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Beschreibung
Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, mit einer Kraftstoffeinspritzung, einem NOx-Sensor und einer Lambdasonde.
Bei Verbrennungsmotoren, insbesondere bei Dieselmotoren, wird die Bildung der Schadstoffe im Abgas, insbesondere die Partikelkonzentration und die NOx-Konzentration hauptsachlich durch die Kraftstoff-Einspritzmenge, die Zylinderladung und eine Abgasruckfuhrung, sofern vorhanden, bestimmt, um die NOx-Emission zu senken und um damit die Abgasgrenzwerte si- eher einhalten zu können, wird beispielsweise eine Abgasruckfuhrung eingesetzt. Mit der zurückgeführten Abgasmenge wird die Sauerstoffkonzentration vermindert und die spezifische Wärmekapazität der Ladung erhöht. Beide Einflüsse senken die Verbrennungsspitzentemperatur und fuhren daher zu einer Ver- ringerung der NOx-Emission. Nachteilig dabei ist jedoch, dass die Erhöhung der Abgasruckfuhrrate die Partikelemission ansteigen lasst. Dieses Phänomen ist bekannt und wird als NOx- Partikel-Trade-Off bezeichnet. Für einen emissionsoptimalen Betrieb der Brennkraftmaschine muss also ein Kompromiss für eine NOx-Reduzierung bei geringem Anstieg der Partikelemission gesucht werden. Um dies erreichen zu können ist es erforderlich, betriebspunktabhangig den Sollwert der Abgasruckluhrrate exakt einzustellen. Die tatsachliche Abgasruckfuhrrate kann von der vorgegebenen Ab- gasruckfuhrrate abweichen, ohne dass dies von einem Luftmassenmesser mit ausreichender Genauigkeit bemerkt und ausgeregelt werden kann. Die Ungenauigkeit der Einstellung bei der Abgasruckfuhrrate wirkt sich in der Regelung global für sa t- liehe Zylinder aus . Die ungenaue Einstellung ergibt sich beispielsweise aus den Unsicherheiten bei der Messung der ange
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2 saugten Luftmasse durch den Luftmassenmesser und kann zur erhöhten NOx- und Partikel-Emission führen.
Bereits geringe Abweichungen bei der Messung des Luftmassenstroms führen zu großen Abweichungen bei den Emissionswerten. Messungen haben gezeigt, dass bei einer Toleranz des Luftmassenmessers von ± 4% die NOx-Emission um bis zu 27% (bei zu hohem Luftmassenstrom) und die Partikelemission um bis zu 60% (bei zu geringem Luftmassenstrom) ansteigen.
Neben diesen Unsicherheiten im Luftpfad treten weitere Unsicherheiten im Kraftstoffpfad auf, die sich ebenfalls negativ auf die Abgasemission auswirken und nicht ausreichend genau diagnostiziert werden können. Beispielsweise kann die einge- spritzte Kraftstoffmenge vom vorgegebenen Sollwert abweichen, wenn der Kraftstoffdruck nicht dem Sollwert entspricht, was beispielsweise aufgrund von Messungenauigkeiten des Drucksensors auftreten kann. Die Erhöhung des Kraftstoffdrucks führt zu einer erhöhten Einspritzmenge, wodurch sowohl Partikel- emission als auch NOx-Emission erhöht werden. Weiterhin tritt über die Laufzeit eine Drift an den Einspritzventilen auf, die zu einer Veränderung der Einspritzmenge führt und damit die Emissionswerte ändert. Für die einzelnen Zylinder ergeben sich Toleranzen bei einer individuellen Steuerung der Ein- spritzmenge zusätzliche durch die Einspritzventile. Damit die Emissionsgrenzwerte eingehalten werden können, werden hohe Anforderungen an die Bauteilstreuung auch über die Lebensdauer gesetzt, was die Kosten für die Bauteilfertigung deutlich erhöht .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine bereitzustellen, das mit einfachen Mitteln die Möglichkeit schafft, die Brennkraftmaschine mit niedrigen Emissionswerten zu betreiben, insbeson- dere im Hinblick auf die NOx-Emission und die Partikelemission.
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3 Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten Schritt ein Wert für die Luftzahl, sogenannter Lambdawert, gemessen und mit einem Sollwert verglichen. Der Sollwert wird durch ein Lambda-Modell berechnet. In einem zweiten Schritt, der auch gleichzeitig mit dem ersten Schritt erfolgen kann, wird ein gemessener NOx-Wert mit einem Sollwert eines NOx-
Modells verglichen. Das Lambda-Modell und das NOx-Modell berechnen die jeweiligen Sollwerte für einen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine. Die Steuerung erfolgt nun abhängig von dem Vergleich. Erfindungsgemäß erfolgt eine Änderung der Mehrfacheinspritzung, wenn die Lambdaabweichung innerhalb eines ersten Lambdabandes und die NOx-Abweichung ebenfalls innerhalb eines ersten NOx-Bandes liegt. Mit anderen Worten bedeutet dies, zur Regelung des Lambdawertes und der NOx- Emission erfolgt ein Eingriff über die Einspritzung, insbe- sondere über das Einspritzmuster und die Menge an nacheingespritztem Kraftstoff, wenn die Abweichung von dem Sollwert kleiner als ein erster Schwellenwert und größer als ein zweiter Schwellenwert ist. Erster und zweiter Schwellenwert bilden jeweils ein Band von zulässigen Werten um den Sollwert. Zusätzlich zu dem ersten Band von Lambdawerten und NOx-Werten sind erfindungsgemäß zweite Bänder für Lambda- und NOx-Werte definiert. Liegt die Abweichung der gemessenen Lambdawerte und NOx-Werte innerhalb der zweiten Bänder, so folgt ein Eingriff über Änderungen von Abgasrückführung, Frischluftzufuhr, Einspritzmenge und/oder Ladedruck.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also zur Optimierung von NOx- und Partikel-Emission abhängig von den Werten für die Abweichung auf unterschiedliche Eingriffsmöglichkeiten zurückgegriffen. Diesem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Eingriff über die Einspritzung, insbesondere über die Mehrfacheinspritzung, einen sehr effektiven An
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4 satz zur Reduzierung der NOx- und der Partikelemission darstellt, der den bekannten NOx-Partikel-Trade-θff vermeidet.
Eine Mehrfacheinspritzung besteht aus mehreren Einzelein- spritzungen, die jeweils definiert sind durch eine Einspritz- menge und ihre jeweilige Einspritzzeit. Die Einspritzzeit um- fasst hierbei den Einsetzzeitpunkt der Einspritzung und die Einspritzdauer, die wiederum mit der Einspritzmenge verknüpft ist.
Bei der Auswahl, ob ein Eingriff über die Mehrfacheinspritzung erfolgt, sind die definierten ersten und zweiten Bander für die Lambda- und NOx-Werte bevorzugt disjunkt, besitzen also keine gemeinsamen Werte.
Zur Änderung der Nacheinspritzung wird bevorzugt eine Menge an Kraftstoff nach einer Haupteinspritzung eingespritzt oder die eingespritzte Menge geändert, wobei die Menge an nacheingespritztem Kraftstoff geringer als die bei der Hauptein- spritzung eingebrachte Kraftstoffmenge ist. Auch ist es möglich, dass der Haupteinspritzung eine oder mehrere Einspritzungen vorausgehen .
Bei dem erfindungsgemaßen Verfahren wird die Menge an nach- eingespritztem Kraftstoff derart gewählt, dass die Emissionen ein Minimum annehmen . Bevorzugt wird hierbei die Summe der Nox- und Partikel-Emissionen abgestellt, wobei die Summe auch gewichtet sein kann. Diesem Verfahrensschritt liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Mehrfacheinspritzung eine Methode zur Verringerung von Partikel- und NOx-Emission ist. Mit einer Änderung die Emission über die Mehrfacheinspritzung, wird die Möglichkeit geschaffen, einen Sollwert für die NOx- Emission einzustellen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgen die Änderungen, insbesondere die Änderungen bei der Nacheinspritzung zylin
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5 derspezifisch. Auch ist es möglich, die Änderungen f r definierte Gruppen von Zylindern oder bankweise vorzunehmen.
Das Modell für die Lambda- bzw. NOx-Werte ergibt abhangig für den aktuellen Messwert, für den Betriebspunkt, charakterisiert durch Drehzahl, Last, Temperatur und Einspritzung, einen Lambda-Sollwert vor, der einer minimalen NOx-Emission und einer minimalen Partikelemission entspricht. Das erfindungsgemaße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausfuhrungsbeispiels naher erläutert. Es zeigt:
Fign. la, lb die Abhängigkeit der Partikelemission von NOx- Emission bzw. von dem Lambdawert bei einem Eingriff in die Abgasruckfuhrrate, Ansaugluftdrosselung, Einspritzmenge und/oder dem Ladedruck,
Fig. 2 ein qualitatives Diagramm zur Abhängigkeit von Partikel- und NOx-Emission bei Änderung der Mehrfacheinspritzung,
Fig. 3 die Emission von NOx und Partikeln abhangig von einer nacheingespritzten Kraftstoffmenge,
Fig. 4 ein Flussdiagramm zur Lambda-Regelung,
Fig. 5 ein Flussdiagramm zur NOx-Regelung und
Fig. 6 ein Flussdiagramm zur Pπorisierung der Eingriffe .
Figur la zeigt den Zusammenhang zwischen Partikel- und NOx- Emission für die Brennkraftmaschine. Eine Erhöhung der Abgas- ruckfuhrrate und/oder eine Drosselung der Ansaugluft und/oder eine Erhöhung der Einspritzmenge fuhren zur Erhöhung der Partikelmenge und einer Reduzierung der NOx-Emission. Entlang
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6 der in Figur la dargestellten Kurve 10 verschiebt sich hierbei der beispielhaft dargestellte Arbeitspunkt 12 in Richtung von B. Eine Verringerung der Abgasruckfuhrrate und/oder eine Verringerung der Ansaugluftdrosselung und/oder eine Verringe- rung der Einspritzmenge und/oder der Verringerung des Ladedrucks bewegen den Arbeitspunkt 12 in Richtung von A, was zu einer Erhöhung der NOx-Emission und zu einer verringerten Partikelemission fuhrt. Der Arbeitspunkt 12 ist durch einen Lambda-Wert gekennzeichnet. Ein vorgegebener Lambda-Sollwert fuhrt also gemäß Fig. 1 zu einem Sollwert 14 für die NOx- Emission und einen Sollwert 16 für die Partikel-Emission. Der Arbeitspunkt 12 ist zusatzlich durch die Drehzahl, Last, Temperatur und Einspritzung gekennzeichnet. Fig. lb zeigt die Einstellung des Sollwerts für die Partikelemission über den Lambdawert.
Fig. 2 zeigt den qualitativen Zusammenhang zwischen NOx- Emission und Partikel-Emission im Kontext der Nacheinspritzung. Wahrend durch die obengenannten Maßnahmen der Abgas- ruckfuhrung, Ansaugluftdrosselung und Einspritzmenge der Arbeitspunkt 12 lediglich entlang dem Doppelpfeil C verschoben werden kann, fuhrt eine Mehrfacheinspritzung, beispielsweise durch Nacheinspritzung einer kleinen Kraftstoffmenge zu einem neuen Arbeitspunkt 18. Es erfolgt hierbei eine Verschiebung des Arbeitspunkts, die mit einer gleichzeitigen Reduzierung von NOx-Emissionen und Partikel-Emissionen verbunden ist.
Die Wirkung der Nacheinspritzung ist in Fig. 3 noch einmal zusammengefasst . Hier ist die Gesamtemission über der Menge an nacheingespritztem Kraftstoff aufgetragen. Erfolgt keine Nacheinspritzung, die nacheingespritzte Kraftstoffmenge entspricht 0, so liegt für die Emission ein Basiswert 20 vor. Wird die Menge des nacheingespritzten Kraftstoffs erhöht, so fallt bis zu einem Wert 22 die Gesamtemission. Mit Hinblick auf Fig. 2 bedeutet dies, dass die Arbeitspunkte sich in
Richtung des Pfeils D verschieben und die Emissionswerte so
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7 wohl für Nθx als auch die Partikel-Emission vermindert werden.
Fig. 4 zeigt ein Flussdiagramm zur Regelung der Lambda-Werte. Nach einem Motorstart 24 erfolgt eine Messung des Lambda-
Werts 26. Der gemessene La bda-Wert wird an eine Auswerteeinheit 28 weitergeleitet, die die zeitliche Veränderung der Lambda-Werte berücksichtigt. Ebenfalls wird der gemessene Lambda-Wert 26 zusammen mit den aktuellen Motorbetriebsgroßen 30 an ein Emissionsmodell 32 weitergeleitet. Das Emissionsmodell 32 bestimmt über ein Lambda-Modell 34 die zeitliche Veränderung für den Lambda-Wert und dessen absolute Große. Das Lambda-Modell 34 generiert einen Lambda-Modell-Sollwert 36, der gemeinsam mit dem Lambda-Wert 38 an der Abfrage 40 an- liegt. In der Abfrage 40 wird überprüft, ob:
SW1 < λ_Wert - λ_Modell_Soll < SW2,
wobei SW1 und SW2 zwei motorspezifische Schwellenwerte sind.
Mit der Abfrage 40 wird überprüft, ob die Abweichung der Lambda-Werte innerhalb eines vorbestimmten Intervalls liegen. Liegen die Werte außerhalb des Intervalls, so erfolgt in Schritt 42 ein Eingriff, um den aktuellen Lambda-Messwert auf den vorgegebenen Modellwert zu regeln. Der Eingriff 42 beschrankt sich hierbei auf die Möglichkeiten der Abgasruckfuh- rung, der Ansaugluftdrosselung, den Eingriff über die Einspritzmenge und den Ladedruck.
So lange das Kraftfahrzeug betrieben wird, kehrt das Verfahren zu Schritt 26 zurück, um erneut den aktuellen Lambda-Wert zu messen. Erfolgt ein Signal für den Motorstop 44, werden für den spateren Betrieb der Brennkraftmaschine die im Laufe des Verfahrens eingestellten Werte gespeichert, um so eine A- daption über die Lebensdauer zu erzielen.
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Fig. 5 zeigt die NOx-Regelung. Nach einem Motorstart 48 erfolgt über einen NOx-Sensor 50 eine NOx-Messung. Der gemessene Wert wird in einer NOx-Auswerteeinheit 52 unter Berücksichtigung seines zeitlichen Verlaufs verarbeitet, insbeson- dere geglättet. Ebenfalls wird der gemessene NOx-Wert 50 an ein Emissionsmodell 54 weitergeleitet. An dem Emissionsmodell 54 liegt zusatzlich ein Satz von Motorbetriebsgroßen 56 an. Der von dem Emissionsmodell 54 ausgegebene Wert für den NOx- Sollwert wird in Schritt 56 im Hinblick auf seinen zeitlichen Verlauf und seinen absoluten Wert zu dem NOx-Modell-Sollwert 58 verarbeitet.
Der NOx-Wert 60 aus der NOx-Auswerteeinrichtung 52 und der NOx-Modell-Sollwert werden in der Abfrage 62 miteinander ver- glichen. Die Abfrage 62 überprüft, ob:
SW3 < NOx-Wert - NOx-Modell-Sollwert < SW4, wobei SW3 und SW4 motorspezifische Schwellenwerte sind. Liegt die Abweichung nicht innerhalb des vorbestimmten Intervalls, so erfolgt in Schritt 64 ein Eingriff zur Regelung der NOx- Emission. Bei dem Eingriff 64 wird zusatzlich zu den bei der Lambda-Regelung vorgesehenen Eingriffen 42 auch ein Eingriff in das Einspritzmuster, d.h. die Anzahl der Einspritzungen und/oder die Einspritzzeitpunkte vorgenommen. Nach dem Eingriff 64 kehrt das Verfahren wieder zu seinem Ausgangspunkt zur ck, wo eine erneute NOx-Messung erfolgt.
Bei einem Motorstop 66 werden die adaptierten Werte abgespei- chert .
Fig. 6 zeigt nunmehr den Ablauf des erfindungsgemaßen Verfahrens naher. Das erfindungsgemaße Verfahren geht von einem gemeinsamen Lambda/NOx-Emissionsmodell 70 aus, an dem die aktu- eilen Motorbetriebsgroßen 72, der gemessene Lambda-Wert 74 und der gemessene NOx-Wert 76 anliegen. Aufgrund der im Zusammenhang mit den Fign. 1 und 2 geschilderten Zusammenhange
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zwischen NOx- und Partikel-Emission erfolgt in Modell 70 die Berechnung einer Lambda-Abweichung Δ und einer NOx- Abweichung ΔNOx. Bei der Bestimmung der Abweichungen wird in Modell 70 der zu erzielende optimale Wert vorgegeben.
In einer nachfolgenden Abfrage 72 wird überprüft, ob:
SW5 < λ < SW6 und SW7 < ΔNOx < SW8,
wobei die Schwellenwerte SW5 bis SW8 zu einem oder mehreren der in Schritt 74 aufgelisteten Eingriffe führt, die die Abgasruckfuhrrate, die Ansaugluftdrosselung und die Einspritz- menge betreffen.
Die in dem Emissionsmodell 70 bestimmten Abweichungen werden in der Abfrage 76 dahingehend überprüft, ob: SW9 < h λ < SW10 und
SW 11 < ΔNOx < SW12, wobei SW9 bis SW12 spezifische Schwellenwerte sind. Wird in der Abfrage 76 festgestellt, dass die Abweichungen von Lambda und NOx innerhalb der Schwellenwertintervalle liegen, so wird in Schritt 78 nachfolgend über das Einspritzmuster eingegriffen, d.h. die Anzahl der Einspritzungen sowie deren Zeitpunkt oder Menge an Kraftstoff bei den Einspritzmengen wird gean- dert.
Ergeben die Abfragen 72 und 76, dass die Abweichungen nicht innerhalb der Bander liegt, so wird über Schritt 80 in an sich bekannter Weise eine Regelung durchgeführt.
Das erfindungsgemaße Verfahren besteht aus zwei Teilen: In einem ersten Teil wird über das Lambda-Signal das Kraftstoff
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10 luftverhaltnis betrachtet, um damit in den Kraftstoff- und/oder Luftpfad so einzugreifen, damit der globale/zylinderindividuelle Sollwert betπebspunktabhangig erreicht wird.
In einem zweiten Teil erfolgt über das NOx-Sensorsignal die Diagnose, Regelung und Adaption der Abgasruckfuhrrate und der Mehrfacheinspritzung im Hinblick auf niedrige Emission:
M t Kenntnis des Kraftstoff-Luftverhaltnisses kann eine globale- oder zylinderindividuelle Lambda-Regelung auf einen e- missionsoptimalen, betriebspunktabhangigen Sollwert durchgeführt werden. In den Luftpfad wird also global eingegriffen. In einer Weiterentwicklung ist es denkbar, dass eine bank- o- der sogar zylinderindividuelle Regelung auf bank- bzw. zylinderindividuelle Kraftstoffverhaltnisse durchgeführt wird. Weiterhin, insbesondere wenn es um einen schnellen Eingriff in das Kraft-Luftverhaltnis geht, kann zuerst die Einspritzmenge so angepasst werden, dass der Sollwert des globalen o- der bank- oder zylinderindividuellen Kraftstoff-Luftverhaltnis erreicht wird. Dabei erfolgt der Eingriff über die Einspritzung in der Regel global oder bank- oder zylinderindividuell wie auch beim Eingriff in den Luftpfad.
Die Einspritzmengentoleranzen der Einspritzventile können durch zylinderindividuelle Messungen des Kraftstoff-Luftver- haltnisses selektiert und durch Korrektur der Einspritzzeiten kann auf den Sollwert des zylinderindividuellen Kraft-/Luft- gemisches geregelt werden.
Mit der Kenntnis der NOx-Emission kann eine Diagnose von Abgasruckfuhrrate und Mehrfacheinspritzung im Hinblick auf die Sollwerte der Emission vorgenommen werden. Auf den NOx-Soll- wert kann direkt geregelt werden, die Partikel-Emissionen werden über die NOx-Partikel-Emissionszusammenhange erfasst.
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11 An dem erfindungsgemäßen Verfahren ist wichtig, dass auf eine Lambda- und auf einen NOx-Sollwert geregelt wird, indem Eingriffe in Abgasrückführung, Ansaugluftdrosselung, Kraftstoffeinspritzmenge und Ladedruck erfolgen. Damit wird eine Balance zwischen Partikel- und NOx-Emission erreicht. Die Regelung auf den Lamdasollwert (Fig. 4) und den Nox-Sollwert (Fig. 5) sind über die Modelle 34 und 56 gekoppelt.