Transportsystem
Die Erfindung betrifft ein Transportsystem mit zumindest einem entlang einer Laufbahn mittels einer Primärteil und Sekundärteil umfassenden Linearmotorantriebseinrichtung bewegbaren Produktträger.
Ein solches Transportsystem ist aus der DE 4413625A1 bekannt. Bei diesem vorbekannten Transportsystem bewegt sich eine Schlitteneinrichtung als Produktträger mittels der Linearmotorantriebseinrichtung entlang einer ersten Laufbahn und ist insgesamt mit dieser entlang einer zweiten Laufbahn verstellbar. An der ersten Laufbahn ist ein Stator oder Primärteil der Linearmotorantriebseinrichtung angeordnet. Ein entsprechender Läufer oder Sekundärteil ist an der Schlitteneinrichtung befestigt. An der Schlitteneinrichtung ist eine senkrecht verschiebbare Tragsäule gelagert, an deren unterem Ende ein Produkt- oder Werkstückträger in Form einer Greifeinrichtung angeordnet ist.
Das vorbekannte Transportsystem dient zum Aufnehmen und Ablegen eines bestimmten Produktes oder Werkstückes mittels der Greifeinrichtung. Die Schlitteneinrichtung ist begrenzt entlang der ersten Laufbahn zwischen zwei festen Punkten bewegbar und die Schlitteneinrichtung insgesamt mit der ersten Laufbahn entlang der zweiten Laufbahn zwischen zwei weiteren Punkten bewegbar, so dass insgesamt das von der Greifeinrichtung gehaltene Gut entlang aller drei Koordinatenachsen entlang von räumlichen Bahnkurven bewegt werden kann.
Nachteilig bei dem vorbekannten Transportsystem ist, dass nur spezielle Waren, Güter, Werkstücke oder Produkte aufgrund der Greifeinrichtung transportiert werden können und nur ein Produktträger durch äußere Beeinflussung über das Primärteil der Linearmotorantriebseinrichtung bewegt werden kann.
Dem Aπmeldungsgegenstand liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Transportsystem dahingehend zu verbessern, dass im wesentlichen eine beliebige Anzahl von Produktträgern unabhängig voneinander entlang der Laufbahn
bewegt werden können und vielseitig zum Transport unterschiedlichster Produkte oder Werkstücke eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird im Zusammenhang mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Produktträger eine im wesentlichen ebene Grundplatte zum Transport von Gegenständen autweist und dieser der Primärteil und der Laufbahn der Sekundärteil zugeordnet ist.
Ein ähnlich aufgebautes Transportsystem wird in der DE29816285 desselben Anmelders beschrieben, wobei bei diesem Transportsystem das Sekundärteil am Produkt- träger und das Primärteil an der Laufbahn angeordnet ist.
Gegenüber dem letztgenannten Stand der Technik ergibt sich ähnlich wie im Hinblick auf den erstgenannten Stand der Technik, dass erfindungsgemäß der Linearmotor umgekehrt eingesetzt wird, so dass jeder Produktträger individuell und unabhängig von anderen steuerbar ist. Dadurch kann jeder Produktträger separat beschleunigt oder verzögert werden, so dass beispielsweise bei Staustrecken eine Pufferung der Produkt- träger untereinander nicht notwendig ist. Es ergibt sich eine individuelle und konfliktfreie Steuerung der verschiedenen Produktträger und auf Stopper und/oder Stoßdämpfer an den Produktträgern kann verzichtet werden. Darüber hinaus sind weniger Produktträger notwendig, da nur so viele benötigt werden, wie Arbeitsaufträge entlang der Laufbahn und der dort befindlichen Arbeitsstationen ausgeführt werden müssen. Im Vergleich zu dem Transportsystem nach DE 298 16285 kann von einer Reduktion der Anzahl der für eine Fertigung benötigten Produktträger auf die Hälfte ausgegangen werden.
Durch die separate Steuerung der verschiedenen Produktträger können diese besser beschleunigt und verzögert werden, wodurch sich eine Verkürzung der Ein-/Auslauf- Taktzeiten ergibt und Produktionsstillstandszeiten durch variable Geschwindigkeiten der Produktträger aufgeholt werden können.
Aufgrund der individuellen Steuerung eines jeden Produktträgers sind diese vor einem Aufpuffern, d.h. vor einem Zusammenstoß mit anderen Produktträgern gesichert, so dass keine Quetsch- und Scherstellen am Produktträger auftreten. Diese könnten sich
ansonsten durch den Zusammenstoß zweier hintereinander angeordneter Produktträger oder durch Verklemmen eines Produktträgers in seiner Laufbahn durch Aufpuffern beispielsweise eines nachfolgenden Produktträgers ergeben.
Bei einem einfachen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transportsystems kann das Primärteil an der Grundplatte, insbesondere an deren Unterseite, angeordnet sein. Dadurch kann ein solches Primärteil in einfacher Weise angeordnet werden und ist gut für Wartungsarbeiten oder dergleichen zugänglich. Außerdem kann das Sekundärteil direkt gegenüberliegend zum Primärteil an der Laufbahn angeordnet sein, wobei nur ein geringer Spalt zwischen beiden verbleibt.
Bei einem Produktträger mit Grundplatte einer ausreichenden Höhe kann das Primärteil außerdem in der Grundplatte zumindest teilweise versenkt angeordnet sein. Ist die Höhe der Grundplatte dafür ausreichend, kann der Primärteil auch vollständig in der Grundplatte versenkt sein und flächenbündig zur Unterseite der Grundplatte enden. Auf diese Weise ist der Produktträger bei beispielsweise ebenfalls versenkt angeordnetem Sekundärteil sehr nah zu den Laufbahnen anordbar, so dass insgesamt die Bauhöhe des Transportsystems herabsetzbar ist. Außerdem sind auf diese Weise Primär- und Sekundärteil vor Beschädigungen weitgehend gesichert.
Die Linearmotorantriebseinrichtung kann als A- oder Synchronmotor ausgebildet sein. Bevorzugt wird ein Asynchronmotor eingesetzt.
Da das Primärteil dem Produktträger bzw. der Grundplatte zugeordnet ist, muss eine entsprechende Spannungs- bzw. Stromversorgung vorhanden sein. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Spannungsversorgungseinrichtung als wiederaufladbare Batterie, Akkumulator oder dergleichen ausgebildet. Diese ist im oder am Produktträger und insbesondere im oder an der Grundplatte des Produktträgers angeordnet. Bei einer solchen wiederaufladbaren Spannungsversorgungseinrichtung kann die Aufladung beispielsweise an einer separaten Ladestation entlang des Transportsystems oder auch an einer von dem Produktträger anfahrbaren Arbeitsstation oder dergleichen erfolgen. Die Aufladung kann automatisch oder auch manuell gesteuert erfolgen.
Die Laufbahn des erfindungsgemäßen Transportsystems kann in unterschiedlicher Weise realisiert werden. In der DE 298 16 285 desselben Anmelders werden beispielsweise horizontal und vertikal angeordnete Laufbahnen beschrieben mit entsprechenden Führungen für die Produktträger. Die Grundplatten sind entsprechend horizontal bzw. vertikal ausgerichtet. Auch bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem sind solche horizontalen und vertikalen Anordnungen mit der entsprechenden Halterung und Führung nach DE 298 16 285 einsetzbar.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transportsystems sind die Laufbahnen durch ein von einer Vielzahl von im wesentlichen vertikal auf einem Untergrund aufgestellten Tragprofilen in Abstand zueinander gehaltenes Laufschienen- Paar gebildet. Statt der Tragprofile können auch Ständer in ähnlicher Weise und von ähnlichem Aufbau wie in der DE 298 16285 beschrieben verwendet werden.
Um den Freiraum zwischen den Tragprofilen zu überbrücken, kann ein Abdeckprofil zwischen ihnen angeordnet sein. Dies kann sich entlang der Laufbahnen im gesamten Transportsystem erstrecken.
Da das Abdeckprofil im wesentlichen der Unterseite der Grundplatte bzw. des Produktträgers zuweist, kann das oder können die Sekundärteile am Abdeckprofil entlang der Laufbahn angeordnet sein. Als Sekundärteile werden bei Synchronmotoren Magnete und insbesondere Profil-Magnete eingesetzt, die analog zum Primärteil auf dem Abdeckprofil oder zumindest teilweise versenkt in diesem angeordnet sein können, und bei Asynchronmotoren vorzugsweise Kupferschienen mit Stahlrücken.
Um den Produktträger entlang der Laufbahn sicher bewegen zu können, kann die Grundplatte entlang ihrer Längskanten und/oder auf ihrer Unterseite benachbart zu ihren Längskanten entlang der Laufbahn geführt sein.
Für eine solche Führung sind verschiedene Realisierungen möglich. Beispielsweise können zwischen Grundplatte und Laufbahn Roll-, Kugel-, Führungselemente, reibungs- vermindemde Führungseinrichtungen oder dergleichen angeordnet sein. Diese Elemente bzw. Einrichtungen können beabstandet zueinander oder auch kontinuierlich im Fall
von schienenförmigen Führungselementeπ oder -einrichtungen angeordnet. Die entsprechenden Elemente bzw. Einrichtungen können an der Laufbahn beziehungsweise den Laufschienen und/oder an der Grundplatte vorgesehen sein.
Da die Produktträger gemäß erfindungsgemäßem Traπsportsystem individuell steuerbar sind, ist eine Positionsüberwachung vorteilhaft. Diese ist dadurch realisierbar, dass zwischen Produktträger und Laufbahn eine Positionsbestimmungseinrichtung angeordnet ist. Diese kann durch beispielsweise einen Maßstab und ein Maßstabablesesystem gebildet sein. Der Maßstab kann am Produktträger oder am Abdeckprofil oder an den Laufbahnen und entsprechend das Maßstabablesesystem am jeweils anderen Teil angeordnet sein. Bevorzugt ist das Maßstabablesesystem am bewegten Produktträger angeordnet, um durch den Produktträger selbst seine jeweilige Position feststellen zu können.
Durch die genaue Positionsbestimmung für jeden Produktträger entfällt beispielsweise auch eine Indexiereinrichtung an jeder Arbeitsstation entlang der Laufbahn, da jeder Produktträger relativ zum Maßstab genau positioniert werden kann. In diesem Zusammenhang kann es weiterhin als vorteilhaft angesehen werden, wenn der Produktträger eine bordeigene Elektronik aufweist, die insbesondere von der Spannungsversorgungseinrichtung versorgt wird und mit einer Zentralstation zum Austausch von Daten und/oder Anweisungen in Verbindung steht. Auf diese Weise werden Informationen zwischen dem Produktträger und der Zentralstation ausgetauscht. Diese Informationen können beispielsweise zur Positionsbestimmung der einzelnen Produktträger, zu deren Beschleunigung oder Verzögerung, zu deren Identifizierung, zur elektrischen Kodierung eines Arbeitsauftrags oder dergleichen übermittelt werden. Die Informationen können mittels eines Bussystems zwischen Produktträger und beispielsweise Abdeckprofil ü- bertragen werden. In vorteilhafter Weise ist ein solches Bussystem in der Lichtwellenreiter-Technik ausgeführt. Die Informationen sind auch über Funk oder in anderer Weise übertragbar.
Um auch direkt an den Arbeitsstationen oder während der Bewegung der Produktträger Informationen von diesen entnehmen zu können oder Informationen einzugeben, kann der Produktträger eine Anzeige- und/oder Abfrage- und/oder Eingabeeinrichtung auf-
weisen. Auf diese Weise sind beispielsweise über die Anzeigeeinrichtung Informationen direkt am Produktträger anzeigbar. Ebenso kann über eine Eingabeeinrichtung eine Fahrfreigabe des Produktträgers eingegeben werden, die an die Zentralstation übermittelbar ist. Direkt nach der Fahrfreigabe kann der Produktträger weiter bewegt werden, wodurch sich insgesamt eine absolut freie Bandaustaktung für das gesamte Transportsystem ergibt.
Über die Anzeigeeinrichtung können auch Informationen für die Arbeiter an die verschiedenen Arbeitsstationen übermittelt werden oder weitere Informationen können über eine entsprechende Abfrageeinrichtung über den Produktträger von der Zentralstation abgerufen werden.
Insbesondere bei einem Transportsystem, bei dem die Grundplatte für eine längere Zeit einer Arbeitsstation zugeordnet werden muss, ist es von Vorteil, wenn im wesentlichen nur die Grundplatte an dieser Arbeitsstation zurückgelassen wird, während die der Grundplatte zugeordnete Antriebseinrichtung des Produktträgers beispielsweise für weitere Grundplatten eingesetzt wird. Dies kann dadurch realisiert werden, dass das Primärteii an einem mit der Grundplatte koppelbaren Fahrzeug angeordnet ist. Je nach Bedarf wird dieses Fahrzeug mit der Grundplatte gekoppelt oder von dieser entkoppelt. Mit einem Fahrzeug können mehrere Grundplatten bewegt werden, so dass insgesamt die Kosten des erfindungsgemäßen Transportsystems geringer werden. In diesem Zusammenhang erweist es sich weiterhin als Vorteil, wenn jedem Produktträger bzw. dessen Grundplatte eine Identifizierung zuordbar ist, so dass mittels eines beliebigen Fahrzeugs die entsprechende Grundplatte zum Gebrauch oder nach Gebrauch forttransportiert werden kann. Es ist ebenfalls möglich, dass bestimmte Abschnitte des Transportsystems mit nur einem Fahrzeug betrieben werden, das alle entlang dieses Transportabschnitts bewegbaren Grundplatten
Um nicht nur die Position der Grundplatte zu kennen, ist es in diesem Zusammenhang als günstig zu betrachten, wenn eine entsprechende Positionsbestimmungseinrichtung sowohl der Grundplatte als auch dem Fahrzeug zugeordnet ist.
In das Fahrzeug unabhängig von der Grundplatte und diese gegebenenfalls auch unabhängig vom jeweiligen Fahrzeug bewegen zu können, kann das Fahrzeug entlang einer separaten, insbesondere unterhalb der Grundplatte verlaufenden Fahrzeuglaufbahn bewegbar sein.
Im einfachsten Fall kann diese Fahrzeuglaufbahn am Abdeckprofil ausgebildet sein.
Da das Fahrzeug entlang der Fahrzeuglaufbahn auch ohne angekoppelte Grundplatte bewegbar sein soll, kann die oder eine weitere Spannungsversorgungseinrichtung im oder am Fahrzeug angeordnet sein.
Bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transportsystems kann die Fahrzeuglaufbahn in einer im wesentlichen U-förmigen, nach oben in Richtung Grundplatte offenen Laufbahnvertiefung im Abdeckprofil ausgebildet ist. In dieser Vertiefung läuft das Fahrzeug unbehindert und unabhängig von den Grundplatten.
Eine einfache Kopplungsmöglichkeit zwischen Fahrzeug und Grundplatte kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass zwischen Fahrzeug und Grundplatte eine lösbare Kopplungseinrichtung angeordnet ist. Diese kann beispielsweise einem Hubmagneten aufweisen, der beim Ankoppeln der Grundplatte vom Fahrzeug nach oben in eine entsprechende Öffnung in der Unterseite der Grundplatte einschiebbar ist. Zum Entkoppeln wird der Hubmagnet zurückgezogen.
Weitere Kopplungseinrichtungen sind aus der Praxis bekannt und können auch entsprechend bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem eingesetzt werden. Es ist auch möglich, beispielsweise Fahrzeug und Grundplatte manuell zu entkoppeln, falls die Grundplatte eine gewünschte Position erreicht hat. Dabei kann die Anordnung des Produktträgers in der erwünschten Position beispielsweise über die Eingabeeinrichtung zur Feinpositionierung erfolgen und anschließend mittels dieser Einrichtung auch die Entkopplung vom Fahrzeug erfolgen. Es ist ebenfalls möglich, dass bei Erreichen einer gewünschten Zielposition die Grundplatte automatisch durch einen mechanischen Anschlag oder dergleichen vom Fahrzeug entkoppelt wird.
Um ein Eingreifen in den Bewegungsweg des Fahrzeugs für Arbeiter entlang des Transportsystems möglichst zu verhindern und damit eine Verletzungsgefahr zu vermindern, kann die Laufbahnvertiefung durch eine Abdeckung abgedeckt sein, in der ein sich in Bewegungsrichtung des Fahrzeugs erstreckender Schlitz zum Durchgriff der Kopplungseinrichtung ausgebildet ist. Durch diesen relativ schmalen Schlitz wird auch verhindert, dass Teile auf die Fahrzeuglaufbahn fallen und dadurch eine weitere Bewegung des Fahrzeugs verhindern oder dieses gar beschädigen.
Um bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem die auf dem Produktträger aufgeladenen Produkte entsprechend zur Verwendung ausrichten zu können, kann ein verstellbarer Drehteller auf der Grundplatte drehbar gelagert sein. Der Drehteller kann nur einen Teil der Grundplatte abdecken, kann aber auch genauso groß oder sogar größer in seinen Abmessungen als die Grundplatte sein.
Um den Drehteller relativ zur Grundplatte einfach verdrehen zu können, kann eine Line- ardrehantriebseinrichtung zwischen Drehteller und Grundplatte ausgebildet sein. Diese kann wie die Antriebseinrichtung für Fahrzeug bzw. Produktträger ebenfalls über die obenbeschriebene Spannungsversorgungseinrichtung versorgt werden.
Um eine Weiterbewegung insbesondere der vom Fahrzeug entkoppelten Grundplatten zu verhindern, kann an den Laufbahnen, an der Abdeckeinrichtung oder an den Grundplatten eine Bremseinrichtung angeordnet sein. Diese dient insbesondere zur Festlegung der Grundplatte im Bereich von Arbeitsstationen entlang der Laufbahn. Die Bremseinrichtung kann wiederum manuell oder automatisch betätigt werden.
Da das Fahrzeug in beide Richtungen entlang der Laufbahnen bewegbar ist, kann es sich insbesondere bei mehreren Fahrzeugen entlang eines Transportabschnitts als vorteilhaft erweisen, wenn die Fahrzeuglaufbahn wenigstens einen Rückführabschπitt zur Rückführung der von der Grundplatte entkoppelten Fahrzeugen an eine Rückführungsstelle aufweist. Auf diese Weise kann ein Fahrzeug an einem anderen Fahrzeug ohne Behinderung vorbeigeführt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem ergibt sich durch die separate Ansteuer- ung der verschiedenen Produktträger, dass diese besser beschleunigt und verzögert werden können, wodurch sich die Taktzeit pro Arbeitsstation verringert. Die Produkt- träger können auch rückwärtsfahren, um z.B. einen Arbeitsauftrag bei mangelnder Ausführung zu wiederholen. Weiterhin können entlang einer Fertigungsstraße verschiedene, teilweise parallele Fertigungs- bzw. Transportwege konzipiert werden. Es ist eine nahezu beliebige Linienführung ohne Eck-Drehstationen zur Änderung der Bewegungsrichtung der Produktträger möglich. Schließlich sei noch angemerkt, dass bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem eine einfache Höhenanpassung möglich ist, so dass bei der Fertigung auch Berg- und Talfahrten möglich sind.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transportsystems kann auf dem Werkstück- oder Produktträger ein Dreh- oder Verschiebeteller angeordnet sein, der relativ zum Träger bewegbar ist. Dieser Teller kann dazu dienen, insbesondere auch während des Transportes eines Werkstücks dessen Position relativ zum Träger zu verändern. Der Dreh-/Verschiebeteller kann außerdem über eine Greif- oder Spanneinrichtung zum Halten des Werkstücks oder Produkts verfügen oder es kann auf dem Teller eine Aufnahme zur Halterung des Werkstücks angeordnet sein.
In bezug auf die DE298 16285 desselben Anmelders sei darauf hingewiesen, dass das vorangehend beschriebene Fahrzeug mit Koppiungseinrichtung für eine Grundplatte auch in der dort beschriebenen Weise, d.h. mit Sekundärteil am Fahrzeug und Primärteil an der Laufbahn oder dergleichen aufgebaut sein könnte. In diesem Fall ergeben sich allerdings nicht die obenbeschriebenen Vorteile für das Primärteil am bewegten Gegenstand des Transportsystems.
Im folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der in der Zeichnung beigefügten Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt entlang der Linie l-l durch ein erfindungsgemäßes Transportsystem nach Fig. 3;
Fig. 2 einen Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Transportabschnitt eines prinzipiell dargestellten, erfindungsgemäßen Transportsystems.
In Fig. 3 ist erkennbar, dass das Transportsystem 1 eine Laufbahn 2 aufweist, die sich beispielsweise entlang einer Fertigungsstraße zum Transport von Werkstücken, Produkten oder anderen Gegenständen mittels eines Produktträgers 6 erstreckt. Der Produktträger 6 weist eine im wesentlichen ebene Oberfläche auf, auf die der entsprechende Gegenstand aufstellbar und in Richtungen 34 entlang der Laufbahn 2 transportierbar ist. Der Produktträger 6 ist entlang seiner Längsseiten durch die Laufbahn 2 bestimmende Laufschienen 13 geführt, zwischen denen sich ein Abdeckprofil 14 erstreckt.
In Fig. 1 ist ein Schnitt entlang der Linie l-l aus Fig. 3 dargestellt. In dieser wie in der folgenden Figur sind gleiche Teile durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet und werden nur jeweils teilweise erwähnt.
Der Produktträger 6 ist im wesentlichen durch eine Grundplatte 7 gebildet, die horizontale Ober- und Unterseiten aufweist. Auf der Oberseite der Grundplatte 7 kann ein Produkt, Werkstück oder sonstiger Gegenstand aufgestellt werden.
Entlang von Seitenkanten 15, 16 der Grundplatte 7 und in Bereichen der Unterseite 8 benachbart zu den Seitenkanten ist die Grundplatte 7 durch Roll- und Führungselemente 17, 18 entlang der Laufschienen 13 geführt. Diese weisen einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt auf, wobei jedem L-Schenkel ein Roll- bzw. Führungselement 17, 18 zugeordnet ist. Im Bereich der Seitenkanten 15, 16 bzw. Unterseite 8 weist die Grundplatte 7 Laufleisten 32 auf, an denen die entsprechenden Elemente 17, 18 anliegen.
In der Grundplatte 7 ist als Teil einer Linearmotorantriebseinrichtung 5 ein Primärteil 3 angeordnet. Diesem liegt ein in einem zwischen im wesentlichen vertikalen Tragprofilen
12 sich erstreckenden Abdeckprofil 14 angeordnetes Sekundärteil 4 der Linearmotorantriebseinrichtung 5 gegenüber. Das Sekundärteil 4 ist beispielsweise durch Profil-Magnete bei Synchronmotoren und durch Kupferschienen mit Stahlplatten bei Asynchronmotoren entlang der Laufbahn 2, siehe Fig. 3, gebildet.
Zur Stromversorgung des Primärteils 3 ist als Spannungsversorgungseinrichtung 9 eine wiederaufladbare Batterie 10 beziehungsweise Akkumulator vorgesehen. Ein solcher Akkumulator ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der Grundplatte 7 versenkt angeordnet. Zum Aufladen des Akkumulators sind entsprechende Anschlüsse 11 , wie beispielsweise Steckkontakte oder dergleichen vorgesehen.
Zur Positionsbestimmung des Produktträgers 6 ist eine Positionsbestimmungseinrichtung 19 vorgesehen, die eine Maßstabseinrichtung 29 und eine Maßstabsableseein- richtung 30 aufweist. Die Maßstabseinrichtung 29 ist auf einer der Unterseite 8 der Grundplatte 7 gegenüberliegenden Oberseite des Abdeckprofils 14 angeordnet und verläuft parallel zu den Laufschienen 13. An der Unterseite 8 der Grundplatte 7 ist die Maßstabableseeinrichtung 30 gegenüberliegend zur Maßstabseinrichtung 29 angeordnet. Neben der Positionsbestimmungseinrichtung 19 ist ein Bussystem aus Busleitungen 35 angeordnet, die beispielsweise in Lichtwellenleitertechnik ausgeführt sind.
In Fig. 2 ist ein Schnitt analog zu Fig. 1 durch ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dieses unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel durch ein mit der Grundplatte 7 koppelbares Fahrzeug 20. Weiterhin ist in Fig. 2 auf der Oberseite der Grundplatte 7 ein Drehteller 26 gestrichelt dargestellt, der relativ zur Grundplatte 7 auf dieser drehbar gelagert ist. Als Drehantrieb weist der Drehteller 26 eine Lineardrehantriebsein- richtung 27 auf.
In dem Abdeckprofil 14 ist eine U-förmige Laufbahnvertiefung 22 zur Aufnahme des Fahrzeugs 20 angeordnet. In dieser ist das Fahrzeug 20 nahezu vollständig aufgenommen. Auf einer der Grundplatte 7 gegenüberliegenden Unterseite des Fahrzeugs ist
dieses entlang einer Schiene 33 mit Fahrzeuglaufbahn 21 bewegbar. Das Primärteil 3 als Teil der Linearmotorantriebseinrichtung 5 ist im Fahrzeug 20 integriert. Das entsprechende Sekundärteil 4 befindet sich innerhalb der Laufbahnvertiefung 22 im geringen Abstand zum Primärteil 3. Analog zur Figur 1 kann die entsprechende Spannungsversorgungseinrichtung 9 in Form eines Akkumulators 10 im oder am Fahrzeug 20 angeordnet sein. Entsprechende Anschlüsse 11 zum wiederaufladen des Akkumulators sind zur Vereinfachung weggelassen worden.
Zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs ist eine entsprechende Positionsbestimmungseinrichtung 19 zwischen Fahrzeug 20 und Laufbahnvertiefung 22 vorgesehen. Diese kann sich wie die bereits in Fig. 1 beschriebene Positionsbestimmungseinrichtung 19 aus einer Maßstabseinrichtung 29 und einer Maßstabsableseeinrichtung 30 zusammensetzen. Es kann ebenfalls ein Bussystem 35 vorgesehen sein.
Eine entsprechende Positionsbestimmungseinrichtung 19 für die Grundplatte 7 selbst ist in Fig. 2 zur Vereinfachung nicht dargestellt.
Zur Abdeckung der Laufbahnvertiefung 22 ist eine Abdeckung 24 zwischen Abdeckprofil 14 und Unterseite 8 der Grundplatte 7 angeordnet, wobei diese Abdeckung 4 oben auf dem Abdeckprofil 14 aufliegt und beispielsweise an diesem lösbar befestigt ist.
Die Abdeckung 24 weist oberhalb des Fahrzeugs 20 einen Schlitz 25 auf, der sich in Bewegungsrichtung des Fahrzeugs 20 erstreckt. Durch diesen ist die Kopplungseinrichtung 23 in Richtung Grundplatte 7 hindurchgeführt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kopplungseinrichtung 23 durch einen automatisch in Richtungen 31 anheb- und absenkbaren Hubmagneten gebildet. Dieser ist vom Fahrzeug 20 in eine Vertiefung in der Unterseite 8 der Grundplatte 2 einschieb- bzw. aus dieser Vertiefung herausziehbar.
Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem eine vertikale Führung der Produktträger 6 möglich ist, wie sie beispielsweise in der DE 29816285 desselben Anmelders beschrieben ist. Zur Anpassung des hier be-
schriebenen Transportsystems an eine solche vertikale Führung sind die in dem vorangehend genannten Gebrauchsmuster beschriebenen Merkmale entsprechend übertragbar.