Beschreibung
TEMPERATURMESSEINRICHTUNG UND REGELUNG FÜR DIE HEISSGASTEMPRATUR EINER GASTURBINE
Die Erfindung betrifft eine Gasturbine, insbesondere eine stationäre Gasturbine zur Stromerzeugung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Temperaturmesseinrichtung zur Erfassung der Temperatur des Luftstroms einer Gasturbine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Regelung für die Heißgastemperatur einer Gasturbine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Es ist bekannt, dass stationäre Gasturbinen zur Erzeugung von mechanischer Energie eingesetzt werden, die mittels eines
Generators meist in elektrische Energie umgewandelt wird. In der Gasturbine wird dazu ein fossiler Brennstoff mit einem von dem Verdichter verdichteten Luftstrom zu einem Heißgas verbrannt, das sich anschließend in einer Turbine am Rotor arbeitsleistend entspannt. Die Gasturbine wird dabei so betrieben, dass ausreichend Energie an der Rotorwelle zur Erzeugung der elektrischen Energie abgegeben wird, wobei eine maximale Temperatur des Heißgases am Turbineneintritt nicht überschritten werden soll.
Die Turbineneintrittstemperatur ist aufgrund ihrer hohen Werte nicht unmittelbar messbar. Daher wird die am Turbinenaustritt herrschende Temperatur des Abgases erfasst, aus der sich dann die Turbineneintrittstemperatur rechnerisch be- stimmen lässt. Über die Menge des in die Brennkammer eingebrachten Brennstoffs ist die Turbinenaustrittstemperatur und somit indirekt auch die Turbineneintrittstemperatur regelbar, wobei diese auch von der Temperatur der Luft am Verdichtereintritt abhängig sind. Zur Vereinfachung der Regelung der Gasturbine wird eine Hilfsgröße mittels eines mathematischen Modells berechnet, bei welcher die Abhängigkeit der Turbinenaustrittstemperatur von der Verdichtereintrittstemperatur
nicht mehr vorhanden ist. Diese Hilfsgröße wird als korrigierte Turbinenaustrittstemperatur bezeichnet. Sie ist lediglich von der Menge des verbrauchten Brennstoffs abhängig, s o dass sich eine einfache Regelung der Gasturbine ergibt. Dies Regelung ist zwar ferner von der Netzfrequenz des vom Generator erzeugten Stromes abhängig, jedoch bleibt dieser Ein- fluss hier unberücksichtigt.
Zur Leistungssteigerung der Gasturbine kann dem vom Ver- dichter angesaugten Luftstrom noch vor der Verdichtung Wasser zugeführt werden, um den Massenstrom durch die Gasturbine zu erhöhen. Dieser Betrieb ist allgemein als Wet-Compression- Betrieb oder als "Nasse Verdichtung" bekannt.
Die Temperatur der angesaugten Luft weicht regelmäßig von der Temperatur der eingedüsten Flüssigkeit ab. Da die am Eintritt des Verdichters angebrachten Temperaturmesseinrichtungen zur Messung der Lufttemperaturen von der eingebrachten Flüssigkeit benetzt werden, erfassen die Temperaturmesseinrichtungen nicht die Temperatur der Luft, sondern die der Flüssigkeit.
Wenn dann aufgrund einer nach der Messung scheinbar höheren Verdichtereintrittstemperatur eine niedrigere Turbinenaustrittstemperatur bestimmt wird als die tatsächlich vorhan- dene, erhöht der Regler der Gasturbine die Brennstoffzufuhr in die Brennkammer, um den vermeintlichen Unterschied zu kompensieren. Dabei wird jedoch die Gasturbine überfeuert, d.h. die tatsächliche Turbineneintrittstemperatur kann größer als die maximal erlaubte Turbineneintrittstemperatur werden. Die Gasturbine wird unterfeuert, wenn eine niedrigere Verdichtereintrittstemperatur gemessen wird als die tatsächliche.
Die Überfeuerung der Gasturbine kann zu einer Überhitzung der heißgasbeaufschlagten Komponenten und somit zu einer Ver- ringerung ihrer Lebensdauer führen, oder auch zu Defekten. Dagegen führt die ünterfeuerung der Gasturbine zu einem Leistungsverlust .
Die Aufgabe der Erfindung ist eine Gasturbine, bei der im Wet-Compression-Betrieb die Lebensdauer der heißgasbeauf¬ schlagten Komponenten erhöht und trotzdem eine größtmögliche Leistungsabgabe erreicht wird. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist die Erzielung einer Regelung, die einen solchen Betrieb realisiert. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung eine dazu entsprechende Temperaturmesseinrichtung anzugeben.
Die auf die Gasturbine gerichtete Aufgabe wird durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Lösung sieht vor, dass die Temperaturmesseinrichtung in Strömungsrichtung der Luft gesehen vor der Eindüsvorrichtung angeordnet ist und dass die Temperatur des Luftstromes am Eintritt des Verdichters mittels der gemessenen Lufttemperatur berechnet wird. Daher kann die eingebrachte Flüssigkeit die Temperaturmesseinrichtungen nicht benetzen, so dass immer die Temperatur des angesaugten Luftstroms gemessen wird. Ein einfacher Schutz der Temperaturmesseinrichtungen mittels Schutzrohre behebt das Problem nicht, da die Temperaturmesseinrichtungen für diesen Fall die Temperatur der Schutzrohre messen würde, die mit der Flüssigkeit benetzt wären.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Feuchte des Luftstroms mittels Luftfeuchte-Messeinrichtungen vor der Eindüsvorrichtung bestimmbar. Durch die Kenntnis der Luftfeuchte und Lufttemperatur des angesaugten Luftstroms kann eine Verdunstung der eingebrachten Flüssigkeit auf dem Weg bis zu dem Verdichtereinritt bestimmt werden. Unter Einbeziehung der Luftfeuchte kann die Berechnung der Temperatur am Eintritt des Verdichters besonders genau erfolgen.
Wenn die Temperatur des Luftstroms am Verdichtereintritt mittels einer Funktion anhand von Lufttemperatur- und
Feuchteverteilungen berechnet wird, ist diese besonders einfach möglich.
In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Lufttemperatu r- und Feuchteverteilungen in Form von Diagrammen vorgebbar, so dass die Abhängigkeit der Verdunstung der eingedüsten Flüssigkeit im Luftstrom besonders einfach darstellbar ist. Dies trägt zu einer einfachen Berechnung bei.
Die auf die Temperaturmesseinrichtung gerichtete Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 5 gelöst. Die Vorteile der Temperaturmesseinrichtung entsprechen sinngemäß denen der Gasturbine.
Die auf die Regelung gerichtete Aufgabe wird durch die
Merkmale des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Lösung sieht vor, dass die Temperaturmesseinrichtung vor der Eindüsvorrichtung angeordnet ist und dass die Lufttemperatur des Luftstromes am Eintritt des Verdichters mittels der gemessenen Temperatur berechnet wird. Die Vorteile der Regelung entsprechen sinngemäß denen der Gasturbine.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Regelung wird mit einer 100%igen Evaporierung eine minimal mögliche Temperatur bestimmt, die als Ersatz für die Temperatur am Eintritt des Verdichters verwandt wird. Es wird dabei angenommen, dass die durch die Eindüsvorrichtung eingebrachte Flüssigkeit soweit verdampft, dass sich eine relative Luftfeuchte von 100% am Verdichtereintritt einstellt. Unter dieser Annahme kann in Verbindung mit der gemessenen Luftfeuchte und Lufttemperatur eine minimal erreichbare (kleinstmögliche) Temperatur am Verdichtereintritt bestimmt werden. Wird nun als Temperatur des Luftstromes am Eintritt des Verdichters die minimal mögliche Temperatur verwendet, so ist die tatsächlich herrschende Temperatur am Verdichtereintritt immer größer als
die minimal mögliche Temperatur, da eine Luftfeuchte von 10 0% ohne äußere Einwirkungen nie erreicht wird. Für diesen Fall wird die Gasturbine immer unterfeuert. Ein Überhitzen der heißgasbeaufschlagten Komponenten wird somit vermieden, so dass die Lebensdauer der Komponenten nicht verringert wird.
Eine verbesserte Regelung der Gasturbine ergibt sich, wenn die Temperatur des Luftstroms am Eintritt des Verdichters unter Berücksichtigung der tatsächlichen Evaporierung der eingedüsten Flüssigkeit im Luftstrom berechnet wird. Es wiird ein Wirkungsgrad für die Evaporierung durch Berechnungen und/oder Versuche ermittelt, aus dem sich mit Hilfe der minimalen möglichen Temperatur die am Verdichtereintritt herrschende Lufttemperatur bestimmt wird. Mit dieser Regelung ist es möglich, sich die realen Bedingungen bezüglich der
Verdunstung der eingebrachten Flüssigkeit auf dem Weg bis zum Verdichtereintritt abzubilden, und so einen sicheren und leistungsstärkeren Betrieb der Gasturbine herzustellen, der ein über- wie unterfeuern der Gasturbine vermeidet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Regelung wird die Menge der eingedüsten Flüssigkeit in den Luftstrom in Abhängigkeit der Evaporierung geändert. Üblicherweise sind die Verdichter von Gasturbinen für eine vorbestimmte Flüssig- keitsmenge dimensioniert, die während der Verdichtung verdampft. Durch die Evaporierung verdampft jedoch bereits vor der Verdichtung ein geringer Anteil der eingedüsten Flüssigkeit, so dass der Verdichter nicht im optimalen Bereich betrieben wird. Durch eine Anpassung der Menge der eingedüsten Flüssigkeit kann dieser Nachteil umgangen werden.
Der Wirkungsgrad der Evaporierung, der im wesentlichen von der Tröpfchencharakteristik sowie der Geometrie, d.h. von der räumlichen Anordnung der Komponenten eines Verdichters abhän- gig ist, kann aus Versuchen abgeschätzt und/oder Berechnungen ermittelt werden, die dann in Modellen oder Formeln im Regler hinterlegt werden. Durch das Vermeiden der Unterfeuerung wird
die Leistungsausbeute der Gasturbine erhöht und durch das Verhindern der Überfeuerung der Gasturbine wird die Lebensdauer der heißgasführenden Komponenten nicht beeinträchtigt.
Die Vorteile der Regelung entsprechen sinngemäß den Vorteilen der Gasturbine.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Gasturbinenanlage und
Fig. 2 ein Ansaughaus einer Gasturbine gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Gasturbinenanlage zur Umwandlung fossiler Energie in elektrische Energie mittels einer Gasturbine 1 und eines daran angekoppelten Generators 2. Die stationäre Gasturbine 1 weist im wesentlichen einen
Verdichter 3, eine Brennkammer 5 und ein Turbinenteil 7 auf. Der Verdichter 3 ist mit dem Turbinenteil 7 und dem Generator 2 über eine gemeinsame Rotorwelle 10 verbunden.
Beim Betrieb der Gasturbine 1 wird vom Verdichter 3 Luft durch ein Ansaughaus 11 angesaugt und verdichtet. Die verdichtete Luft wird in einem Brenner mit einem Brennmittel B, welches durch ein Absperrorgan 8 zuführbar ist, vermischt und der Brennkammer 5 zugeführt. Das Gemisch verbrennt beim Be- trieb zu einem Heißgas H, welches anschließend in den
Turbinenteil 7 hineinströmt. Dort entspannt sich das Heißgas H und treibt dabei die Rotorwelle 10 an. Danach verlässt das Heißgas H als Abgas A in einen nicht weiter dargestellten Abgaskanal die Gasturbine 1. Die Rotorwelle 10 treibt den Verdichter 3 als auch den Generator 2 an.
Zur Regelung des Betriebs der Gasturbine 1 wird die Temperatur TAT des Heißgases H am Austritt 6 des Turbinenteils 7 mittels einer Temperaturmesseinrichtung MAT überwacht, da die
am Eintritt 14 des Turbinenteils 7 herrschende Temperatur T* τι des Heißgases H nicht messbar ist. Über die Menge des eingebrachten Brennmittels B in die Brennkammer 5 kann sowohl die Leistung der Gasturbine 1 als auch die Turbinenaustritt s- temperatur TAT und somit indirekt die Turbineneintrittstemperatur TTι geregelt werden. Eine Erhöhung des Volumenstroms des Brennmittels B in die Gasturbine 1 führt zu einer höheren Temperatur des Heißgases H und zu einer Leistungssteigerung- der Gasturbine 1. Dazu regelt der Regler 13 das Absperrorgan 8, welches er über seinen Ausgang ansteuert.
Da die Turbineneintrittstemperatur Tτi auch von der Temperatur Tvι des angesaugten Luftstroms L vor dem Verdichter 3 abhängig ist, wird diese ebenfalls stetig d.h. während der gesamten Betriebsdauer zyklisch wiederkehrend erfasst oder bestimmt.
Mittels des Reglers 13 wird die Abhängigkeit der Turbinenaustrittstemperatur TAT von der Lufttemperatur Tvι eliminiert, indem eine korrigierte Turbinenaustrittstemperatur TAτκ gemäß
T 1 ATK — ~ T 1 AK - Λkl - T 1 V1 ]_ ) als Hilfsgröße bestimmt wird. Die korrigierte Turbinenaustrittstemperatur TATK ist demnach nur vom Brennmitteleinsatz B abhängig, so dass die Gasturbine 1 durch die Regelung der korrigierten Turbinenaustrittstemperatur TATκ als Regelgröße und mit der Einstellung des Volumenstroms des Brennmittels B als Stellgröße leichter geregelt werden kann. Die korrigierte Turbinenaustrittstemperatur TAτκ könnte auch anhand einer quadratischen Gleichung oder anhand von anderen Funktionen ermittelt werden.
Der Regler 13 weist einen Eingang auf, an dem der Sollwert TSoiι der korrigierten Turbinenaustrittstemperatur einstellbar ist. Im Regler 13 erfolgt der Vergleich des Sollwerts TSoιι mit der bestimmten korrigierte Turbinenaustrittstemperatur ATK- Ist der Istwert, die korrigierte Turbinenaustritts-
temperatur TATκ kleiner - größer - als der Sollwert TSoll, so erhöht - erniedrigt - der Regler 13 über das Absperrorgan 8 die Brennmittelzufuhr.
Wird die Gasturbine 1 ohne das Einbringen einer Flüssigkeit in den Luftstrom L betrieben, so kann mit der vor dem Ansaughaus 11 angeordneten Temperaturmesseinrichtung MU direkt die am Verdichtereintritt 12 herrschende Temperatur Tvi des LuftStroms gemessen werden.
In Fig. 2 ist das Ansaughaus 11 der Gasturbine 1 gezeigt. Die Temperaturmesseinrichtungen MτtJ sind dabei oberhalb einer Eindüsvorrichtung 9 angeordnet, so dass die eingebrachte Flüssigkeit W die Temperaturmesseinrichtungen MTu und die Luftfeuchte-Messeinrichtungen MF0 nicht benetzen.
Beim Wet-Compression-Betrieb wird in den angesaugten Luftstrom L im Ansaughaus 11 über die Eindüsvorrichtung 9 eine Flüssigkeit W, insbesondere Wasser, eingedüst.
Stromaufwärts des Ansaughauses 11 wird die Temperatur Tu der angesaugten Luft mittels der Temperaturmesseinrichtungen MLÜ und die Luftfeuchte Fu mittels der Luftfeuchte-Messeinrichtungen MFU bestimmt. Deren Ausgänge sind mit den Eingängen des Reglers 13 verbunden.
In Abhängigkeit der gemessenen Werte und in Verbindung anhand von Modellen wird im Regler 13 die zur Regelung nötige am Eintritt 12 des Verdichters 3 herrschende Temperatur TVι bestimmt. Somit kann die Regelung der Gasturbine 1 durch die Regelung der Turbinenaustrittstemperatur TAτκ unter Anwendung der Gleichung (1) mittels der Menge des eingedüsten Brennmittels B erfolgen.
Ist ein Betrieb der Gasturbine 1 mit dem Eindüsen einer
Flüssigkeit W in den vom Verdichter 3 angesaugten Luftstrom L vorgesehen, so sind zwei unterschiedliche Reglungen möglich:
die Regelung mit einer theoretischen Evaporierung, die zu einer angenommenen Luftfeuchte von 100% führt, und eine angepassten Regelung mit einer variablen Evaporierung.
Bei der Regelung mit der theoretischen Evaporierung wird angenommen, dass von der eingedüsten Flüssigkeit soviel evaporiert ist, dass es zu einer 100%igen Luftfeuchte im angesaugten Luftstrom L am Verdichtereintritt 12 kommt. Unter dieser Annahme wird anhand der gemessenen Temperatur Trj und Luftfeuchte FTJ des Luftstromes L eine minimal erreichbare Temperatur TWetBuib bestimmt, die die Temperatur Tvι am Verdichtereintritt 12 ersetzt. Die so bestimmte Verdichtereintrittstemperatur Tγι kann rechnerisch als auch aus Diagrammen, die in elektronischer Form in der Messtechnik abgebildet sind oder auch mittels mathematischer Formeln hergeleitet werden. Die Gleichung für den Regler 13 zur Bestimmung der korrigierten Turbinenaustrittstemperatur TAτκ lautet dann:
1 T ATK = T λ AK - Λkl - T 1 WetBulb ( 2 ) .
Da eine Luftfeuchte von 100% im realen Betrieb nie erreicht wird, ist die tatsächliche Temperatur TVι am Eintritt 12 des Verdichters 3 immer größer als die angenommene, minimal erreichbare. Durch die Verwendung der minimal erreichbaren Verdichtereintrittstemperatur TetBuib wird jeweils eine zu große korrigierte Turbinenaustrittstemperatur TAτκ bestimmt, so dass der Regler 13 stets eine zu geringe Menge des Brennmittels B dem Brenner zur Verfügung stellt. Das Überfeuern der Gasturbine 1 wird so verhindert. Demgemäss werden die heißgasbeaufschlagten Komponenten der Gasturbine 1 wie Turbinenschaufeln, Führungsringe, Plattformen und
Brennkammerhitzeschilder den bestimmungsgemäßen Temperaturen ausgesetzt und deren vorzeitige Ermüdung verhindert.
Bei der angepassten Regelung der Gasturbine 1 wird eine am Eintritt 12 des Verdichters 3 anstehende Luftfeuchte ermittelt, die jedoch kleiner als 100% ist und die sich in
Abhängigkeit der gemessenen Luftfeuchte Fπ, der gemessenen Temperatur Tu des Luftstromes L und der Menge der durch die Eindüsvorrichtung 9 eingebrachten Flüssigkeit W bestimmen lässt. Zur dessen Berechnung wird der Wirkungsgrad η der Verdunstung der Flüssigkeit W im angesaugten Luftstrom L zu x Bestimmung der Temperatur TVι am Eintritt 12 des Verdichterö 3 mit einbezogen.
Der Wirkungsgrad der AufSättigung des Luftstroms L mit eine r Flüssigkeit W kann gemäß
T -T
± TU - T 1 WetBulb f 3 ) errechnet werden.
Durch das Auflösen der Gleichung (3) nach Tvι und einsetzen in Gleichung (1) erhält man:
ATK = 1 AT ~ *1 ' Vu ~ 7 ' U ~ ' ■* WetBulb )\ ( 4 ) .
Der von der Tröpfchencharakteristik des eingedüsten Wassers sowie der Geometrie, d.h. von der räumlichen Anordnung der Komponenten des Verdichters 3 abhängige Wirkungsgrad η der Evaporierung kann rechnerisch und/oder durch Versuche ermittelt werden, die dann anhand eines Modells oder eines Diagramm in elektronischer Form im Regler 13 hinterlegt is .
Eine Evaporierung der Flüssigkeit W, die zu einer geringeren Luftfeuchte am Eintritt 12 des Verdichters 3 führt als 100%, beschreibt die realen Bedingungen besser, so dass eine verbesserte Regelung der Gasturbine 1 erfolgt.
Eine nach Gleichung (4) bestimmte korrigierte Turbinenaus- trittstemperatur TAτκ ist kleiner als eine nach Gleichung (2) bestimmte korrigierte Turbinenaustrittstemperatur TAτκ, so dass Leistungsverluste durch eine als zu gering angenommene Turbineneintrittstemperatur Tτi vermieden werden.
Ferner kann die Menge an Flüssigkeit W, die vor Eintritt 12 in den Verdichter 3 verdampft, bestimmt werden, die dann zusätzlich über die Eindüsvorrichtung 9 eingedüst wird. Dies führt zu einer weiteren Leistungssteigerung der Gasturbine 1, da lediglich der bei der Verdichtung - also im Verdichter 3 - verdunstende Anteil der Flüssigkeit W zu einer Leistungssteigerung der Gasturbine 1 durch Wet-Compression beiträgt.