BITSELEKTIVES ARQ- VERFÄHREN , SENDER UND EMPFANGER
Beschreibung
ARQ-Verfahren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von digitalen Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Sender und einen Emp- fänger zur Durchführung des Verfahrens.
Kommunikationssysteme dienen der Übertragung von Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger. In Funkkommunikationssystemen werden Informationen (beispielsweise Spra- ehe, Bildinformation, Videoinformation, SMS (Short Message
Service) oder andere Daten) mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnittstelle zwischen Sender und Empfänger übertragen. Das Abstrahlen der elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequenzen, die in dem für das jeweilige System vorgesehenen Frequenzband liegen.
Nachrichtenkanäle, insbesondere Funkkanäle, sind einer Vielzahl von Störungen ausgesetzt. Unvermeidbar bei allen Systemen ist die Störung durch das Rauschen der Empfänger, meist additives weißes Gaußsches Rauschen. Weiterhin zeigen Funkkanäle viele zusätzliche Störungen, hervorgerufen durch Mehrwegeausbreitung, Streuung, Fading, Totalausfälle, Impulsstörungen, Interferenz von anderen Teilnehmern und Störsignalen.
Bei der digitalen Übertragung von Information über einen Kanal werden üblicherweise Verfahren der Kanalkodierung eingesetzt, um eine zuverlässige, d.h. weitesgehend fehlerfreie, Übertragung zu gewährleisten. Bei dem Begriff Kanalkodierung handelt es sich um einen Oberbegriff für alle Kodierverfah- ren, bei welchen die Eigenschaften eines Übertragungskanals berücksichtigt werden, um die Redundanz von zu übertragenden Daten gezielt zur Fehlererkennung bzw. Fehlerkorrektur zu er-
höhen. Im Gegensatz hierzu reduziert die Quellenkodierung die Redundanz. Verfahren zur Kanalkodierung sind z.B. die Blockkodierung und die Faltungskodierung.
Um einzelne Bits bei einer Übertragung unterschiedlich stark zu schützen, werden Multi-Level-Kodierungsverfahren eingesetzt. Hierbei wird ein serieller Bitstrom in eine Mehrzahl von parallelen Bitströmen aufgeteilt, wobei für jeden der parallelen Bitströme eine unterschiedliche Kodierung verwendet werden kann. Die unterschiedlich stark kodierten Bits der parallelen Ströme werden dann zu Symbolen zusammengesetzt, wobei in jedes Symbol genau ein kodiertes Bit eines jeden der parallelen Bitströme eingeht. Eine Menge an Bits, deren Anzahl mit der Anzahl der parallelen Bitströme übereinstimmt, geht somit in ein Symbol ein; die Symbole hängen somit von den kodierten Bits, welche auf die Symbole abgebildet werden, ab.
Senderseitig findet im Kodierer die Umwandlung von Informati- onsbits in kodierte Bits und eine Abbildung der kodierten
Bits in Symbole statt, welche dann über den Kanal zum Empfänger übertragen werden. Während der Übertragung werden die Symbole in der Regel durch Störeinflüsse verfälscht. Die Aufgabe des Dekodierers auf der Empfängerseite besteht nun dar- in, eventuell aufgetretene Übertragungsfehler zu erkennen bzw. aus dem empfangenen, verfälschten Signal die gesendeten kodierten Bits zu ermitteln.
Bei ARQ (Automatic Repeat Request) Verfahren werden den zu übertragenden Bits senderseitig Prüfsummen wie z.B. CRC (Cyc- lic Redundancy Check) hinzugefügt, welche es im Empfänger erlauben, festzustellen, ob Fehler bei der Übertragung aufgetreten sind. Dies entspricht einer Überprüfung, ob die empfangenen mit den gesendeten Bits übereinstimmen. Werden Feh- 1er festgestellt, wird eine negative Empfangsbestätigung
(NAK, Negative Acknowledgement) von dem Empfänger an den Sender gesendet, woraufhin der Sender die fehlerhaft empfangenen
Bits erneut überträgt. Unter hybriden ARQ-Verfahren werden Verfahren verstanden, bei welchen ARQ-Mechanismen wie Prüfsummenbildung, Bestätigung (ACK bzw. NAK) und wiederholte Versendung mit einer fehlerkorrigierenden Kodierung kombi- niert werden. Der Empfänger fordert nur dann die wiederholte Versendung von Bits an, wenn die Fehlerkorrektur eines als fehlerhaft erkannten Abschnitts nicht möglich ist. Bezüglich der darauffolgenden wiederholten Versendung von Bits existieren folgende Möglichkeiten: bei Typl-Verfahren werden die in der Erstübertragung gesendeten kodierten Daten exakt wiederholt und es findet keine Kombination mit den bei der Erstübertragung gesendeten kodierten Daten statt, während bei Typ2-Verfahren zusätzlich zu den kodierten Daten der Erstübertragung weitere Redundanz gesendet wird, die bei der Erstübertragung noch nicht gesendet wurde, ohne dass die Bits der Erstversendung erneut gesendet werden. Die so gesendeten kodierten Bits sind alleine nicht dekodierbar. Sie müssen im Empfänger mit den bei der Erstübertragung gesendeten Daten kombiniert werden, bevor sie dekodiert werden können. Bei Typ3-Verfahren können bei der wiederholten Versendung unterschiedliche Versionen der kodierten Bits mit unterschiedlicher Redundanz zusätzlich zu den kodierten Daten der Erstübertragung gesendet werden. Dabei kann schrittweise pro wiederholter Übertragung mehr Redundanz hinzugefügt werden. Die wiederholt gesendeten Daten sind somit auch alleine ohne Berücksichtigung der bei der Erstübertragung gesendeten Daten dekodierbar. Es kann im Empfänger jedoch vor der Dekodierung auch eine Kombination der wiederholt gesendeten Daten und der bei der Erstübertragung gesendeten Daten erfolgen. Hybride ARQ-Verfahren vom Typ 2 oder 3 werden bevorzugt für die Funkübertragung eingesetzt.
Bei den beschriebenen ARQ-Verfahren überträgt der Sender bei einer Fehlermeldung des Empfängers gesamte Symbole zum wie- derholten Mal bzw. Redundanz betreffend die gesamten fehlerbehafteten Symbole. Es ist jedoch möglich, dass Übertragungsfehler nur einen Teil eines Symbols betreffen, so dass in
diesem Fall die beschriebenen ARQ-Verfahren Funkressourcen für die Versendung von Wiederholungs- bzw. Redundanzbits verwenden, welche der Empfänger zur korrekten Dekodierung nicht benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizientes ARQ-Verfahren aufzuzeigen, welches einen sparsamen Umgang mit Übertragungsressourcen unterstützt. Weiterhin soll ein Sender und ein Empfänger zur Durchführung des Verfahrens aufgezeigt werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
In dem Verfahren zum Übertragen von digitalen Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger wird senderseitig in einem Verfahrensschritt (a) ein serieller Strom von Informationsbits in eine Mehrzahl von parallelen Strömen aufgeteilt. Die Informationsbits der parallelen Ströme werden durch Kodierung in kodierte Bits umgewandelt. Die kodierten Bits werden in Form von Symbolen an den Empfänger gesendet, wobei in die Symbole jeweils ein kodiertes Bit eines jeden parallelen Stromes eingeht. Die kodierten Bits werden in Form von Symbolen an den Empfänger gesendet. Erfindungsgemäß werden senderseitig in einem Verfahrensschritt (b) aufgrund mindestens einer Fehlermeldung von dem Empfänger betreffend emp- fangene kodierte Bits einer Teilmenge von parallelen Strömen der Mehrzahl der parallelen Ströme in Schritt (a) bereits gesendete kodierte Bits der in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten kodierten Bits und/oder - in Schritt (a) nicht gesendete kodierte Bits basierend auf Informationsbits der Teilmenge von parallelen Strömen, auf
welchen die in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten kodierten Bits basieren an den Empfänger gesendet.
Es handelt sich hierbei um ein ARQ-Verfahren, bei welchem in Schritt (a) Informationsbits erstmalig verarbeitet und in kodierter Form an den Empfänger versandt werden. Auf eine Feh- lermeldung des Empfängers hin werden in Schritt (b) Wiederho- lungs- und/oder Redundanzbits zu den in Schritt (a) erstmalig versendeten Bits gesendet.
Die Bits der parallelen Ströme werden im Sender parallel verarbeitet und auch parallel zueinander versendet, das heißt, in die versendeten Symbole gehen Bits der verschiedenen pa- rallelen Ströme ein. Somit besteht ein Zusammenhang zwischen der Anzahl an parallelen Strömen und dem verwendeten Modulationsverfahren: je mehr parallele Ströme verwendet werden, desto höherwertig ist das verwendete Modulationsverfahren.
Vor der Bildung von Symbolen werden die Informationsbits der parallelen Ströme einer Kodierung unterworfen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Fehlererkennungskodierung, wie zum Beispiel ein Anhängen von Prüfsummen an die Informationsbits handeln, oder auch um Fehlerkorrekturkodierungen, wie zum Beispiel Faltungs- oder Blockkodierungen. Diejenigen
Bits, welche den Kodierer verlassen, werden als kodierte Bits bezeichnet.
Vor der Versendung der Fehlermeldung führt der Empfänger ein Verfahren zur Ermittlung der Korrektheit von empfangenen kodierten Bits durch. Dies bedeutet, dass der Empfänger überprüft, ob Übertragungsfehler aufgetreten sind bzw. ob die empfangenen mit den gesendeten Bits übereinstimmen. Die Fehlermeldung betrifft einen oder mehrere der parallelen Ströme. Somit ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, bei einem fehlerhaften Empfang anstelle der wiederholten Übertragung von ganzen Symbolen die wiederholte Übertragung von Be-
standteilen von Symbolen bzw. von einzelnen Bits, welche in die jeweiligen Symbole eingegangen sind, anzufordern. Es handelt sich somit um ein bitselektives ARQ-Verfahren, welches eine sparsame Verwendung von Übertragungsressourcen unter- stützt.
Je nach Ausgestaltung des ARQ-Verfahrens reagiert der Sender verschieden auf die Fehlermeldung des Empfängers. So ist es möglich, dass er mit einer wiederholten Versendung von be- reits zuvor versendeten kodierten Bits reagiert. Weiterhin kann neben der Versendung von bereits versendeten kodierten Bits eine zusätzliche Versendung von weiteren, zuvor nicht versendeten, kodierten Bits stattfinden. Hierbei werden die bereits versendeten und die erstmalig nach der Fehlermeldung versendeten kodierten Bits auf Grundlage der gleichen Informationsbits ermittelt, so dass der Empfänger unter Verwendung der neuen kodierten Bits eine genauere Dekodierung vornehmen kann. Schließlich ist es möglich, dass der Sender die bereits gesendeten kodierten Bits nicht erneut versendet, sondern le- diglich noch nicht versendete kodierte Bits, welche aufgrund der gleichen Informationsbits berechnet wurden. Die beschriebenen Fällen entsprechen ARQ-Verfahren der Typen 1, 2 und 3.
In Weiterbildung der Erfindung erfolgt in Schritt (a) für die Informationsbits von zumindest zwei der parallelen Ströme eine voneinander unterschiedliche Kodierung. In diesem Fall weist der Sender einen Multi-Level-Kodierer mit verschiedenen Codierverfahren auf. Eine unterschiedliche Kodierung für verschiedene parallele Ströme kann realisiert werden durch un- terschiedliche Berechnungsvorschriften der Kodierverfahren oder auch durch gleiche Berechnungsvorschriften und eine unterschiedliche Punktierung. Eine unterschiedliche Kodierung äußert sich in der Regel in einer unterschiedlichen Anzahl von Redundanzbits pro gesendetem Informationsbit. Es ist je- doch auch möglich, dass für die Informationsbits aller parallelen Ströme die gleiche Kodierung erfolgt.
In Ausgestaltung der Erfindung werden vor der Versendung der kodierten Bits in Schritt (b) jeweils aus einer Anzahl von in Schritt (b) gesendeten kodierten Bits, welche der Mehrzahl von parallelen Strömen entspricht, Symbole gebildet, in wel- ehe eine der Mehrzahl von parallelen Strömen entsprechende Anzahl von Bits eingehen. Dies bedeutet, dass in Schritt (b) Symbole gesendet werden, in welche ausschließlich aufgrund der Fehlermeldung gesendete kodierte Bits eingehen. Wird zum Beispiel ein dreiwertiges Modulationsverfahren verwendet, so werden jeweils drei der in Schritt (b) gesendeten Bits zu einem Symbol zusammengefasst und an den Empfänger gesendet. Auf diese Weise können alle oder auch nur ein Teil der in Schritt (b) aufgrund der Fehlermeldung gesendeten kodierten Bits zu Symbolen zusammengefasst werden. Sind mehrere der parallelen Ströme von einer Fehlermeldung betroffen, so können Symbole gebildet werden, in welche ausschließlich in Schritt (b) gesendete Bits eines einzelnen parallelen Stromes eingehen. In diesem Fall können die aufgrund der Fehlermeldung gesendeten kodierten Bits der einzelnen parallelen Ströme z.B. nachein- ander versendet werden, so dass zuerst alle Symbole gebildet aus Bits eines ersten parallelen Stromes und dann alle Symbole gebildet aus Bits eines zweiten parallelen Stromes gesendet werden. Weiterhin können alternativ oder ergänzend zu diesen reinen Symbolen gemischte Symbole gebildet werden, in welche kodierte Bits von verschiedenen parallelen Strömen eingehen .
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung werden vor der Versendung der kodierten Bits in Schritt (b) jeweils aus ei- ner Anzahl von in Schritt (b) gesendeten kodierten Bits, wobei die Anzahl einer Teilmenge der Mehrzahl von parallelen Strömen entspricht, Symbole gebildet, in welche eine der Mehrzahl von parallelen Strömen entsprechende Anzahl von Bits eingehen, wobei die Bits der Symbole, welche nicht den in Schritt (b) gesendeten kodierten Bits entsprechen, für die verschiedenen gebildeten Symbole gleich sind. Hierbei werden somit Symbole gebildet, in welche neben den aufgrund der Feh-
lermeldung gesendeten kodierten Bits auch andere Bits eingehen. Bei diesen anderen Bits handelt es sich um ein bestimmtes Bitmuster, welches für alle nach diesem Schema gebildeten Symbole gleich ist. Aufgrund der Festlegung dieses Bitmusters tritt eine effektive Reduktion des verwendeten Modulationsalphabetes ein, welches eine einfachere Dekodierung im Empfänger ermöglicht .
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden vor der Versendung der kodierten Bits in Schritt (b) jeweils aus einer Anzahl von in Schritt (b) gesendeten kodierten Bits, wobei die Anzahl einer Teilmenge der Mehrzahl von parallelen Strömen entspricht, Symbole gebildet, in welche eine der Mehrzahl von parallelen Strömen entsprechende Anzahl von Bits eingehen, wobei die Bits der Symbole, welche nicht den in Schritt (b) gesendeten kodierten Bits entsprechen, aus kodierten Bits basierend auf Informationsbits eines oder mehrerer paralleler Ströme, bezüglich welcher zuvor noch keine kodierten Bits gesendet wurden, bestehen. Hierbei werden somit Symbole gebildet, innerhalb welcher die aufgrund der Fehlermeldung gesendeten kodierten Bits manche, jedoch nicht alle Positionen einnehmen. Die anderen Positionen werden mit kodierten Bits besetzt, welche aus Informationsbits berechnet wurden, für welche zuvor noch keine kodierten Bits übertragen wurden. Dies entspricht dem Fall, dass manche der parallelen Ströme mit der planmäßigen Versendung von Bits fortfahren, während andere Positionen der gesendeten Symbole mit Wiederholungsbits des Schrittes (b) belegt werden.
Vorteilhafterweise werden die Informationen zwischen dem Sender und dem Empfänger über Funk übertragen.
Die oben genannte Aufgabe hinsichtlich des Senders wird durch eine Vorrichtung zum Versenden von Informationen mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist Gegenstand eines Unteranspruchs .
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Versenden von Informati- onen an einen Empfänger weist Mittel zum Aufteilen eines seriellen Stroms von Informationsbits in eine Mehrzahl von parallelen Strömen auf, weiterhin Mittel zum Umwandeln der Informationsbits der parallelen Ströme zu kodierten Bits durch Kodierung, und Mittel zum Bilden von Symbolen aus den kodier- ten Bits, so dass in die Symbole jeweils ein kodiertes Bit eines jeden parallelen Stromes eingeht. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Versenden der kodierten Bits in Form von Symbolen an den Empfänger, Mittel zum Empfangen und Auswerten von mindestens einer Fehlermeldung von dem Empfänger betreffend empfangene kodierte Bits einer Teilmenge von parallelen Strömen der Mehrzahl der parallelen Ströme, und Mittel zum Versenden von zuvor bereits gesendeten kodierten Bits der in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten kodierten Bits, und/oder zuvor nicht gesendeten kodierten Bits basierend auf Informationsbits der Teilmenge von parallelen Strömen, auf welchen die in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten kodierten Bits basieren, aufgrund der mindestens einen Fehlermeldung an den Empfänger.
In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Senden von Informationen weiterhin Mittel zum Bilden von Symbolen, in welche jeweils zumindest ein aufgrund der mindestens einen Fehlermeldung gesendetes kodiertes Bits eingeht .
Die oben genannte Aufgabe hinsichtlich eines Empfängers wird durch eine Vorrichtung zum Empfangen von Informationen von einem Sender mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Empfangen von Informationen weist Mittel zum Empfangen von Symbolen von dem Sender auf, wobei senderseitig in die Symbole jeweils ein kodiertes Bit eines jeden einer Mehrzahl von parallelen Strömen von In- formationsbits eingegangen ist, sowie Mittel zum Ermitteln der Korrektheit der empfangenen kodierten Bits, und Mittel zum Erzeugen und Versenden von mindestens einer Fehlermeldung betreffend empfangene kodierte Bits einer Teilmenge von parallelen Strömen der Mehrzahl der parallelen Ströme an den Sender. Schließlich umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Empfangen von
- zuvor bereits empfangenen kodierten Bits der in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten kodierten Bits, und/oder - zuvor nicht empfangenen kodierten Bits basierend auf Informationsbits der Teilmenge von parallelen Strömen, auf welchen die in der mindestens einen Fehlermeldung indizierten Bits basieren, von dem Sender.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Senden von Informationen an einen Empfänger und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Empfangen von Informationen von einem Sender eignen sich insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei dies auch auf die Unteransprüche zutrifft. Hierzu können die Vorrichtungen jeweils weitere geeignete Mittel umfassen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert. Dabei zeigen
Figur 1: schematisch die Verarbeitung von Daten im Sender und im Empfänger,
Figur 2: die Übertragung von Wiederholungsbits im Rahmen eines erfindungsgemäßen ARQ-Verfahrens,
Figur 3: eine Anordnung von Symbolen in der komplexen Ebene.
Bei der digitalen Übertragung von Informationen über einen Übertragungskanal werden Modulationsverfahren verwendet, wo- bei mehrere Bits zu einem Symbol zusammengefasst werden und unter Verwendung von Modulationsarten wie z.B. ASK (Amplitude Shift Keying) , PSK (Phase Shift Keying) oder QAM (Quadrature Amplitude Modulation) übertragen werden. Insbesondere bei hö- herwertigen Modulationsarten unterliegen die einzelnen Bits eines zu übertragenden Symbols unterschiedlicher Fehleranfälligkeit. Am Beispiel 16QAM zeigt Figur 3 eine Zuordnung von jeweils vier Bits zu einem Symbol. Hierbei sind alle möglichen Symbole in der komplexen Ebene dargestellt. Die Achsen entsprechen dem Real- und dem Imaginärteil eines empfangenen bzw. gesendeten Signals. Mit einem Kreuz ist die Lage eines vom Empfänger detektierten Symbols, welches über einen gestörten Kanal übertragen wurde, gekennzeichnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Bit des gesendeten Signals eine Null ist, liegt deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass das letzte Bit des gesendeten Signals eine Null ist, da es sich bei dem ersten Bit für alle möglichen Symbole innerhalb des rechten oberen Quadranten um eine Null handelt.
Bei herkömmlichen ARQ-Verfahren überträgt der Sender dem Emp- fänger nach dessen Mitteilung, dass er das Symbol nicht korrekt dekodieren konnte, erneut das gesamte Symbol bzw. Redundanzinformation betreffend das gesamte Symbol. Dies entspricht im vorliegenden Fall keiner effizienten Ausnutzung der Übertragungsressourcen, da der Empfänger das erste Bit des fehlerhaften Symbols mit einer höheren Wahrscheinlichkeit korrekt dekodieren kann als die übrigen Bits . Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben, welches dieses Problem umgeh .
Figur 1 zeigt einen im Sender S für den Empfänger E vorliegenden Bitstrom ST. Dieser wird aufgeteilt in drei parallele Bitströme PSl, PS2 und PS3. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist jedoch nicht auf eine Verwendung von drei parallelen Bitströmen beschränkt, vielmehr kann jede Anzahl an parallelen Bitströmen größer oder gleich zwei verwendet werden. Die parallelen Bitströme PSl, PS2 und PS3 entsprechen drei Ästen, welche im Sender S parallel verarbeitet und parallel zum Empfänger gesendet werden. Für die Aufteilung der Bits des seriellen Bitstroms in die parallelen Bitströme können verschiedene Algorithmen eingesetzt werden. Im einfachsten Fall werden die Bits zyklisch auf die parallelen Bitströme aufge- teilt, so dass jedes dritte Bit in jeden der parallelen Bitströme PSl, PS2 und PS3 gelangt.
Die Bits der drei parallelen Bitströme PSl, PS2 und PS3 werden in den drei Kodierern ENCODER1, ENCODER2 und ENCODER 3 jeweils unterschiedlich kodiert. Als Kodierungsvorschrift kann z.B. eine Faltungskodierung oder auch eine serielle Verkettung von Faltungskodes eingesetzt werden. Bei der Faltungskodierung handelt es sich um eine Abbildung von x eingehenden Bits auf y ausgehende, kanalkodierte Bits, d.h. je eingehende x Bits werden y kodierte Bits ausgegeben. Das Verhältnis x/y wird als Koderate bezeichnet. Technisch wird ein Faltungskodierer durch eine digitale Schaltung aus Schieberegistern realisiert, deren Inhalte auf y verschiedene Arten zusammen mit dem aktuell eingehenden Datenbit durch Addition und Modulo-2-Operationen verknüpft werden.
Nach der Faltungskodierung kann das Ergebnis dieser Faltungskodierung punktiert werden. Hierbei wird eine bestimmte Anzahl an Bits aus dem Ergebnis der Faltungskodierung herausge- strichen und somit die Anzahl an Redundanzbits reduziert. Eine unterschiedliche Kodierung der drei Kodierer ENCODER1, ENCODER2 und ENCODER3 kann somit dadurch erreicht werden, dass von jedem der drei Kodierer ENC0DER1, ENCODER2 und ENCODER3 die gleiche BerechnungsVorschrift für die Faltungs- kodierung eingesetzt wird, jedoch in Kombination mit voneinander unterschiedlichen Punktierungen.
Bei den Bits, welche die drei Kodierer ENCODERl, ENCODER2 und ENCODER3 verlassen, handelt es sich um die kodierten Bits KBl, KB2 und KB3 der drei Äste. Die kodierten Bits KBl, KB2 und KB3 werden zu Paketen gruppiert, so dass jedes Paket, welches einen der drei Kodierer ENCODERl, ENC0DER2 und
ENCODER3 verlässt, eine gleiche Anzahl von kodierten Bits beinhaltet.
Ein weiterer Kodierungsschritt, welcher jeweils in den drei Kodierern ENCODERl, ENC0DER2 und ENCODER3 abläuft, ist die Berechnung einer Prüfsumme wie z.B. CRC (Cyclic Redundancy Check), in welche alle Bits des jeweiligen Paketes eingehen. Diese Prüfsumme ist Bestandteil der Pakete und somit auch der kodierten Bits KBl, KB2 und KB3. Anhand dieser Fehlererken- nungskodierung kann der Empfänger entscheiden, ob das jeweilige Paket korrekt übertragen wurde, d.h., ob die Bits des empfangenen Paketes mit denen des gesendeten Paketes übereinstimmen .
Im linken Teil der Figur 2 ist schematisch die mengenmäßige Aufteilung der kodierten Bits KBl, KB2 und KB3 in eine Menge an Informationsbits i und Redundanzbits r dargestellt, wobei die Menge der Informationsbits i den unkodierten Bits der parallelen Ströme PSl, PS2 und PS3 entsprechen und die Menge der Redundanzbits r denjenigen Bits, welche aufgrund der Kodierung zusätzlich zugefügt wurden. Die Art der Darstellung impliziert nicht, dass sich die Menge der Informationsbits i und der Redundanzbits r notwendigerweise voneinander getrennt im Anschluss aneinander in den Paketen befinden. Vielmehr zeigt die Aufteilung der Pakete in die Menge der Informationsbits i und Redundanzbits r an, wie viele der unkodierten Bits der parallelen Ströme PSl, PS2 und PS3 pro Paket durch die Kodierer ENCODERl, ENCODER2 und ENCODER3 verarbeitet wurden. Der untere Index bei den Informationsbits i und den Re- dundanzbits r steht für die Paketnummer und der obere in Klammern gesetzte Index steht für den jeweiligen Ast. Zj (1) steht somit für die Menge der Informationsbits des ersten Pa-
ketes des obersten Astes. Der oberste Ast weist in der linken Darstellung der Figur 2 die größte Menge r an Redundanzbits auf, so dass die Kodierung durch den Kodierer ENCODERl im o- bersten Ast stärker ist als durch die Kodierer ENCODER2 und ENCODER3 der anderen Äste.
Nach der Kodierung werden die kodierten Bits KBl, KB2 und KB3 in Figur 1 in einer Vorrichtung zur Symbolbildung MAPPER zu Symbolen SYM zusammengefasst. Da drei Äste verwendet werden., kommt ein Modulationsalphabet mit 23=8 Symbolen zum Einsatz. Ein Symbol entspricht einem binären Vektor mit drei Einträgen, wobei der erste Eintrag dem MSB (Most Significant Bit) und der dritte Eintrag dem LSB (Least Significant Bit) entspricht . Im folgenden werden die Einträge der Vektoren mit Positionen innerhalb eines Symbols bezeichnet. Die kodierten Bits KBl des ersten Astes besetzen die oberste Position innerhalb eines Symbols, die kodierten Bits KB2 des zweiten Astes die mittlere und die kodierten Bits KB3 des dritten Astes die unterste. Dem Empfänger E ist die Zusammensetzung der Symbole bzw. die Zuordnung von Positionen innerhalb der Symbole zu Kodierungsvorschriften der Kodierer ENCODERl, ENCODER2 und ENCODER3 bekannt.
Die Symbole SYM werden vom Sender S gesendet und über den Ü- bertragungskanal CHANNEL an den Empfänger übertragen. Bei dem Übertragungskanal handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen Funkkanal. Das beschriebene Verfahren kann jedoch auch auf andere Arten von Übertragungskanälen angewandt werden, insbesondere auf solche Übertragungskanäle, welche kein statisches Verhalten aufweisen, sondern insbesondere kurzfristigen zeitlichen Veränderungen unterliegen.
Oftmals unterliegen die Übertragung diversen Störungen, so dass sich die vom Empfänger E empfangenen Symbole SYMΛ von den gesendeten Symbolen SYM unterscheiden können. Unter Verwendung des Dekodierers DECODER, bei welchem es sich aufgrund der Art der senderseitigen Kodierung um einen Multi-Stage-
Dekodierer handelt, überprüft der Empfänger E zuerst unter Verwendung der Prüfsummen, ob die Übertragung auf den einzelnen Ästen fehlerbehaftet ist. Wird ein Fehler detektiert, so kann aufgrund der fehlerkorrigierenden Eigenschaften der Fal- tungskodes versucht werden, die gesendeten Symbole SYM aus den empfangenen Symbolen SYM zu ermitteln. Weiterhin kann der Empfänger E Zuverlässigkeitswerte für Abschnitte der empfangenen parallelen Bitströme ermitteln. Die Zuverlässigkeitswerte können dann als Maß dafür genutzt werden, in wel- chen Fällen Wiederholungsbits zur korrekten Dekodierung der
Symbole angefordert werden. Gelingt dem Empfänger E eine korrekte Dekodierung für alle Symbole eines Paketes, bestätigt dieser den korrekten Empfang des Paketes durch ein ACK (Acknowledgement) . Im folgenden wird der Fall betrachtet, dass der Empfänger E nicht in der Lage ist, ein korrektes Dekodierergebnis für ein Paket zu erhalten.
Unter Verwendung eines Rückkanals FEEDBACK CHANNEL informiert der Empfänger E den Sender S dann unter Verwendung eines NAK (Negative Acknowledgement) darüber, dass nicht korrigierbare Übertragungsfehler in dem betreffenden Paket aufgetreten sind. Der Rückkanal FEEDBACK CHANNEL wird dazu genutzt, für jeden Ast eines jeden empfangenen Paketes zu signalisieren, ob die Dekodierung erfolgreich war oder nicht . Im folgenden wird davon ausgegangen, dass ein nicht korrigierbarer Übertragungsfehler im mittleren Ast aufgetreten ist. Je nach dem vom Empfänger E angewandten Dekodierverfahren beinhaltet die Fehlermeldung NAK lediglich die Angabe des Astes bzw. der Position innerhalb der Symbole, welcher fehlerbehaftete Bits enthält, oder auch zusätzlich eine Eingrenzung von Bits des jeweiligen Paketes, welche durch die Übertragung verfälscht wurden. Vom Empfänger werden somit Wiederholungsbits, welche ihm eine bessere Fehlerkorrektur bei der Dekodierung der Daten ermöglich sollen, paketweise oder für Symbolfolgen inner- halb eines Paketes angefordert.
Der Sender S kann auf die Fehlermeldung NAK mit der Versendung von verschiedenartig ausgestalteter Information reagieren. In Figur 2 werden diejenigen Bits, welche der Sender S aufgrund der Fehlermeldung NAK an den Empfänger sendet, mit +r 2) bezeichnet. Betreffend die konkrete Ausgestaltung der
Bits +r 2) ist es möglich, dass diese mit den zuvor übertragenen kodierten Bits KB2 bzw. i^ und rj (2) übereinstimmen, so dass der Sender S lediglich die bereits erfolgte Versendung unverändert wiederholt. Weiterhin kann der Sender S die ko- dierten Bits KB2 und zusätzlich zuvor nicht übermittelte kodierte Bits, welche aus den gleichen unkodierten Bits wie die kodierten Bits KB2 berechnet wurden, senden. Dies kann z.B. dadurch realisiert werden, dass der Sender S einen Teil der vor der erstmaligen Übermittlung punktierten Bits in die ko- dierten Bits KB2 einfügt und somit den Anteil der Redundanzbits erhöht bzw. die Koderate erniedrigt. Somit kann die Koderate stufenweise verringert werden, bis maximal alle zuvor punktierten Bits eingefügt sind. In diesem Fall übersteigt die Anzahl der Bits +r] ( die Anzahl der zuvor versendeten ko- dierten Bits KB2. Auch eine Versendung von zuvor nicht übermittelten kodierten Bits zusammen mit einer Teilmenge der zuvor übermittelten kodierten Bits KB2 ist möglich, so dass die Anzahl der Bits V2) größer oder kleiner als die Anzahl der zuvor versendeten kodierten Bits KB2 sein kann. Schließlich ist auch eine Übermittlung von ausschließlich zuvor nicht ü- bermittelten kodierten Bits, welche aus den gleichen unkodierten Bits wie die kodierten Bits KB2 berechnet wurden, möglich. So kann der Sender S z.B. die zuvor punktierten Bits versenden, ohne erneut die kodierten Bits KB2 zu übertragen. In diesem Fall ist die Anzahl der Bits +r 2) geringer als die Anzahl der zuvor versendeten kodierten Bits KB2.
Für eine Aufteilung der Bits
+r
2) auf die drei Äste und somit auf die Positionen innerhalb der zu übertragenden Symbole sind in Figur 2 auf der rechten Seite drei Möglichkeiten aufgezeigt. In der obersten Darstellung wurden die Bits
+r
2) auf die drei Äste aufgeteilt und zu Beginn des nächsten Paketes
gesendet. Hierbei wurden somit aus den Bits
+r
2) Symbole gebildet, wobei die Symbole ausschließlich aus den Bits
+r
j (2 bestehen. Zur Symbolbildung betreffend die Bits
+r
2) wird senderseitig die Vorrichtung zur Symbolbildung MAPPER einge- setzt. Im Anschluss an die Bits
+rf
2) werden im obersten Ast die Menge der Informationsbits i und die Menge der Redundanzbits r
2 (1) , im mittleren Ast die Menge der Informationsbits i und die Menge der Redundanzbits r
2 (2) , und im unteren Ast die Menge der Informationsbits i * und die Menge der Redun- danzbits r
2 (3) gesendet. Um die Nutzdatenrate durch die Übertragung der Bits
+r
2) nicht zu reduzieren, kann für das betrachtete im oberen Teil der rechten Darstellung der Figur 2 gezeigte Paket für jeden Ast eine höhere Punktierung als üblicherweise, z.B. in dem ersten Paket in der linken Darstel- lung der Figur 2 verwendet, gewählt werden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Kodierungen der drei Kodierer ENCODERl, ENC0DER2 und ENC0DER3 nicht gegenüber einer normalen Datenversendung verändert werden, so dass der Anteil der Informationsbits iψ , i und iψ des zweiten Paketes an der Gesamtzahl der Bits des zweiten Paketes gegenüber dem Anteil der Informationsbits iψ ,
des ersten Paketes an der Gesamtzahl der Bits des ersten Paketes verringert ist.
Sollen zusätzlich zu den Bits +r 2) Wiederholungsbits für ei- nen weiteren Ast gesendet werden, so können diese z.B. nach den Bits +r2) übertragen werden. In diesem Fall folgen auf die Symbole, in welche ausschließlich die Bits +r 2) des zweiten Astes eingegangen sind, Symbole, welche ausschließlich aus Wiederholungsbits eines anderen Astes gebildet wurden. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass Symbole gebildet werden, in welche sowohl ein oder mehrere der Bits V/2) als auch ein oder mehrere Wiederholungsbits eines anderen Astes eingehen.
Die mittlere Darstellung der rechten Seite der Figur 2 zeigt eine andere Möglichkeit, die Bits V/2) auf die Positionen der Symbole des zweiten Paketes zu verteilen. In diesem Fall wer-
den die Bits V/2-1 auf dem dritten Ast gesendet. Auf den anderen beiden Ästen erfolgt keine Übertragung von Informationsbits, vielmehr werden diese mit dem Empfänger bekannten Symbolen belegt. Dies entspricht einer Reduzierung des Modulati- onsalphabets auf zwei Symbole. Dies erleichtert die Dekodierung für den Empfänger drastisch. Die Verteilung der Bits j (2) auf die Positionen innerhalb der Symbole kann dann z.B. von einer vom Empfänger ermittelten Zuverlässigkeit abhängig gemacht werden. Die Wiederholungsbits werden vorzugsweise auf einem möglichst zuverlässigen Ast übertragen, wobei dies ein Ast ist, der abhängig von der Partitionierung eine höhere Euklidische Distanz aufweist als der bei der Erstübertragung verwendete Ast . Im Beispiel der Figur 3 könnte der Ast für die Wiederholungsbits verwendet werden, aus welchem das erste Bit der Symbole stammt. Werden neben den Bits +r 2) Wiederholungsbits für einen anderen Ast angefordert, so wird durch das beschriebene Vorgehen das Modulationsalphabet auf vier Symbole reduziert, wobei auch in diesem Fall möglichst zuverlässige Äste für die Wiederholungsübertragungen gewählt wer- den sollten.
Eine weitere Möglichkeit der Versendung der Bits 2-* zeigt die unterste Darstellung der rechten Seite der Figur 2. Hier wird der zweite Ast, d.h. derjenige Ast, auf welchem die feh- lerbehafteten kodierten Bits KB2 ursprünglich übertragen wurden, zur Versendung der Bits +r ) verwendet. Auf dem ersten Ast werden dann die Menge der Informationsbits iψ und die Menge der Redundanzbits r2 (1) und auf dem dritten Ast die Menge der Informationsbits iψ und die Menge der Redundanzbits r2 3) gesendet. Dieses Vorgehen ist analog auf die Fälle übertragbar, in denen Wiederholungsbits für mehrere Äste angefordert werden .
Während bislang der Fall beschrieben wurde, dass die Bits der parallelen Bitströme PSl, PS2 und PS3 vor der erstmaligen
Versendung in den Kodierern ENCODERl, ENCODER2 und ENCODER3 sowohl eine Fehlererkennungskodierung als auch eine Fehler-
korrekturkodierung erfahren haben, kann das Verfahren auch auf die Fälle angewandt werden, in welchen vor der ersten Ü- bertragung keine Fehlerkorrekturkodierung erfolgt . Bei einer Fehlermeldung NAK kann dann alternativ eine bloße Wiederho- lung der bereits erfolgten Versendung erfolgen, oder eine
Versendung mit erhöhter Redundanz in Form einer Fehlerkorrekturkodierung.
Weiterhin müssen sich die von den Kodierern ENCODERl, ENCODER2 und ENCODER3 angewandten Kodierungen nicht voneinander unterscheiden. In diesem Fall wäre das Verhältnis der Menge von Informationsbits i zu Redundanzbits r für z.B. den linken Teil der Figur 2 für alle drei Äste gleich.