Handqeführter Motor-Rasenmäher
Die gegenwärtig für den Hausgartenbetrieb angebotenen handgeführten Motor-Rasenmäher weisen ein selbsttragendes Chassis auf, welches als zentrales Element alle Betriebskräfte auf- fängt und an dem alle Anbauteile befestigt sind. Vom Hersteller werden diese Rasenmäher in einigen wenigen vorbestimmten Variationen geliefert, die sich im wesentlichen nur hinsichtlich ihrer Schnittbreite und ihres Antriebes unterscheiden. Die einzelnen serienmäßig gefertigten Mähertypen werden annähernd dem Bedürfnis und den Wünschen der Verbraucher angepaßt und entweder mit einer Brennkraftmaschine oder einem Elektromotor mit Netzanschluß oder Akkubetrieb ausgerüstet, wobei die Leistung der Motoren natürlich auf die Schnittbreite angepaßt sein muß. Nachdem der Kunde einen Rasenmäher eines bestimmten Typs erworben hatte, waren Änderungen, insbesondere hinsichtlich Leistung und Schnittbreite, nicht mehr möglich. Wenn sich der Kunde hinsichtlich der für ihn optimalen Ausstattung geirrt hatte oder weil wegen einer neu hinzugekommenen Mähfläche eine Änderung des Be- darfs eingetreten war, konnte dieser Änderung nur dadurch Rechnung getragen werden, daß ein neuer, entsprechend den Bedürfnissen besser angepaßter, Mähertyp erworben wurde. Auch bei Beschädigung eines Teils, beispielsweise des Chassis oder bei Ausfall eines Funktionselementes, war bei den üblichen serienmäßig gefertigten Rasenmähern eine Reparatur wirtschaftlich nicht vertretbar, so daß auch in diesem Falle ein Neuerwerb notwendig wurde.
Im Gegensatz zu den vorstehend erwähnten Rasenmähern, bei denen ein starres Chassis vorgesehen ist, welches die Lauf- räder lagert und die Anbauteile starr daran befestigt trägt, ist durch die US 3 537 720 ein Rasenmäher bekanntgeworden,
bei dem zwei Radträgerrahmen miteinander und mit den Anbau- teilen begrenzt beweglich gelagert sind. Dabei sind zwei seitliche, die Laufräder lagernden Rahmenteile mit einer quer verlaufenden Vorderwand über Gelenkstücke verbunden, und die Abdeckhaube für das Mähwerk, die den Motor trägt, ist über zwei weitere Gelenkstücke mit den seitlichen Rahmenteilen verbunden. Dadurch soll erreicht werden, daß alle Räder bei unebenem Gelände ihre Bodenberührung beibehalten. Dadurch soll der Bodenspalt klein gehalten werden, um zu . verhindern, daß von den Mähmessern abgeschleuderte Steine oder dergleichen nach außen gelangen und Verletzungen verursachen. Diese Gefahr des Herausschleuderns harter Gegenstände soll durch eine am Boden abrollende Nachlaufwalze verhindert werden, wodurch der nach hinten offene Bodenspalt gänzlich abgedeckt wird. In dieser spezifischen Bauform wird dieser bekannte Mäher offensichtlich in Serien gefertigt. Abwandlungen sind nicht vorgesehen.
Andererseits ermöglichten die in wenigen vorbestimmten Serien aufgelegten Rasenmähertypen eine rationelle teil- automatisierte Fertigung, was sich günstig auf den Endverbraucherpreis niederschlug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Spektrum der dem Käufer angebotenen Rasenmähertypen zu vergrößern und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, dem Kunden seinem jeweiligen Bedürfnis individuell angepaßte Rasenmähertypen anzubieten, ohne daß es erforderlich wäre, für jeden Typ eine eigene Fertigung anzulegen, wobei jedoch der Verkaufspreis in einem vernünftigen Rahmen gehalten werden kann.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die Gesamtheit der im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Da der starre Rahmen auf verhältnismäßig einfache Weise so ausgebildet werden kann, daß er alle auch bei außergewöhnlichen Be- triebszuständen auftretende Belastungen beschädigungsfrei
aufnimmt, können die übrigen Teile, insbesondere die Verkleidungen und die Teile des Gras- und LuftleitSystems, leicht, beispielsweise aus Kunststoff, aber auch aus dünnem Aluminiumblech oder Stahlblech, kostengünstig hergestellt werden oder auch Werkstoffseitig auf spezielle Kundenwünsche angepaßt werden.
Der Rahmen selbst kann als starre Einheit verschweißt sein, oder er kann verschraubt werden, wobei überdies noch die Möglichkeit besteht, den Rahmen selbst in Modulform auszubilden, um eine optimale Anpassung an Rasenmäher unterschiedlicher Größe und/oder Leistung zu ermöglichen.
Trotz der Verschiedenheit der kundenspezifisch zu fertigenden Rasenmähertypen kann eine wirtschaftliche Herstellung in an sich bekannter Weise dadurch erfolgen, daß auf einer Fertigungsstraße computerunterstützt die jeweils erforderlichen Module zugeführt und gegebenenfalls automatisch montiert werden.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Als Fahrwerk wird im allgemeinen ein zweiachsiges Fahrwerk mit vier Rädern in Betracht kommen, die in an sich bekannter Weise derart angeordnet sind, daß sie über einen Stellhebel gemeinsam höhenverstellbar sind, um die Arbeitshöhe einstellen zu können. Anstelle der Hinterräder kann auch in einem entsprechend ausgebildeten Modul eine Laufwalze angeordnet sein. Ferner schafft die Erfin- düng die Möglichkeit, anstelle des Mähwerks zum Rasenmähen auch andere Werkzeugaggregate anzuordnen, beispielsweise Vertikutiermesser oder eine Vorrichtung zum Auflockern des Bodens oder auch eine Vorrichtung zum Zusammenkehren oder zum Ansaugen und Ausblasen beispielsweise von Laub.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß in Modulbauweise ausgeführten Rasenmähers;
Fig. 2 zeigt den Rasenmäher gemäß Fig. 1 in teilweise montiertem Zustand;
Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung einzelner Module, aus denen der Rasenmäher gemäß Fig. 1 zusammengesetzt ist;
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines modular aufgebauten starren Rahmens;
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht des Rahmens gemäß Fig. 4 mit eingesetzten Motorträgern;
Fig. 6 ist eine perspektivische Darstel- lung eines modular ausgebildeten Systems mit vier Lauf- rädern, Achsen und Verbindungsstange zur Arbeitshöhenverstellung,-
Fig. 7 ist eine schematische Darstellung von Rasenmähermodulen, die in unterschiedlicher Weise zu einem Rasenmäher zusammensetzbar sind.
Zur Erläuterung des Grundaufbaus soll zunächst auf die Fig. 3 bis 7 Bezug genommen werden. Als tragendes Element ist ein Doppeldeltarahmen 10 vorgesehen, der aus zwei von vorn nach hinten schräg aufsteigenden Längsträgern 10.1, zwei hiermit starr verbundenen nach hinten steil abfallenden Heckträgern 10.2 und einem Heckverbindungsrohr 10.3 besteht. Dieser Rahmen 10 kann als Grundelement für alle unterschied- liehen Rasenmähertypen benutzt werden; jedoch soll es für die Erfindung auch vorbehalten bleiben, unterschiedliche Rahmenabmessungen vorzusehen, wobei der Rahmen seinerseits in Modulweise ausgebildet sein kann.
An den Längsträgern 10.1 ist ein Motortraglager 12 in Form bogenförmig gekrümmter starrer Tragbleche aufgehängt. An der starren Verbindung zwischen den Längsträgern 10.1 und 5 den Heckträgern 10.2 sind Schwenklager 14 für den Führungsbügel 16 angeordnet, um die der Führungsbügel 16 verschwenkt und in bekannter Weise in jeder Winkelstellung festgelegt werden kann. Die freien Enden von Längsträgern und Heckträgern sind mit Achslagern 18.1 bzw. 18.2 versehen. Einer 10 der Längsträger trägt außerdem einen Rastverstellmechanismus 20 für die Schnitthöheneinstellung.
Fig. 6 zeigt das als Modul ausgebildete Fahr- und Höhenver- verstellungssystem 22. Gemäß dem dargestellten Ausführungs-
15 beispiel weist das Fahrwerk vier Laufräder 24 auf, deren Achsstummel über radial verlaufende Arme 26 paarweise mit je einer Achse 28.1, 28.2 verbunden sind. Diese Achsen werden in den Achslagern 18.1, 18.2 drehbar gelagert. Durch Drehen der Achslagerstange 28.1, 28.2 in ihren Lagern 18.1,
2018.2 läßt sich die Schnitthöhe einstellen. Eine gleichzeitige Einstellung der Schnitthöhe von Vorderrädern und Hinterrädern wird durch einen Lenkermechanismus 30 bewirkt, der in Wirkverbindung mit dem Rastverstellmechanismus 20 überführbar ist.
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Auf dem Motortraglager 12 ist eine Motoreinheit festschraubbar. Diese Motoreinheit kann als Brennkraftmaschine 32.1, als Akku-Motoreinheit 32.2 oder als Elektromotor 32.3 ausgebildet sein. Die Abtriebswelle der Motoreinheit 32
30 trägt das in der Zeichnung nicht dargestellte Mähwerk.
Eine Abdeckhaube 34 wird am Rahmen 10 festgelegt. Eine als Modul ausgebildete und am Rahmen festlegbare oder mit der Abdeckhaube 34 verbundene Frontschürze 36 überdeckt im mon- 35 tierten Zustand die Vorderradaufhängung. Diese Abdeckhaube 34 und die Frontschürze 36 sowie eine gegebenenfalls weiter vorgesehene Abdeckung 38 für die Motoreinheit können, da sie
keine wesentlichen Kräfte zu übertragen haben, aus relativ dünnem Material aus Blech oder Kunststoff hergestellt sein. Die Abdeckhaube 34 ist, wie insbesondere aus Fig. 3 ersieht- lieh, mit Luftleit- bzw. Grasleitkanälen 40 ausgestattet. Als weiteres Modul ist der Grasfangbehälter 42 ausgebildet, der mittels seiner Fronthaken 44 im Heckbereich einhängbar ist und mit einem Leitblech 48 in den Leitkanal 40 hineinragt, wenn der Fangbehälter 42 am Rahmen 10 eingehängt ist. Der Fangbehälter ist mit einer schwenkbar angelenkten Klappe 46 versehen.
Die in der Zeichnung nicht dargestellte Mäheinheit kann als in einer Horizontalebene umlaufendes Messer ausgebildet sein, das mit der Motorabtriebswelle fest verbunden oder als Modul mit dieser kuppelbar ist . Diese Mäheinheit kann in an sich bekannter Weise ihrerseits durch ein Lager abgestützt sein, das mit dem Motortraglager 12 verbunden ist. Anstelle der Mäheinheit können auch andere Werkzeugaggregate entweder kombiniert mit ihrem Antriebsmotor oder als Modul mit einem beliebigen Antriebsmotor kuppelbar am Motortraglager 12 festgelegt werden. Diese Arbeitsaggregate können beispielsweise eine Vertikutiereinrichtung, eine Kehrvorrichtung, ein Gebläse oder eine andere Vorrichtung sein.
Bezugszeichenliste
10 Doppeldeltarahmen
10.1 Längsträger
10.2 Heckträger
10.3 Heckverbindungsrohr 12 Motortraglager
14 Schwenklager
16 Führungsbügel
18.1 Achslager vorn
18.2 Achslager hinten
20 Rastverstellmechanismus 22 Fahrwerk
24 Laufräder
26 Radialarme
28.1 Achse vorne
28.2 Achse hinten
30 Lenkermechanismus
32.1 Brennkraftmaschine
32.2 Akku-Motoreinheit
32.3 Elektromotor
34 Abdeckhaube
35 Mähwerk
36 Frontschürze
37 Vertikutiereinheit
38 Abdeckung
39 Kehreinheit
40 Luft-Grasleitkanäle
42 Grasfangbehälter
44 Fronthaken
46 Klappe
48 Leitblech