Koaxialsteckverbinder mit Koaxialkabelcrimpung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Koaxialsteckverbinder, insbesondere Mic- ro-RF-Kabelsteckverbinder, zum Verbinden mit einem einen Innenleiter, ein den Innenleiter umgebendes Innenleiterdielektrikum, einen um das Innenleiterdielektri- kum herum angeordneten Außenleiter und einen den Außenleiter umgebenden Mantel aufweisendes Koaxialkabel, wobei der Koaxialsteckverbinder folgendes aufweist, ein Außenleiterteil, ein Isolierteil in Form eines Dielektrikums und ein In- nenleiterteil, wobei das Außenleiterteil einen zylinderförmigen Gehäuseabschnitt sowie einen an diesem befestigten und relativ zu dem zylinderförmigen Gehäuse- abschnitt aus einer Montageposition in eine Crimpposition verschwenkbaren Crimpdeckel aufweist, welcher einen Deckelabschnitt, der in Crimpposition den zylinderförmigen Gehäuseabschnitt an einer Seite verschließt, und einen Crimp- abschnitt, welcher in der Crimpposition um den Mantel des Koaxialkabels greift, aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 1 073 146 A1 ist ein L-förmiger Koaxialverbinder bekannt, bei dem der Außenleiter aus einem Blechteil gefertigt ist und einstückig ein zylindrisches Ge¬ häuse und einen äußeren Deckel aufweist, welcher relativ zum zylindrischen Ge¬ häuse umbiegbar ist. Der Deckel umfasst einen Deckelabschnitt, welcher im um- gebogenen Zustand des äußeren Deckels das zylindrische Gehäuse bedeckt, so¬ wie einen ersten deformierbaren Halteabschnitt für einen Mantel eines Koaxialka¬ bels und einen zweiten deformierbaren Halteabschnitt für ein Abschirmgeflecht des Koaxialkabels.
Aus der DE 694 20 852 T2 ist ein Koaxialverbinder bekannt, der ein rohrförmiges Gehäuse mit ersten und zweiten Anschlussteilen aufweist, die in einem anfängli-
chen, unmontierten Zustand des Koaxialverbinders von einem Ende des rohrför- migen Teils abstehen. Das zweite Anschlussteil ist umklappbar ausgebildet, so dass dieses um ca. 90° umklappt und zusammen mit dem ersten Anschlussteil eine Crimphülse ausbildet, welche den Innenisolator des Koaxialkabels um- schließt. Zum Haltern des gesamten Koaxialkabels an dessen Mantel ist zusätzli¬ che eine rohrförmige Hülse vorgesehen, die vor der Montage auf das Koaxialkabel geschoben werden muss. Vor dem Crimpen wird diese rohrförmige Hülse entlang des Koaxialkabels in Richtung Koaxialverbinder geschoben, so dass die rohrför¬ mige Hülse über dem Mantel im Bereich der beiden aneinander anstoßenden An- Schlussteile angeordnet ist. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass ein zusätzliches Teil notwendig ist, nämlich die rohrförmige Hülse, die vor der Monta¬ ge auf das Koaxialkabel aufgeschoben werden muss.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Koaxialsteckverbinder der o.g. Art bzgl. Aufbau und Montage zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Koaxialsteckverbinder der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Aus¬ gestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
Bei einem Koaxialsteckverbinder der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass am zylinderförmigen Gehäuseabschnitt des Außenleiterteils zusätzlich ko- axialkabelseitig eine Crimphülse angeordnet ist, welche zum Umgreifen und Hal¬ tern des Innenleiterdielektrikums des Koaxialkabels ausgebildet ist, wobei der Crimpabschnitt des Crimpdeckels derart ausgebildet ist, dass dieser in Crimpposi- tion den Mantel des Koaxialkabels sowie wenigstens teilweise die Crimphülse um¬ greift.
Dies hat den Vorteil, dass zwei eigenständige Crimphülsen vorgesehen sind, näm- lieh für das Innenleiterdielektrikum des Koaxialkabels einerseits und den Mantel des Koaxialkabels andererseits. Durch die zusätzliche Crimphülse steht eine Un¬ terstützung zum Crimpen eines Außenleitergeflechtes des Koaxialkabels zur Ver¬ fügung, wodurch auf das Koaxialkabel höhere Ziehkräfte übertragen werden kön¬ nen. Durch die direkt auf dem Innenleiterdielektrikum aufliegende Crimphülse ist
das Außenleitergeflecht des Koaxialkabels zwischen der Crimphülse und einem Teil des von außen angreifenden Crimpabschnittes des Crimpdeckels einge¬ klemmt, so dass sich eine verbesserte Kontaktierung des Außenleiters des Koaxi¬ alkabels ergibt, die weniger empfindlich bzgl. der Einwirkung von äußeren Zug- kräften auf das Koaxialkabel ist. Eine Montage ist vereinfacht, da alle zum Crim- pen sowie elektrischen und mechanischen Kontaktieren notwendigen Teile am Außenleiterteil selbst angeordnet sind.
Zweckmäßigerweise ist der Koaxialsteckverbinder ein Winkelsteckverbinder, ins- besondere eine Winkelstecker.
Beispielsweise ist das Außenleiterteil als ein Stanzteil ausgebildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Crimphülse und der Crimpdeckel einstückig mit dem zylinderförmigen Gehäuseabschnitt ausgebildet.
Zweckmäßigerweise weist das Isolierteil des Koaxialsteckverbinders eine Aus¬ nehmung zur Aufnahme des Innenleiters des Koaxialkabels auf.
Um das Isolierteil genau positioniert einbauen zu können ist im zylinderförmigen Gehäuseabschnitt eine Aussparung ausgebildet.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Koaxial¬ steckverbinders in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 den Koaxialsteckverbinder von Fig. 1 in einer Ansicht von unten (steck- seitig),
Fig. 3 den Koaxialsteckverbinder von Fig. 1 in einer Schnittansicht entlang Linie B-B von Fig. 2,
Fig. 4 den Koaxialsteckverbinder von Fig. 1 in einer Ansicht von oben (koaxial- kabelseitig),
Fig. 5 den Koaxialsteckverbinder von Fig. 1 in einer Ansicht in Richtung Pfeil A von Fig. 4 und
Fig. 6 den Koaxialsteckverbinder von Fig. 1 in einem Längsschnitt in an einem Koaxialkabel montiertem Zustand.
Die aus den Fig. 1 bis 6 ersichtliche, bevorzugte Ausführungsform eines erfin¬ dungsgemäßen Koaxialsteckverbinders ist als Micro-RF-Kabelsteckverbinder in L- Form, d.h. Winkelstecker, ausgebildet und umfasst ein Außenleiterteil 10, ein Iso¬ lierteil 12 in Form eines Dielektrikums und ein Innenleiterteil 14. Das Außenleiter¬ teil 10 weist einen zylinderförmigen Gehäuseabschnitt 16 sowie einen an diesem befestigten und relativ zu dem zylinderförmigen Gehäuseabschnitt 16 aus einer Montageposition, wie in Fig. 1 bis 5 dargestellt, in eine Crimpposition, wie in Fig. 6 dargestellt, verschwenkbaren Crimpdeckel 18 auf. Der Crimpdeckel 18 ist mit ei¬ nem Deckelabschnitt 20, der in Crimpposition (Fig. 6) den zylinderförmigen Ge¬ häuseabschnitt 16 an einer Seite verschließt, und mit einem Crimpabschnitt 22 ausgebildet, welcher in der Crimpposition (Fig. 6) um einen Mantel 24 eines am Koaxialsteckverbinder zu montierenden Koaxialkabels 26 greift, wie in Fig. 6 dar¬ gestellt.
Erfindungsgemäß ist am zylinderförmigen Gehäuseabschnitt 16 des Außenleiter- teils 10 zusätzlich koaxialkabelseitig eine Crimphülse 28 angeordnet ist, welche zum Umgreifen und Haltern eines Innenleiterdielektrikums 30 des Koaxialkabels 26 ausgebildet ist, wie aus Fig. 6 ersichtlich. Der Crimpabschnitt 22 des Crimpde- ckels 18 ist derart ausgebildet, dass dieser in Crimpposition neben dem Mantel 24 des Koaxialkabels 26 auch die Crimphülse 28 wenigstens teilweise umgreift (Fig. 6). Auf diese Weise sind zwei voneinander unabhängig crimpende Crimphülsen am Außenleiterteil 10 vorgesehen, nämlich der Crimpabschnitt 22 des Crimpde- ckels 18 für den Mantel 24 des Koaxialkabels und die Crimphülse 28 für das In- nenleiterdielektrikum 30 des Koaxialkabels 26, wobei sowohl Crimphülse 28 als auch Crimpabschnitt 22 den Außenleiter 32 die Koaxialkabels 26 elektrisch kon-
taktieren. Ein Außenleiter 32 des Koaxialkabels 26 wird dadurch zwischen der Crimphülse 28 und dem Crimpabschnitt 22 des Crimpdeckels 18 klemmend von dem Außenleiterteil 10 kontaktiert. Dies erzielt einerseits einen guten elektrischen Kontakt mit andererseits guter mechanischer Anbindung des Koaxialkabels 26 am erfindungsgemäßen Koaxialsteckverbinder.
Das Außenleiterteil 10 ist als Stanzteil ausgebildet, wobei Crimphülse 28 und Crimpdeckel 18 einstückig mit dem zylinderförmigen Gehäuseabschnitt 16 ausge¬ bildet sind. Hierbei ist der Crimpdeckel 18 mit seinem Deckelabschnitt 22 am zy- linderförmigen Gehäuseabschnitt 16 derart verbunden, dass der Crimpdeckel 18 um diese Verbindung zum zylinderförmigen Gehäuseabschnitt 16 herum verschwenkbar ist.
Zur Montage des Koaxialkabels 26 an dem erfindungsgemäßen Koaxialsteckverb- inder wird zunächst der Mantel 24, der Außenleiter 32 in Form eines Außenleiter- geflechtes und das Innenleiterdielektrikum 30 in geeigneter Weise abgelängt, so dass ein vorbestimmter Abschnitt eines Innenleiters 34 des Koaxialkabels 26 und ein vorbestimmter Abschnitt des Außenleitergeflechtes 32 des Koaxialkabels 26 frei liegt. Der freiliegende Abschnitt des Außenleitergeflechtes 32 wird auf den Mantel 24 umgeschlagen und das so vorbereitete Koaxialkabel wird in den im Montagezustand befindlichen Koaxialsteckverbinder, wie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt, eingelegt, so dass der Innenleiter 23 des Koaxialkabels 26 im Bereich des Isolierteils 12 des Koaxialsteckverbinders und ein freiliegender Abschnitt des Innenleiterdielektrikums 30 des Koaxialkabels 26 im Bereich der Crimphülse 28 liegt. Der Innenleiter 34 des Koaxialkabels 26 wird am Innenleiterteil 12 des Ko¬ axialsteckverbinders fest gelötet. Anschließend wird die Crimphülse 28 um das Innenleiterdielektrikum 30 des Koaxialkabels 26 gecrimpt. Danach wird das Au- ßenleitergeflecht 32 des Koaxialkabels 26 zurück auf die Crimphülse geschlagen und der Crimpdeckel 18 so um seine Verbindung mit dem zylinderförmigen Ge- häuseabschnitt 16 gebogen, dass der Deckelabschnitt 20 das zylinderförmige Ge¬ häuseabschnitt 16 an einer Seite verschließt und der Crimpabschnitt 22 im Be¬ reich des Mantels 24 des Koaxialkabels 26 und wenigstens teilweise im Bereich der das Innenleiterdielektrikum 30 des Koaxialkabels 26 umgreifenden Crimphülse 28 liegt. Schließlich wird der Crimpabschnitt 22 des Crimpdeckels 18 um den Man-
tel 24 des Koaxialkabels 26 und die Crimphülse 28 bzw. den diesen umgebenden Außenleiter 32 des Koaxialkabels 26 gecrimpt. Das Außenleitergeflecht 32 des Koaxialkabels 26 ist dadurch zwischen der Crimphülse 28 und einem Teil des von außen angreifenden Crimpabschnittes 22 des Crimpdeckels 18 elektrisch kontak¬ tierend und mechanisch gehalten eingeklemmt.
Optional weist der Deckelabschnitt 20 zwei Flügel auf, die über das Isolierteil 12 einrasten.