Zahnstangenlenkgetriebe
Die Erfindung betrifft ein Zahnstangenlenkgetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Patentschrift EP 1 084 933 Bl ist ein Zahnstangenlenkgetriebe bekannt, bei dem eine klapperfreie Führung eines Druckstückes in einer Bohrung eines Lenkgetriebegehäuses über einen in einer exzentrischen Nut angeordneten O-Ring sichergestellt ist. Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die das Druckstück aufnehmende Bohrung im Lenkgetriebegehause um einen Winkel zu einer senkrechten auf eine Längsachse der Zahnstange geneigt ist, der größer ist als der sich aus der Materialpaarung des Druckstückes mit der Zahnstange ergebende Haftreibungswinkel . Damit ist sicher gestellt, dass das Druckstück stets an einer Seite der Bohrung anliegt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine weitere Lösung einer klapperfreien Anordnung des Druckstückes in einer rechtwinklig zur Längsachse der Zahnstange angeordneten Bohrung des Lenkgetriebegehäuses aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird durch ein Zahnstangenlenkgetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst .
Das erfindungsgemäße Zahnstangenlenkgetriebe zeichnet sich durch ein zwischen einem Druckstück und einem Lenkgetriebegehause angeordneten toleranzausgleichenden
Bauteil, das aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist und das einen spielfreien Sitz des Druckstückes sichert, aus. Die Dicke des toleranzausgleichenden Bauteils ist so bemessen, dass dieses den Spalt zwischen dem Druckstück und dem Lenkgetriebegehause ausfüllt . Das toleranzausgleichende Bauteil ist aus einem metallischen Werkstoff wie beispielsweise Stahl, Aluminium oder Buntmetall herstellbar. In vorteilhafter Weise ist mit dieser Ausführung eine radiale Bewegung des Druckstückes vermeidbar.
In Ausgestaltung der Erfindung ist das toleranzausgleichende Bauteil als Toleranzband ausgeführt. Unter einem Toleranzband ist ein Metallstreifen zu verstehen, der eine maximale Länge in Höhe des Umfangs des Druckstückdurchmessers und die für einen spielfreien Sitz erforderliche Dicke aufweist. Diese Bemessung der Länge des Metallstreifens vermeidet ein Überdeckung der Enden des Metallstreifens bei der Montage und verhindert eine Beschädigung der Bauteile. Zur Montage ist das Toleranzband ringförmig mit einem eng schließenden Stoß vorgebogen, so dass dieses schnell und kostengünstig montierbar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Druckstück eine umlaufende Nut zur Anordnung des Toleranzbandes auf . Das vorzugsweise ringförmig vorgebogene Toleranzband ist in die umlaufende Nut am Druckstück einlegbar bzw. einschnappbar. Damit ist das Toleranzband verliersicher mit dem Druckstück verbunden, womit die Montage erleichtert ist. Des weiteren ist das Toleranzband über die Stirnflächen der Nut axial abgestützt, so dass sich diese bei der Montage oder Demontage nicht von dem Druckstück herunterschiebt .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das toleranzausgleichende Bauteil und/oder die Bohrung eine Einführschräge auf . Einführschrägen an der Bohrung und/oder an dem toleranzausgleichenden Bauteil sind für eine einfache Montage erforderlich. Insbesondere bei einem Übermaß des toleranzausgleichenden Bauteils gegenüber der das Druckstück
aufnehmenden Bohrung im Lenkgetriebegehause verhindern die Einführschrägen wirkungsvoll eine Beschädigung der Bauteile.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem toleranzausgleichenden Bauteil aus einem metallischen Werkstoff ein elastisches Bauteil zugeordnet. Ein elastisches Bauteil aus vorzugsweise Elastomerwerkstoff ist dem toleranzausgleichenden Bauteil beispielsweise durch Vulkanisation oder Kleben zugeordnet. Die Dicke des toleranzausgleichenden Bauteils ist so gewählt, dass sich zwischen diesem, dem Druckstück und der Bohrung im Lenkgetriebegehause immer ein kleines Restspiel einstellt. Eine radiale Bewegung dieser Bauteile innerhalb des Restspieles ist durch Anordnung des elastischen Werkstoff vermieden. Das elastische Bauteil ist zwischen Nutgrund und dem toleranzausgleichenden Bauteil oder zwischen dem metallischen Bauteil und dem Lenkgetriebegehause anordenbar .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem toleranzausgleichenden Bauteil und dem Gehäuse sowie dem Druckstück eine Übergangspassung vorgesehen. Dazu ist für das toleranzausgleichende Bauteil eine Dickentoleranz vorzusehen, die entweder ein geringes Spiel oder eine Passung mit geringem Übermaß zwischen Druckstück, dem toleranzausgleichenden Bauteil und dem Lenkgetriebegehause ermöglicht. In vorteilhafter Weise ist eine radiale Bewegung des Druckstückes vorteilhaft eingeschränkt wobei gleichzeitig wirtschaftliche Herstellmöglichkeiten des toleranzausgleichenden Bauteils ermöglicht sind. Toleranzausgleichende Bauteile können beispielsweise aus gewalzten Blechen, die in verschiedene Dickenklassen klassifizierbar sind, kostengünstig hergestellt werden.
Weitere Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der Beschreibung sowie der Zeichnung. Ein konkretes Ausführungsbeispiel ist in der Erfindung in der nachfolgenden Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lenkungsvorrichtung .
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Lenkungsvorrichtung eines nicht näher beschriebenen Kraftfahrzeuges gezeigt . Eine nicht dargestellte Lenkwelle überträgt das von einem Fahrer auf ein Lenkrad ausgeübtes Lenkmoment auf eine nicht gezeigte Eingangswelle eines Lenkgetriebes 2.
Das Lenkgetriebe 2 weist ein Gehäuse 3 auf, dem das Ritzel 1 und eine Zahnstange 4 zugeordnet ist. Das Ritzel 1 steht einerseits in Wirkverbindung mit der Eingangswelle und andererseits im Eingriff mit der Zahnstange 4. Diese Anordnung setzt die Drehbewegung der Eingangswelle bzw. des Ritzels 1 in eine Schiebebewegung der Zahnstange 4 um. Die Zahnstange 4 steht über eine nicht dargestellte linke und rechte Spurstange mit Vorderrädern eines Fahrzeuges in Verbindung. Je nach Bewegungsrichtung der Zahnstange 4 lenken die Vorderräder nach links oder rechts.
Das Gehäuse 3 weist eine Bohrung 5 auf, in der ein Druckstück 6 angeordnet ist. Das Druckstück 6 liegt mit einer nicht gezeigten halbzylindrischen Mulde an der Zahnstange 4 an und ist von einer Feder 7 mit einer Axialkraft beaufschlagt. Die Feder 7 ist zwischen dem Druckstück 6 und einer Schraube 8 eingespannt .
Die für einen spielfreien Eingriff der Zahnstange 4 mit dem Ritzel 1 erforderliche Vorspannkraft der Feder ist über die Einschraubtiefe der Schraube 8 einstellbar.
Aufgrund der Anpressung des Druckstückes 6 an die Zahnstange 4 wirkt auf das Druckstück 6 bei einer Schiebebewegung der Zahnstange 4 eine Reibkraft. Diese Reibkraft drückt das Druckstück 6 gegen eine Wandung der Gehäusebohrung 5. Eine von Fahrbahnungleichmäßigkeiten angeregte Schwingung der Räder setzt sich auf die Zahnstange 4 fort. Aufgrund dieser
Schwingung ist das Druckstück 6 mit abwechselnd auftretenden, entgegengerichteten Reibkräften 9 beaufschlagt.
Über einen festen Sitz des Druckstückes 6 in der Bohrung 5 ist eine durch die Schwingung ausgelöst Bewegung des Druckstückes 6 vermieden. Erfindungsgemäß ist der Sitz durch ein zusätzlich angeordnetes toleranzausgleichendes Bauteil 10 in Form eines Toleranzbandes gewährleistet.
Das Druckstück 6 weist eine umlaufende Nut 11 auf, in der das Toleranzband 10 angeordnet ist. Der Durchmesser der umlaufenden Nut 11 als auch der Durchmesser der Gehäusebohrung weisen eine Fertigungstoleranz auf, die eine kostengünstige Bearbeitung erlaubt. Nach der Bearbeitung sind der Nut- und Bohrungsdurchmesser bevorzugt über ein automatisiertes Verfahren auszumessen, wobei aus diesen Daten die für einen spielfreien Sitz des Druckstückes 6 erforderliche Dicke des Toleranzbandes 10 ermittelbar ist. Verschiedene Dickenklassen der Toleranzbänder 10 sind bereitzustellen, so dass ein Toleranzband 10 aus einer entsprechenden Klasse zur Darstellung eines Sitzes mit gewünschter Passung darstellbar ist. In bevorzugter Weise ist die Dicke des Toleranzbands 10 so auszuwählen, dass das Druckstück 6 und das Toleranzband 10 mit einer Übergangspassung, d.h. mit einem kleinen Radialspiel oder einer geringfügigen radialen Überdeckung, in der Bohrung 5 des Gehäuses 3 angeordnet ist. Im Falle einer geringfügigen Überdeckung ist darauf zu achten, dass die Kraft der Feder 7 größer als die Einpresskraft ist, so dass die Feder das Druckstück 6 gegen die Zahnstange 4 drückt und ein spielfreier Eingriff mit dem Ritzel 1 gewährleistet ist. Vorzugsweise ist das Toleranzband 10 ringförmig mit einem eng schließenden Stoß vorgebogen, womit es in einfacher Weise in die umlaufende Nut 11 einsetzbar ist. Die Länge des Toleranzbandes 10 ist so bemessen, dass dieses den Umfang des Nutgrunddurchmessers nicht überschreitet. Eine Überdeckung der Enden des Toleranzbandes 10 im eingepressten Zustand ist damit ausgeschlossen. Eine Abstützung der Reibkräfte im Bereich des Stoßes des Toleranzbandes ist zur Vermeidung hoher Druckspannungen zu umgehen, indem der Stoß in einer senkrecht zur
Bewegungsrichtung der Zahnstange 4 verlaufenden Ebene der Bohrung 5 angeordnet ist. Um ein Verklemmen, Verkanten oder eine Beschädigung des Druckstückes 6 bei der Montage zu verhindern ist an dem Toleranzband 10 und/oder der Bohrung 5 eine Einführschräge 12,13 vorzusehen.
In vorteilhafter Weise ist das Druckstück 6 bei dem erfindungsgemäßen Zahnstangenlenkgetriebe nahezu spielfrei in der Bohrung 5 geführt . Ein Kippen des Druckstückes aufgrund der Reibkraft zwischen Zahnstange 4 und Druckstück 6 ist bei wechselnden Zahnstangenauslenkung vermieden. Damit ist eine störende Geräuschentwicklung wirkungsvoll unterbunden. Ferner ist durch die spielfreie Anordnung des Druckstückes 5 schon bei kleinen Lenkbewegungen ein Reibkraftaufbau gewährleistet, wodurch dem Fahrer ein guter Fahrbahnkontakt vermittelt wird.