Beiersdorf Aktiengesellschaft Hamburg
Zähflüssiges Duschöl
Die vorliegende Erfindung betrifft den Einsatz modifizierter Polyamid-Gelbildner in kosmetischen Zubereitungen.
Der Wunsch nach sauberer Haut ist wohl so alt wie die Menschheit, denn Schmutz, Schweiß und Reste abgestorbener Hautpartikel bieten den idealen Nährboden für Krankheitserreger und Parasiten aller Art. Die Lust an der Körperhygiene wurde stetig verstärkt, als in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts neben der „klassischen" Seife auch flüssige Reinigungsmittel mit neu entwickelten synthetischen Tensiden formuliert werden konnten. Baden und Duschen sind seitdem aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Den Verbrauchern stehen heutzutage eine Vielzahl von Produkten für die Reinigung der verschiedenen Körperpartien zur Verfügung.
Bei einer Reinigung der Haut mit Hilfe von Wasser (insbesondere in Verbindung mit Tensiden) kommt es zunächst zu einer Quellung der Hornschicht der Haut. Der Grad dieser Quellung hängt u. a. von der Dauer des Bades und dessen Temperatur ab. Gleichzeitig werden wasserlösliche Stoffe ab- bzw. ausgewaschen, wie z. B. wasserlösliche Schmutzbestandteile, aber auch hauteigene Stoffe, die für das Wasserbindungsvermögen der Horn- schicht verantwortlich sind. Durch hauteigene oberflächenaktive Stoffe werden außerdem auch Hautfette in gewissem Ausmaß gelöst und ausgewaschen. Dies bedingt nach anfänglicher Quellung eine nachfolgende Austrocknung der Haut.
Waschaktive Tenside, welche die Haut und Haare von fettigen und wasserlöslichen Schmutzbestandteilen reinigen sollen, haben auch eine entfettende Wirkung auf die normalen Hautlipide. Bei jeder Hautreinigung werden in unterschiedlichem Maß auch interkomeozytäre Lipide und Sebumbestandteile entfernt. Das bedeutet, dass der natürliche Wasser-Lipid-Mantel der Haut bei jedem Waschvorgang mehr oder weniger gestört wird. Dies kann besonders bei extremer Entfettung zu einer kurzzeitigen Veränderung der Barrierefunktion der Haut führen, wobei selbstverständlich auch der jeweilige Zustand der behandelten Hautregion auf die dargestellten Veränderungen von erheblichem Einfluss ist.
Beispielsweise kann die Hautdicke, die Anzahl der Talg- und Schweißdrüsen sowie die damit verbundene Empfindlichkeit erheblich variieren.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, geeignete Reinigungszubereitungen zu finden, welche die Haut bei guter Reinigungsleistung gleichzeitig regenerieren bzw. „rückfetten". Eine besondere Gruppe an Hautreinigungsprodukten bilden dabei die Duschöle. Duschöle enthalten als Hauptbestandteile Öle und in der Ölphase lösliche Tenside . Ein Beispiel für Duschöle ist in der DE 44 2 210 beschrieben.
Die Herstellung von Duschölen ist technisch jedoch äußerst schwierig, da es nur mit ausgewählten Ölen und Tensiden gelingt, stabile, halbwegs transparente oder zumindest transluzente einphasige Duschöle herzustellen.
Ein wesentlicher Nachteil herkömmlicher Duschöle besteht nun in dem Umstand, dass diese äußerst dünnflüssig sind. Nach dem Stand der Technik lassen sich nur Duschöle mit einer Viskosität von etwa 180 mPaS (gemessen auf Ares 5 bei einer Scherrate von 10 s"1, 25°C, Alu.-Platte-Kegel:0,1 radians) stabil herstellen. Dünnflüssige Duschöle haben jedoch den Nachteil, dass sie schwer auf die Haut aufzutragen sind, da sie sehr aus der Hand oder vom Körper herunter fließen. Viele Anwender klagen darüber, ihnen würde das Duschöl „wie Wasser durch die Finger rinnen".
Nun mag es dem Laien zur Lösung dieses Problems zunächst als Nahe liegend erscheinen, dem Duschöl ein Verdickungsmittel zuzusetzen, um ein höher viskoses Duschöl zu erhalten. Der (kosmetischen) Fachwelt ist es jedoch bisher noch nicht gelungen, ein für tensidhaltige Duschöle geeignetes Verdickungsmittel zu finden. Zahlreiche Versuche mit einer Vielzahl von Verdickungsmitteln wie Transgel 105, Transgel 110, Transgel 510, Thixcin R, Aminofect, Versagel M750 oder Reiskleiewachs schlugen fehl, da es in den Zubereitungen zu Phasentrennungen, Trübungen und Ausfällungen kam. Auch wurde häufig eine zu hohe Viskosität (d.h. ein „fest werden") der Zubereitung beobachtet. Nicht zuletzt ließen die Produkte in Anwendungstests ein stumpfes Hautgefühl bei den Probanden zurück.
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verdicktes Duschöl zu entwickeln, dass eine Viskosität von mindestens 300 mPa-s aufweist, transparent ist und auch bei längerer Lagerung oder thermischer Beanspruchung stabil und einphasig bleibt.
Ferner war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verdickungsmittel zur Verdickung von kosmetischen Duschölen zu finden.
Nicht zuletzt war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Duschöl mit angenehmen sensorischen Eigenschaften zu entwickeln. Überraschend werden die Aufgaben gelöst durch eine kosmetische Reinigungszubereitung enthaltend a) einen oder mehrere modifizierte Polyamid-Gelbildner, welche die folgende Struktur aufweisen:
mit n=0-5 Rι= Kohlenwasserstoff mit 1-22 Kohlenstoffatomen, R
2= Kohlenwasserstoff mit 2-42 Kohlenstoffatomen, R
3= Kohlenwasserstoff mit 2-36 Kohlenstoffatomen, enthaltend 0-3 Heteroatome, gewählt aus der Gruppe Sauerstoff und Stickstoff, R
3a= H, C.-Cio-Kohlenstoffrest, in einer Konzentration von 0,2 bis 10 Gewichts-%, b) ein oder mehrere öllösliche Tenside in einer Gesamtkonzentration von 5 bis 50 Gewichts-%, c) ein oder mehrere Öle in einer Gesamtkonzentration von 10 bis 95 Gewichts-%, d) bis zu 1 Gewichts-% Wasser, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, mit einer Viskosität von 300 bis 4000 mPaS und einer Transmission von 30 bis 100% bei 550 nm Wellenlänge.
Dabei weist die erfindungsgemäße Zubereitung erfindungsgemäß vorteilhaft einen tan-Delta- Wert von bis und erfindungsgemäß bevorzugt einen tan-Delta-Wert von 0,25 bis 0,23 auf. Der tan Delta-wert wurde dabei erfindungsgemäß mit einem SR 2000 Gerät der Firma Rheoteric Scietific bei 0,1 rad/s, 40 °C und einem Meßsystem: Platte/Platte 25 mm, 1 mm Abstand, bestimmt.
Modifizierte Polyamid-Gelbildner wurden bisher nach dem Stande der Technik zur Herstellung von Kerzen (US 2002/0068811) oder zur Herstellung von wässrigen Suspensionen (WO 03/050164) verwendet. Da derartige Zubereitungen fest bzw. wasserhaltig sind und darüber hinaus keine Tenside enthalten, konnten sie nicht den Weg
zur vorliegenden Erfindung weisen. Vielmehr wäre für den Fachmann zu erwarten gewesen, dass sich mit modifizierten Polyamid-Gelbildnern keine flüssig-viskosen Zubereitungen herstellen lassen bzw. dass zur Erlangung akzeptabler Viskositäten ein Mindestgehalt an Wasser zwingend erforderlich sei.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen führen beim Verbraucher nach er Anwendung zu einem fühlbar glatten, geschmeidigen und gepflegten Hautgefühl.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die erfindungsgemäße Zubereitung einen oder mehrere modifizierte Polyamid-Gelbildner, welche die folgende Struktur aufweisen:
mit n=0-5 R^ Kohlenwasserstoff mit 1 -22 Kohlenstoffatomen, R
2= Kohlenwasserstoff mit 2-42 Kohlenstoffatomen, R
3= Kohlenwasserstoff mit 2-36 Kohlenstoffatomen, enthaltend 0-3 Heteroatome, gewählt aus der Gruppe Sauerstoff und Stickstoff, R
3a= H, CrCio-Kohlenstoffrest, in einer Konzentration von 2 bis 3 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Zubereitung ein oder mehrere öllösliche Tenside in einer Gesamtkonzentration von 10 bis 30 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Erfindungsgemäß bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Zubereitung ein oder mehrere Öle in einer Gesamtkonzentration von 30 bis 70 Gewichts-% und besonders bevorzugt in einer Konzentration von 40 bis 60 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Weiterhin bevorzugt sind erfindungsgemäße Zubereitungen, welche „wasserfrei" sind. Hierzu sind im Sinne der vorliegenden Erfindung auch solche Zubereitungen zu rechnen, denen kein Wasser zugesetzt wird, welche aber produktionsbedingt - beispiel sweise durch Verwendung bestimmter wasserhaltiger Rohstoffe - geringe Mengen Wasser enthalten können.
Die erfindungsgemäße Viskosität wurde mit Hilfe eines Ares 5-Gerätes bei 25 °C und einer Scherrate von 10 s"1 (Meßsystem: Alu. -Platte-Kegel, 0,1 radians) bestimmt. Dabei hat es sich als erfindungsgemäß bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitung eine Viskosität von 1500 bis 2700 mPaS aufwies.
Die erfindungsgemäße Transmission wurde erfindungsgemäß mit dem Gerät Agilent 8453 Diode Arrag Spectrometer bei einer Schichtdicke von 1 cm bestimmt. Die Messung wurde in einem Bereich von 190 bis 1100 nm in Intervallen von 1 nm und einer Integrationszeit von 0,5 Sekunden bei Raumtemperatur durchgeführt. Erfindungsgemäß bevorzugt beträgt die- Transmission der erfindungsgemäßen Zubereitung Transmission von 35 bis 85% bei 550 nm Wellenlänge. Erfindungsgemäß vorteilhafte öllösliche Tenside werden gewählt aus der Gruppe der Verbindungen der Alkyl- und/oder Hydroxyalkyl-Ammoniumsalze der Fettalkoholethersulfate. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn als öllösliche Tenside Monoisopropanolaminlaurylethersulfate (MIPA-Laureth Sulfate), Laureth-4 (CAS : 5274-68-0, Kokusfettsäurediethanolamid (Cocamide DEA) und/oder Triisopropanolaminlaurylethersulfate (TIPA-Laureth Sulfate) eingesetzt werden.
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Zubereitung kann neben Ölen erfindungsgemäß vorteilhaft auch Fette, Wachse und dergleichen enthalten, also Verbindungen, die der Fachmann auch als üpide bezeichnet.
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Zubereitungen wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der unpolaren Lipide mit einer Polarität > 30 mN/m. Besonders vorteilhafte unpolare Lipide im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die im folgenden aufgelisteten.
Als erfindungsgemäße Öle werden bevorzugt ein oder mehrere Öle gewählt aus der Gruppe Sojaöl, Rizinusöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Reisöl, Diestelöl, Erdnussöl, Kokosnussöl, Macadamiaöl, Mandelöl, IMachtkerzenöl, Mineralöl, eingesetzt.
Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyamid -Gelbildner sind in der US 2002/0068811 offenbart. Erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Polyamid-Gelbildner als Strukturelement
— N— R3-N — = — N N — oder — NH— fCi bis C3 — +N N Cι bis C3^)NH R3a R3a enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugt wird der Baustein R2 aus einem Cι0-C22-Kohlenstoffrest gebildet.
Ferner ist es erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt, wenn der Baustein R2 aus einer Cι6H32-Alkylkette gebildet wird.
Erfindungsgemäß am meisten bevorzugt ist die am Tage der Prioritätsanmeldung unter dem Handelsnamen Sylvaclear A200V bei der Firma Arizona Chemical frei erhältliche Verbindung mit der INCI-Bezeichnung: Ethylenediamine/Hydrogenated Dimer Dilinoleate Copolymer Bis- Di-C14-18 Alkyl Amide.
In vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Reinigungszubereitungen einen oder mehrere Wirkstoffe gewählt aus der Gruppe der pflanzlichen Wirkstoffe, pflanzliche Öle, Pflanzenextrakte und Vitamine wie insbesondere Kamille, Aloe Vera, Aprikosenkernöl, Avocadoöl, Aloe Vera, Aprikosen kernöl, Avocadoöl, Weizenkeimöl, Pflanzenextrakte wie Hamamelisextrakt, Malvenextrakt, Meeresalgenextrakt, Panthenol, Niacinamid, Polidocanol.
Diese Wirkstoffe können erfindungsgemäß vorteilhaft in einer Gesamtkonzentration von 0,1 bis 1 ,0 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung eingesetzt werden.
Wenn Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung außer den erfindungsgemäßen Tensiden weitere Tenside enthalten sollen, so wird bevorzugt, deren Konzentration in Bezug auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung nicht größer als 5 Gew.-% zu wählen.
Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle für kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien verwendet werden.
Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe
Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, ß-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, gamma-Linoleyl-, Cholesteryl - und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulf- oximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Pentat-, Hexa-, Heptahioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis μmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), oc-Hydroxysäuren (z. B. Zitronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z. B. gamma-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubiquinon und Ubiquinol deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitate, Mg - Ascorbylphosphate, Ascorbylacetate), Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin E - acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin A - palmitat) sowie Konyferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, Ferulasäure und deren Derivate, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO, ZnSθ4) Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung können öllösliche Antioxidantien eingesetzt werden.
Die Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Erfindungsgemäß vorteilhaft wird die erfindungsgemäße Zubereitung durch einen Farbstoff eingefärbt. Die Farbstoffe können aus der entsprechenden Positivliste der Kosmetikverordnung bzw. der EG-Liste kosmetischer Färbemittel ausgewählt werden. In den meisten Fällen sind sie mit den für Lebensmittel zugelassenen Farbstoffen identisch. Der Gehalt an einem oder mehreren Farbstoffen ist vorteilhaft < 0,05 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Zur Einfärbung eignen sich insbesondere öllösliche Farbstoffe.
Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Zubereitungen und Verwendungen, welche neben den oben genannten Bestandteilen Glycerin (Propantriol) enthalten. Glycerin ist eine farblose, klare, hochviskose, geruchlose, süß schmeckende, hygroskopische, praktisch ungiftige Flüssigkeit, die mit Wasser und Alkohol in jedem Verhältnis mischbar ist. Glycerin ist in verschiedenen Reinheiten erhältlich. Es ist vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn das Glycerin möglichst rein ist, also beispielsweise „chemisch rein" nach DAB, insbesondere auch „reinst" nach DAB.
Erfindungsgemäß vorteilhaft enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen Glycerin in einer Konzentration von 8 bis 20 Gewichts-%., bevorzugt in einer Konzentration von 12 bis 16 Gewichts-% , jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Ferner ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung, der erfindungsgemäßen Zubereitung Perlglanzpigmente, Schwebstoffe wie beispielsweise Glimmer, Glitterstoffe, Kügelchen und/oder Effektpigmente, Peelingpartikel, wie z.B. Polyethylen, zuzusetzen, um die Zubereitung optisch attraktiver zu gestalten und/oder einen Zusatznutzen herbeizuführen. Auch kann die erfindungsgemäße Zubereitung mit Gasblasen, insbesondere Luftblasen,
oder Schlieren, insbesondere Farbschlieren, in für die Erfindung vorteilhafter Weise versehen sein.
Erfindungsgemäß ist auch das Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Reinigungszubereitungen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die öllöslichen Tenside sowie die Öle mit dem Gelbildner versetzt auf 80-90°C erhitzt und durch Rühren homogenisiert oder mit Hilfe eines Ultra-Turrax vermischt und mit Luftblasen versetzt werden und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt werden, wobei der Zubereitung bei 50 °C unter Rühren oder mit Hilfe eines Ultra-Turrax weitere Öl- und/oder Tensid-Komponenten zugesetzt werden können.
Erfindungsgemäß ist die Verwendung von modifizierten Polyamid-Gelbildnern, welche die folgende Struktur aufweisen: *
mit n=0-5 Rι= Kohlenwasserstoff mit 1 -22 Kohlenstoffatomen, R
2= Kohlenwasserstoff mit 2-42 Kohlenstoffatomen, R
3= Kohlenwasserstoff mit 2-36 Kohlenstoffatomen, enthaltend 0-3 Heteroatome, gewählt aus der Gruppe Sauerstoff und Stickstoff, R
3a= H, CrCjo-Kohlenstoffrest, zur Erhöhung der Viskosität lipophiler kosmetischer Zubereitungen, sowie die Verwendung von modifizierten Polyamid-Gelbildnern, welche die folgende Struktur aufweisen:
mit n=0-5 Rι= Kohlenwasserstoff mit 1-22 Kohlenstoffatomen, R
2= Kohlenwasserstoff mit 2-42 Kohlenstoffatomen, R
3= Kohlenwasserstoff mit 2-36 Kohlenstoffatomen, enthaltend
0-3 Heteroatome, gewählt aus der Gruppe Sauerstoff und Stickstoff, R
3a= H, Ci-C-io-Kohlenstoffrest, zur Erhöhung der Viskosität von Duschölen.
Erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen sind dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Polyamid-Gelbildner als Strukturelement
— N— R3-N — = — N N — oder NHHCi bis C3 — IN NyC l bis C3- H R3a R3a \_/ enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugt wird der Baustein R2 aus einem Cι0-C22-Kohlenstoffrest gebildet.
Ferner ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn der Baustein R2 aus einer C16H32-Alkylkette gebildet wird.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Verwendung der am Tage der Prioritätsanmeldung unter dem Handelsnamen Sylvaclear A200V bei der Firma Arizona Chemical frei erhältliche Verbindung mit der INCI-Bezeichnung Ethylenediamine/Hydrogenated Dimer Dilinoleate Copolymer Bis-Di-C14-18 Alkyl Amide.
Zur Anwendung werden die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen in der für Kosmetika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können vorteilhaft als Wannen(bad)zubereitungen, also beispielsweise als Ölbäder und dergleichen, aber auch als Duschpräparate -wie z. B. als Duschöle verwendet werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen. Die Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Beispiele