Beschreibung
„Netzwerk-Management-Verfahren für die Konfiguration und die Schnittstellenbeschreibung von Netzwerk-Elementen mittels XML"
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Konfigurieren einer Übertragungseinrichtung (NODE-B) eines zellularen Mobilfunknetzes von einer Betriebs- und Überwachungseinrichtung (OMC) aus.
In Mobilfunknetzen werden eine Vielzahl von Netzelementen (Agents) von einem Steuerungs-und- artungs-Netzwerkelement (Operation & Management Center, kurz OMC genannt) gesteuert.
Ein OMC kommuniziert insbesondere mit einer Vielzahl von (in UMTS- Netzen NodeB genannten) Basisstationen in einem
Mobilfunknetz (z.B. in einem UMTS-Mobilfunk- Netz) .
Technische Probleme werden im folgenden beispielhaft für die Kommunikation zwischen einem OMC und NodeB- Netzwerkelementen aufgezeigt, stellen sich jedoch im Prinzip in allen
Netzwerken, die durch Management-Systeme gesteuert werden.
Die logische Schnittstelle zwischen einem OMC und einem NodeB. wird durch durch ein sogenanntes Informations-Modell (engl. Information model) beschrieben. Die Gesamtheit aller im NodeB steuerbaren Objekte wird als Management Information Base (MIB) bezeichnet und implementiert die Möglichkeit, von einem OMC über Fern- artung bestimmte Objektinstanzen im NodeB zu erzeugen oder entfernen, Attribute der Objekte zu setzen bzw. abzufragen und bestimmte Aktionen auszulösen.
Das OMC stellt für diese Fern- artung einem Operator eine graphische Bedienoberfläche (GUI) und/oder ein
Kommandozeilen-Interface (CLI) zur Verfügung.
Wichtig zum Verständnis des technischen Problems ist die Unterscheidung der Transport-Schichten und -Protokolle einerseits von dem Informations-Modell als logische Schnittstelle andererseits. Ein OMC und ein NodeB kommunizieren z.B. über ein CORBA-Protokoll im Sinne von Fernaufrufen (engl. remote procedure calls). Die Semantik der Fernaufrufe, d.h. welche Klassen und Instanzen von Managed Objects (MO) mit welchen Operationen und welchen Attributen aufgerufen werden können, beschreibt das Informations-Modell.
Das Informations-Modell definiert dazu einen Namens-Baum von Managed Objects für verschiedene Typen von NodeB Basisstationen. Die Abbildung des Informations-Modells in Software für NodeB Basisstationen ist dabei so realisiert, daß die Schnittstelle für O&M unabhängig vom spezifischen NodeB-Typ ist und auch nur ein Software-Paket vorgehalten werden muß.
Der statische Rahmen eines Informations-Modell mit der Beschreibung der Managed Object Klassen (MOC) und ihrer Attribute wird bei der Inbetriebnahme und auch während der
Laufzeit einer Basisstation eines bestimmten NodeB-Typs durch die Instanzierung von Managed Objects und die Zuweisung von Werten zu Attributen konfiguriert.
Die Instanziierung bzw. Konfiguration kann dabei über einzelne, sequentielle Kommandos der oben erwähnten CORBA- Schnittstelle realisiert werden oder die Konfigurations-
Information wird in einer Datei bzw. Datenbank zusammen gefaßt, übertragen und von der Basisstation ausgewertet.
Aus den (dem Fachmann bekannten) Richtlinien „Guidelines for the Description of Managed Objects" (GDMO) sind Informationsmodelle zum Networkmanagement bekannt.
Durch die Erfindung sollen zwei wichtige Probleme in der Kommunikation zwischen Netzelementen gelöst werden:
a) Mit geeigneten Formaten und Verfahren kann die als Informations-Modell bezeichnete logische Schnittstelle so beschrieben werden, daß sich aus der Beschreibung leicht sowohl Software-Implementierungen als auch Dokumentationen automatisch ableiten bzw. generieren lassen. b) Mit geeigneten Formaten und Verfahren kann eine Datei bzw. Datenbank für die Konfiguration eines Netzelementes so beschrieben werden, daß ein einfaches Parsen zur Laufzeit möglich ist, die Versionierung sichergestellt werden kann und dem Bediener (Operator) leicht Werkzeuge zur Manipulation der Datenbank zur Verfügung gestellt werden können.
Da beide Probleme eng miteinander verknüpft sind, sollen möglichst beide Probleme mit ähnlichen Formaten bzw. Verfahren gelöst werden.
Bisherige dem Fachmann bekannte Lösungsansätze: Das Problem der Beschreibung des Informations-Modells (siehe Problem a) ) wurde bisher durch Verfahren gelöst, die als "Guidelines for the Description of Managed Objects" (GDMO)
spezifiziert sind und eng mit der Datenformatierung im sogenannten ASN.l Standard zusammenhängen.
GDMO/ASN.l wurde über Jahre entwickelt und erweitert. Darüberhinaus wurden auch Werkzeuge (Tookits) entwickelt mit denen sich Informations-Modelle in GDMO/ASN.l beschreiben lassen und die auch eine Generierung von Software für eine Umsetzung des Protokolls in einem Netzwerkelement zulassen.
GDMO/ASN.l basierte Ansätze weisen folgende Nachteile auf:
• Toolkits bieten keine Unterstützung für eine CORBA- basierte Transportschicht. Gleichzeitig setzt sich das objekt-orientierte Transportmodell CORBA im Bereich der verteilten Datenverarbeitung und auch zunehmend in der Telekommunikation durch.
• Die Beschreibung eines Informations-Modells in GDMO/ASN.l ist relativ komplex.
• Für GDMO/ASN.l basierte Beschreibungen lassen sich schwierig Generatoren entwickeln, die Teile des Informations-Modell z.B. in C++ Code umsetzen.
Konfigurations-Dateien bzw. Datenbanken (siehe Problem b) ) wurden bisher entweder im Binärformat abgelegt oder als Text- Dateien formatiert, wobei diese im Format sehr stark an die entsprechenden Konfigurationskommandos angelehnt wurden.
Bei der einfachen Text-Formatierung werden die zur Konfiguration oder Instanziierung nötigen Kommandos z.B. in einer als "Advanced Command Language" bezeichneten Sprache sequentiell, d.h. Zeile-für-Zeile, in eine Datei geschrieben. Die Kommandos stehen dabei unabhängig voneinander in den Zeilen in der gleichen Form, wie eine Operator diese Kommandos an einem Command Line Interface (CLI) eingeben würde.
Mit Binär-Dateien- Ansatz sind erhebliche Nachteile verbunde :
• Die Konfigurationsdaten müssen mit einem Hex-Editor bearbeitet werden. Dies ist sehr zeitaufwendig, fehleranfällig und ist heutigen Benutzern nicht mehr zuzumuten.
Mit dem Zeilen-orientierten Ansatz der ACL-Dateien sind erhebliche Nachteile verbunden:
• Auch die ACL-Dateien werden schnell sehr groß und unübersichtlich.
• Außer einfachen Text-Editoren gibt es keine Unterstützung bei der Erstellung von ACL-Dateien. • Die für Managed Objects typischen Baumstrukturen sind mit dem ACL-Format nicht darstellbar.
Die beiden genannten Probleme werden bisher bisher mit völlig verschiedenen Ansätzen behandelt. Eine Wiederverwendung von Verfahren und Werkzeugen zwischen den beiden Problemklassen ist daher bisher nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, effizient und möglichst ergonomisch eine Konfiguration von Übertragungseinrichtungen (Luftschnittstellenübertragungseinrichtungen wie NODE-B) eines zellularen Mobilfunknetzes zu ermöglichen. Die Aufgabe wird jeweils durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst .
Der Einsatz von XML für die Spezifikation von
Informationsmodellen und Konfigurationsdatenbanken bricht grundlegend mit bisher üblichen Verfahren und Methoden der
Telekommunikation der letzten Jahrzehnte. Die Verwendung von
XML-bsierten Konfigurations-Datenbanken ermöglicht eine sehr effiziente Konfigurationsverwaltung. Die Darstellung in XML ist relativ übersichtlich. Überdies kann durch XML-Dokumente relativ einfach ein in der zu konfigurierenden
Übertragungseinrichtung NODE-B auszuführender C++Code (oder ein anderer Programmcode) umgesetzt werden. Ferner ist relativ einfach eine Erstellung einer Dokumentation
(Dokumentation in beispielsweise Winword etc.) aus einer in XML definierten Konfiguration möglich. Ein Vorteil von XML ist, dass es für XML komfortable, teilweise frei verfügbare
Editoren gibt .
Erfindungsgemäß wird für die Konfiguration eine Datenbank eingesetzt, die im Folgenden auch nbdatabase genannt wird.
Die nbdatabase wird über ein File Transfer Protocol (FTP) vom OMC an die NodeB Basisstationen übertragen. Für jeden NodeB- Typ gibt es eine spezielle nbDatabase, welche einen sogenannten "Containment tree" enthält, der in einer Baumstruktur die Instanzen der Managed Objects (MOI) beschreibt . Darüber hinaus erlaubt die nbdatabase das persistente Speichern einer bestimmten Konfiguration eines NodeB-Typs.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch die Kommunikation zwischen einer
Betriebs- und Wartungseinrichtung OMC und einer zu konfigurierenden Übertragungseinrichtung NODE-B,
Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemäße Konfiguration einer Übertragungseinrichtung NODE-B von einer -
Betriebs- und Wartungseinrichtung OMC unter
Verwendung einer XML-basierten Datenbank für Übertragungseinrichtungen des Typs NODE-B Typ XYZ
(Datenbank NB-Database) ,
Fig. 3 aus einer XML-basierten Konfigurationsdatenbank für Übertragungseinrichtungen eines Typs generierbare Informationen auf GDMO-ASN.1 -Basis, auf C++-Code Basis im NODE-B und als Dokumentation,
Fig. 4 schematisch als Übersicht die Schnittstellen zwischen Betriebs- und Wartungseinrichtungen OMC/LMT und einem NODE-B,
Fig. 5 beispielhaft einen Namensbaum („namingtree") in XML,
Fig. 6 beispielhaft einen „containmenttree" einer Konfigurationsdatenbank für einen Typ von Übertragungseinrichtungen,
Fig. 7 beispielhaft ein „header-file" einer Übertragungseinrichtung (NODE-B) ,
Fig. 8 beispielhaft ein „DTD-File" einer
Konfigurationsdatenbank (NB-Database) ,
Fig. 9 beispielhaft ein „nbatabase"-File einer Konfigurationsdatenbank, Fig. 10 beispielhaft ein logfile im ASCII Format
Fig. 1 zeigt schematisch eine Betriebs- und
Wartungseinrichtung (OMC = Operation and maintenance center oder LMT = local maintenance terminal) 1 mit einer als graphische Bedienoberfläche (GUI) oder
Kommandozeileninterface (CLI) ausgebildeten Oberfläche 2 für einen Operator eines (bekannten, hier nicht dargestellten) zellularen Mobilfunknetzes, der unter Verwendung von nur schematisch angedeuteten Transportschichten (transport layer) 3 und unter Verwendung eines an sich bekannten Corba-
Protokolls 4 über Fernaufrufe (remote procedure calls) mit einer Luftschnittstellen-Übertragungseinrichtung (NODE-B etc.) 5 eines Mobilfunknetzes zu deren (5) Konfiguration,
Überwachung, Wartung, Kontrolle, etc. kommuniziert. Hierbei wird als logische Schnittstelle zwischen dem OMC 1 und der
Übertragungseinrichtung 5 ein Informationsmodell (Information model) verwendet, in welchem die Semantik von Fernaufrufen (welche Klassen und Instanzen von managed objects können aufgerufen werden und welchen Operationen und welchen Attributen sind möglich) definiert ist. Die Gesamtheit aller im NODE-B steuerbaren Objekte wird als Management Information Base MIB bezeichnet und implementiert die Möglichkeit, von einem Betriebs- und WartungsZentrum OMC über Fernwartung bestimmte Objektinstanzen in der Betriebs- und Wartungseinrichtung (NODE-B) zu erzeugen, zu entfernen,
Attribute der Objekte zu setzen bzw. abzufragen und bestimmte Aktionen auszulösen.
Wichtig zum Verständnis des technischen Problems ist die Unterscheidung der Transport-Schichten und -Protokolle einerseits von dem Informations-Modell als logische Schnittstelle andererseits. Dabei kommunizieren ein OMC und ein NodeB über ein CORBA-Protokoll im Sinne von Fernaufrufen (engl. remote procedure calls). Die Semantik der Fernaufrufe, d.h. welche Klassen und Instanzen von Managed Objects (MO) mit welchen Operationen und welchen Attributen aufgerufen werden können, beschreibt das Informations-Modell.
Das Informations-Modell definiert dazu einem Namens-Baum von
Managed Objects für verschiedene Typen von NodeB
Basisstationen. Die Abbildung des Informations-Modells in
Software für NodeB Basisstationen ist dabei so realisiert, daß die Schnittstelle für O&M unabhängig vom spezifischen
NodeB-Typ ist und auch nur ein Software-Paket vorgehalten werden muß.
Der statische Rahmen eines Informations-Modell mit der Beschreibung der Managed Object Klassen (MOC) und ihrer
Attribute wird bei der Inbetriebnahme und auch während der Laufzeit einer Basisstation eines bestimmten NodeB-Typs durch die Instanzierung von Managed Objects und die Zuweisung von Werten zu Attributen konfiguriert.
Die Instanziierung bzw. Konfiguration kann dabei über einzelne, sequentielle Kommandos der oben erwähnten CORBA- Schnittstelle realisiert werden oder die Konfigurationsinformation wird in einer Datei bzw. Datenbank zusammen gefaßt, übertragen und von der Basisstation NodeB ausgewertet .
Erfindungsgemäß wird für die Konfiguration eine Datenbank eingesetzt, die im Folgenden auch nbdatabase genannt wird. Die nbdatabase wird über ein File Transfer Protocol (FTP) vom OMC an die NodeB- Basisstationen übertragen.
Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Betriebs- und Wartungseinrichtung 1, welche eine erfindungsgemäße gespeicherte Konfigurations-Datenbank „nbdatabase" 6 zur Konfiguration einer Übertragungseinrichtung 5 eines bestimmten Typs (hier eines bestimmten Typs von NODE-B mit dem Typ NODE-B Typ XYZ) verwendet, also um einen NODE-B
dieses Typs XYZ zu konfigurieren oder Aktionen dort auszulösen oder diesen zu überwachen oder Objektinstanzen im NODE-B zu erzeugen oder zu entfernen oder Attribute von Objekten zu setzen oder abzufragen. Zur Übertragung einer Konfigurationsdatenbank nbdatabase 6 von einer Betriebs- und Wartungseinrichtung (OMC oder alternativ LMT) an eine Übertragungseinrichtung NODE-B 5 eines Typs XYZ wird ein Übertragungsprotokoll (file transfer protocoll =FTP) verwendet. Die Transportschicht 3 kann in herkömmlicher Weise ausgebildet sein. Die Konfigurationsdatenbank (6) , gibt die Konfiguration eines Typs von Übertragungseinrichtungen (NODE- B-Typ-XYZ 5) der Luftschnittstelle des Mobilfunknetzes XML- basiert an, also durch Daten und Strukturen in XML wie DTD- tags usw.
Für jeden NodeB-Typ gibt es eine spezielle nbDatabase, welche einen sogenannten "Containment tree" enthält, der in einer Baumstruktur die Instanzen der Managed Objects (MOI) beschreibt . Darüber hinaus erlaubt die nbdatabase das persistente Speichern einer bestimmten Konfiguration eines NodeB-Typs.
Die eingangs beschriebenen Probleme a) und b) werden durch den Einsatz der „eXtensible Markup Language" (XML) gelöst.
Die Sprache XML ist den markup languages SGML und HTML verwandt. Grundidee aller markup languages ist es, Information mit Zusätzen, den sogenannten „tags" zu versehen. Die Tags tragen Informationen die z.B. ein Dokument in einer speziellen Formatierung (SGML) darstellt oder als Web-Seite (HTML) präsentieren. Im Gegensatz zu SGML und HTML ist die Sprache XML von Anfang an als eine sehr einfache aber
erweiterbare Sprache definiert worden. XML erlaubt -im
Gegensatz zu HTML und SGML- nicht nur den Einsatz von vordefinierten Tags zur graphischen Darstellung, sondern Tags können in einer sogenannten Document-Typ-Definition (DTD) selbst definiert werden und damit Träger von beliebigen semantischen Informationen sein.
Besonders gut unterstützt XML die Ablage von Informationen in Baumstrukturen. Sowohl für die statischen Strukturen von Managed Object Classes und Attributen im Informations-Modell als auch für die dynamisch zur Laufzeit zu interpretierten Konfigurationsinformationen in der nbdatabase sind Beziehungen einer Baum-Struktur (wie anschaulich: Vater-Kind bzw. Wurzel-Blatt) typisch.
Durch die Flexibilität von XML kann für das eingangs genannte Problem a) ein Informations Modell in einer GDMO-ähnlichen Form spezifiziert werden. Ein großer Vorteil gegenüber einer reinen GDMO-Lösung ist jedoch, daß auch Informationen durch Tags eingefügt werden können, die über die Beschreibung der logischen Schnittstelle zwischen OMC und NodeB hinausgehen. Zum Beispiel können in der DTD Tags definiert werden, die der automatischen Generierung von C++Code im NodeB dienen, die die Persistenz von bestimmten Attributen spezifizieren oder die die automatische Umwandlung der XML-Informationen in
Textdateien wie z.B. Microsoft WinWord Dateien für (Kunden-) Dokumentationen erlauben.
Daraus wird auch ein weiterer Vorteil eines XML-basierten Informations-Modells deutlich:
Es gibt nur eine in XML definierte Quelle aus der verschiedene, andere Formate durch automatische Generation abgeleitet werden. Dieser Vorteil wird vor allem bei einer
für Netzelemente typischen, langen Produktlebensdauer wichtig: Änderungen aufgrund von neuen Typen, neuen Versionen oder Releases müssen nur an einer Stelle eingepflegt werden; teuere Übertragungsfehler werden von vorneherein vermieden.
Figur 3 zeigt, dass aus einer erfindungsgemäß mit einer mit einem XML-basierten Informationsmodell in XML aufgebauten Konfigurationsdatenbank aus den Dateien Infomodell .xml und Infomodell .dtd (Bezugszeichen 8) unterschiedlichste weitere zur Konfiguration oder Dokumentation oder Steuerung von
Übertragungseinrichtungen verwendbaren Dateien einfach und effizient erzeugt werden können wie beispielsweise naming- trees in GDMO/ASM.l für eine Betriebs- und Wartungseinrichtung OMC/LMT, in einer Übertragungseinrichtung NODE-B auszuführender C++Code (10), sowie Dokumentation (z.B. Kundendokumentationen) 11 beispielsweise in MS Winword.
Ähnlich wie beim Informations-Modell bietet sich eine Definition einer Konfigurations-Datei bzw. Datenbank in XML auch als Lösung für das eingangs genannte Problem b) an.
Auch die konkrete Instanziierung von Managed Object Instances (MOI) und der Belegung ihrer Attribute mit bestimmten Werten, läßt sich sehr gut durch die Baumstruktur von XML-Dateien abbilden. Im Gegensatz zum XML-basierten Informations-Modell werden die in Konfigurations-Datenbank abgelegten Informationen nicht in C++ Code übersetzt, sondern durch einen Parser zur Laufzeit eingelesen und ausgewertet. Dabei ist ein großer Vorteil, daß XML sehr verbreitet ist und auch Software von Drittanbietern z.B. für das Parsen der XML- Dateien eingesetzt werden kann.
Die konkrete Realisierung einer Konfigurations-Datenbank kann aus einer XML-Datei oder auch aus mehreren XML-Dateien bestehen. Alternativ ist eine Aufteilung der Datenbank in verschiedene, Domänen-spezifische Teile möglich. So können verschiedene Spezialisten z.B. für Domainen wie Equippment- oder Transport-Management unabhängig voneinander kontrolliert
Konfigurationen einbringen, die erst später zu einer gemeinsamen Datenbank zusammengefaßt werden.
Im konkreten Ausführungsbeispiel in den Fig. wird eine
Datenbank als Ganzes durch einen File-Transfer vom OMC zum NodeB heruntergeladen. Diese Datenbank wird dann nur zum Hochfahren oder zum kompletten Ändern der Konfiguration eingelesen und ausgewertet. Denkbar ist jedoch auch, daß einzelne Kommandos vom OMC an den NodeB nicht als CORBA- Messages transportiert werden, sondern als XML-formatierte Text-Botschaften versendet werden. Hieraus wird auch deutlich, daß der gleiche Lösungsansatz für die Probleme a) und b) zu interessanten Synergien führt.
Weitere Vorteile für beide Problemlösungen ergeben sich aus der weiten Verbreitung von XML. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Editoren, die nicht nur das Eingeben von XML- Texten unterstützen, sondern auch die Baumstruktur sichtbar machen und die Validierung eines XML-Dokumentes erlauben.
Über die Editoren hinaus gibt es auch - zum Teil kostenfreie - Software-Bibliotheken (SAX-, DOM-Parser etc.), die leicht in eigene Programme eingebunden werden können. Diese Bibliotheken sind oft Teil von Entwicklungswerkzeugen, die über die eigenliche Software hinaus auch noch Werkzeuge mit standardisierten Schnittstellen anbieten und beliebig erweitert werden können.
Auch bieten fast alle gängigen Programmiersprachen heute Schnittstellen für den Einsatz von XML an, so daß relativ leicht dedizierte Lösungen geschaffen werden können.
Da heute Produkte für den Weltmarkt geschaffen werden, sollten Dateiformate auch den Einsatz von nicht-westlichen Schriftzeichen ermöglichen. XML hat den großen Vorteil, daß es auf dem Unicode Standard beruht und damit praktisch alle wichtigen Zeichensätze der Welt verarbeiten kann.
Ein grundlegendes Merkmal der Erfindung ist der neuartige Einsatz von Prinzipien der Daten- bzw. Dokumentenverarbeitung auf das Feld der Telekommunikation und insbesondere auf Problemfelder des Netzwerk-Managements.
Der Einsatz von XML für die Spezifikation von Informations- Modellen und Konfigurations-Datenbanken bricht radikal mit eingefahrenen Verfahren und Methoden der Telekommunikation, die teilweise über Jahrzehnte hinweg in
Standardisierungsgremien entwickelt worden sind, jedoch oft zu komplex für konkrete Anwendungen sind.
Eine grundlegende Einsicht der Erfindung ist, daß sowohl die im Informations-Modell als auch in der Konfigurations- Datenbank enthaltenen Informationen auf Baum-Strukturen aufbauen, die optimal mit XML spezifizierbar sind.
Ein weiteres grundlegendes Prinzip ist die Ausgewogenheit zwischen dem Einsatz von Standard- zu maßgeschneiderten
Lösungen: die Erweiterbarkeit von XML erlaubt im Prinzip eine genaue Fokussierung auf das Problem beim Informations-Modell und bei der Konfigurations-Datenbank und ermöglicht trotzdem
den Gebrauch von einer Vielzahl von „off-the-shelf" XML- Editoren, -Generatoren und -Parsern etc.
Im konkreten Ausführungsbeispiel werden Teile des NodeB C++ Codes aus dem in XML spezifiziertem Informations-Modell generiert. Im Prinzip sind aber Abbildungen der XML- Informationen in beliebige Sprachen denkbar.
Die nbdatabase wird von Operatoren am OMC oder von Wartungspersonal mit einem Local Maintenance Terminal (LMT) konfiguriert und auf einen bestimmten NodeB geladen. Es gibt für bestimmte NödeB-Typen vorgefertigte Datenbanken, die dann nur noch mit konkreten Werten belegt werden müssen.
Die Erfindung wird in dem sogenannten Radio Access Network (RAN) für den UMTS-Mobil-funk eingesetzt. Dort gibt es eine (in Figur 4 gezeigte) Itf-B genannte Schnittstelle für Betrieb und Wartungg ( Operation & Maintenance) zwischen dem Management-System OMC (auch RadioCommander genannt) und Basis-sta-tionen names NodeB.
Fig. 4 zeigt Schnittstellen zwischen einem NMC (National Maintenance Center =nationales Betriebs- und WartungsZentrum) und einer Betriebs- und Wartungseinrichtung OMC, zwischen der Betriebs- und Wartungseinrichtung OMC (über ein RNC) und einer Übertragungseinrichtung (NODE-B) sowie zwischen einer Betriebs- und Wartungseinrichtung in Form eines mobil verwendbaren LMT (local maintenance terminal) und einer Übertragungseinrichtung NODE-B. Fig. 5 zeigt beispielhaft einen namingtree, der für mehrere Typen von NODE-B-Übertragungseinrichtungen verwendbar ist.
Fig. 6 zeigt beispielhaft einen „containmenttree" einer gespeicherten Konfigurationsdatenbank.
Fig. 7 zeigt beispielhaft ein „nbdatebase-header-file" einer Konfigurationsdatenbank. Fig. 8 zeigt beispielhaft ein „DTD"-file einer Konfigurationsdatenbank (NB databäse) .
Fig. 9 zeigt ein Beispiel eines „nbdatabase-file" (einer Konfigurationsdatenbank) .
Fig. 10 zeigt beispielhaft ein log-file, welches während der Wartung einer Übertragungseinrichtung (NODE-B etc) durch eine Betriebs- und Wartungseinrichtung (OMC etc.) weitere Daten zu einem Fehler (CPU failure of basebendcard) im ASCII Format angibt .
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