Vorrichtung zur Röntgen-Laminographie und/oder Tomosynthese
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zur Röntgen- Laminographie und/oder -Tomosynthese.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden beispielsweise zur Untersuchung von elektronischen Bauteilen, Flachbaugruppen oder Leiterplatten eingesetzt .
Röntgen-Laminographie- oder -tomosyntheseverfahren erfordern prinzipbedingt eine Relativbewegung eines Röntgenstrahles einer Röntgenquelle zu einem zu untersuchenden Objekt. Technische Einzelheiten von Röntgen- Laminographie- oder -Tomosyntheseverfahren sind dem Fachmann allgemein bekannt, beispielsweise durch DE 103 08 529 Al, und werden daher hier nicht näher erläutert. Durch DE 103 08 529 Al ist eine Vorrichtung zur Röntgen-Laminographie bzw. -Tomosynthese bekannt, die eine Röntgenröhre mit einer Röntgenquelle zur Erzeugung von Röntgenstrahlung zur abtastenden Durchstrahlung eines zu untersuchenden Objektes und eine Halterung für das zu untersuchende Objekt aufweist. Die bekannte Vorrichtung weist ferner einen Röntgendetektor zur Detek- tion der Röntgenstrahlung nach Durchstrahlung des zu untersuchenden Objektes auf. Bei der bekannten Vorrichtung ist das zu untersuchende Objekt während der Unter- suchung ortsfest in seiner Halterung gehalten, während
zur Durchführung des Laminographie- oder Tomosynthese- verfahrens sowohl die Röntgenröhre als auch der Rönt- gendetektor relativ zu dem Objekt bewegt werden. Ähnliche Vorrichtungen sind auch durch EP 0 683 389 Al, DE 101 42 159 Al, DE 102 42 610 Al, DE 199 51 793 Al, DE 103 17 384 Al und DE 103 09 887 Al bekannt.
Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtungen besteht darin, daß aufgrund der erforderlichen Bewegung sowohl der Röntgenquelle als auch des Röntgendetektors relativ zu dem zu untersuchenden Objekt erhebliche Massen bewegt werden müssen, was einen erheblichen mechanischen Aufwand bedingt und die bekannten Vorrichtungen damit aufwendig und teuer in der Herstellung macht. Dieser Nachteil wird dadurch noch verstärkt, daß die Bewegung der Massen zur Erzielung einer ausreichenden Bildqualität mit hoher Präzision und bezogen auf die Bewegung der Röntgenquelle einerseits und die Bewegung des Detektors andererseits synchron erfolgen muß.
In Abwandlung der vorgenannten Vorrichtungen ist bereits vorgeschlagen worden, anstelle eines beweglichen Röntgendetektors mehrere ortsfeste Röntgendetekto- ren zu verwenden. Bei einer entsprechenden Vorrichtung ist jedoch weiterhin eine Bewegung der Röntgenröhre erforderlich, so daß prinzipiell die oben geschilderten Nachteile weiter bestehen.
Ferner sind bereits Vorrichtungen zur Röntgen-La- minographie bzw. -Tomosynthese vorgeschlagen worden, bei denen die Röntgenquelle ortsfest angeordnet ist und das zu untersuchende Objekt und der Röntgendetektor bewegt werden. Auch bei diesen bekannten Vorrichtungen besteht der prinzipielle Nachteil, daß erhebliche Massen bewegt werden müssen.
Durch DE 196 04 802 Al ist eine Vorrichtung zur Röntgen-Laminographie bzw. -Tomosynthese bekannt, bei
der eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor orstfest angeordnet sind, während eine Halterung für das zu untersuchende Objekt während der Untersuchung bewegt wird. Ähnliche Vorrichtungen sind auch durch DE 197 23 074, US 6,748,046 B2 , DE 37 903 88 Tl und DE 102 38 579 Al bekannt .
Ferner sind Vorrichtungen zur Röntgen-Laminogra- phie bzw. -TotnoSynthese bekannt, beispielsweise durch DE 103 38 742 Al, bei denen eine ortsfeste Röntgenröhre mit einer innerhalb der Röntgenröhre beweglichen Röntgenquelle, eine ortsfeste Halterung für das zu untersuchende Objekt und ein ortsfester Röntgendetektor verwendet werden, wobei zur Erzielung der erforderlichen räumlichen Auflösung ein bewegliches Spiegelsystem ver- wendet wird, das die Röntgenstrahlung nach Durchstrahlung des zu untersuchenden Objektes entsprechend der jeweiligen Position des Röntgenstrahles auf den Röntgendetektor lenkt. Eine ähnliche Vorrichtung ist auch durch WO 89/04477 bekannt. Auch bei diesen Vorrichtungen ist nachteilig, daß noch erhebliche Massen mit hoher Präzision bewegt werden müssen. Außerdem bedingt das erforderliche Spiegel - System einen erheblichen mechanischen Aufwand und verteuert die Herstellung der bekannten Vorrichtungen. Ferner ist eine Vorrichtung der betreffenden Art zur Röntgen-Laminographie und/oder -Tomosynthese bekannt, die eine ortsfeste Röntgenröhre mit einer Röntgenquelle zum Erzeugen von Röntgenstrahlung zur Abtastung eines zu untersuchenden Objektes, eine Halterung für das zu untersuchende Objekt, die während einer
Durchstrahlungs-Sequenz ortsfest angeordnet ist, und einen ortsfesten Röntgendetektor zur Detektion der Röntgenstrahlung nach Durchstrahlung des zu untersuchenden Objekts aufweist. Bei den bekannten Vorrichtun-
gen ist der Röntgendetektor als großflächiger Bildverstärker ausgebildet, der wegen des internen Vakuums eine Front-Glasscheibe mit einer starken Wölbung nach außen aufweist. Die bekannte Vorrichtung vermeidet wei- testgehend eine mechanische Bewegung größerer Massen, hat jedoch den Nachteil, daß die Auswertung der mit ihr aufgenommenen Bilder sehr . zeitaufwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genann- ten Art anzugeben, bei der sowohl die Röntgenröhre als auch die Halterung für das zu durchstrahlende Objekt und der Röntgendetektor ortsfest angeordnet sind, mithin also eine mechanische Bewegung größerer Massen vermieden ist, und bei der die Auswertung der aufgenomme- nen Bilder einfach und schnell möglich ist.
Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache Weise dadurch gelöst, daß der Röntgendetektor eine im wesentlichen planare Detektionsflache aufweist und daß die Abmessungen der Detektionsflache unter Berücksichtigung des Abstandes der Röntgenquelle zu dem Objekt und des
Abstandes des Objektes zu dem Röntgendetektor so gewählt sind, daß die Röntgenstrahlen während der Abtastung nach Durchstrahlung des Objektes stets auf die Detektionsflache auftreffen. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich die Auswertung der aufgenommenen Bilder dadurch wesentlich vereinfachen und zeitsparender gestalten läßt, daß anstelle eines Detektors mit einer stark gewölbten Front-Glasscheibe ein Röntgendetektor mit einer im wesentlichen planaren De- tektionsflache verwendet wird. Auf diese Weise sind
Verzerrungen der aufgenommenen Bilder, die bei einer Auswertung mit hohem Zeit- und Rechenaufwand kompensiert werden müssen, weitestgehend vermieden. Die Auswertung der aufgenommenen Bilder ist dadurch wesentlich
vereinfacht und zeitsparend gestaltet . Außerdem können einfachere Algorithmen zur Auswertung der Bilder verwendet werden, wobei im Ergebnis die Bildqualität gegenüber den bekannten Vorrichtungen erhöht ist. Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowohl die Röntgenröhre als auch die Halterung für das zu untersuchende Objekt und der Röntgendetektor ortsfest angeordnet sind, ist die Durchführung eines Röntgen- Laminographie- und/oder -Tomosyntheseverfahrens ermög- licht, ohne daß größere Massen bewegt werden müssen.
Erforderlich ist ausschließlich eine Bewegung der Röntgenquelle im Inneren der Röntgenröhre zur Abtastung des zu untersuchenden Objekts. Die hierbei zu bewegenden Massen sind jedoch vernachlässigbar gering, so daß ge- genüber den bekannten Systemen, bei denen die Röntgenröhre selbst bewegt wird, auf diese Weise der mechanische Aufwand zur Realisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich verringert ist.
Unter einer im wesentlichen planaren Detektions- fläche wird erfindungsgemäß eine Detektionsflache verstanden, deren ggf. vorhandene Wölbung so gering ist, daß diese Wölbung keine merklichen Verzerrungen in den aufgenommenen Bildern verursacht.
Unter einer Durchstrahlungs-Sequenz wird erfin- dungsgemäß der Vorgang der Durchstrahlung eines zu untersuchenden räumlich begrenzten Teiles des zu untersuchenden Objektes verstanden. Es ist erfindungsgemäß möglich, die Halterung nach einer Durchstrahlungs-Sequenz und vor Beginn einer neuen Durchstrahlungs-Se- quenz in eine neue Position zu bewegen, um ein anderes Objekt oder einen anderen Teil des zuvor bereits untersuchten Objektes ins Bild zu rücken und zu untersuchen. Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß die Halterung während der Durchstrahlungs-Sequenz, also während der
Zeit einer Röntgenaufnahme-Sequenz, ortsfest bleibt.
Unter einer Abtastung im Sinne der Erfindung wird eine Bewegung des Röntgenstrahles relativ zu dem zu untersuchenden Objekt zur Durchführung eines Laminogra- phie- oder Tomosyntheseverfahrens verstanden, unabhängig davon, ob der Röntgenstrahl zeilenförmig, linien- förmig, mäanderförmig, kreisförmig, spiralförmig oder in sonstiger Weise relativ zu dem zu untersuchenden Objekt bewegt wird. Unter einer Detektionsflache wird erfindungsgemäß eine Fläche verstanden, die durch für die Röntgenstrahlung empfindliche Sensoren gebildet ist.
Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß die Detek- tionsfläche durch ein zweidimensionales Array von rönt- gensensitiven Detektionselementen gebildet ist. Derartige Arrays stehen als Standardbauteile zur Verfügung und ermöglichen die Detektion von Röntgenstrahlung mit hoher Empfindlichkeit. Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die röntgensensitiven Detektions- elemente durch Photodioden gebildet sind. Derartige Photodioden ermöglichen die Detektion von Röntgenstrahlung mit hoher Empfindlichkeit. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der beigefügten stark schematisierten Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur skizzenhaft eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt. In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 2 zur Röntgen-Laminographie und/oder -Tomosyn- these bekannt, die eine ortsfeste Röntgenröhre 4 mit einer beweglich im Inneren der Röntgenröhre angeordneten Röntgenquelle zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
zur abtastenden Durchstrahlung des zu untersuchenden Objektes 6 aufweist. Die Röntgenquelle ist zur abtastenden Durchstrahlung des zu untersuchenden Objektes 6 in Inneren der Röntgenröhre 4 beweglich angeordnet. Die Vorrichtung 2 weist ferner eine Halterung 8 auf, an der bzw. in der das zu untersuchende Objekt 6, beispielsweise eine elektronische Leiterplatte, während jeweils einer Durchstrahlungs-Sequenz bei der Durchführung des Laminographie- oder Tomosyntheseverfahrens ortsfest gehalten ist. Nach Beendigung einer Durchstrahlungs-Sequenz kann die Halterung 8 in eine neue Position bewegt werden, um ein anderes Objekt oder einen anderen Teil des zuvor untersuchten Objektes ins Bild zu rücken und zu untersuchen. Ferner weist die erfindungsgeraäße Vorrichtung 2 einen ortsfesten Röntgendetektor 10 zur Detektion der Röntgenstrahlung nach Durchstrahlung des zu untersuchenden Objektes 6 auf. Erfindungsgemäß weist der Röntgendetektor eine im wesentlichen planare Detektions- fläche 12 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein zweidimensionales Array von röntgensensitiven Elementen in Form von Photodioden gebildet ist, wobei sich das Array in der Zeichenebene bzw. parallel zur Zeichenebene und senkrecht zu dieser erstreckt . Erfin- dungsgemäß sind die Abmessungen der Detektionsflache 12 unter Berücksichtigung des Abstandes der Röntgenquelle zu dem Objekt 6 und des Abstandes des Objektes 6 zu dem Röntgendetektor 10 so gewählt, daß die Röntgenstrahlen während der Abtastung nach Durchstrahlung des Objektes 6 stets auf die Detektionsflache 12 auftreffen.
In der Zeichnung ist bei dem Bezugszeichen 14 eine erste Position der Röntgenquelle während der Abtastung angedeutet, während bei dem Bezugszeichen 16 die sich in dieser Position der Röntgenquelle ergebende Projek-
tion des Röntgenstrahles auf die Detektionsflache 12 nach Durchstrahlung des Objektes 6 angedeutet ist. Demgegenüber ist in der Zeichnung bei dem Bezugszeichen 18 eine zweite Position der Röntgenquelle während der Ab- tastung des Objektes 6 angedeutet, während bei dem Bezugszeichen 20 eine sich in dieser Position der Röntgenquelle ergebende Projektion der Röntgenstrahlung auf die Detektionsflache 12 nach Durchstrahlung des Objektes 6 angedeutet ist. Erfindungsgemäß sind die Abmes- sungen der Detektionsflache also in der Zeichnung in der Zeichenebene sowie senkrecht zu dieser so gewählt, daß die Röntgenstrahlung während der Abtastung, die in einer beliebigen geeigneten Weise erfolgen kann, beispielsweise linienförmig, mäanderförmig, spiralförmig oder in sonstiger Weise, nach Durchstrahlung des Objektes 6 stets auf die Detektionsflache auftreffen.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 ist wie folgt:
Zur Durchführung eines Röntgen-Laminographie- oder -Tomosyntheseverfahrens wird das durch die Halterung 8 ortsfest gehaltene Objekt unter entsprechender Bewegung der Röntgenquelle im Inneren der Röntgenröhre 4 abgetastet, wobei die Röntgenstrahlung nach Durchstrahlung des Objektes 6 auf die planare Dektionsflache 12 des Röntgendetektors 10 auftrifft . Sich hierbei ergebende Ausgangssignale der Photodioden, die die Detektions- fläche 12 bilden, werden einer nicht dargestellten Auswerteeinrichtung zugeführt, die die Ausgangssignale auswertet und hieraus beispielsweise ein Schichtbild des Objektes 6 erzeugt, das auf einer Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einem nicht dargestellten Monitor, angezeigt werden kann. Die Art und Weise der Auswertung der AusgangsSignale der Photodioden und der Umsetzung dieser Ausgangssignale in ein Schichtbild ist dem Fach-
mann allgemein bekannt und werden daher hier nicht näher erläutert.
Dadurch, daß die Detektionsflache 12 erfindungsgemäß im wesentlichen planar ausgebildet ist, sind Ver- zerrungen der entstehenden Bilder weitestgehend vermieden, so daß die Auswertung der AusgangsSignale der Photodioden mittels einfacherer Algorithmen durchgeführt werden kann. Gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen der betreffenden Art ergibt sich ein erheblicher Geschwindigkeitsvorteil bei der Auswertung dadurch, daß eine Kompensation von durch nicht- planare Detektionsflachen hervorgerufenen Verzerrungen nicht erforderlich ist.
Dadurch, daß sowohl die Röntgenröhre 4 als auch das zu untersuchende Objekt 6 und der Röntgendetektor 10 während der Untersuchung ortsfest angeordnet sind, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 nur sehr geringe bewegte Massen auf. Sie ist damit relativ einfach und kostengünstig herstellbar.