Anordnung eines Dampferzeugers in einer Tragkonstruktion
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung eines Dampf¬ erzeugers, insbesondere einer Schwel-Brenn-Anlage, mit einem mehrere Abschnitte aufweisenden Rauchgaskanal in einer Tragkonstruktion, wobei ein erster vertikal verlau¬ fender Abschnitt über einen mindestens annähernd horizontal verlaufenden zweiten Abschnitt mit einem ebenfalls vertikal verlaufenden dritten Abschnitt verbunden ist.
Bei einem derartigen Dampferzeuger durchströmen die in einer Brennkammer erzeugten heißen Rauchgase einen Rauch¬ gaskanal, der im wesentlichen drei Abschnitte umfaßt. Die Wände des Rauchgaskanals weisen Heizflächen in Form von Rohren oder Rohrbündeln auf, die in einen Wasser-Dampf- Kreislauf integriert sind. Dabei stellt die Brennkammer einen ersten vertikal verlaufenden Abschnitt des Rauchgas¬ kanals dar. Die Brennkammer ist über einen horizontal ver¬ laufenden zweiten Abschnitt des Rauchgaskanals mit einem dritten Abschnitt verbunden, der ebenfalls vertikal ver¬ läuft und in einen Abhitzekessel zur Dampferzeugung mündet. Das in den Heizflächen strömende Wasser dient zur Kühlung der Brennkammer und des Abhitzekessels und wird durch indirekten Wärmetausch mit dem heißen Rauchgas mindestens teilweise verdampft. Als Brennstoff für die Brennkammer wird z.B. Schwelgas aus einer Schwelanlage verwendet. Eine Schwel-Brenn-Anlage ist z.B. aus der EP-PS 0 302 310 bekannt.
Um Dehnungsbehinderungen und Verzerrungen der räumlichen Anordnung des Dampferzeugers infolge von vertikalen und horizontalen Wärmedehnungen zu kompensieren, sind üblicher¬ weise die Abschnitte des Rauchgaskanals, d.h. die Heiz¬ flächen der Brennkammer und des Abhitzekessels, konstruktiv voneinander getrennt. Dabei erfolgt die Kühlung der Brenn¬ kammer im sogenannten Zwangumlauf, während die Kühlung des Abhitzekessels im Naturumlauf erfolgt.
Wärmedehnungen werden bisher dadurch vermieden, daß die Heizflächen der Brennkammer und die des Abhitzekessels konstruktiv voneinander getrennt sind. Dabei erfolgt die Kühlung der Brennkammer im sogenannten Zwangumlauf, während die Kühlung des Abhitzekessels im Naturumlauf erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den im wesentli¬ chen durch die Heizflächen gebildeten Rauchgaskanal der Brennkammer und des Abhitzekessels als konstruktive Einheit auszubilden, die eine freie Wärmedehnung sowohl in verti¬ kaler als auch in horizontaler Richtung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der erste Abschnitt mittels Tragelementen in der Tragkonstruk- tion aufgehängt ist, wobei die Tragelemente in kaltem Zu¬ stand eine gegenüber der Vertikalen schräg verlaufende Po¬ sition aufweisen und im warmen Zustand parallel zur Verti¬ kalen verlaufen.
Die Tragelemente sind zweckmäßigerweise Rohre, die mit min¬ destens teilweise die Wände des Rauchgaskanals bildenden Heizflächen verbunden sind. Dabei sind die Rohre zusammen mit den Heizflächen in den Wasser-Dampf-Kreislauf geschal¬ tet.
Im Bereich der Längsachsen des ersten und des dritten Ab¬ schnitts sind in vorteilhafter Ausgestaltung Mittel zum Führen des ersten gegenüber dem dritten Abschnitt des Rauchgaskanals vorgesehen, wobei die Längsachse des dritten Abschnitts als Festachse dient. Dabei sind die Führungs- . mittel zweckmäßigerweise Rohre, die ebenfalls mit den min¬ destens teilweise die Wände des Rauchgaskanals bildenden Heizflächen verbunden sind. Durch eine derartige Einbin¬ dung der Führungsmittel in den Wasser-Dampf-Kreislauf ist dort die Temperatur stets gleich der Temperatur der Heiz¬ flächen im zweiten Abschnitt des Rauchgaskanals. Dadurch
wird erreicht, daß auch bei unterschiedlichen horizontalen Wärmedehnungen die Längsachsen des ersten und dritten Abschnitts des Rauchgaskanals stets parallel verlaufen.
Der erste Abschnitt des Raugaskanals ist in zweckmäßiger Ausgestaltung in einem ersten Tragrost angeordnet, der mittels der Tragelemente mit einem oberhalb des Rauchgas¬ kanals angeordneten zweiten Tragrost und mittels mindestens eines Verbindungselements mit einem unterhalb des Rauchgas- kanals angeordneten dritten Tragrost verbunden ist. Dabei stützt stützt sich der Rauchgaskanal auf dem am zweiten Tragrost aufgehängten dritten Tragrost ab. Der erste Trag¬ rost ist zweckmäßigerweise als Rahmen ausgebildet, der den ersten Abschnitt des Rauchgaskanals umschließt.
Der dritte Abschnitt ist vorteilhafterweise mittels weite¬ rer Tragelemente an dem zweiten Tragrost aufgehängt. Alter¬ nativ kann der dritte Tragrost über mindestens ein weiteres Verbindungselement mit dem zweiten Tragrost verbunden sein. Die Verbindungselemente und/oder die weiteren Tragelemente sind zweckmäßigerweise mit den Heizflächen verbundene Rohre.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson- dere darin, daß trotz der im warmen Zustand zwangsläufig auftretenden horizontalen und vertikalen Wärmedehnungen die räumliche Anordnung des Rauchgaskanals stets gleich bleibt. Dabei treten in allen Abschnitten und in Ebenen gleicher Höhe stets gleiche vertikale Wärmedehnungen auf, während die Längsachsen des ersten und dritten Abschnitts horizontalen Wärmedehnungen stets gemeinsam und parallel verlaufend folgen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert; darin zeigen:
Figur 1 schematisch einen in einer Tragkonstruktion angeordneten Dampferzeuger einer Schwel-Brenn-Anlage,
Figur 2 einen Querschnitt durch zwei Abschnitte eines Rauchgaskanals des Dampferzeugers gemäß Figur 1 und
Figur 3 in einem weiteren Querschnitt Führungsmittel zwischen zwei vertikalen Abschnitten des Rauchgaskanals gemäß Figur 1.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt die Anordnung eines Dampferzeugers in einer Tragkonstruktion 1. Der Dampferzeuger ist Teil einer nicht näher dargestellten Schwel-Brenn-Anlage. Der Dampferzeuger umfaßt einen Rauchgaskanal, der drei Abschnitte 3, 4 und 5 aufweist. Der erste Abschnitt 3 wird im wesentlichen von einer Brennkammer 6 gebildet und verläuft vertikal. Er ist über den annähernd horizontal verlaufenden zweiten Ab¬ schnitt 4 mit dem ebenfalls vertikal verlaufenden dritten Abschnitt 5 verbunden, der in einen Abhitzekessel 10 mün¬ det. In dem Abhitzekessel 10 sind in nicht näher darge¬ stellter Art und Weise Heizflächen zur Dampferzeugung angeordnet.
Der Rauchgaskanal aus den Abschnitten 3, 4 und 5 ist in der Tragkonstruktion 1 aufgehängt. Dazu stützt er sich auf einem unteren Tragrost 15 ab. Dieser ist über Verbindungs- ele ente 17 und 18 sowie mindestens ein Tragelement 16- mit einem oberen Tragrost 20 verbunden. Der erste Abschnitt 3 des Rauchgaskanals wird zusätzlich von einem Tragrost 21 geführt, der über Tragelemente 16 und 19 an dem oberen Tragrost 20 aufgehängt ist. Anstelle des Verbindungsele- ments 18 können auch (gestrichelt dargestellte) Tragelemen¬ te 40, 41 vorgesehen sein, mit denen der Abschnitt 5 direkt an dem oberen Tragrost 20 aufgehängt ist.
Der Rauchgaskanal wird im wesentlichen durch in dessen Wände integrierte Heizflächen 12 begrenzt, die üblicher¬ weise in Form von Rohren oder Rohrbündeln ausgebildet sind. Die Heizflächen 12 der Abschnitte 3, 4 und 5 sind mitein- ander verbunden, so daß der Rauchgaskanal eine konstruktive Einheit bildet. Die Heizflächen 12 sind in einen nicht näher dargestellten Wasser-Dampf-Kreislauf geschaltet und werden im Naturumlauf von Wasser oder einem Wasser-Dampf- Gemisch durchströmt. Die Verbindungselemente 17 und 18 sowie die Tragelemente 16, 19, 40, 41 sind vorteilhafter¬ weise ebenfalls in das Naturumlaufsystem des Wasser-Dampf- Kreislaufs integrierte Rohre.
Der Abschnitt 5 kann über einen Teil seiner Höhe anstelle von mit Wasser oder Wasserdampf durchströmten Heizflächen auch eine (nicht dargestellte) mit Luft gekühlte Ausklei¬ dung aufweisen. Die wassergekühlten und luftgekühlten Heizflächen sind dann in nicht näher dargestellter Art und Weise mittels eines Kompensators gasdicht miteinander verbunden.
Unterhalb des Tragrosts 21 sind mit dem ersten Abschnitt 3 des Rauchgaskanals verbundene Pendelaufhängungen 23 vorge¬ sehen. Unterhalb des zweiten Abschnitts 4 des Rauchgaska- nals sind mit dem Tragrost 15 verbundene Stützen 24 vorge¬ sehen.
Wie in Figur 1 durch die gestrichelten Linien 16' und 19' angedeutet, verlaufen die Tragelemente 16 und 19 im kalten Zustand, d.h. vor Inbetriebnahme des Dampferzeugers, in bezug auf die Vertikale schräg und nehmen die Positionen 16' bzw. 19' ein. Die Schrägstellung wird dadurch bewirkt, daß sich der Rauchgaskanal oder Kesselkörper gegenüber dem warmen Zustand zusammenzieht. Dabei entspricht die Neigung im wesentlichen der Wärmedehnung des zweiten Abschnitts 4 im warmen Zustand, d.h. während des Betriebs des Dampfer-
zeugers. Dadurch wird erreicht, daß im warmen Zustand die beiden Längsachsen 25 und 26 parallel verlaufen.
Durch die Schrägstellung der Tragelemente 16, 19 in die Positionen 16' bzw. 19' tritt im Abschnitt 3 eine Kraft¬ komponente auf, die diesen Abschnitt 3 ebenfalls in eine Schrägstellung zwingt. Um dies zu vermeiden, sind zweck¬ mäßigerweise im Bereich der Längsachsen 25 und 26 der Ab¬ schnitte 3 bzw. 5 Führungsmittel 35 vorgesehen. Die Füh- rungsmittel 35 sind vorteilhafterweise mit den Heizflächen 12 der beiden Abschnitte 3 und 5 verbundene Rohre und eben¬ falls in das Naturumlaufsystem integriert. Sie haben somit stets die gleiche Temperatur wie die Heizflächen 12 des zweiten Abschnitts 4 des Rauchgaskanals.
Beim Betrieb des Dampferzeugers bleibt somit die durch die Längsachsen 25 und 26 aufgespannte Ebene unabhängig von Wärmedehnungen Festebene 30, die gemäß Figur 2 senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Ebenso bleibt die zu dieser Festebene 30 senkrecht verläufende Ebene 32, in der die Längsachse 26 liegt, stets Festebene. Dadurch bleibt die konstruktive Einheit des Rauchgaskanals sowohl bei verti¬ kalen als auch bei horizontalen Wärmedehnungen erhalten.
Wie Figur 3 zeigt, können die Führungselemente 35 auch in einfacher Weise als Zuganker ausgebildet und im Bereich des ersten Abschnitts 3 des Rauchgaskanals mit dem Trag¬ rost 21 verbunden sein. Dabei umschließt der Tragrost 21 den ersten Abschnitt 3 in Form eines Rahmens.