriebe-. Dia QüerschnittsänsiciVi uci Fiy. 2 dient aiiein der symbolischen Darstellung des Schichtaufbaus der Profilleiste. Die Darstellung der Fig. 2 ist nicht maßstabsgetreu und nicht bindend. In der Realität weist die erfindungsgemäß hergestellte Profilleiste eine Dicke von vorzugsweise ca. 0, bis 4 mm (Millimeter), bevorzugt 1 ,5 mm auf. Die Breite der erfindungsgemäß hergestellten Profilleiste kann je nach Anwendungszweck variieren und beträgt vorzugsweise zwischen 10 und 70 mm.
Eine Kunststoffleiste bildet den Leistenkern 1 der Profilleiste. Vorzugsweise wird für den Leistenkern 1 ein Kunststoff ausgewählt, der sich unter dem Einfluss von Wärme plastisch verformen lässt, d.h. ein Thermoplast. Besonders geeignete Kunststoffe sind Polypropylen (PP) und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS). Der Leistenkern 1 kann ein beliebiges Dekor aufweisen. So kann der Leistenkern 1 beispielsweise transparent sein oder in einem beliebigen Farbton eingefärbt werden und/oder eingelagerte Dekorpartikel aufweisen. Vorzugsweise wird der Leistenkern 1 in einem Farbton eingefärbt, so dass die Grundfarbe des Leistenkerns 1 im Wesentlichen dem Grundfarbton des später beschriebenen Dekorgrunds 5 oder der später beschriebenen Dekorveredelung 7 entspricht. Der Grundfarbton des Dekorgrunds 5 oder der Dekorveredelung 7 ist beispielsweise ein gewünschter Holzton oder ein metallischer Farbton.
An der Unterseite der Profilleiste befindet sich unterhalb des Leistenkerns 1 ein Haftvermittler 2 zur Vorbereitung der Verklebung der Profilleiste auf einem ausgewählten Untergrund. Geeignete Haftvermittler und Verfahren zur Vorbereitung der Verklebung der Profilleiste sind beispielsweise aus der DE 38 29 675 A1 bekannt. Der Haftvermittler 2 kann auch weggelassen werden.
Oberhalb des Leistenkerns befindet sich eine Primerschicht 3, um die Haftung eines Klebstoffsystems auf dem thermoplastischen Leistenkern 1 zu verbessern. Die Primerung 3 kann auch weggelassen werden.
Oberhalb der Primerschicht 3 befindet sich eine Schicht eines Klebstoffsystems 4, beispielsweise eines PU-, EVA-, PO- Schmelzklebers, um den Dekorgrund 4 mit dem Leistenkern 1 fest und dauerhaft zu verbinden.
Der Dekorgrund 5 im Sinne der Erfindung ist eine beliebige Folie, vorzugsweise eine Metallfolie und besonders bsverrjgt eine Λ!ι_ιTιirιiumfü!ie in Dcrvuiquciiiiäi, rnii einer Dιcκe von 30 bis 400 μm, vorzugsweise 100 μm. Als Dekorgrund 5 im Sinne der Erfindung kann beispielsweise auch eine Goldfolie o. dgl. verwendet werden. Der Dekorgrund 5 deckt die darunter liegenden Schichten des Klebstoffsystems 4, der Primerung 3, des Leistenkerns 1 und des Haftvermittlers 2 vorzugsweise vollständig ab, so dass diese bei der Betrachtung von der Sichtseite aus nicht sichtbar sind. Der Dekorgrund 5 bildet einen Teil des Dekors der Profilleiste, das im bestimmungsgemäßen Einbauzustand der Profilleiste von der Sichtseite aus sichtbar ist, und weist eine im Wesentlichen ebene und glatte Oberfläche auf.
Hinterlegt durch den Leistenkern 1 aus Kunststoff vermittelt die Folie als Dekorgrund 5 einem Betrachter, bei der Betrachtung von der Sichtseite aus, den optisch und ästhetisch hochwertigen Eindruck eines massiven Körpers.
Auf der Oberseite des Dekorgrundes 5 ist eine dünne, vorzugsweise transparente Schicht eines Haftmittels 6 aufgetragen, um die Haftung der Dekorveredelung 7 auf dem Dekorgrund 5 bei Bedarf zu verbessern. Das Haftmittel 6 im Sinne der Erfindung ist ein Haftlack, der als solcher im Allgemeinen als bekannt angenommen wird. Die Haftlackschicht 6 kann auch weggelassen werden.
Als Dekorveredelung 7 im Sinne der Erfindung sind beliebige Dekorgestaltungen denkbar, beispielsweise aufgetragene Farbschichten, aufgetragene Dekorpartikel, Folien oder dergleichen. Die Dekorveredelung 7 verdeckt bestimmte Abschnitte des darunter liegenden Dekorgrundes 5, die von der Sichtseite der Profilleiste aus somit nicht sichtbar sind. Vorzugsweise weist die Dekorveredelung 7 ein Farbdekor in einer Farbe auf, die beispielsweise dem gewünschten Grundfarbton eines Furnierholzes entspricht. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Dekorveredelung 7 so eingefärbt, dass bei Verwendung der Profilleiste in einer hochwertigen Küche, Farbelemente der Küchenfront bzw. der Küchen- korpusteile aufgegriffen werden. Die Farbelemente von Elektrogeräten mit Edelstahlverblendung werden im Dekorgrund 5 bzw. in der als Dekorgrund 5 dienenden Folie aufgegriffen. Dabei ist die Dekorveredelung 7 eine streifenförmige Farbbeschichtung, deren Streifen in Längsrichtung der Profilleiste (d.h. in der Darstellung der Fig. 2 senkrecht zur Blattebene) parallel zueinander verlaufen und im Wesentlichen gleichmäßig breit sind, sowie im Wesentlichen gleichmäßig voneinander beabstandet sind. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Dekorveredelung 7 als Farbbeschichtung in Form von Streifen, Rauten oder ähnlichen Mustern rechtwinklig zur Längsrichtung der Profilleiste, also quer angeordnet sind. Die Grundfarbe der streifenförmigen Farbbeschichtung entspricht einem gcvüriscriteπ ! loizton, so cia»a die Fiuiϊiieisie in opυscner Hinsicnt sowohl mit den Elementen in Metalloptik als auch mit den Elementen in Holzoptik harmoniert. Gemeinsam bilden die Dekorveredelung 7 und die von der Dekorveredelung 7 nicht verdeckten Abschnitte des Dekorgrunds 5 zumindest einen Teil des sichtbaren Dekors der Profilleiste. Vorzugsweise beträgt die Dicke der auf den Dekorgrund 5 aufgetragenen Dekorveredelung 7 weniger als 250 μm, so dass die Flexibilität der Profilleiste nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird.
Trotz der geringen Dicke steht die Dekorveredelung 7 aus der Ebene des Dekorgrundes 5 hervor und erzeugt beim Betrachter einen räumlichen Eindruck, so dass die Dekorveredelung 7 und der Dekorgrund 5 als unterschiedliche Schichten wahrnehmbar sind. Ein derartiger optischer Eindruck ist bei einer vollflächigen Bedruckung der Profilleiste nicht gegeben.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Dekorveredelung 7 und die von der Dekorveredelung 7 nicht verdeckten und somit sichtbaren Abschnitte des Dekorgrunds 5 von einer transparenten Fixierungsschicht 8 aus einem UV-härtenden Klarlack überzogen. Die Dicke der Fixierungsschicht 8 beträgt vorzugsweise zwischen 5 und 100 μm. Durch die Fixierungsschicht 8 wird das Dekor der Profilleiste besser geschützt, so dass die Profilleiste eine höhere Kratzfestigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und chemische Beständigkeit aufweist. Die Profilleiste, insbesondere die Fixierungsschicht 8, kann bei Bedarf nachträglich geprägt oder geglättet werden, um der Profilleiste vorwiegend an der Sichtseite eine räumliche Struktur bzw. ein räumliches/dreidimensionales Erscheinungsbild zu verleihen. So kann durch eine Strukturierung der Profilleiste bzw. der Fixierungsschicht 8 eine gezielte Haptiksteuerung erfolgen. Die Fixierungsschicht 8 und die Prägung bzw. Glättung sind nicht zwingend erforderlich.
Bezug nehmend auf Fig. 3 wird nachstehend eine Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der zuvor beschriebenen Profilleiste ausführlich beschrieben.
Bezugszeichen 11 bezeichnet eine Extrusionsvorrichtung, in welcher ein Granulat eines thermoplastischen Kunststoffes, beispielsweise PP, ABS, etc. eingefüllt, aufgeschmolzen, extrudiert und kalibriert wird. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, beispielsweise Kalander einzusetzen. Das vorzugsweise rechteckige Profil des Leistenkerns 1 wird bei einer Temperatur zwischen 170 0C und 280 0C mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 50 rn/min extruciieit. Geeiynel &iιιu U leureiisch aiie gangigen ExtrusionsproTiie. Das extrudierte Profil des Leistenkems 1 wird nachstehend auch als Extrusionsprofil 1 bezeichnet. Es kann im Querschnitt beispielsweise an der Oberseite, an der Unterseite als auch beidseitig konkav oder konvex gewölbt sein. Bei Bedarf wird das Extrusionsprofil 1 durch eine der Extrusionsvorrichtung 11 nachgeschaltete Kühlvorrichtung (nicht dargestellt) für nachfolgende Arbeitsschritte temperiert.
Bezugszeichen 12 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung für Haftvermittler. Die Auftragungsvorrichtung 12 wird symbolisch durch eine sich im Uhrzeigersinn drehende Walze dargestellt, die unterhalb des Extrusionsprofils 1 angeordnet ist. Mit der Auftragungsvorrichtung 12 wird - bei Bedarf - der Haftvermittler 2 mit einer Dichte von ca. 5 - 30 g/m2 auf die Unterseite des Extrusionsprofils 1 aufgetragen. Genauere Informationen betreffend ein Verfahren zur Vorbereitung der zur Verklebung vorgesehenen Flächen von Profilleisten sind der DE 38 29 675 A1 zu entnehmen.
Bezugszeichen 13 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung für eine Primerung bzw. einen Primer. Die Auftragungsvorrichtung 13 wird symbolisch durch eine sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Walze dargestellt, die oberhalb des Extrusionsprofils 1 angeordnet ist. Mit der Auftragungsvorrichtung 13 wird - bei Bedarf - eine Primerung 3 auf die Oberseite des Extrusionsprofils 1 aufgetragen. Die Auftragung der Primerung 3 auf die Oberseite des Extrusionsprofils 1 dient dazu, eine bessere Verbindung zwischen dem Extrusionsprofil 1 und einem nachfolgend aufgetragenen Klebstoffsystem 4 herzustellen. Die Primerung 3 ist nicht zwingend erforderlich.
Bezugszeichen 15 bezeichnet eine Vorrichtung zur Bereitstellung des Dekorgrunds 5, in diesem Falle eine Vorratsspule 15 zur Abwicklung des Dekorgrunds 5. Bezugszeichen 14 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung 14 für ein Klebstoffsystem 4, symbolisch dargestellt durch eine sich im Uhrzeigersinn drehende Walze an der Unterseite des Dekorgrunds 5. Die als Dekorgrund 5 dienende Folie weist eine auf die Breite des Extrusionsprofils 1 abgestimmte Breite auf. Von der Vorratsspule 15 wird die als Dekorgrund 5 dienende Folie abgewickelt und an ihrer mit dem Extrusionsprofil 1 zu verbindenden Unterseite durch die Auftragungsvorrichtung 14 mit einem Klebstoffsystem 4 beaufschlagt. Die Folie kann auch direkt - in-line - im Verfahren hergestellt, z.B. extrudiert werden. Das Klebstoffsystem 4, in diesem Fall ein Schmelzkleber, wird bei 80 bis 170 °C, vorzugsweise bei 120 0C verarbeitet, und in Auftragsmenger: zwischen 10 \ir.d ICC g!~,7, vorzügsweiöe 30 g/m- auf uie mit dem Extrusionsprofil 1 zu verbindende Unterseite der Folie aufgetragen.
Nachfolgend wird die Folie mit der mit Schmelzkleber 4 beaufschlagten Unterseite auf die mit einer Primerung 3 vorbehandelte Oberseite des Extrusionsprofils 1 aufgetragen. Dies kann maschinell erfolgen, indem die Folie 5 auf das Extrusionsprofil 1 aufgepresst wird.
Beispielsweise werden das Extrusionsprofil 1 und die Folie 5 zu diesem Zweck gemeinsam durch einen Walzenspalt (nicht dargestellt) geführt, dessen Größe im Wesentlichen der Dicke des Extrusionsprofils 1 entspricht.
Bezugszeichen 16 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung für ein Haftmittel 6. Die Auftragungsvorrichtung 16 wird symbolisch durch eine sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Walze dargestellt, die oberhalb des nun folienbeschichteten Extrusionsprofils 1 angeordnet ist. Mit der Auftragungsvorrichtung 16 wird die Oberseite der Dekorgrund 5 - bei Bedarf - mit einem Haftmittel 6, insbesondere einem Haftlack, beaufschlagt. Der Haftlack kann beispielsweise aufgesprüht werden. Der Vorgang des Auftragens des Haftmittels 6 sowie geeignete Werkstoffe zur Verwendung als Haftmittel, insbesondere Haftlack, werden als bekannt vorausgesetzt und an dieser Stelle nicht näher erläutert.
Bezugszeichen 17 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung für die Dekorveredelung 7. Die Auftrag ungsvorrichtung 17 wird symbolisch durch drei sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Walzen dargestellt, die oberhalb des folienbeschichteten Extrusionsprofils 1 angeordnet sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel symbolisiert die Auftragungsvorrichtung 17 eine Druckvorrichtung zur Auftragung verschiedener Druckfarben in einer oder mehreren Farbschichten im direkten oder indirekten Tiefdruckverfahren oder einer ähnlichen Be- druckungstechnik, z.B. Flexodruck. Alternativ oder zusätzlich können Dekorpartikel auf die Oberseite des Dekorgrundes 5 aufgetragen werden, um der Profilleiste ein Dekor mit verschiedenen Dekorgrundelementen zu verleihen. Alter-nativ oder zusätzlich kann auch zumindest eine (halb-)transparente Folie als Dekorveredelung 7 auf den Dekorgrund 5 aufgetragen werden. Die Dekorveredelung 7 wird so auf den Dekorgrund 5 aufgetragen, dass einige Abschnitte des Dekorgrundes 5 verdeckt werden und andere Abschnitte des Dekorgrundes 5 freiliegen oder zumindest durch die Dekorveredelung 7 sichtbar sind. Die Dekorveredelung 7 und die von der Dekorveredelung 7 nicht verdeckten Abschnitte des Dekor- grunrlPR 5 hiirjen zumindest elr.er. Tc:! des vor, άsr Gicmseiie 3 aus sichtbaren Dekors der Profilleiste. Es versteht sich von selbst, dass die Dekorveredelung 7 auf den Dekorgrundes 5 aufgetragen werden kann, bevor und/oder nachdem der Dekorgrund 5 auf das Extrusionsprofil 1 aufgetragen wird bzw. wurde.
Bezugszeichen 18 bezeichnet eine Auftragungsvorrichtung für ein Fixierungsmittel 8 zum Fixieren des Dekors der Profilleiste. In diesem Fall ist das Fixierungsmittel 8 ein UV-härtbarer Klarlack 8.
Die Auftragungsvorrichtung 18 wird symbolisch durch eine sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Walze dargestellt, die oberhalb des mit dem Dekorgrund 5 und der Dekorveredelung 7 beschichteten Extrusionsprofils 1 angeordnet ist. Mit der Auftragungsvorrichtung 18 wird der UV-härtende Klarlack 8 - bei Bedarf - mit einer Dicke zwischen 5 und 100 μm im Rollerverfahren auf das beschichtete Extrusionsprofil 1 aufgetragen und über UV-Strahler ausgehärtet. Alternativ kann dar Klarlack auch aufgesprüht werden. Das Auftragen der Fixierungsschicht 8 ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Bezugszeichen 19 bezeichnet eine Prägungsvorrichtung zum Prägen oder Glätten der Profilleiste, symbolisch dargestellt durch eine sich gegen den Uhrzeigersinn drehende Walze, die oberhalb des beschichteten Extrusionsprofils 1 angeordnet ist. Mit der Prägungsvorrichtung 19 wird die Profilleiste insbesondere an der Oberseite nachträglich je nach Bedarf geprägt oder geglättet, um der Profilleiste eine besonders ansprechende Struktur zu verleihen. Durch die Strukturierung der Profilleiste, insbesondere der Fixierungsschicht an der Oberseite der Profilleiste, kann eine gezielte Haptiksteuerung erfolgen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
- Patentansprüche -