Sicherheitselement und Prüfverfahren für ein Wertdokument
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für ein Wertdokument, wie eine Banknote, einen Pass, ein Ausweisdokument oder dergleichen, mit einem mederkoerzitiven Magnetbereich zur Bildung eines Magnetcodes. Die Erfindung betrifft ferner ein Wertdokument mit einem derartigen Sicherheitselement, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Sicherheitselements und ein Verfahren zur Prüfung eines mit einem solchen Sicherheitselement versehenen Wertdokuments.
In Banknoten und andere geldwerte Papiere, wie Aktien, Schecks, Reiseschecks, Scheck- oder Kreditkarten, oder in andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe und sonstige Identitätskarten, wird oft ein Sicherheitselement zur Erhöhung der Fälschungssicherheit ein- oder aufgebracht. Bei dem Sicherheitselement kann es sich beispielsweise um einen in einer Banknote eingebetteten Sicherheitsfaden, einen aufgebrachten Sicherheitsstreifen oder ein selbsttragendes Element, wie ein Transferelement, einen Patch oder ein Etikett, handeln, das nach seiner Herstellung mit dem zu sichernden Gegenstand fest verbunden wird.
Es ist auch bekannt, die Sicherheitselemente zur weiteren Erhöhung der Fälschungssicherheit mit einem magnetischen Material zu versehen. Beispielsweise ist aus der Druckschrift DE-OS 1 696245 eine Sicherheitsvorrichtung in Form eines Fadens oder eines Bandes bekannt, die mit einem unterbrochenen ferromagnetischen Überzug versehen ist. Durch Abtastung des Fadens oder Bands in einer Prüf vorrichtung kann die Echtheit eines mit der Sicherheitsvorrichtung versehenen Dokuments geprüft werden.
Ein Sicherheitsdokument mit einem eingebrachten magnetischen Sicherheitselement ist aus der DE 41 01 301 bekannt. Das Sicherheitselement weist eine
magnetische Beschichtung mit hellgrauen bis silbrigen weichmagnetischen Pigmenten auf, die einem Firnis beigemischt und mit diesem auf ein Trägermaterial auf gestrichen sind. Das magnetische Sicherheitselement tritt nach seiner Einbettung in ein Sicherheitsdokument im Auflicht kaum in Erscheinung.
Zur weiteren Erhöhung der Nachahmungssicherheit wird in der Druckschrift EP 748 896 AI vorgeschlagen, ein Sicherheitsdokument zur automatischen Echtheitsprüfung mit einem magnetischen Material zu versehen, dessen Koerzitivität zwischen 10 und 250 Oe (800 A/m bis 20 kA/m) liegt. Während die Remanenz des Materials den üblicherweise verwendeten magnetischen Materialien entspricht und somit mit Standardsensoren gemessen werden kann, ist die niedrige Koerzitivität des magnetischen Materials nur mit Spezialsensoren feststellbar. Dadurch wird ein zusätzlicher Sicherungseffekt erreicht, der die Nachstellung des magnetischen Sicherheitselements stark erschwert.
Die Druckschrift DE 4022 739 AI offenbart eine Prüfvorrichtung für mit magnetischen Eigenschaften ausgestattete Dokumente, mit der auch magnetische Partikel geringer Remanenz noch mit hoher Zuverlässigkeit erf asst werden können.
Die derzeit eingesetzten magnetischen Sicherheitselemente sind allerdings nicht intelligent, so dass eine eingestellte oder eingebrachte magnetische Eigenschaft für alle Zeiten festliegt. Nachfolgend wird lediglich die Anwesenheit oder Abwesenheit der magnetischen Eigenschaften geprüft. Um Informationen hinterlegen zu können, werden daher zunehmend Mikrochips in alle Arten von Wertdokumenten integriert. Die Ausstattung von Wertdokumenten mit Mikrochips ist allerdings mit nicht unerheblichem Fertigungs-
aufwand und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Auch eignen sich nicht alle Arten von Wertdokumenten gleichermaßen für die Ausstattung mit Mikrochips.
Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement zu schaffen, das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Insbesondere soll das Sicherheitselement durch Ein- und Ausschalten aktivierbar sein bzw. Informationen ein- und ausschaltbar speichern können und dabei einfach und kostengünstig herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird durch das Sicherheitselement mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Ein Wertdokument mit einem derartigen Sicherheitselement, ein Herstellungsverfahren für ein solches Sicherheitselement und ein Verfahren zur Prüfung eines mit einem solchen Sicherheitselement versehenen Wertdokuments sind Gegenstand der nebengeordneten Ansprüche. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung ist bei einem Sicherheitselement der eingangs genannten Art ein hochkoerzitiver Magnetbereich vorgesehen, der den niederkoerzitiven Magnetbereich zumindest teilweise überlappt und in magneti- siertem Zustand den niederkoerzitiven Magnetbereich aufmagnetisiert, vorzugsweise in Sättigung bringt. Durch diese Maßnahme kann der Magnetismus in dem niederkoerzitiven Magnetbereich des Sicherheitselements in einfacher Art und Weise ein- und ausgeschaltet werden.
Ist der hochkoerzitive Magnetbereich entmagnetisiert, so kann durch Auf- magnetisieren des niederkoerzitiven Magnetbereichs oder von Teilbereichen davon in an sich bekannter Weise ein Magnetcode eingeschrieben werden. Nachfolgend kann die Magnetisierung des niederkoerzitiven Magnetbe-
reichs mithilf e einer herkömmlichen Sensorik, etwa in einer Banknotenbearbeitungsmaschine, nachgewiesen werden.
Wird der hochkoerzitive Magnetbereich aufmagnetisiert, so magnetisiert dessen Magnetfeld den niederkoerzitiven Magnetbereich auf bzw. bringt ihn sogar in Sättigung. Ein äußeres magnetisches Feld in der Größenordnung der Koerzitivfeldstärke des niederkoerzitiven Magnetbereichs kann diesen dann nicht mehr aufmagnetisieren, der Magnetcode ist somit ausgeschaltet. Zum Einschalten des Magnetcodes wird der überlappende hochkoerzitive Magnetbereich wieder entmagnetisiert. Anschließend kann der niederkoerzitive Magnetbereich wieder mittels üblicher Sensorik nachgewiesen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitselements enthält der niederkoerzitive Magnetbereich eine Mehrzahl getrennt magnetisierbarer Teilbereiche. Diese Teilbereiche zusammen bilden dabei vorteilhaft einen Magnetcode. Eine Vielzahl beliebiger, komplexer Arten von Magnetcodes kann dadurch erzeugt werden, dass die Teilbereiche eine spezielle Geometrie und/ oder räumliche Anordnung und/ oder Koerzitivität und/ oder Remanenz aufweisen. Die magnetischen Eigenschaften Koerzitivität und Remanenz lassen sich dabei über die Art, die Menge oder Schichtdicke des magnetischen Materials in den einzelnen Teilbereichen steuern. Am einfachsten ist aber, den Magnetcode aus einzelnen Magnetbits aufzubauen, die durch das Vorhandensein oder die Abwesenheit einer Magnetisierung in einem Teilbereich des niederkoerzitiven Magnetbereichs gebildet werden.
Der hochkoerzitive Magnetbereich kann durchgehend ausgebildet sein, oder seinerseits eine Mehrzahl getrennter Teilbereiche umfassen, die jeweils einen oder mehrere der niederkoerzitiven Teilbereiche zumindest teilweise über-
lappen. Insbesondere kann jeweils ein hochkoerzitiver Teilbereich einem niederkoerzitiven Teilbereich zugeordnet sein und diesen überlappen. Durch Aufmagnetisieren eines der hochkoerzitiven Teilbereiche kann dann gezielt eine in dem zugeordneten niederkoerzitiven Magnetbereich gespeicherte Information, wie etwa ein Magnetbit, ausgeschaltet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform überlappt der hochkoerzitive Magnetbereich den niederkoerzitiven Magnetbereich vollständig. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, wenn der hochkoerzitive Magnetbereich etwas kleiner als der niederkoerzitive Magnetbereich ausgebildet ist, solange gewährleistet ist, dass eine Magnetisierung des hochkoerzitiven Magnetbereichs den niederkoerzitiven Magnetbereich aufmagnetisiert bzw. in Sättigung bringt.
Der niederkoerzitive Magnetbereich weist zweckmäßig eine Koerzitivf eidstärke zwischen etwa 10 und etwa 500 Oe (800 A/m bis 40 kA/m), bevorzugt zwischen etwa 150 und etwa 350 Oe (12 kA/m bis 28 kA/m) auf. Mit Vorteil ist der niederkoerzitive Magnetbereich in einer Materialschicht gebildet, die Eisenoxide, Reineisen, Nickel oder ein anderes weichmagnetisches Material enthält. Die Dicke der Materialschicht liegt vorzugsweise zwischen etwa 0,05 μm und etwa 20 μm.
Der hochkoerzitive Magnetbereich weist zweckmäßig eine Koerzitivfeldstär- ke oberhalb von etwa 300 Oe (24 kA/m), bevorzugt oberhalb von etwa 1000 Oe (80 kA/m) und besonders bevorzugt oberhalb von etwa 2000 Oe (160 kA/m) auf. Industriell gut verfügbar sind Schichten mit einer Koerzitivfeld- stärke bis zu etwa 4000 Oe (320 kA/m), wobei derart hohe Feldstärken zur Erhöhung der Sicherheit gegen ungewolltes Löschen oder Ummagnetisie- rungen durchaus vorteilhaft sind. Mit speziellen, allerdings kostspieligeren
Materialien werden Koerzitivfeldstärken bis über 35.000 Oe (2,8 MA/m) erreicht. Auch diese speziellen Materialien können mit Vorteil für den hochkoerzitiven Magnetbereich eingesetzt werden. Die Dicke der hochkoerzitiven Materialschicht liegt vorzugsweise zwischen etwa 0,05 μm und etwa 20 μm. Das hochkoerzitive Material enthält vorzugsweise eine Legierung aus Eisen/Kobalt/Nickel oder Eisen/ Kobalt/ Vanadium oder Platin/Kobalt oder Aluminium/ Nickel/ Kobalt oder Eisen/ Kobalt/ Chrom oder Samarium/ Kobalt oder Samarium/ Kupfer oder Samarium/ Eisen oder Samarium/ Zirkonium oder Neodym/Eisen oder Neodym/ Bor.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind der niederkoerzitive und der hochkoerzitive Magnetbereich übereinander auf einem gemeinsamen Träger angeordnet. Dabei kann sowohl der niederkoerzitive Magnetbereich auf dem hochkoerzitiven Magnetbereich angeordnet sein, als auch der hochkoerzitive Magnetbereich über dem niederkoerzitiven Magnetbereich liegen.
Alternativ können der niederkoerzitive und der hochkoerzitive Magnetbereich auf gegenüberliegenden Seiten eines gemeinsamen Trägers angeordnet sein. Wesentlich ist dabei nur, dass der Abstand der beiden Magnetbereiche klein genug ist, um die Sättigungswirkung des hochkoerzitiven Bereichs zu erhalten.
Zusätzlich zu den genannten Magnetbereichen kann ein weiterer hochkoerzitiver Magnetbereich vorgesehen sein, der der Speicherung eines Schaltzustands des Sicherheitselements dient. Dieser Schaltzustand kann beispielsweise mit einem Magnetsensor gelesen und ausgewertet werden. In Fällen, in denen kein aufwändiger Magnetcode erforderlich ist, reicht auch, lediglich dieser hochkoerzitive Magnetbereich zur Absicherung eines Gegenstandes aus.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements ist eine zumindest in Teilbereichen opake Abdeckschicht vorgesehen, die die Lage und Anordnung des niederkoerzitiven Magnetbereichs insbesondere im Durchlicht verbirgt.
Die Abdeckschicht kann beispielsweise durch eine opake schwarze oder farbige Druckfarbe gebildet sein oder eine Schicht aus Aluminium, Gold, Kupfer, Eisen, Nickel oder einer Legierung dieser Metalle umfassen. Die Abdeckschicht kann zusätzlich Aussparungen in Form von Zeichen oder Mustern aufweisen, die eine visuell und/ oder maschinell lesbare Information bilden. Die Abdeckschicht wird beispielsweise auf die obere der magnetischen Schichten aufgebracht oder es ist oberhalb und unterhalb der magnetischen Schichten jeweils eine eigene Abdeckschicht vorgesehen.
Das Sicherheitselement bildet bevorzugt einen Sicherheitsfaden, einen Sicherheitsstreifen oder ein Transferelement. Das Transferelement ist insbesondere auf einer Transferfolie angeordnet und wird erst zum Aufbringen auf ein Wertdokument von dieser abgelöst.
Bei der Herstellung eines beschriebenen Sicherheitselements werden der niederkoerzitive und der hochkoerzitive Magnetbereich bevorzugt auf ein gemeinsames Substrat oder auf ein Sicherheitspapier bzw. Wertdokument z.B. aufgedruckt oder mit einem Vakuumdampfprozess aufgedampft.
Die Erfindung enthält auch ein Sicherheitspapier und ein Wertdokument, wie eine Banknote, einen Pass, ein Ausweisdokument oder dergleichen, das mit einem Sicherheitselement der beschriebenen Art versehen ist. Insbesondere kann das Sicherheitselement auf einem Träger in dem Sicherheitspapier bzw. Wertdokument enthalten sein. Alternativ können der niederkoerzitive
und der hochkoerzitive Magnetbereich des Sicherheitselements direkt auf dem Sicherheitspapier bzw. Wertdokument angeordnet sein. Dabei kommen sowohl eine Anordnung auf derselben Seite als auch eine Anordnung auf gegenüberliegenden Seiten des Sicherheitspapiers bzw. Wertdokuments in Betracht.
In dem Sicherheitspapier bzw. Wertdokument kann neben den genannten Magnetbereichen ein weiterer hochkoerzitiver Magnetbereich zur Speicherung eines Schaltzustands des Sicherheitspapiers bzw. Wertdokuments vorgesehen sein, der beispielsweise mit einem Magnetsensor gelesen und ausgewertet wird.
Zur Prüfung und gegebenenfalls Markierung eines oben beschriebenen Sicherheitspapiers bzw. Wertdokuments wird gemäß der Erfindung
a) der niederkoerzitive Magnetbereich des Sicherheitselements oder Teilbereiche davon aufmagnetisiert,
b) der hochkoerzitive Magnetbereich des Sicherheitselements aufmagnetisiert, falls das Wertdokument mit einer Markierung versehen werden soll,
c) die remanente Magnetisierung des niederkoerzitiven Magnetbereichs oder der Teilbereiche davon bestimmt, und
d) auf Grundlage der bestirrtmten remanenten Magnetisierung festgestellt, ob das Wertdokument mit einer Markierung versehen ist oder nicht.
Vorzugsweise wird in Schritt a) der niederkoerzitive Magnetbereich in einem Feld, das mindestens doppelt so hoch ist wie dessen Koerzitivkraft, aufmagnetisiert.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird dabei der hochkoerzitive Magnetbereich in Schritt b) senkrecht zu einer vorbestimmten Magnetisierungsrichtung des niederkoerzitiven Magnetbereichs aufmagnetisiert. Das Feld des hochkoerzitiven Magnetbereichs magnetisiert dann die Teilbereiche des niederkoerzitiven Magnetbereichs auf bzw. bringt sie in Sättigung, so dass sich ein Magnetcode von einer Nachweisvorrichtung, wie etwa einem Banknotensensor nicht mehr erfassen lässt.
Alternativ kann der hochkoerzitive Magnetbereich in Schritt b) parallel zu einer vorbestimmten Magnetisierungsrichtung des niederkoerzitiven Magnetbereichs aufmagnetisiert werden. Auch dabei magnetisiert das Feld des hochkoerzitiven Magnetbereichs die Teilbereiche des niederkoerzitiven Magnetbereichs auf bzw. bringt sie in Sättigung. Aufgrund der parallelen Ausrichtung der beiden Magnetisierungen spricht ein für die niederkoerzitiven Magnetbereiche ausgelegter Sensor in diesem Fall stets an, so dass eine codierte Information den aufmagnetisierten hochkoerzitiven Bereich überlagert und damit nicht mehr erkannt wird. In beiden genannten Varianten ist der Magnetcode der niederkoerzitiven Magnetbereiche somit ausgeschaltet.
Um den Magnetcode wieder einzuschalten, wird nach einer Markierung des Wertdokuments zweckmäßig der hochkoerzitive Magnetbereich entmagnetisiert. Danach kann erneut der Magnetcode in den niederkoerzitiven Magnetbereichen des Sicherheitselements bei der Detektion in die gewünschte Richtung aufmagnetisiert und erkannt werden. Der niederkoerzitive Ma-
gnetcode ist daher durch Entmagnetisierung des hochkoerzitiven Bereichs wieder aktivierbar.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung enthält das Wertpapier ein lang gestrecktes Sicherheitselement mit einer Längsachse. Die niederkoerzitiven Teilbereiche werden dann in einer Richtung senkrecht zu der Längsachse aufmagnetisiert.
Scheitert ein späterer Ausleseversuch entsprechend Schritt c), kann also der festgelegte Magnetcode nicht erfolgreich ausgelesen werden, so wird auf das Vorliegen einer Markierung oder einer Fälschung geschlossen.
Falls eine Markierung des Wertdokuments festgestellt wird, wird nach einer bevorzugten Verfahrensvariante die Funktionsfähigkeit des Wertdokuments verändert, insbesondere eingeschränkt. Beispielsweise kann ein Auswertesystem so eingestellt sein, dass eine markierte Banknote nur mehr begrenzt automatentauglich ist. Alternativ kann es so eingestellt sein, dass auch markierte Banknoten voll automatentauglich sind, das Auswertesystem aber die Banknote als markiert erkennt und einen entsprechenden Hinweis ausgibt.
Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Darstellung verzichtet.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Banknote mit eingebettetem Sicherheitsfaden und aufgeklebtem Transferelement, jeweils nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 den Schichtaufbau des Sicherheitsfadens von Fig. 1 im Querschnitt,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Sicherheitsfaden von Fig. 2 mit niederkoerzitiven Magnetbereichen als Magnetcode,
Fig. 4 eine Aufsicht auf den Sicherheitsfaden von Fig. 2 mit ausgeschaltetem Magnetcode in einem ersten markierten Zustand,
Fig. 5 eine Aufsicht auf den Sicherheitsfaden von Fig. 2 mit ausgeschaltetem Magnetcode in einem zweiten markierten Zustand, und
Fig. 6 bis 8 den Schichtaufbau von Sicherheitsfäden nach weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung i Querschnitt.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Banknote 10 mit einem eingebetteten Sicherheitsfaden 12 und einem aufgeklebten Transferelement 14. Wie durch die gestrichelte Umrandung angedeutet, ist der Sicherheitsfaden 12 vollständig in das Innere der Banknote 10 eingebettet. Das Transferelement 14 ist mit einem Heißschmelzkleber auf die Oberfläche der Banknote 10 aufgeklebt. Die Sicherheitselemente 12, 14 können neben der nachfolgend beschriebenen magnetischen Struktur weitere Sicherheitsmerkmale, wie etwa einen Negativtext, ein Hologramm oder andere optische Effektstrukturen,
enthalten, die an sich bekannt sind, und daher hier nicht näher erläutert werden.
Der Aufbau und die Gestaltung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements werden nachfolgend am Beispiel des Sicherheitsfadens 12 näher erläutert. Das Transferelement 14 oder andere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Sicherheitselemente können analog gestaltet sein.
Figur 2 zeigt schematisch den Schichtaufbau des Sicherheitsfadens 12 von Fig. 1 im Querschnitt. Der Sicherheitsfaden 12 weist eine transparente Kunststofffolie 20 auf, die als Substrat für die magnetischen Schichten dient. Auf diese Kunststofffolie 20 ist eine durchgängige hochkoerzitive Magnetschicht 22 mit einer Koerzitivfeldstärke größer als 2000 Oe aufgedruckt. Auf die hochkoerzitive Magnetschicht 22 ist eine Mehrzahl niederkoerzitiver Magnetbereiche, hier einzelne Magnetbits 24, aufgedruckt, die einen Magnetcode bilden. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Darstellung der Fig. 2 nur drei der Magnetbits 24 dargestellt. Das Material und das Herstellungsverfahren der niederkoerzitiven Magnetbereiche sind im Ausführungsbeispiel so aufeinander abgestimmt, dass die niederkoerzitive Materialschicht eine Koerzitivfeldstärke von etwa 250 Oe aufweist.
Der Einsatz des Sicherheitsfadens der Fig. 2 zur Prüfung einer Banknote wird nunmehr mit Bezug auf die Figuren 3 bis 5 näher beschrieben, die jeweils eine Aufsicht auf den Sicherheitsfaden der Fig. 2 in verschiedenen Magneti- sierungszuständen zeigen.
Zunächst zeigt Fig. 3 den Sicherheitsfaden 12 bei aktiver Banknote 10. In diesem Zustand ist die hochkoerzitive Magnetschicht 22 entmagnetisiert und übt somit keinen Einfluss auf die niederkoerzitiven Magnetbits 24 aus. Die
Magnetbits 24 werden in bekannter Weise senkrecht zur Längsachse 26 des Sicherheitsfadens 12 aufmagnetisiert, um einen Magnetcode in den Sicherheitsfaden einzuspeichern. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 stellen die drei gezeigten Magnetbits 24 die Binärzahl „101" dar, die sich aus der Abfolge der Magnetisierungen Mo (aufmagnetisiert - entmagnetisiert - aufmagnetisiert) ergibt. Dieser Magnetcode kann mit einem üblichen Banknotensensor ausgelesen und weiterverarbeitet werden.
Zur Markierung der Banknote 10, beispielsweise zur magnetischen Markierung von Lösegeld, wird die hochkoerzitive Magnetschicht 22 durch ein starkes äußeres Magnetfeld aufmagnetisiert. Das Feld der hochkoerzitiven Magnetschicht 22 magnetisiert die darüber angeordneten Magnetbits 24 auf bzw. bringt sie in Sättigung, so dass sich nachfolgend der zuvor gespeicherte Magnetcode mit einem Banknotensensor nicht mehr nachweisen lässt.
Figur 4 zeigt einen ersten markierten Zustand der Banknote 10, bei der die hochkoerzitive Magnetschicht 22 parallel zur Längsachse 26 des Sicherheitsstreifens aufmagnetisiert ist, wie durch die dicken Pfeile Mi angezeigt. Die Magnetbits 24 sind in diesem Zustand bis zu ihrer Sättigungsmagnetisierung ebenfalls entlang der Längsachse 26 magnetisiert. Die remanente Magnetisierung Mi der hochkoerzitiven Schicht hält dabei die Sättigungsmagnetisierung der Magnetbits 24 stabil. In diesem markierten Zustand kann ein äußeres magnetisches Feld der Größenordnung der Koerzitivfeldstärke der Magnetbits 24 deren Magnetisierung nicht verändern. Die Magnetbits 24 sind somit ausgeschaltet, die Banknote ist inaktiv.
Ein zweiter markierter Zustand der Banknote 10 ist in Fig. 5 dargestellt. Dort ist die hochkoerzitive Magnetschicht 22 senkrecht zur Längsachse 26 des Sicherheitsstreifens 12 aufmagnetisiert. Die Magnetisierung M2 der hochkoer-
zitiven Magnetschicht 22 bringt auch hier die Magnetbits 24 in Sättigung. Bei einem Auslesevorgang wird ein Magnetsensor über die gesamte Länge des Sicherheitsstreifens 12 ansprechen. Eine eingespeicherte Information kann den aufmagnetisierten Magnetbits 24 somit nicht mehr entnommen werden, die Banknote ist wie im ersten markierten Zustand inaktiv.
Die Art der Markierung und damit der Schaltzustand der Banknote kann zusätzlich in einem weiteren hochkoerzitiven Magnetbereich 16 (Fig. 1) auf der Banknote codiert sein. Bei der Magnetisierung der hochkoerzitiven Magnetschicht 22 wird der Magnetbereich 16 mit aufmagnetisiert, so dass seine Magnetisierungsrichtung der der Magnetschicht 22 entspricht. Der Schaltzustand der Banknote (unmarkiert, erster bzw. zweiter markierter Zustand) kann bei diesem Ausführungsbeispiel über einen Magnetsensor aus dem Magnetbereich 16 abgefragt werden. Dabei ist es auch möglich, nur eine Magnetisierungsrichtung zu prüfen. Die dazu senkrechte Magnetisierungsrichtung und der entmagnetisierte Zustand stellen dann einen gemeinsamen Schaltzustand dar. Es ist auch möglich, ein Dokument lediglich mit dem hochkoerzitiven Magnetbereich 16 zu versehen.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen den Schichtaufbau von Sicherheitsfäden nach weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung im Querschnitt. Bei der Ausführungsform der Fig. 6 ist jedem niederkoerzitiven Magnetbit 34 ein eigener hochkoerzitiver Magnetbereich 32 zugeordnet. Die Magnetbits 34 können dann durch Aufmagnetisieren der zugeordneten Magnetbereiche 32 einzeln ein- oder ausgeschaltet werden. Entsprechend können mehrere Gruppen von Magnetbits gebildet sein, die gemeinsam durch einen hochkoerzitiven Magnetbereich ein- oder ausgeschaltet werden.
Figur 7 zeigt einen Sicherheitsfaden wie in Fig. 2, bei dem die Abfolge der hochkoerzitiven und niederkoerzitiven Magnetschichten 42, 44 auf dem Substrat 40 vertauscht ist.
Gemäß Fig. 8 können die hochkoerzitiven und niederkoerzitiven Magnetschichten 52, 54 auch auf verschiedenen Seiten des gemeinsamen Substrats 50 angeordnet sein. In diesem Fall müssen lediglich die Koerzitivf eidstärken der Magnetschichten 52, 54 und die Schichtdicke des Substrats 50 so aufeinander abgestimmt sein, dass eine Aufmagnetisierung der hochkoerzitiven Magnetschicht 52 die Magnetbits 54 in die Sättigung treibt. Das Substrat 50 kann in diesem Fall auch durch das Wertpapier selbst, beispielsweise die Banknote 10 gebildet sein.
Denkbar ist auch, zwei Substrate, wobei sich die niederkoerzitiven Bereiche und die hochkoerzitiven Bereiche jeweils auf einem Substrat befinden, in geeigneter Weise zusammenzulaminieren.