Formschließeinrichtung für Spritzgießmaschinen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Formschließeinrichtung für Spritzgießmaschinen, insbesondere für
Kunststoffe mit einer auf Schienen bewegbaren Maschinenschlitten, an dem
Führungsschuhe vorgesehen sind.
Die Werkzeughälften einer Spritzgießmaschine werden an Aufspannplatten befestigt, von denen eine starr angeordnet und die andere auf dem Maschinenschlitten verfahrbar ist.
Nach der Befestigung der Werkzeughälften und vor dem Gießvorgang werden die
Aufspannplatten aufeinander zu bewegt, bis die Werkzeughälften aneinanderliegen, woraufhin das Werkzeug mittels Druck, vorzugsweise hydraulisch erzeugt, vollständig . schließt.
Die Führung des bewegbaren Maschinhenschlittens erfolgt bekanntermaßen mittels an dessen Basis angebrachter Führungsschuhe, die auf unter dem Schütte liegenden Schienen laufen. In Laufrichtung gesehen können dabei hintereinander auf einer Schiene zwei oder mehr Laufschuhe angeordnet sein.
Wenn die Werzeughälften schließen, kann es durch die hohe Schließkraft zu Verformungen des beweglichen Maschinenschlittens und /oder der Führungsschinen und schlimmstenfalls zu irreparablen Schäden an den Werkzeugen kommen.
Es ist bereits versucht worden, durch zusätzlich an der beweglichen Aufspannplatte seitlich angebrachte Führungsschinen die Verformung zu verhindern. Ein solches starres System ist einerseits nicht gut geeignet, die Verformungskräfte abzubauen und andererseits ergibt sich durch diese Maßnahme eine zusätzliche Verbreiterung der Maschine, was möglichst vermieden werden soll.
Um für den gesamten Spritzgießprozeß eine präzise und funktionssichere Gleitschlittenführung zu schaffen und die auf dem Gleitschlitten befindliche bewegliche Werkzeugaufspannplatte gegenüber der festen Werkzeugaufspannplatte in allen Koordinaten unabhängig vom Gleitschlitten zur festen Werkzeugaufspannplatte einstellbar bzw. rückstellbar zu gestalten, werden gemäß DE 41 41 259 C2 bei einer Formschließeinrichtung
für Spritzgießmaschinen mit einer festen Werkzeugaufspannplatte und einer auf einem Gleitschlitten mit zwei Gleitschuhen und einem biegesteifen Verbindungsteil beweglichen Werkzeugaufpannplatte seitlich am Gleitschlitten Seitenführungsrollen angeordnet, die am Maschinengestell abstützbar sind, wobei die Seitenführungsrollen über drehbare Exzenterbolzen, die am Gleitschlitten lösbar befestigt sind, einstellbar sind. Der Gleitschlitten und die bewegliche Werkzeugaufspannplatte sind über mindestens drei Stützen, die als Biegedruckstäbe ausgebildet sind, und über einen zur Maschinenlängsachse quer verschiebbaren vertikalen Drehzapfen beweglich zueinander verbunden, wobei zwischen dem Gleitschlitten und der beweglichen Werkzeugaufspannplatte ein Luftspalt vorhanden ist. Der Gleitschlitten und die bewegliche Werkzeugaufspannplatte sind durch Befestigungsschrauben, die im Bereich der Randzonen der Maschinenlängsachse und in der Nähe der Vorderkante und der Hinterkante von der beweglichen Werkzeugaufspannplatte angeordnet sind, lösbar miteinander befestigt.
Die Schrift DE 44 03 079 C1 offenbart eine Formschließeinrichtung für Kunststoff- Spritzgießmaschinen zur Aufnahme großer und schwerer Formwerkzeuge. Für die Wälzführung ist eine Lastausgleicheinrichtung und eine Lastbegrenzungseinrichtung vorgesehen, die eine sichere Auflage in allen Betriebszuständen gewährleistet und bei der im statischen Betriebszustand bei geschlossenem Formwerkzeug durch eine Lastbegrenzungseinrichtung die Wälzführung vor Überbelastung geschützt wird. Als Wälzführung werden Rollenumlaufschuhe verwendet, die in Pendeltraversen längs und quer drehbeweglich sind. Die vorderen Pendeltraversen sind an der Unterseite des Maschinenschlittens direkt in Gleitlagern, die hinteren Pendeltraversen sind zusammen mit einem Tragrahmen auf je einem Exzenter einer Exzenterwelle gelagert, die beide über einen Torsionsstab verbunden sind. Die Lastausgleichsbewegung wird über den Torsionsstab erreicht. Die Lastbegrenzung erfolgt, indem die Pendeltraversen bei Belastung durchfedern und die Tragrahmen und der Maschinenschlitten mit ihren Druckplatten auf dem Maschinengestell aufsetzen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, auf eine unkomplizierte Weise die durch unterschiedlich hohe Schließkräfte auftretenden Verformungskräfte der beweglichen Werkzeugaufspannplatte abzufangen und ein Verklemmen der Gleitelemente mit der Führungsschiene zu verhindern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß kommt ein konsolförmiges Biegeelement zum Einsatz, das senkrecht zur Führungsschiene steif und in Achsrichtung mindestens in einem Biegebereich eine vorgebbare Elastizität aufweist.
Das Biegeelement kann dabei als Gußteil oder auch als Schweißkonstruktion ausgestaltet sein. In beiden Fällen ist im Nahbereich zur beweglichen Werkzeugaufspannplatte ein Biegebereich vorgesehen, der als Materialverjüngung oder als freier Bereich des mit dem Führungsschuh innig verbundenen konsolförmigen Biegeelement ausgestaltet ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die konsolförmigen Biegeelemente bei Draufsicht auf die bewegliche Werkzeugaufspannplatte fußendig innerhalb der
Breitenausdehnung angeordnet.
Als mit dem Führungsschuh verbundene Lager werden mit innenliegenden Rollen versehene
Lager vorgeschlagen.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf die bewegliche Werkzeugaufspannplatte, Figur 2 eine Seitenansicht der beweglichen Werkzeugaufspannplatte, Figur 3 eine Gußkonstruktion des konsolförmigen Biegeelementes, Figur 4 eine Schweißkonstruktion des konsolförmigen Biegeelementes.
Die Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf die feste Werkzeugaufspannplatte 11 und die bewegliche Werkzeugaufspannplatte 12 sowie die mit einem nicht dargestellten Maschinenbett angeordneten Schienen 13, 14, auf denen die bewegliche Werkzeugaufspannplatte 12 verfahrbar ist.
Diese besitzt dazu einen an der von der festen Werkzeugaufspann platte 11 abgewandten Seite angeordneten Maschinenschlitten 21.
Im oberen Teil des Bildes stellt die Draufsicht auf eine Gußkonstruktion des konsolförmigen
Biegeelementes 31 , an dem ein Führungsschuh 27 angeordnet ist, dar. Im Nahbereich der
Außenwandung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 ist ein Biegebereich 33 vorgesehen.
Im unteren Teil der Figur 1 ist eine Schweißkonstruktion des konsolförmigen
Biegeelementes 32 dargestellt, an dem in einem Abstand d von der beweglichen
Werkzeugaufspannplatte 12 ein Führungsschuh 26 vorgesehen ist, wobei ein Biegebereich
34 der Biegeelemente 32, die die Breite b besitzen, belassen wird.
Die Schienen 13 und 14 sind so angeordnet, dass sie sich innerhalb der Breitenausdehnung a der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 befinden.
Bei der Figur 2 sind am Fußende der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 die
Führungsschuhe 23, 25 und an dem konsolförmigen Biegeelement 31 der Führungsschuh
27 vorgesehen. An den Führungsschuhen 23, 25 und 27 sind die Lager 15, 17 und 19 angeordnet, die mit der Führungsschiene 13 korrespondieren.
Die Lager 15, 17 und 19 sind vorzugsweise mit innenliegenden Rollen ausgestattet.
An dem konsolförmigen Biegeelement 31 ist ein Biegebereich 33 unmittelbar anschließend an die Außenwandung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 vorgesehen.
In der Figur 3 ist (als Ansicht A gemäß Fig. 1) ein konsolförmiges Biegeelement 31 als Gußelement innig mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 verbunden. Im Nahbereich der Werkzeugaufspannplatte 12 ist eine in etwa halbkreisförmige Ausbuchtung vorgesehen, die den Biegebereich 33 des konsolförmigen Biegeelementes 31 darstellt. Außerhalb des Biegebereiches 33 ist ein Führungsschuh 27 vorgesehen, an dem ein mit der Schiene 13 korrespondierendes Lager 19 angeordnet ist.
Die Figur 4 zeigt (als Ansicht B gemäß Fig 1) ein als Schweißkonstruktion ausgestaltetes konsolförmiges Biegeelement 32, das aus einer Platten mit der Breite b besteht. Das annähernd die Form eines rechtwinkligen Dreiecks aufweisende konsolförmige Biegeelement 32 ist mit einer Kathete 36 an die bewegliche Werkzeugaufspannplatte 12 angeschweißt. An der anderen Kathete 35 ist ein Führungsschuh 26 angeschweißt, an dem ein Lager 16 befestigt ist, welches mit einer Schiene 14 korrespondiert.
Der Führungsschuh 26 ist in einem Abstand d, der den Biegebereich 34 bildet, von der Außenwand der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 12 entfernt angeordnet. Der Abstand d wird vorzugsweise mit d > 2 x b gewählt.
Positionsüste
Formschiießen
11 feste Werkzeugaufspannplatte
12 bewegliche Werkzeugaufspannplatte
13, 14 Schiene
15, 16, 17, 19 Lager
Führen
21 Maschinenschlitten
23, 25; 26, 27 Führungsschuh
Biegen
31 , 32 konsolförmiges, etwa rechtwinkliges Biegeelement 33, 34 Biegebereich 35, 36 Katheten des etwa rechtwinkligen Biegeelementes
a Breite der Werkzeugaufspannplatte 12 b Dicke des Biegeelementes 32 d Distanz des Führungsschuhs 26 zur Werkzeugaufspannplatte 12