Fluidisches System zur Aufnahme, Abgabe und Bewegung von Flüssigkeiten, Verfahren zur Verarbeitung von Fluiden in einem fluidischen System
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufnahme, Abgabe, Verdünnung oder Bewegung von Flüssigkeiten sowie zur Zugabe von flüssigen Komponenten, zum Trennen, Filtern, Fraktionieren, Anreichem von Flüssigkeiten und/oder deren Bestandteilen sowie des Modifizierens von Flüssigkeiten und deren Bestandteilen und zum Nachweis der Inhaltsstoffe der Flüssigkeiten, die auch als fluidisches System bezeichnet werden kann, insbesondere auf ein mikrofluidisches System. Die Vorrichtung kann auch als Chip bezeichnet werden. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Verarbeitung von Fluiden in einem fluidischen System.
Hintergrund
Das Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeiten und Gasen sowie deren Bewegung ein schließlich des Mischens in fluidischen Systemen, das Trennen, Filtern, Fraktionieren und Anrei- chem von Flüssigkeiten und deren Bestandteilen sowie des Modifizierens von Flüssigkeiten und de- ren Bestandteile und der Nachweis von Stoffen, insbesondere in mikro fluidischen Systemen, erfolgt häufig über eine extern angeschlossene Pumpe, die über eine fluidische Schnittstelle mit dem fluidi- schen System verbunden ist, über in das fluidische System integrierte Spritzenpumpen oder über Membranventile. Alle diese Fösungen benötigen ein entsprechendes Betriebsgerät, um die Pumpen oder Ventile betreiben zu können und sind nicht dazu geeignet, Funktionen wie das Aufnehmen, Ab- geben und/oder Bewegen von Flüssigkeiten in Fab-on-a-Chip-Systemen auf einfache Weise oder gar händisch umzusetzen.
Die externen Pumpen zur Manipulation von Fab-on-a-Chip-Systemen benötigen eine fluidi sche Schnittstelle, zu deren Nutzung weitere Komponenten notwendig sind und die wie alle fluidi schen Schnittstellen das Risiko der Feckage beinhalten. Außerdem stellen zusätzliche angeschlossene Geräte zur Durchführung der oben genannten Teilfünktionen neben einer zeitlichen Verzögerung auch das Risiko der Verunreinigung und/oder Verfälschung der Analyseergebnisse dar.
Direkt in fluidische Systeme integrierte Spritzenpumpen vermeiden eine fluidische Schnitt stelle nach außen, benötigen aber ein weiteres Element, den Stößel, um Flüssigkeiten zu bewegen.
Membranventile bieten den Vorteil, dass diese ohne fluidische Schnittstelle und ohne weitere Komponenten auskommen und lediglich eine vorgeformte Mulde und einen beweglichen Deckel zur Aktuierung benötigen. Dabei sind diese so gestaltet, dass sie sowohl pneumatisch als auch mecha nisch betrieben werden können. Der Betrieb dieser Membranventile erfolgt in der Regel über ein ent sprechendes Betriebsgerät.
Das Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeiten, die Verteilung auf verschiedene Reaktions kavitäten, das Bewegen von Flüssigkeiten sowie die Zugabe von Reaktionskomponenten erfordert manuelle Handhabungsschritte und/oder eine entsprechende Automatisierung dieser Schritte mittels großer Automaten. Händisch erfolgt dies bei der Probenaufnahme sowie Reagenzienzuführung mit tels Pipettieren, das Mischen und Inkubierten erfolgt beispielsweise durch Schütteln von Titerplatten und für die Zuführung von Reagenzien sind diese aus entsprechenden Vorratsbehältem zu entneh men. Sowohl die manuelle Handhabung als auch die die automatisierte Handhabung erfordert eine größere Anzahl von Handhabungsschritten, Zusatzausrüstung wie Pipetten oder Pipettierautomaten sowie die Fagermöglichkeit der entsprechenden Reagenzien.
In mikrofluidischen Systemen erfolgt die Handhabung zumeist über externe Pumpen und Be- darf eines Gerätes zur Steuerung des Systems.
Das Trennen, Filtern, Anreichem und/oder Fraktionieren von Flüssigkeiten und deren Be- standteilen erfolgt häufig über Filter und/oder Membranen und/oder über Dichtegradienten in einer Flüssigkeit und in Kombination mit einer Filtration der die Filter/Membranen und/oder Dichtegradi- enten enthaltenen Gefäße, um die Probe entsprechend aufzutrennen. Auch hier sind neben dem Ver suchsgefäß zusätzliche Geräte und manuelle Handhabungsschritte notwendig.
Die vorliegende Erfindung kombiniert alle Handhabungsschritte einschließlich der Reagenzi envorlagerung auf einem auch händisch zu bedienenden Bauteil.
Zusammenfassung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, die Aufnahme, Abgabe, das Verdünnen, den Transport und/oder das Mischen von Flüssigkeiten sowie das Trennen, Filtern, Anreichem und/oder Fraktionieren von Flüssigkeiten und deren Bestandteilen sowie das Modifizieren von Flüssigkeiten und deren Bestand teilen sowie den Nachweis der Inhaltsstoffe der Flüssigkeiten sowohl manuell, d.h. ohne weitere Hilfsmittel, als auch mit entsprechenden Vorrichtungen betreiben zu können. Dies soll vorzugsweise in einem fluidischen System ohne eine externe Pump- oder Saug Vorrichtung, vorzugsweise auch ma nuell, möglich sein. Eine besondere Eigenschaft des Systems ist es, dass eine Mehrfachaufnahme und -abgabe von Flüssigkeiten möglich ist und dass Wunschvolumina der aufgenommenen und/oder ab gegebenen Flüssigkeit präzise gesteuert werden können. Es ist auch eine Aufgabe Verfahren zur Ver arbeitung von Fluiden mit derartigen fluidischen Systemen anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Es ist ein fluidisches System angegeben, umfassend eine strukturierte Komponente mit einer Kammer und einem Kanalsystem, die mit einem Bauteil fluiddicht verschlossen sind, wobei die Kammer über das Kanalsystem und eine fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt fluidisch verbun den ist. Das Bauteil verfügt über einen flexiblen oder beweglichen Bereich, der in den Kammerbe reich oder über eine Ebene der Kammer hinausbewegt werden kann. Die Ebene der Kammer ist dabei die obere Begrenzung der Kammer an der Seite zur Kammer, d.h. die Unterseite des die Kammer verschließenden Bauteils. Durch die Bewegung des flexiblen Bereiches können Flüssigkeiten oder Gase durch die fluidische Schnittstelle aufgenommen oder abgegeben werden und/oder im fluidi schen System bewegt werden. Dabei kann der bewegliche Bereich händisch oder mit einem entspre chenden Betriebsgerät bewegt werden. Eine Option ist dabei das Eindrücken oder Hochbewegen des flexiblen Bereichs in unterschiedliche Positionen. Besonders vorteilhaft sind die Möglichkeit der definierten Fluidabgabe und -aufnahme durch die Kombination der Kammer mit einem kleinen Ka nalsystem, der Mehrfachaufhahme und -abgabe von Flüssigkeiten sowie die Möglichkeit des händi- schen Betriebs.
Bevorzugt verfügt das fluidische System über eine Schnittstelle für ein Flüssigkeitsreagenzi enreservoir.
Bevorzugt ist der flexible oder bewegliche Bereich von außen zugänglich.
Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung des die strukturierte Komponente verschließenden Bauteils als Folie, wobei die Folie durch ihre intrinsische Flexibilität gleichzeitig das bewegliche Bauteil ist.
Die strukturierte Komponente kann vorzugsweise an ihrer Ober- und Unterseite mit jeweils einem abdeckenden Bauteil versehen sein. Dadurch lassen sich Kanalsysteme und/oder Teile davon auf beiden Seiten der strukturierten Komponente anordnen und mit den Bauteilen verschließen. So- mit kann das Kanalsystem einfach in die strukturierte Komponente auf einer oder beiden Seiten von der jeweiligen Oberfläche her eingebracht werden und die Kanäle auf beiden Seiten können durch Bohrungen verbunden sein. Im Bereich der Kammer kann das Bauteil flexible ausgestaltet sein, oder es ist als Folie ausgestaltet, die dann im Bereich der Kammer als flexibler Bereich dient, da sie in ihrer Grundeigenschaft flexibel ist.
Die Verdünnung der aufgenommenen Flüssigkeit und/oder die Zuführung von Reagenzien er folgt über die Entleerung eines mit der strukturierten Komponente verbundenen Flüssigkeitsreser voirs, das als Blister ausgestaltet sein kann. Durch die Außengeometrie der fluidischen Schnittstellen kann die Flüssigkeitsaufhahme und Flüssigkeitsabnahme beeinflusst werden.
Durch die entsprechende Auslassgeometrie der fluidischen Schnittstelle kann das Volumen definiert werden, wobei diese Volumendefinition durch eine Oberflächenmodifikation der fluidischen Schnittstelle weiter beeinflusst werden kann.
Es ist ferner ein weiteres fluidisches System angegeben, umfassend eine strukturierte Kompo nente mit einer Kammer und einem Kanalsystem die mit einem weiteren Bauteil dicht verschlossen sind, wobei die Kammer über das Kanalsystem und eine fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist. Dabei wird der flexible Bereich durch die Wände der Kammer gebildet.
Besonders vorteilhaft ist hier, dass auch ein seitliches Drücken der Kammer das Bewegen der Flüssigkeit ermöglicht oder der Kompressionseffekt durch die flexiblen Kammerwände verstärkt werden kann.
Es ist darüber hinaus noch ein weiteres fluidisches System angegeben, umfassend ein struktu riertes Bauteil oder strukturierte Komponente sowie ein weiteres Bauteil, das Kammer und Kanalsys tem dicht verschließt und die Kammer über das Kanalsystem und die fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt verbunden ist. Dabei ist das strukturierte Bauteil derart ausgeführt, dass der Kammerbo den flexibel ist und eingedrückt oder ausgedehnt werden kann.
Besonders vorteilhaft bei dieser Ausführungsvariante ist, dass der Boden besonders flexibel gestaltet werden kann und eine Fertigung mittels Zweikomponentenspritzguss möglich ist, so dass eine flexible Komponente zusammen mit einer weiteren Komponente gespritzt werden kann. Alter nativ kann auch gleich das Grundmaterial des strukturierten Bauteils hinlänglich flexibel sein, um die Funktionalität des Bauteils zu gewährleisten. Eine Montage des flexiblen Bereiches in den das struk turierte Bauteil ist ebenfalls möglich.
Die Kammer kann über ein weiteres Kanalsystem mit einer fluidischen Schnittstelle verbun den sein, wobei eine der fluidischen Schnittstellen mit einer Kappe verschlossen werden kann. Der Verschluss mit einer Kappe verhindert weiterhin einen Flüssigkeitsaustritt an dieser Stelle.
Bevorzugt wird durch die Integration von Ventilen, beispielsweise Kapillarstoppventilen, die durch eine Veränderung des Kapillardurchmessers wirken, die Aufnahme definierter Volumina er möglicht.
Bevorzugt entsteht durch lokale Modifikation der Oberfläche eine Ventilfünktion und/oder wird die Funktion bestehender geometrisch wirkender Ventile durch eine Oberflächenmodifikation im Ventilbereich die geometrisch erzeugte Ventilfünktion noch verstärkt.
Besonders vorteilhaft bei dieser Ausführungsvariante ist, dass bei einer Flüssigkeitsaufhahme durch die zweite fluidische Schnittstelle eine Entlüftung stattfinden kann und zudem Flüssigkeitsauf-
nähme und -abgabe an verschiedenen Stellen erfolgen kann. Der Verschluss mit einer Kappe verhin dert weiterhin einen Flüssigkeitsaustritt an dieser Stelle. Weiterhin ist eine entsprechende Positionie- rung des fluidischen Systems, dass bei der Flüssigkeitsabgabe die abgebende fluidische Schnittstelle nach unten geneigt ist, vorteilhaft.
Vorzugsweise enthält das fluidische System eine Entlüftungsoption für die Kammer, die über einen zusätzlichen mit der Außenwelt in Verbindung stehenden Kanal oder eine gasdurchlässige Membran erfolgen kann und diese Entlüftungsvorrichtung optional geschlossen werden kann.
Vorzugsweise enthält das fluidische System einen Einlasskanal, der über eine passive Stopfunktion, beispielsweise ein Kapillarstoppventil, eine Kanalverjüngung oder eine entsprechende Oberflächenmodifizierung verfügt, und entweder über Kapillarwirkung, die durch Oberflächenmodi- fikationen im zu befüllenden Bereich verstärkt sein kann, oder durch eine durch die beweglichen Bauteile herbeigeführte Veränderung des Kammervolumens eine definierte Menge Flüssigkeit auf- nimmt.
Die Aufnahme sehr genauer Volumina ohne das Verwenden von teuren Pipettiereinheiten ist hier besonders vorteilhaft.
In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das fluidische System eines oder mehrere Reagen zienreservoire. Diese können beispielsweise als Blister ausgeformt sein.
Besonders vorteilhat ist hier, dass mehrere Fluide oder Trockenreagenzien miteinander ge mischt werden können und das flüssige Reagenzien zum Transport von aufgenommenen oder im System vorgelegter Trockenreagenzien genutzt werden kann.
Bevorzugt sind Trockenreagenzien in die strukturierte Komponente eingebracht, die durch die durchströmenden Fluide aufgenommen und mit diesen gemischt werden können.
Bevorzugt ist ein Reagenz an definierter Stelle vorgelegt, welches die hinüberströmende Flüs sigkeit färbt und damit das Erreichen der Position, an der das Reagenz vorgelegt ist, und damit das Erreichen eines bestimmten Volumens oder einer Verweilzeit angibt.
Bevorzugt ist an einer definierten Position eine Vergrößerungsfünktion in die strukturierte Komponente eingebracht ist, die z.B. in Form einer in die strukturierte Komponente integrierten Lin se erfolgt, um das Erreichen bestimmter Positionen im Kanalsystem durch die Flüssigkeit besser ver folgen zu können und auch Farbreaktionen als Indikatorreaktionen besser ab lesen zu können.
Weiter bevorzugt sind längere Kanalelemente als Flussbegrenzer in den Fluidverlauf einge bracht, um eine kontrollierte Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe zu ermöglichen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Reagenzienreservoir als Blister ausgeformt. Vor zugsweise weist das Reagenzienreservoir einen Blistersitz auf, der über spitze Elemente verfügt, die den darüber sitzenden flüssigkeitsdicht verbundenen Blister durchstoßen. Diese Ausführungsform kann durch eine Klappe erweitert werden, die über Führungselemente im Blistersitz ein definiertes Einfügen der Klappe und damit eine definierte Volumendosierung ermöglichen. Die Volumendosie rung kann durch spezielle Ausführung der Führungselemente auch mehrstufig erfolgen.
Dabei ist der flüssigkeitsdichte Verschluss der fluidischen Schnittstelle für die Flüssigkeits- aufhahme beispielsweise über eine Kappe sinnvoll. Die Kappe kann auch mit einem Transportele ment, z.B. ein Dom oder Stößel versehen sein, der in den Kanal hineinragt und somit die darin be findliche Flüssigkeit durch Volumenverdrängung transportiert, wenn die Kappe auf die fluidische Schnittstelle gesetzt wird. Darüber hinaus oder alternativ kann die Kappe auch einen flexiblen Be reich aufweisen, der nach dem Aufsetzen eingedrückt oder auch herausgezogen werden kann um, somit die im Kanal und/oder im Kanalsystem befindliche Flüssigkeit zu bewegen. Beim Eindrücken
wird die Flüssigkeit weiter in den Kanal gedrückt. Beim Herausziehen des flexiblen Bereichs wird Flüssigkeit aus dem Kanal in Richtung der fluidischen Schnittstelle befördert. Dadurch lassen sich auch kleine Bewegungen generieren.
Besonders vorteilhat ist hier, dass so definierte Flüssigkeitsvolumina aus dem Blister abgege- ben werden können, und dies auch manuell hoch präzise erfolgen kann. Damit kann in Kombination mit einer definierten Volumenaufnahme ein exaktes Mischungsverhältnis eingestellt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung verfügt das fluidische System über einen langen Kanal zur Kammer hin. Besonders vorteilhaft ist dieser lange Kanal, da damit eine Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnahme eingestellt werden kann und in den Kanal Reagenzien eingebracht sein können, die durch die lange Mitführung im Kanal optimal resuspendieren.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der lange Kanal zur Kammer hin zusätzliche Auf weitungen auf. Diese Ausführung ist besonders vorteilhaft, da in den Aufweitungen Reagenzien vor konfektioniert werden können und eine verbesserte Durchmischung durch ein unterschiedliches Flussprofil erfolgen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das fluidische System eine Kavität oder Detekti onskammer zur optischen Auslese und/oder zur Reaktion die vorzugsweise noch verschiedene Tiefen aufweisen kann. Besonders vorteilhat ist hier, dass direkt eine optische Detektion erfolgen kann und bei einer Ausführung der Detektionskammer mit mehreren Tiefen auch der dynamische Bereich ver größert werden kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das fluidische Systemeinen Lateral Flow Streifen, dessen Befüllung durch den Betrieb der Kammer ermöglicht wird. Eine Ausführungsvariante bein haltet eine Entlüftungsmembran, eine andere einen Entlüftungskanal. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit der Flüssigkeitsaufnahme, die manuell betrieben werden kann, mit der direkten Mög lichkeit der Auslese über den Lateral Flow-Streifen. Gerade gezielte Belüftungsoptionen ermöglichen die Kombination des durch die Kammer erzielten Unterdruck-getriebenen Flusses mit der nachfol genden Flüssigkeitsbewegung durch die Saugwirkung des Lateral Flow Streifens. Ein Lateral Flow Streifen dient dem Nachweis im Fluid befindlicher Zielmoleküle, wobei sowohl einzelne Zielmole küle als auch unterschiedliche Zielmoleküle je nach Ausgestaltung des Lateral Flow Streifen nach gewiesen werden könne. Weine besonderer Ausprägung des Lateral Flow Streifen ist die Integration eines Arrays zum parallelen Nachweis mehrerer Zielmoleküle.
In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das fluidische System mehr als eine Kammer, die über ein Kanalsystem miteinander verbunden sind und/oder in einer oder mehreren Ebenen angeord net sein können. Besonders vorteilhaft ist, dass eine Weiterleitung und ein Hin- und Herschieben sowie ein aktives Mischen über die Veränderung der Kammervolumina durch die flexiblen Elemente ermöglicht werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das fluidische System Aufsätze auf den flexiblen Bauteilen, die sich entweder außerhalb der Kammer befinden oder in die Kammer hineinreichen. Besonders vorteilhaft ist hier eine genaue Definition des aufzunehmenden und/oder abzugebenden Volumens, das damit auch bei händischem Betrieb unabhängig von der Kraft oder Fingergröße des Nutzers ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung verfügt das fluidische System über vorgelegte Reagenzien in der Kammer. Besonders vorteilhaft ist hier, dass die Kammer nicht nur der Flüssigkeitsbewegung dient, sondern das Kammervolumen direkt zum Auflösen, Reagieren und Mischen von Reagenzien
genutzt werden kann. Insbesondere vorgelegte Trockenreagenzien ermöglichen hier eine besonders vorteilhafte Nutzung der Kammer.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Kappe zum Entleeren des Blisters direkt mit Dru- ckelementen zum Bewegen des flexiblen Bereichs verbunden, ggf. auch einstückig realisiert.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Mischen durch in die Kammer eingebrachte be- wegliche Elemente möglich, wie Kugeln oder Stäbe, die auch magnetisch sein können. Das Mischen kann zusätzlich durch Strukturelemente in der strukturierten Komponente verstärkt werden oder gänzlich durch diese erfolgen. Besonders vorteilhat ist hier, dass der einfache Aufbau des Systems ein besonders effektives Mischen in der Kammer erlaubt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt ein Mischen in der Kammer durch ein händisches Bewegen des fluidischen Systems. Besonders vorteilhat ist hier, dass der einfache Aufbau des Sys- tems einen händischen Gebrauch ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt ein Mischen in der Kammer durch einen gerätesei- tigen Mischmechanismus. Besonders vorteilhat ist hier, dass ein effizientes Mischen erfolgen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung beinhalten die Kanalsysteme selbst Justiermarken oder es sind neben, unter oder über dem Kanalsystem Justiermarken angebracht, die eine Volumenangabe ermöglichen. Besonders vorteilhat ist diese Markierung ähnlich eines Lineals, da es dem Nutzer er laubt, das aufgenommene oder abgegebene Volumen abzulesen und die Aufnahme oder Abgabe von Volumina zu beenden oder weiter fortzusetzen, um definierte Volumen auf-, abzugeben oder zu be- wegen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine mehrfache Flüssigkeitsaufnahme und/oder - abgabe möglich. Besonders vorteilhat ist hier, dass das fluidische System zum mehrfachen Aufneh- men und Abgeben von Flüssigkeiten genutzt werden kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung sind fluidische Schnittstellen an der strukturierten Kom ponente vorgesehen, die in verschiedene Richtungen zeigen, beispielsweise senkrecht zur Ebene des fluidischen Systems oder in einem speziellen Winkel vom fluidischen System abgehend. Besonders vorteilhat ist hier, dass durch eine spezielle Geometrie die Auf- und/oder Abgabe von Flüssigkeiten in speziell geformte Oberflächen oder Gefäße erfolgen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung sind mehrere fluidische Schnittstellen vorgesehen. Dies ist besonders vorteilhaft, da dann eine Abgabe und Aufnahme von Flüssigkeiten an verschiedenen Stellen gleichzeitig oder nacheinander erfolgen kann.
In Kombination mit einem Verteilersystem wird die Aufnahme und Abgabe an mehreren Stel len gleichzeitig oder nacheinander möglich. Bei Nutzung eines reinen Verteilersystems kann eine gleichzeitige Abgabe oder Aufnahme von Flüssigkeiten über die Bewegung der flexiblen Elemente erfolgen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Aufnahme und/oder Abgabe der Flüssigkeiten über Membranventile gesteuert siehe. Dies ist besonders vorteilhaft, da damit eine individuelle Fluid aufnahme und/oder Fluidabgabe an unterschiedlichen fluidischen Schnittstellen durch die Bewegung der flexiblen Elemente in der Kammer erfolgen kann.
Eine besondere Ausgestaltung ist die Integration von passiven Ventilen in die einzelnen Ver teilerkanäle um eine gleichmäßige Befüllung und damit einen gleichmäßigen Flüssigkeitstransport und damit z.B. die Abgabe gleicher Volumina zu sichern.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Aufnahme und/oder Abgabe der Flüssigkeiten über Drehventile gesteuert. Die Drehventile weisen vorzugsweise Drehventilsitz und einen rotieren-
den, die unterschiedlichen Teile des Kanalsystems verbindenden Drehventilkörper mit Verbindungs- kanal auf. Dies ist besonders vorteilhaft, da damit eine individuelle Fluidaufnahme und/oder Fluidab- gabe an unterschiedlichen fluidischen Schnittstellen durch die Bewegung der flexiblen Elemente in der Kammer erfolgen kann.
In einer besonderen Ausgestaltung ist das fluidische System als mikrofluidisches System aus- gebildet. Die strukturierte Komponente ist vorzugsweise und im Wesentlichen aus Kunststoff herge- stellt.
Beim flexiblen Element kann das gesamte Bauteil z.B. als Folie aus Kunststoff hergestellt sein. Es aber auch möglich einen in die anderen Bauteile eingebrachten flexiblen Kunststoff wie Sili kon oder TPE oder ein bewegliches mechanisches Element aus einem beliebigen Material zu ver wenden.
Die oben genannten Ausführungsformen des fluidischen Systems weisen weiter erfindungs gemäß wenigstens ein Funktionselement auf, welches beispielsweise durch einen Filter, eine Memb ran, eine Fritte, oder ein Funktionspapier oder ähnliche Elemente realisiert sein kann.
Das eine oder die mehreren Funktionselemente können durch einen oder mehrere Filter, Membranen, Fritten, Papier oder ähnliche Elemente realisiert sein, die Reagenzien enthalten oder auf die Reagenzien aufgebracht sind.
Auf die strukturierte Komponente und/oder das wenigstens eine Bauteil und/oder das eine oder die mehreren Funktionselemente können Reagenzien aufgebracht sein und/oder können diese Reagenzien enthalten, beispielsweise auch in Form von Arrays gleicher oder verschiedener Agenzi en.
Die Aufgabe wird auch durch ein fluidisches System gelöst, umfassend: eine strukturierte Komponente mit einer Kammer und einem Kanalsystem, wobei die Kammer und/oder das Kanalsys tem wenigstens ein Funktionselement aufweisen, wobei wenigstens die Kammer mit einem Bauteil fluiddicht verschlossen ist und über das Kanalsystem und mindestens eine fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei das Bauteil einen flexiblen oder beweglichen Bereich aufweist, der wenigstens in einen Bereich der Kammer oder über eine Ebene der Kammer hinaus bewegt werden kann und durch eine Bewegung des flexiblen oder beweglichen Bereichs Flüssigkeiten oder Gase über die fluidische Schnittstelle aufgenommen oder abgege ben und/oder im fluidischen System bewegt werden können, wobei der flexible oder bewegli che Bereich händisch oder mit einem Betriebsgerät bewegbar ist und ein Eindrücken oder Hochbewegen des flexiblen oder beweglichen Bereichs möglich ist.
Die Aufgabe wird auch durch ein fluidisches System gelöst, umfassend: eine strukturierte Komponente mit einer Kammer und einem Kanalsystem, wobei die Kammer und/oder das Kanalsys tem wenigstens ein Funktionselement aufweisen, und das wenigstens eine Funktionselement mit Re agenzien versehen ist, wobei wenigstens die Kammer mit einem Bauteil fluiddicht verschlossen ist und über das Kanalsystem und mindestens eine fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei das Bauteil einen flexiblen oder beweglichen Bereich aufweist, der we nigstens in einen Bereich der Kammer oder über eine Ebene der Kammer hinaus bewegt wer den kann, um durch Bewegung des flexiblen oder beweglichen Bereichs Flüssigkeiten oder Ga se über die fluidische Schnittstelle aufzunehmen oder abzugeben und/oder im fluidischen Sys tem zu bewegen, wobei der flexible oder bewegliche Bereich händisch oder mit einem Be triebsgerät bewegbar ist und ein Eindrücken oder Hochbewegen des flexiblen oder beweglichen Bereichs möglich ist.
Die Aufgabe wird auch durch ein fluidisches System gelöst, umfassend: eine strukturierte Komponente mit einer Kammer und einem Kanalsystem, wobei Reagenzien auf der strukturierten Komponente und/oder auf dem diese verschließendes Bauteil und/oder auf dem wenigstens Funkti- onselement aufgebracht sind, wobei wenigstens die Kammer mit einem Bauteil fluiddicht verschlos- sen ist und über das Kanalsystem und mindestens eine fluidische Schnittstelle mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei das Bauteil einen flexiblen oder beweglichen Bereich aufweist, der wenigstens in einen Bereich der Kammer oder über eine Ebene der Kammer hinaus bewegt werden kann, wobei durch eine Bewegung des flexiblen oder beweglichen Bereichs Flüssigkeiten oder Gase durch die fluidische Schnittstelle aufgenommen oder abgegeben und/oder im fluidischen System be- wegt werden können, wobei der flexible oder bewegliche Bereich händisch oder mit einem Betriebs- gerät bewegbar ist und ein Eindrücken oder Hochbewegen des flexiblen oder beweglichen Bereichs möglich ist.
Vorzugsweise ist das Funktionselement durch einen Filter, eine Membran, eine Fritte und/ oder ein Funktionspapier realisiert. All diese Beispiele der Funktionselemente sind für Fluide wenigs- tens teilweise passierbar, d.h porös. Es kann sich um Membranen und/oder Filter zum Größenaus- schluss dienen wie laserstrukturierte Membranen (Track-Etch) mit genau definierter Porengröße, Siliziumsiebe, Filterpapier mit einem grobmaschigen Netz. Funktionselemente die den Größenaus- schluss und / oder Anbindung an die Oberfläche des Funktionselements nutzen sind verschiedene Elemente wie z.B. poröse dreidimensionale Strukturen wie Fritten, Siliziummembranen, Silikamemb- ranen, dreidimensional aggregierte Partikel, Filtermatten aus diversen Materialien, Silikamatten, PET-Filter, Dünnschichtchromatographiematerial oder Plasma-/Serumgenerierungsmembranen sein, um einige Beispiele zu nennen. Alle diese Funktionselemente können zusätzlich mit Reagenzien ver sehen werden, um eine spezifische Anbindung von Zielmolekülen an diese Funktionselemente umzu- setzen und ein gezieltes Ablösen der Zielmoleküle von Funktionselementen zu realisieren.
Vorzugsweise ist erfolgt eine Aufnahme eines Fluids oder Fluids über die fluidische Schnitt stelle, wobei die Flüssigkeit durch oder über das Funktionselement geleitet wird. Das Fluid kann dann mittels einer Druckbeaufschlagung der Kammer der Daumenpumpe wieder abgegeben werden.
Vorzugsweise erfolgt die Aufnahme des Fluids über Kapillarkräfte oder eine Oberflächen spannung, die durch die Oberflächen des Kanalsystems und/oder der Kammer und/oder der fluidi schen Schnittstelle hervorgerufen wird.
Vorzugsweise erfolgt die Aufnahme des Fluids über die Betätigung der Kammer der Dau menpumpe.
Vorzugsweise weist das fluidische System wenigstens ein Ventil auf, welches in dem Kanal system angeordnet ist, wobei durch die Integration des Ventils ein definiertes Volumen aufgenom men werden kann.
Vorzugsweise weist das wenigstens eine Funktionselement eine Saugfünktion auf, wodurch die Flüssigkeitsaufnahme getrieben wird. Die Saugfunktion kann durch eine hygroskopische Eigen schaft der Materialien des Funktionselements hervorgerufen werden.
Vorzugsweise kann der Eingang mit einer Kappe verschlossen werden kann.
Vorzugsweise können der Ein- und Ausgang mit einer Kappe verschlossen werden können.
Vorzugsweise bewirkt das wenigstens eine Funktionselement bei einer Durchströmung von Blut, dass nur Plasma oder Serum durch das Funktionselement gelangt und andere Blutbestandteile durch das Funktionselement zurück gehalten werden, wobei eine Abgabe des gewonnenen Plasmas oder Serums über den Fluidausgang erfolgen kann.
Vorzugsweise sind zwei Funktionselemente hintereinander geschaltet. Das heißt, im Kanal system sind zwei Funktionselemente mit gleichen oder verschiedenen Eigenschaften angeordnet.
Vorzugsweise sind die zwei Funktionselemente hintereinander geschaltet, wobei zunächst das eine Funktionselement durchströmt wird und die Flüssigkeit zur Kammer der Daumenpumpe gelangt. Dann wird der Fluideingang mit einer Kappe verschlossen, wobei durch eine Bewegung des flexiblen Bauteils die Flüssigkeit zum zweiten Funktionselement gelangt und dann über den Fluidausgang ab- gegeben wird. D.h. das erste Funktionselement ist in Strömungsrichtung vom Eingang zum Ausgang vor der Kammer im Kanalsystem angeordnet und das zweite Funktionselement ist in Strömungsrich tung hinter der Kammer oder zwischen Kammer und Fluidausgang angeordnet.
Vorzugsweise sind zwei Funktionselemente hintereinander geschaltet, wobei zunächst das ei ne Funktionselement durchströmt wird, und anschließend die durchgeströmte Flüssigkeit durch das zweite Funktionselement dringt und durch eine Bewegung des beweglichen Bauteils über den Flu idausgang abgegeben wird. Nach der Aufnahme der Flüssigkeit über den Fluideingang wird dieser beispielsweise mit einer Kappe verschlossen.
Vorzugsweise dient das wenigstens eine Funktionselement der Erzeugung von Plasma oder
Serum.
Vorzugsweise dient das erste Funktionselement der Erzeugung von Plasma oder Serum, wo bei das zweite Funktionselement hämolysierte rote Blutkörperchen entfernt.
Vorzugsweise ist ein Flüssigkeitsreservoir mit der strukturierten Komponente verbunden, wo bei durch die Flüssigkeitsabgabe aus dem Flüssigkeitsreservoir eine Verdünnung des Fluids innerhalb des Kanalsystems erfolgt.
Vorzugsweise ist ein Flüssigkeitsreservoir mit der strukturierten Komponente verbunden, wo bei über die Flüssigkeitsabgabe aus dem Flüssigkeitsreservoir eine Verdünnung des Fluids innerhalb des Kanalsystems erfolgt, wobei aus dem Flüssigkeitsreservoir ein definiertes Volumen zu einem definierten Volumen der aufgenommenen Flüssigkeit abgebbar ist.
Vorzugsweise ist ein Flüssigkeitsreservoir mit der strukturierten Komponente verbunden, wo bei über die Flüssigkeitsabgabe aus dem Flüssigkeitsreservoir eine Verdünnung erfolgt und wobei ein definiertes Volumen aus dem Flüssigkeitsreservoir zu einem definierten Volumen der aufgenomme nen Flüssigkeit, die bereits durch das Funktionselement geführt wurde hinzugefügt wird. Das heißt, in Strömungsrichtung ist nach dem Fluideingang das erste Funktionselement angeordnet um eine erste Behandlung an der aufgenommenen Flüssigkeit vorzunehmen, wobei dann ein Flüssigkeitsre servoir mit dem Kanalsystem verbunden ist, um der bereits vom ersten Funktionselement behandel ten Flüssigkeit eine definierte Menge einer im Flüssigkeitsreservoir vorhandenen Flüssigkeit hinzu zufügen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann eine Flüssigkeit über die fluidische Schnittstelle aufgenommen werden, in einer Reaktionskavität mit Flüssigkeit versetzt werden und anschließend über und/oder durch wenigstens ein Funktionselement geführt zu werden, wobei Ziel moleküle der Flüssigkeit auf dem Funktionselement verbleiben und die Zielmoleküle durch eine Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitsreservoir abgelöst werden und über den fluidische Schnittstelle (Ausgang, 5.2) abgegeben werden.
Vorzugsweise ist wenigstens ein weiteres Flüssigkeitsreservoir fluidisch mit dem Funktions- element verbunden, wodurch das Funktionselement von unterschiedlichen Flüssigkeiten durchströmt werden kann, um das Funktionselement von ungewünschten Bestandteilen zu befreien oder die losge lösten Zielmoleküle zu verdrängen.
Vorzugsweise wird die Ablösung von Zielmolekülen von dem wenigstens einen Funktions- element durch eine Temperaturänderung bewirkt.
Vorzugsweise wird die aufgenommene Flüssigkeit zunächst über ein erstes Funktionselement geleitet, wobei Partikel auf dem ersten Funktionselement zurück gehalten werden. Diese Partikel werden anschließend in kleinere Partikel zerlegt und dem nächsten Funktionselement zugeführt, wo bei ein Teil der erzeugten kleineren Partikel vom Funktionselement zurückgehalten wird und an schließend wieder abgelöst werden kann, wobei die Zielpartikel in einer anderen Fraktion des Eluats zu finden sind als die abzutrennenden ungewünschten Komponenten oder weitere Zielkomponenten.
Vorzugsweise erfolgt vor der Ablösung der Zielpartikel durch Waschen mit Flüssigkeit eine Reinigung, wobei ungewünschte Partikel vom Funktionselement entfernt werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Partikeln, um Zellen, wobei es sich bei dem Schritt der Zerkleinerung der Partikel um die Fyse der Zellen handelt.
Vorzugsweise werden mit dem erfindungsgemäßen fluidischen System biologische Kompo- nenten wie Nukleinsäuren, Proteine, Metaboliten und/oder Antikörper extrahiert, konzentriert und/oder aufgereinigt.
Vorzugsweise wird die erhaltene Zielkomponente anschließend über integrierte Reagenzien wie Arrays, d.h. einer Anordnung von Fängermolekülen, geführt, um die Zielmoleküle/Zielpartikel an die Arraymoleküle anzubinden und anschließend nachzuweisen.
Vorzugsweise wird die erhaltene Zielkomponente mit dem System detektiert und/oder identi fiziert, weiter vorzugsweise quantitativ detektiert.
Vorzugsweise sind einzelne oder mehrere Funktionselemente parallelisiert angeordnet. Das heißt, das Kanalsystem weist mehrere parallel Stränge auf in denen jeweils eines oder mehrere Funk- tionselemente angeordnet sind.
Vorzugsweise zeigen die Reagenzien, die auf der strukturierten Komponente, dem Bauteil und/oder dem Funktionselement aufgebracht sind, bei Kontakt mit Flüssigkeit eine Farbänderung, wodurch ein Befüllindikator angezeigt wird.
Vorzugsweise befinden sich diese Reagenzien auf, in oder an dem Funktionselement.
Das fluidische System wird auch als Daumenpumpe bezeichnet, da sich das flexible Bauteil sich besonders leicht mit dem Daumen bedienen lässt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Figuren 1 - 16 zeigen Grundvarianten der Daumenpumpe, die erfindungsgemäß durch weitere Ele- mente in ihrer Funktionalität erweitert wurden, die in den Fig. 17 -25 dargestellt sind: Es zeigen:
Fig. la bis lc ein fluidisches System gemäß einer Ausführungsform.
Fig. 2 ein fluidisches System gemäß einer alternativen Ausfuhrungsform.
Fig. 3 ein fluidisches System gemäß einer weiteren alternativen Ausfuhrungsform. Fig. 4 fluidische Schnittstellen eines fluidischen Systems gemäß Ausführungsformen.
Fig. 5a bis 5f Druckelemente eines fluidischen Systems gemäß Ausführungsformen.
Fig. 6a und 6b ein fluidisches System gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Fig. 7a und 7b ein fluidisches System gemäß einer noch weiteren Ausführungsform.
Fig. 8a bis 8e einen Ausdrückmechanismus eines fluidischen Systems gemäß Ausführungs- formen.
Fig. 9a und 9b ein fluidisches System mit Aufweitungen und Detektionskammer gemäß Aus- führungsformen.
Fig. lOa bis lOc ein fluidisches System mit einem Lateral-Flow-Streifen gemäß Ausführungs- formen.
Fig. 11 ein fluidisches System gemäß einer anderen Ausführungsform.
Fig. l2a bis l2d ein fluidisches System mit einem Verteilersystem gemäß Ausführungsformen.
Fig. 13 ein fluidisches System gemäß einer anderen Ausführungsform.
Fig. l4a, l4b ein fluidisches System mit einer Vergrößerungsvorrichtung gemäß einer Aus- führungsform.
Fig. l5a- l5c zeigen ein fluidisches System mit Flussbegrenzem gemäß Ausführungsformen Fig. 16 zeigt eine Ausführungsform des Chips mit Kappe in einer Ansicht von oben Fig. l7a - d eine Ausführungsform mit Funktionselement wie Membran, Filter, Fritte, Pa pier oder ähnlichem Element,
Fig. l8a - c eine Ausführungsform mit integrierten Reagenzien, beispielhaft als Array ge zeichnet, Fig. 18a und Fig. l8c als Querschnitt, Fig. 18b als Aufsicht,
Fig. l9a, l9b, l9c eine Ausführungsform mit der Kammer vorgeschaltetem und nachgeschaltetem
Funktionselement (Filter, Membran, Fritte, Papier oder ähnliches Element), Fig. l9a als Aufsicht, Fig. 19b als Querschnitt und Fig. l9c als Querschnitt mit Kappe,
Fig. 20a, 20b, 20c eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 20a) und Querschnitt (Fig. 20b, c),
Fig. 2la, 2lb, 2lc eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 2la) und Querschnitt (Fig. 2lb, c), die über ein Flüssigkeitsreservoir verfügt, Fig. 22a, 22b, 22c eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 22a) und Querschnitt (Fig. 22b, 22c), einem Reagenzienreservoir sowie über Kap pen verschließbare fluidische Schnittstellen,
Fig. 23a, 23b, 23c eine Ausführungsform mit einem Funktionselement als Aufsicht (Fig. 23a) und
Querschnitt (Fig. 23b, 23c), einer Entlüftungsmembran sowie über Kappen verschließbare fluidische Schnittstellen,
Fig. 24a, 24b, 24c eine Ausführungsform mit einem Funktionselement als Aufsicht (Fig. 24a) und
Querschnitt (Fig. 24b, Fig. 24c), und drei über Kappen verschließbare fluidi sche Schnittstellen sowie beispielhaft drei Flüssigkeitsreservoire,
Fig. 25a, 25b, 25c eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 25a) und Querschnitt auf Höhe der Flüssigreservoire (Fig. 25b) und auf einem Quer schnitt auf Höhe des ersten Funktionselements und der Kammer (Fig. 25c), und drei über Kappen verschließbare fluidische Schnittstellen sowie beispielhaft drei Flüssigkeitsreservoire.
Fig. 26a, 26b eine Ausführungsform mit einem Funktionselement als Aufsicht (Fig. 26a) und als Querschnitt (Fig. 26b), einer über eine Kappe verschließbaren fluidischen Schnittstelle, einer mit einer gaspermeablem Membran 24 versehenen Entlüf- tungsöffhung als weitere fluidische Schnittstelle, und einem Fateral Flow Strei fen 23.
Fig. 27a, 27b eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 27a) und Querschnitt (Fig. 27b), einer über eine Kappe verschließbaren fluidischen
Schnittstellen, einer mit einer gaspermeablem Membran 24 versehenen Entlüf- tungsöffhung als weitere fluidische Schnittstelle, einem Lateral Flow Streifen 23.
Fig. 28a, 28b, 28c eine Ausführungsform mit zwei Funktionselementen als Aufsicht (Fig. 28a) und Querschnitt (Fig. 28b, c) einer über eine Kappe verschließbaren fluidi- schen Schnittstelle, einer mit einer gaspermeablem Membran 24 versehenen Entlüftungsöffnung als weitere fluidische Schnittstelle, einem Lateral Flow Streifen 23 und einem an einer beliebigen Stelle in das Kanalsystem 3 über ei- nen Zuführkanal mündendes Reagenzienreservoir 16 und einem als Abfallre- servoir 49 dienenden Hohlraums als Bestandteil des Kanalsystems 3.
Detaillierte Beschreibung
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein fluidisches System mit einer Kammer, die über ei- nen flexiblen oder beweglichen Teil, zumeist den Boden und/oder Deckel, in speziellen Ausfüh rungsformen aber auch bewegliche Wände, verfügt, der durch ein Anheben oder Niederdrücken das Aufnehmen, Abgeben, Verschieben, Verdünnen oder Mischen von Flüssigkeiten oder Gasen erlaubt, die über zumindest einen Kanal oder eine Öffnung mit der Kammer verbunden sind. Eine erfin dungsgemäße Erweiterung wird entweder durch zusätzliche Elemente wie Filter, Membranen, Fritten oder ähnliche Elemente und/oder integrierte Reagenzien, die beispielsweise in der Form eines Arrays gleicher oder unterschiedlicher Reagenzien angeordnet sein können, erreicht. Damit kann ein Tren nen, Filtern, Fraktionieren, Anreichem von Flüssigkeiten und deren Bestandteilen sowie das Modifi- zierens von Flüssigkeiten und deren Bestandteilen und der Nachweis der Inhaltsstoffe der Flüssigkei ten ermöglicht werden. Die einzelne Nutzung und die Kombination der zusätzlichen Elemente kann beliebig erfolgen.
Dabei sind Kammer und der bewegliche Teil so ausgestaltet, dass durch eine Bewegung des beweglichen Teils aus seiner Ausgangsposition ein vorbestimmtes, aber einstellbares Volumen der Kammer verdrängt wird. So können vorbestimmte Volumina bei der Rückführung des beweglichen Teils in eine andere Position oder in die Ausgangsposition in der Kammer aufgenommen oder abge geben werden. Mit anderen Worten, das Volumen ist durch die Eigenschaften des fluidischen Sys tems vorbestimmt oder kann durch erfindungsgemäße Ausgestaltung des fluidischen Systems ein stellbar sein.
Fig. la bis lc zeigen eine Ausführungsform des fluidischen Systems. Fig. la und Fig. lc zei gen eine Draufsicht des fluidischen Systems, Fig. lb zeigt eine Querschnittsansicht des fluidischen Systems.
Das fluidische System weist eine strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 auf, wobei die Kammer 2 mit einem Kanalsystem 3 verbunden ist. Die strukturierte Komponente 1 ist im We sentlichen flach, flächig und/oder plattenartig ausgebildet. Mit anderen Worten weist die strukturierte Komponente 1 eine erste Hauptseite und eine zweite Hauptseite auf, die sich parallel gegenüberlie gen. Die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 sind an der ersten Hauptseite an und/oder in der Oberflä che der strukturierten Komponente 1 ausgebildet. Mit anderen Worten sind die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 an der Hauptseite in die Oberfläche der strukturieren Komponente 1 eingelassen. Die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 stellen also eine Vertiefung an der Oberfläche der strukturierten Komponente 1 dar. Die erste Hauptseite ist beispielsweise eine Oberseite, die zweite Hauptseite ist beispielsweise eine Unterseite der strukturierten Komponente 1 , wobei die Orientierung von Obersei te und Unterseite beliebig ist und durch Drehen der strukturierten Komponente die Oberseite zur Un-
terseite wird und umgekehrt. Zwischen der Oberseite und der Unterseite des strukturierten Bauteils 1 sind Seitenflächen der strukturierten Komponente 1 angeordnet. Die strukturierte Komponente kann beispielsweise quaderförmig ausgebildet sein. Die strukturierte Komponente 1 kann auch scheiben förmig ausgebildet sein. Die strukturierte Komponente kann jedoch jede Form annehmen, solange diese im Wesentlichen flach ausgebildet ist. Die strukturierte Komponente 1 kann beispielsweise als Plattform ausgebildet sein. Die strukturierte Komponente 1 kann flächig ausgebildet sein.
Die Kammer 2 und/oder das Kanalsystem 3 weist also eine Oberseite auf, die der Oberseite der strukturierten Komponente 1 entspricht. Eine Unterseite der Kammer 2 und/oder des Kanalsys- tems 3 ist innerhalb der strukturierten Komponente 1 ausgebildet. Die Unterseite der Kammer 2 kann auch als Kammerboden 7 bezeichnet werden. Zwischen der Oberseite der Kammer 2 und der Unter seite ist der Innenraum der Kammer 2 ausgebildet, wobei wiederum gilt, dass Oberseite und Unter seite entsprechend der Betrachtung sowohl Unter- als auch Oberseite sein können.
Die Kammer 2 und/oder das Kanalsystem 3 können als Vertiefung in der strukturierten Kom ponente 1, z.B. an der Oberseite oder der Unterseite der strukturierten Komponente 1 ausgebildet sein. Die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 können als unterschiedlich tiefe Vertiefungen ausgebil det sein, wobei wiederum gilt, dass Oberseite und Unterseite entsprechend der Betrachtung sowohl Unter- als auch Oberseite sein können.
Die Kammer 2 und/oder das Kanalsystem 3 sind über eine oder mehrere fluidischen Schnitt stelle 5 fluidisch mit der Außenwelt verbunden. Mit anderen Worten ist die fluidische Schnittstelle 5 eine Öffnung des Kanalsystems 3 vorzugsweise an einer Seitenfläche der strukturierten Komponente 1. Die Öffnung der fluidischen Schnittstelle 5 kann auch einer Oberseite oder Unterseite des fluidi schen Systems angeordnet sein. Wie in Fig. la zu erkennen ist, kann die fluidische Schnittstelle 5 als Vorsprung von einer Seitenfläche der strukturierten Komponente 1 hervorstehen. In diesem Fall ist es möglich, eine Flüssigkeit direkt von einer Flüssigkeitsoberfläche, z.B. Flüssigkeit, die sich in einem oben offenen Behältnis befindet, mit dem fluidischen System aufzunehmen, indem der Vorsprung in die Flüssigkeit getaucht wird und das flexible und/oder bewegliche Bauteil bewegt wird.
Das fluidische System kann über mehrere fluidische Schnittstellen 5 verfügen, die jeweils mit dem Kanalsystem 3 verbunden sind. Die fluidischen Schnittstellen 5 können an unterschiedlichen Oberflächen des strukturierten Bauteils 1 angeordnet sein, z.B. die Oberseite, Unterseite, oder Seiten flächen vorzugsweise an gegenüberliegenden Seitenflächen. Mit anderen Worten können die Öffnun gen der fluidischen Schnittstellen 5 in unterschiedliche Richtungen zeigen. Sie können also verschie dene Orientierungen in Bezug auf den Mittelpunkt der strukturierten Komponente 1 aufweisen.
Ein Bauteil 4 verschließt das Kanalsystem 3 und die Kammer 2 flüssigkeits- und bei Bedarf auch gasdicht, so dass die Zufuhr und Abgabe von Flüssigkeiten und Gasen nur über die eine oder mehreren fluidischen Schnittstellen 5 erfolgen kann. Mit anderen Worten ist das Bauteil 4 an der Oberfläche der strukturierten Komponente 1 derart angeordnet, dass es die Kammer 2 und das Kanal system 3 an der Oberseite der strukturierten Komponente 1 verschließt. Das Bauteil 4 kann z.B. auf die strukturierte Komponente 1 aufgeklebt, gebondet, verpresst, gepresst oder mit der strukturierten Komponente 1 verschweißt sein oder mit Hilfe von Dichtelementen wie dichtenden Weichkompo nenten abgedichtet sein. Das Bauteil 4 dient somit als Deckel, um die strukturierte Komponente 1 zu verschließen.
Mit anderen Worten wird der Innenraum der Kammer 2 an der Oberseite der Kammer 2 durch die Unterseite des Bauteils 4 begrenzt. Das Bauteil 4 kann im Wesentlichen aus einem transparenten
Material ausgebildet sein, um den Verlauf der Flüssigkeiten in dem Kanalsystem 3 und/oder in der Kammer 2 zu beobachten.
Die Kammer 2 kann eine im Wesentlichen flache ovale, rechteckige oder runde Form aufwei- sen. Die Kammer 2 und/oder der Innenraum oder das Volumen der Kammer 2 wird also einerseits durch die strukturierte Komponente 1 und andererseits durch das Bauteil 4 definiert.
Dabei ist entweder das gesamte Bauteil 4 flexibel oder das Bauteil 4 weist einen flexiblen o- der beweglichen Bereich 6 auf. Wie in Fig. lb gezeigt, ist der flexible Bereich 6 des Bauteils 4 ober halb der Kammer 2 als direkter Bestandteil des Bauteils 4 angeordnet. Alternativ kann der flexible oder bewegliche Bereich 6 als weitere Komponente des fluidischen Systems ausgebildet sein. Der flexible und/oder bewegliche Bereich 6 des Bauteils 4 sollte zumindest an einem Bereich der Kam mer 2 und/oder an einer Außenseite der Kammer 2 angeordnet sein.
Das Bauteil 4 kann z.B. als Folie oder Streifen ausgebildet sein und kann als Kunststoff oder Metall hergestellt sein.
Alternative Ausführungsformen des fluidischen Systems sind in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt. Gemäß der in Fig. 2 gezeigten alternativen Ausführungsform verfügt die strukturierte Komponente 1 über einen flexiblen Bereich 7 unterhalb der Kammer 2. Mit anderen Worten ist der flexible Bereich
7 zwischen dem Kammerboden und der Unterseite der strukturierten Komponente 1 angeordnet. Der flexible Bereich 7 kann entweder über ein Auf- oder Anbringen des Bauteils für den flexiblen Be reich 7 in oder an der strukturierten Komponente 1 realisiert sein. Der flexible Bereich 7 kann aber auch als partielle Materialeigenschaft der strukturierten Komponente 1 selbst oder durch die Ferti gung aus mehr als einem Material z.B. durch Mehrkomponentenspritzguss umgesetzt sein.
Eine weitere alternative Ausführungsform ist in Fig. 3 dargestellt. Gemäß der weiteren alter nativen Ausführungsform ist die strukturierte Komponente 1 mit dem Bauteil 4 und darüber hinaus mit einem weiteren Bauteil 8 verschlossen, wobei eines oder beide Bauteile 4 und 8 über einen fle xiblen oder beweglichen Bereich 9 verfügen können. Mit anderen Worten ist an der Oberseite der strukturierten Komponente 1 das Bauteil 4 angeordnet. D.h., die Oberseite der Kammer 2 ist mit dem Bauteil 4 verschlossen. An der Unterseite der strukturierten Komponente 1 ist das weitere Bauteil 8 angeordnet. D.h., die Unterseite der Kammer 2, also der Kammerboden, ist mit dem weiteren Bauteil
8 verschlossen. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist ein flexibler Bereich 9 im weiteren Bauteil 8 dargestellt. Wobei wiederum gilt, dass Oberseite und Unterseite entsprechend der Betrachtung sowohl Unter- als auch Oberseite sein können.
Die strukturierte Komponente 1 ist vorzugweise mit einer Deckelfolie ausgebildet, die eine ausreichend Flexibilität zum Eindrücken und Anheben oberhalb und/oder unterhalb der Kammer 2 aufweist.
Vorzugsweise ist die Kammer 2 derart ausgestaltet, dass der und/oder die flexiblen Bereiche 6, 7, 9 beim Hineindrücken in die Kammer 2 nicht die gesamte Kammer 2 ausfüllen. Mit anderen Worten schließt der flexible Bereich 6, 7, 9 nicht bündig mit dem Kammerboden ab, wenn der flexib le Bereich 6, 7, 9 in die Kammer 2 hineingedrückt wird. D.h., Flüssigkeit oder Gas, die und/oder das sich in der Kammer 2 befindet, wird durch ein Hineindrücken des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 nicht vollständig aus der Kammer 2 verdrängt. Weiterhin ist für die Funktionalität ein dichtes Abschließen der flexiblen Bereiche 6, 7, 9 mit dem Kammerboden oder dem sich anschließenden Kanalsystemen 3 nicht notwendig, sondern die Bewegung der flexiblen Bereiche 6, 7, 9 bedingt die Bewegung des Mediums.
Ein beispielhafter Betrieb der in Figuren 1A bis 1C dargestellten Ausführungsform ist im Fol- genden beschrieben:
Aufnehmen von Flüssigkeit: Zum Aufnehmen von Flüssigkeiten/Gasen in das fluidische Sys- tem, genauer gesagt, in die Kammer 2 des fluidischen Systems, wird der flexible Bereich 6 manuell und/oder hündisch, z.B. mit einem Finger eines Benutzers, oder mittels einer Betriebsvorrichtung aus der Ausgangsposition heruntergedrückt. Mit anderen Worten wird der flexible Bereich 6 von seiner Ausgangsposition durch Druck in die Kammer 2 hineingedrückt. D.h., der flexible Bereich 6 wird über die Oberseite in den Innenraum der Kammer 2 hineingedrückt. Durch das Hineindrücken des flexiblen Bereichs 6 in die Kammer 2 wird der Innenraum der Kammer 2 verkleinert. Anschließend wird die fluidische Schnittstelle 5 in eine Flüssigkeit getaucht. Der flexible Bereich 6 bewegt sich entweder selbsttätig aufgrund der Materialeigenschaft des flexiblen Bereichs 6 teilweise oder voll- ständig in die Ausgangsposition zurück, oder wird durch eine Bewegung der Betriebsvorrichtung, z.B. ein Ansaugen oder Abheben, in die Ausgangsposition zurückbewegt. Mit anderen Worten wird der Innenraum der Kammer 2 durch das Zurückbewegen des flexiblen Bereichs 6 in die Ausgangspo- sition wieder vergrößert. Durch die Volumenvergrößerung des Innenraums entsteht ein Unterdrück in der Kammer 2 und/oder im angrenzenden Kanalsystem 3, welches über die fluidische Schnittstelle mit der Flüssigkeit in Verbindung steht. D.h., durch den Unterdrück wird Flüssigkeit in das fluidische System hineingezogen. Mit anderen Worten wird ein Teil der Flüssigkeit durch den Unterdrück zu- nächst in das Kanalsystem 3 und bei ausreichend großem Unterdrück anschließend auch in die Kammer 2 hineingezogen. Flüssigkeit wird also in das fluidische System aufgenommen. Durch Ein stellen des durch das Herunterdrücken des flexiblen Bereichs 6 verdrängten Volumen des Innen raums der Kammer 2 und/oder durch ein definiertes Zurückführen des flexiblen Bereiches 6 in die Ausgangsposition lässt sich das Volumen der aufgenommenen Flüssigkeit und/oder die Positionie rung der Flüssigkeit im Kanalsystem 3 und/oder in der Kammer 2 des fluidischen Systems einstellen.
Mischen von Flüssigkeiten: Ein Mischen der aufgenommenen Flüssigkeit erfolgt dadurch, dass zunächst Flüssigkeit in die Kammer 2 gezogen wird, d.h. Flüssigkeit wird zunächst in das fluidi sche System aufgenommen. Anschließend wird entweder das flexible Bauteil 6 bewegt, oder das flu idische System selbst wird bewegt. Das Bewegen des fluidischen Systems erfolgt beispielsweise durch ein mehrfaches Kippen des fluidischen Systems. Dabei sollte ein schnelles Schütteln vermie den werden, um zu vermeiden, dass Fuftblasen in der aufgenommenen Flüssigkeit entstehen. Durch die Bewegung werden die im fluidischen System befindlichen Flüssigkeiten miteinander vermischt.
Abgabe von Flüssigkeiten: Die Abgabe von Flüssigkeiten aus dem fluidischen System erfolgt dadurch, dass das flexible Bauteil 6 und/oder die flexiblen Bauteile in die Kammer 2 hineingedrückt werden. Mit anderen Worten wird das Volumen oder der Innenraum der Kammer 2, der durch das flexible Bauteil begrenzt ist, durch das Hineindrücken des flexiblen Bauteils verringert. Die Flüssig keit, die sich entweder in der Kammer 2 oder im Kanalsystem 3 befindet, wird entsprechend dem durch die Bewegung des flexiblen Bereichs 6, d.h. durch das Hineindrücken des flexiblen Bereichs 6 in die Kammer 2, verdrängten Volumen aus dem fluidischen System abgegeben. D.h., die verdrängte Flüssigkeit wird von der Kammer 2 über das Kanalsystem 3 durch die fluidische Schnittstelle 5 ab gegeben. Das Volumen der abgegebenen Flüssigkeit kann dem Volumen des Innenraums der Kam mer 2 entsprechen, um welches die Kammer 2 durch das Hineindrücken des flexiblen Bereichs 6 verkleinert wird. Dabei können mehrfach Flüssigkeitsvolumina abgegeben werden. Die mehrfache Abgabe kann dadurch erfolgen, dass der flexible Bereich 6, 7, 9 schrittweise immer weiter in die Kammer 2 und/oder den Innenraum der Kammer 2 hineingedrückt wird. Die mehrfache Abgabe kann
auch dadurch erfolgen, dass der flexible Bereich 6, 7, 9 zunächst einmal in die Kammer 2 hineinge- drückt wird und dass der flexible Bereich 6, 7, 9 anschließend wie oben beschrieben sich entweder selbstständig aus der Kammer 2 herausbewegt oder mithilfe einer Betriebsvorrichtung aus der Kam mer 2 herausbewegt wird. Durch die Herausbewegung geht ein Rückfluss zumindest eines Teils der Flüssigkeit im mit der Kammer 2 verbundenen Kanalsystem 3 einher. Das Herausbewegen ist von einem wiederholten Eindrücken des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 in die Kammer 2 zur erneuten Flüssig- keitsabgabe gefolgt. Mit anderen Worten wird durch das wiederholte und abwechselnde Eindrücken in die Kammer 2 und Herausbewegen aus der Kammer 2 des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 eine Pump bewegung und/oder eine Pumpfunktionalität vollzogen. Diese führt zu einer wiederholten und ab wechselnden Flüssigkeitsaufhahme und Flüssigkeitsabgabe.
Verschluss der fluidischen Schnittstelle 5 zur Probennahme: Durch eine Kappe 14 wird die fluidische Schnittstelle 5 zur Probennahme verschlossen. Die Kappe 14 kann auch integrierte Vor sprünge aufweisen, die in das Kanalsystem 3 hineinragen, wenn die Kappe auf die fluidische Schnitt stelle 5 aufgesetzt wird. Dadurch kann Flüssigkeit im Kanalsystem 3 verdrängt und in das weitere Kanalsystem 3 gepresst werden.
Vorzugsweise ist eine fluidische Schnittstelle 5 als Eingang 5.1 und eine andere fluidische Schnittstelle 5 als Ausgang 5.2 des fluidischen Systems ausgebildet ist. Der Eingang 5.1. und Aus gang 5.2 sind vorzugsweise an der strukturierten Komponenten 1 ausgebildet. Die beiden fluidische Schnittstellen 5.1 und 5.2 sind dabei an einer Seite, vorzugsweise an einer Stirnseite oder schmalen Seite des Chips (fluidisches System) ausgebildet. D.h. der Eingang und der Ausgang sind auf einer Seite des Systems angeordnet. Dadurch ist es möglich, den Eingang und Ausgang mit einer Kappe 14, die auch als Jumper bezeichnet wird, zu verschließen.
Die Kappe 14 ist vorzugsweise am fluidischen System, vorzugsweise an der strukturierten Komponente 1 befestigt. Es können eine oder mehrere Kappen 14 befestigt sein.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist nur eine Kappe 14 vorgesehen, die entweder auf den Eingang 5.1 oder Ausgang 5.2 aufsteckbar ist. Damit kann dann selektiv ein Aufnehmen einer Flüs sigkeit am Eingang 5.1. oder ein Abgeben von Flüssigkeit am Ausgang 5.2 ermöglicht werden.
Die eine oder mehreren Kappen 14 sind über eine Lasche 44 am Chip (fluidischen System) befestigt.
Zugabe von Flüssigkeit: Durch das vollständige oder partielle Entleeren eines Flüssigkeitsre servoirs 16 wird die aufgenommene Probe durch eine Flüssigkeit transportiert und ein Verdünnen oder Zuführen von Reagenzien möglich.
Der flexible Bereich 6 kann also durch Druck von außen aufgrund seiner Flexibilität unter ei ne Ebene, die durch die Oberseite der strukturierten Komponente 1 definiert ist, in die Kammer 2, genauer gesagt in den Innenraum der Kammer 2 hineingedrückt werden. Andererseits kann der fle xible Bereich 6 durch Zug von außen, z.B. mittels Unterdrück oder einer angebrachten Vorrichtung, wieder aus dem Innenraum der Kammer 2 herausgezogen werden. D.h., er kann über die Ebene, die durch die Oberseite der strukturierten Komponente 1 definiert wird, hinausbewegt werden.
Aus diesen Basisfunktionalitäten, d.h. die Aufnahme von Flüssigkeit in das fluidische System, die Abgabe von Flüssigkeit aus dem fluidischen System und das Mischen von im fluidischen System aufgenommener Flüssigkeit, ergeben sich folgende Charakteristika für das fluidische System:
Eine Aufnahme, Verdünnung Abgabe, Dosierung und/oder ein Transport von Flüssigkeiten ist möglich. Flüssigkeit, die in das fluidische System aufgenommen worden ist, kann mithilfe des fluidi-
sehen Systems transportiert und gelagert werden. Eine Mehrfachaufnahme und Mehrfachabgabe von Flüssigkeiten ist möglich. Ein Mischen von Flüssigkeiten ist möglich.
Durch die Ausgestaltung des fluidischen Systems gemäß den oben beschriebenen Ausfüh rungsformen kann das fluidische System durch die Ausgestaltung der Kammer 2 und der flexiblen Bereiche 6, 7, 9 als Pipette mit Funktionen der Flüssigkeitsaufnahme, Flüssigkeitsabgabe und dem mehrfachen Aufhehmen und Abgeben von Flüssigkeiten genutzt werden. Dabei kann die Bedienung vollständig manuell ohne weitere Hilfsmittel oder mittels einer Betriebsvorrichtung erfolgen.
Figur 4 zeigt Ausführungsformen der fluidischen Schnittstelle 5. Die Ausführungsformen der fluidischen Schnittstelle 5 gemäß Figur 4 unterscheiden sich in der Geometrie. Genauer gesagt wei- sen die gezeigten Ausführungsformen der fluidischen Schnittstelle 5 jeweils einen Auslass 10 auf, wobei sich die Form des Auslasses 10 in den gezeigten Ausführungsformen unterscheidet. Durch die spezielle und/oder definierte Geometrie des Auslasses 10 und/oder durch eine Oberflächenmodifika- tion und/oder eine Materialbeschaffenheit des Auslasses 10 der fluidischen Schnittstelle 5 kann ein gestellt werden, bei welchem Volumen eines Tropfens der abgegebenen Flüssigkeit der Tropfen vom Auslass 10 abreißt. Durch die definierte Geometrie des Auslasses 10 der fluidischen Schnittstelle 5 können Volumina, d.h. Wunschvolumina, des Flüssigkeitstropfens der abgegebenen Flüssigkeit vor eingestellt werden. D.h., die Geometrie des Auslasses 10 der fluidischen Schnittstelle 5 ist für das abgegebene Flüssigkeitsvolumen mitentscheidend. Mit anderen Worten wird, wenn Flüssigkeit vom fluidischen System abgegeben werden soll, der flexible Bereich 6, 7, 9 in die Kammer 2 hineinge drückt, sodass sich am Auslass 10 der fluidischen Schnittstelle 5 ein Tropfen der Flüssigkeit bildet. Der flexible Bereich 6, 7, 9 wird solange weiter in die Kammer 2 hineingedrückt, bis der Flüssig keitstropfen vom Auslass 10 abreißt. Anschließend kann das Hineindrücken des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 und/oder das Abgeben von Flüssigkeit beendet werden. Alternativ kann der flexible Bereich 6, 7, 9 weiter in die Kammer 2 hineingedrückt werden, um einen weiteren Flüssigkeitstropfen zu erzeu gen.
Figuren 5 a bis 5f zeigen Druckelemente der flexiblen Bereiche gemäß verschiedener Ausfüh rungsformen. Die flexiblen Bereiche 6, 7, 9 können Druckelemente 11, 12, 13 aufweisen, um ein definiertes Eindrücken der flexiblen Bereiche 6, 7, 9 in die Kammer 2 und/oder ein definiertes Her ausziehen und/oder Herausbewegen der flexiblen Bereiche 6, 7, 9 aus der Kammer 2 zu ermöglichen. Mit anderen Worten können auf den flexiblen Bereichen 6, 7, 9 Druckelemente 11, 12, 13 angeordnet sein, und/oder aufgebracht werden, um auch bei manueller Betätigung und/oder händischem Betrieb Unterschiede durch eine personenabhängige Krafteinwirkung oder Fingergröße zu verhindern. Durch die Druckelemente 11, 12, 13 kann sichergestellt werden, dass durch ein Eindrücken des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 in die Kammer 2 immer dasselbe Volumen des Innenraums der Kammer 2 verdrängt wird. Die Druckelemente 11, 12, 13 können entweder händisch und/oder manuell, z.B. mit einem Finger, oder durch eine Betriebsvorrichtung betrieben werden. Die Druckelemente 11, 12, 13 können auf den flexiblen Bereich 6 aufgebrachte Materialien sein. Beispielsweise können die Druckelemente 11 als eine Silikonhalbkugel ausgebildet sein, wie z.B. in Figuren 5a und 5b gezeigt. Alternativ kön nen die Druckelemente 12 direkt mit dem flexiblen Bereich 6 gefertigt werden, beispielsweise durch Mehrkomponentenspritzguss, wie in Figuren 5b und 5c gezeigt. Alternativ kann ein definiertes Ein drücken auch über Druckelemente 13 eingestellt werden, die als hochstehende Elemente in der struk turierten Komponente angeordnet sind, wie in Figuren 5e und 5f dargestellt. Die in Figuren 5e und 5f gezeigten Druckelemente 13 sind in der Kammer 2 des fluidischen Systems, beispielsweise am Kammerboden angeordnet und ragen in den Innenraum der Kammer 2 hinein. Mittels der Druckele-
mente 13 kann also die Bewegung des flexiblen Bereichs 6 beim Hineindrücken in die Kammer 2 begrenzt werden, sodass stets nur ein maximales voreingestelltes Volumen des Innenraums verdrängt wird. Figuren 5a, 5c, und 5e zeigen jeweils den Ausgangszustand des flexiblen Bereichs 6, 7, 9, d.h. den Zustand wenn auf den flexiblen Bereich 6, 7, 9 keine Kraft und/oder kein Druck ausgeübt wird. Figuren 5b, 5d und 5f zeigen jeweils eine Position vor einer Flüssigkeitsaufhahme und/oder während der Flüssigkeitsabgabe, also eine Position des flexiblen Bereichs 6, 7, 9, wenn dieser in die Kammer 2 hineingedrückt ist.
Figuren 6a und 6b zeigen weitere Ausführungsformen des fluidischen Systems, bei dem zwei separate fluidische Schnittstellen 5 angeordnet sind. Wie in Figuren 6a und 6b gezeigt, sind die flui- dischen Schnittstellen 5 an verschiedenen, genauer gesagt gegenüberliegenden Seitenflächen der strukturierten Komponente 1 angeordnet und ragen von den jeweiligen Seitenflächen hervor. Hier kann die Flüssigkeitsaufhahme durch eine der beiden fluidische Schnittstellen 5 erfolgen, und die Flüssigkeitsabnahme kann durch die andere der beiden fluidischen Schnittstellen 5 erfolgen. Wie in Fig. 6b gezeigt können die fluidischen Schnittstellen 5 auch durch eine oder mehrere Kappen 14 ver schlossen werden, um Kontaminationen oder ein Austreten von Flüssigkeit aus der fluidischen Schnittstelle 5 zu vermeiden. In Fig. 6b ist nur eine Kappe 14 dargestellt. Durch die Kappen 14 kann die im fluidischen System aufgenommene Flüssigkeit besonders sicher und einfach transportiert und gelagert werden. Mit anderen Worten können die Kappen 14 auf die fluidische Schnittstelle 5, ge nauer gesagt, auf die durch die fluidische Schnittstelle 5 ausgebildeten Öffnungen, an der jeweiligen Seitenfläche der strukturierten Komponente 1, aufgesetzt sein und die fluidischen Schnittstellen 5 fluiddicht abschließen.
Wie in Figuren 7a und 7b gezeigt, kann das fluidische System ein Flüssigkeitsreservoir 16 aufweisen. Das Flüssigkeitsreservoir 16 ist über einen Kanal mit dem Kanalsystem 3 und/oder mit der Kammer 2 verbunden. Der Kanal kann ein Teil des Kanalsystems 3 sein. Die Flüssigkeitsreser voire 16 können beispielsweise durch einen oder mehrere sogenannte Blister ausgebildet sein, d.h. flüssigkeitsgefüllte, sich z.B. durch ein Anstechen öffnende Kompartimente, die auf das fluidische System flüssigkeitsdicht montiert sind. Eine Flüssigkeitsaufhahme aus dem Blister wird durch ein Ausdrücken des Blisters selbst, d.h. mit positiver Druckbeaufschlagung oder durch ein oben be schriebenes Niederdrücken des flexiblen Bereichs 6 und ein Herausbewegen des flexiblen Bereichs 6 aus der Kammer 2 erreicht, wobei durch den entstehenden Unterdrück in der Kammer 2 und das Ka nalsystem 3 über den verbundenen Kanal Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir in das Kanalsys tem 3 und/oder die Kammer 2 aufgenommen wird. Ein Austreten von Flüssigkeit aus der fluidischen Schnittstelle 5 wird durch das Aufsetzen einer Kappe 14 auf die fluidische Schnittstelle verhindert, wodurch weitere Flüssigkeit durch das Entleeren des Flüssigkeitsreservoirs 16 die Flüssigkeit im Kanalsystem 3 in die Kammer 2 drückt und die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 eben falls in die Kammer 2 strömt. Mit anderen Worten kann von außen in das fluidische System aufge nommene Flüssigkeit, die sich im Kanalsystem 3 und/oder in der Kammer befindet, mit der Flüssig keit im Flüssigkeitsreservoir 16 vermischt werden. Das Vermischen kann durch das Aufsetzen der Kappe 14 auf die fluidische Schnittstelle 5 erleichtert und/oder verstärkt werden, da mit aufgesetzter Kappe 14 der durch das Bewegen des flexiblen Bereichs 6 entstehende Unterdrück auf die Flüssig keit im Flüssigkeitsreservoir 16 wirkt. Das Flüssigkeitsreservoir 16 kann auch als Reagenzienreser voir oder Flüssigreagenzienreservoir bezeichnet werden, und kann jede Art von Flüssigkeit beinhal ten. In einer besonderen Ausführungsform können diese Reagenzienreservoire auch Gase beinhalten.
Ein Mischen der Flüssigkeiten kann durch eine Bewegung des fluidischen Systems, eine Be- wegung des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 oder eingebrachte Mischelemente erfolgen. Dabei können die Mischelemente, z.B. Kugeln aus Silikon, Hartplastikkugeln, metallische Komponenten oder andere Partikel, durch die manuelle Bewegung des fluidischen Systems erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das Mischen durch Mischelemente aus magnetischen Materialien erfolgen, die durch eine Vor richtung zum Mischen von außen bewegt werden.
Figuren 7a und 7b zeigen eine Ausführungsform des fluidischen Systems, die zwei Arten der Flüssigkeitsaufnahme kombiniert. Zum einen erfolgt beispielsweise durch die als Flüssigkeitseingang dienende fluidische Schnittstelle 5 die Probenaufhahme durch ein Bewegen des flexiblen Bereiches 6, 7, 8 der Kammer 2 in die Kammer 2 und ein Herausbewegen des flexiblen Bereichs, wie oben be- schrieben. Alternativ kann eine selbstständige Flüssigkeitsaufhahme in das fluidische System, über eine passive Befüllung, d.h. mittels Kapillarkräfte des Kanalsystems 3 oder speziellen Oberflächen eigenschaften des Kanalsystems an der fluidischen Schnittstelle 5 erfolgen. Die Sogwirkung, die durch den Unterdrück und/oder durch die Kapillarkräfte entsteht, und damit die Befüllgeschwindig- keit, kann durch eine Oberflächenmodifikation, z.B. eine Hydrophilisierung der Kanaloberfläche des Kanalsystems 3, verstärkt und/oder beschleunigt werden.
Ferner kann mittels passiver Ventile im Kanalsystem 3, beispielsweise Kapillarstoppventile und Kanal Verjüngungen 41, siehe Fig. 7a, des Kanalsystems 3 das Volumen der aufgenommenen Flüssigkeit festgelegt werden. Damit wird eine definierte Menge Flüssigkeit aufgenommen werden, wobei eine Verschlusskappe 14 bei dem Entleeren des Flüssigkeitsreservoirs 16 das Austreten der Flüssigkeit verhindert.
Figuren 8a bis 8e zeigen einen Ausdrückmechanismus für das Flüssigkeitsreservoir 16 gemäß Ausführungsformen. Der Ausdrückmechanismus kann beispielsweise als eine Klappe 19 ausgebildet sein, wobei das Einrasten der Klappe 19, wie in Fig. 8d dargestellt, das Einführen einer definierten Menge Flüssigkeit vom Flüssigkeitsreservoir 16 in das Kanalsystem 3 des fluidischen Systems be wirkt, womit ein definiertes Mischverhältnis der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 mit der im fluidischen System aufgenommenen Flüssigkeit (Probe) erreicht wird. Fig. 8d zeigt dabei einen Zustand, bei dem die Klappe 19 das Flüssigkeitsreservoir (Blister) 16 auf die fluidische Schnittstelle 5 des Kanals des Kanalsystems 3 presst. Dies Prinzip ist auf weitere Flüssigkeitsreservoire 16 erwei terbar und damit für Mehrfachmischungen einsetzbar.
Fig. 8a zeigt einen Ausdrückmechanismus mit Sitz 17, der als Blistersitz ausgebildet sein kann und über Durchstechelemente 18, z.B. kleine Spitzen, verfügt. Die Durchstechelemente 18 sind nur in Fig. 8a dargestellt.
Fig. 8b zeigt eine Ausführungsform eines Ausdrückmechanismus, wobei der Sitz 17 Rastna sen 20 aufweist und die Klappe 19 schamierartig an den Rastnasen 20 des Sitzes 17 beweglich mon tiert ist. Wie in Fig. 8b gezeigt, ist das Flüssigkeitsreservoir 16 an der Klappe 16 angeordnet. Der in Fig. 8b gezeigte Ausdrückmechanismus kann darüber hinaus ebenfalls Durchsteckelemente 18 (nicht gezeigt) aufweisen. Dabei dient eine der Rastnasen 20 als Scharnier und eine andere der Rastnasen 20 als Rastfläche und/oder Auflagefläche für die Kappe 19, um so eine Drehung der Kappe 19 zu begrenzen. D.h., beim Zuklappen der Klappe 19 wird das Flüssigkeitsreservoir 16 aufgestochen und die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 kann in das Kanalsystem 3 des fluidischen Systems aufgenommen werden. Durch die Begrenzung der Drehung der Klappe 19 durch die Rastnasen kann eine definierte und/oder vorbestimmte Menge der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 an das
fluidische System abgegeben werden. Der Sitz 17 kann auch als Reservoirschnittstelle bezeichnet werden.
Fig. 8c zeigt eine Ausführungsform des Ausdrückmechanismus, bei dem das Flüssigkeitsre- servoir 16 auf der Oberfläche des strukturierten Bauteils 1 angeordnet ist. In diesem Fall kann die Klappe 19 eine Ausbuchtung und/oder Vorsprung aufweisen, wie in Fig. 8d gezeigt, sodass das Flüs- sigkeitsreservoir 16 beim Zuklappen der Klappe 19 durch den Vorsprung ausgedrückt wird. Fig. 8d zeigt den niedergedrückten Ausdrückmechanismus, in diesem Fall die Klappe 19.
Fig. 8e ist eine Draufsicht eines Ausdrückmechanismus mit Sitz 17 gemäß einer Ausführungs- form.
Figuren 9a und 9b zeigen ein fluidisches System mit einem langen Kanalsystem 3. Wie in Fi guren 9a und 9b gezeigt, mäandert das Kanalsystem 3 zwischen der fluidischen Schnittstelle 5 und der Kammer 2, wodurch die Länge des Kanalsystems 3 vergrößert ist. Dadurch wird eine Verweil- strecke für die in das fluidische System aufgenommene Flüssigkeit geschaffen. Die Verweilstrecke kann mit Reagenzien, beispielsweise eingetrockneten Reagenzien, befällt sein. Dadurch kann ein langes Kanalsystem 3 ausgebildet sein. Das Kanalsystem 3 kann ferner Aufweitungen 22 zur besse- ren Vermischung, wie in Fig. 9a gezeigt, oder ein weiteres passives Mischelement aufweisen. Die Aufweitungen 22 können, wie gezeigt, als längliche und/oder in Strömungsrichtung im Kanalsystem 3 ausgebildet sein. In den Aufweitungen 22 kann Flüssigkeit und/oder Reagenzien eingebracht sein, die sich mit der in das Kanalsystem 3 und/oder das fluidische System aufgenommenen und/oder mit der vom fluidischen System abgegebenen Flüssigkeit vermischen. Das Kanalsystem 3 kann ebenfalls eine optische Detektionskammer oder Reaktionskammer 21, wie in Fig. 9b gezeigt, aufweisen. Be- sonders vorteilhaft ist dabei eine Ausgestaltung der Detektionskammer 21 in verschiedenen Tiefen, um den dynamischen Bereich der Messung zu erweitern. Mit anderen Worten kann die Detektions- kammer 21 unterschiedlich tief in die strukturierte Komponente 1 eingelassen sein, sodass sie z.B. stufenartig verschieden tiefe Detektionskammerböden aufweist.
Eine weitere Option der Erweiterung ist die Einbringung eines Lateral-Flow-Streifens 23, wie in Figuren lOa bis lOc gezeigt, der mittels der Pumpfunktion des fluidischen Systems definiert befällt werden kann und/oder sich nach Benetzen mit Flüssigkeit über Kapillarkräfte selbst befällt. So kann auch eine Kombination einer Befüllung durch die Pumpwirkung der Kammer 2 beim oben beschrie- benen händischen Betrieb und/oder mittels einer Betriebsvorrichtung und die Saugwirkung des Late- ral-Flow-Streifens erfolgen. Wie in Figuren lOa bis lOc gezeigt, ist der Fateral-Flow-Streifen in eine weitere Kammer eingelassen und/oder eingebracht, die ebenfalls mit dem Kanalsystem 3 verbunden ist. Die Nutzung von Entlüftungskanälen 25 oder gasdurchlässigen und flüssigkeitsdichten Membra nen 24, die jeweils mit dem Kanalsystem 3 und/oder der Kammer des Fateral-Flow-Streifens ver bunden sind, zum Betrieb des Systems ist besonders vorteilhaft. Dies ist beispielsweise für die gas durchlässigen und flüssigkeitsdichten Membranen 24 in Fig. lOb und für Entlüftungskanäle 25 in Fig. lOc dargestellt.
Fig. 11 zeigt ein fluidisches System gemäß einer noch weiteren Ausführungsform. Wie in Fig. 11 gezeigt, weist die strukturierte Komponente 1 zwei Kammern 2 auf, die in die Oberseite der struk turierten Komponente 1 eingelassen sind. Die zwei Kammern 2 sind über ein erstes Kanalsystem 3 a und/oder einen Kanal 3a direkt miteinander verbunden. Über ein jeweiliges zweites Kanalsystem 3b und/oder einen Kanal 3b sind die beiden Kammern 2 ebenfalls jeweils mit einer fluidischen Schnitt stelle 5 verbunden. Diese Ausgestaltung des fluidischen Systems kann auch als miteinander kombi niertes Kammersystem bezeichnet werden. Die Nutzung von miteinander kombinierten Kammersys-
temen, die dann gleichzeitig als Misch-, Reaktions-, Pump- und/oder Dosiereinheit zum Einsatz kommen können, ist eine weitere Ausführungsform des fluidischen Systems.
Figuren l2a bis l2d zeigen Ausführungsformen des fluidischen Systems mit Verteilersyste men 26. Wie in Figuren l2a bis l2d gezeigt, ist eine Kammer 2 an einem Ende mit einem Verteiler system 26 verbunden. Das Verteilersystem 26 kann Teil des Kanalsystems 3 sein. Das Verteilersys tem 26 weist einen oder mehrere Kanäle auf, die von der Kammer 2 wegfuhren und sich dabei ver zweigen. Die Enden der jeweiligen verzweigten Kanäle des Verteiler Systems 26 sind jeweils mit ei ner fluidischen Schnittstelle 5 verbunden. Wie in den Ausführungsformen des fluidischen Systems der Figuren l2a bis l2d gezeigt, führt jeweils ein Kanal von der Kammer 2 weg und verzweigt sich in jeweils 4 Kanäle, die mit jeweils einer fluidischen Schnittstelle verbunden sind. Die Verteilersys teme erlauben eine gleichzeitige oder nacheinander geschaltete Flüssigkeitsaufnahme und/oder - abgabe durch die Bewegung des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 und die damit verbundene Änderung des Kammervo lumens .
Fig. l2a und l2b zeigen ein fluidisches System mit einem Verteilersystem 26, wobei sich der von der Kammer 2 wegführende Kanal schrittweise verzweigt, nämlich zunächst in zwei weitere Ka näle. Die zwei weiteren Kanäle verzweigen sich anschließend jeweils noch einmal in zwei weitere Kanäle, sodass sich der von der Kammer 2 wegführende Kanal in insgesamt vier Kanäle verzweigt, die in die jeweiligen mehreren fluidischen Schnittstellen 5 münden. In Fig. l2a werden durch eine Bewegung des flexiblen Bereichs 6, 7, 9 alle fluidischen Schnittstellen 5 gleichzeitig gesteuert und/oder angesteuert.
Wie in Fig. l2b gezeigt, können die verzweigten Kanäle des Verteilersystems 26 Membran ventile 27 aufweisen. Die Nutzung von Membranventilen 27 erfordert ein Eindrücken der Membran ventile 27 und einen flüssigkeitsdichten Verschluss derselben, um die jeweiligen Kanäle einzeln oder gemeinsam zu verschließen und damit über die fluidischen Schnittstellen 5 die Flüssigkeitsaufhahme und/oder -abgabe umsetzen zu können. Mit anderen Worten kann mittels der Membranventile 27 der Flüssigkeitsstrom innerhalb der jeweiligen Kanäle gezielt und definiert gesteuert werden. D.h., die einzelnen fluidischen Schnittstellen 5 können mittels der Membranventile 27 gezielt gesteuert und/oder angesteuert werden. D.h., sie können unabhängig voneinander angesteuert, d.h. geöffnet oder geschlossen, werden. Die Membranventile 27 können in einen Zustand gebracht oder gesteuert werden, der keinen Flüssigkeitsstrom im jeweiligen Kanal zulässt, einen Zustand, der einen ungehin derten Flüssigkeitsstrom im jeweiligen Kanal zulässt, und/oder einen Zustand gebracht werden, der einen verringerten Flüssigkeitsstrom im jeweiligen Kanal zulässt. So kann eine definierte und/oder gleichzeitige Flüssigkeitsaufhahme und/oder Flüssigkeitsabgabe über die jeweiligen fluidischen Schnittstellen 5 gezielt gesteuert werden.
Fig. l2c und l2d zeigen eine Ausführungsform des fluidischen Systems mit einem Verteiler system 26, bei dem sich der von der Kammer 2 wegführende Kanal an einem Punkt sternförmig in vier weitere Kanäle verzweigt. Wie in Fig. l2c gezeigt, kann an dem Punkt der Verzweigung ein Drehventil 28 angeordnet sein, welches von außen händisch oder mittels einer Vorrichtung bedienbar ist. Mithilfe des Drehventils 28 kann somit ein gezielter Flüssigkeitsstrom zwischen dem von der Kammer 2 wegführenden Kanal und einem oder mehreren mit den verzweigten, d.h. mit den fluidi schen Schnittstellen 5 verbundenen Kanälen verbunden werden. Der Körper des Drehventils 28 kann selbst einen oder mehrere eingelassene Kanäle 29 aufweisen, die bei entsprechender Positionierung an dem Punkt der Verzweigung, der den Sitz 28a des Drehventils 28 bilden kann, die verzweigten und/oder angeschlossenen Kanäle miteinander verbinden. Die Option mit einem Drehventil 28 er-
laubt je nach Ausgestaltung eines im Drehventilkörper 28b integrierten Verteilerkanals 29 die se- quentielle oder parallele Flüssigkeitsaufnahme und/oder -abgabe über eine oder mehrere fluidischen Schnittstellen 5, die wiederum über die Änderung des Kammervolumens gesteuert wird. Es ist auch möglich, ein oder mehrere Membranventile 27 und/oder Drehventile 28 in einem fluidischen System zu kombinieren. D.h., auch mittels Drehventile 28 können die einzelnen fluidischen Schnittstellen 5 gezielt gesteuert und/oder angesteuert werden. D.h., sie können unabhängig voneinander angesteuert werden.
Generell gilt für das fluidische System gemäß der vorliegenden Erfindung, dass alle für die Nutzung von Flüssigkeiten beschriebenen Vorgänge gleichbedeutend mit Gasen gelten und auch eine Kombination flüssiger und gasförmiger Substanzen mit diesem fluidischen System möglich ist, bei- spielsweise die gezielte Zuführung von Gasen in Flüssigkeiten.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 13 dargestellt. Hier verfügt die strukturierte Kom ponente 1 über einen flexiblen Bereich 7 unterhalb der Kammer 2, der entweder über das Aufbringen eines weiteren Bauteils in die strukturierte Komponente 1 realisiert wird oder direkt über die Materi aleigenschaft der strukturierten Komponente 1 selbst oder durch die Fertigung aus mehr als einem Material z.B. durch Mehrkomponentenspritzguss umgesetzt wird.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. l4a und l4b als Draufsicht und/oder als Schnittan sicht dargestellt, wobei an einer definierten Position über oder unter der Kammer 2 und/oder dem Kanalsystem 3 eine Vergrößerungsfunktionskomponente 42 in das strukturierte Bauteil 1 eingebracht ist, die z.B. in Form Finse ausgebildet ist, um das Erreichen bestimmter Positionen im Kanalsystem 3 durch die Flüssigkeit besser verfolgen zu können und auch Farbreaktionen als Indikatorreaktionen besser ablesen zu können.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. l5a bis l5c gezeigt, wobei längere Kanalelemente als Flussbegrenzer 43 in den Fluidverlauf im Kanalsystem 3 eingebracht sind, um eine kontrollierte Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe zu ermöglichen. Die Flussbegrenzer sind mäanderförmig ausge bildet und/oder als Kanal Verjüngung 41 ausgebildet sein, um den Fluss eine Fluids zu kontrollieren und/oder die Geschwindigkeit zu begrenzen.
Wie in Fig. 6a bis 7b und Fig. 9a und l5c gezeigt, kann gemäß aller Ausführungsformen die Kammer 2 mit mehreren Kanälen und/oder Kanalsystemen 3 verbunden sein, die jeweils in mindes tens einer fluidischen Schnittstelle 5 münden. Das fluidische System kann also mehrere fluidische Schnittstellen 5 aufweisen und die Kammer 2 kann mehrere davon abgehende Kanäle und/oder Ka nalsysteme 3 aufweisen.
Fig. 16 zeigt eine Ausführungsform des fluidischen Systems (Chips) in einer Ansicht von oben. Es ist die strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und dem Kanalsystem 3 dargestellt. Das Kanalsystem 3 verbindet den Eingang 5.1. mit der Kammer 2 und verbindet die Kammer 2 mit dem Ausgang 5.2.
In dem Kanalsystem 3 ist stromaufwärts vor der Kammer 2 ein Flussbegrenzer 43 integriert, der mäanderförmig ausgebildet ist und/oder Kanal Verjüngungen 41 (hier nicht dargestellt) enthalten kann, mit den die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids gesteuert und/oder reduziert werden kann. An das Kanalsystem 3 ist eine Reservoirschnittstelle 17 mit einem Flüssigkeitsreservoir angeschlos sen.
Der Eingang 5.1. und Ausgang 5.2 kann mit einer Kappe 14 verschlossen werden, die mittels einer Fasche 44 am Chip befestigt ist. Bevorzugt ist nur eine Kappe 14 vorgesehen, die wechselseitig auf den Eingang 5.1 oder Ausgang 5.2 gesteckt werden kann, um somit den Chip selektiv in die Fage
zu versetzen Fluide aufzunehmen, wenn der Eingang 5.1 offen, also ohne Kappe 14 ist und der Aus- gang 5.2. mit der Kappe 14 verschlossen ist. Somit lässt sich ein notwendiger Unterdrück aufbauen, um ein Fluid über die fluidische Schnittstelle 5.1 (Eingang) aufzunehmen. Nach der Aufnahme und entsprechender Analyse im Chip soll das Fluid wieder abgegeben werden. Dazu wird dann die Kappe 14 auf den Eingang 5.1 gesteckt und dieser fluiddicht verschlossen. Dann kann das Fluid über den Ausgang 5.2. abgegeben werden. Somit lässt sich über die Kappe 14 eine Schaltung zwischen zwei Funktionen des Chips ermöglichen.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es möglich, mehrere Kappen 14 am Chip zu befestigen, um bspw. einen Transport des Chips oder eine Fagerung dessen zu ermöglichen, wobei entweder das Innere des Chips vor Verschmutzungen geschützt wird und/oder ein Auslaufen von im Inneren vor handenen Fluiden verhindert wird.
Es wird ein fluidisches System angegeben, umfassend eine strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und einem Kanalsystem 3, wobei wenigstens die Kammer 2 mit einem Bauteil 4 fluiddicht verschlossen ist und über das Kanalsystem 3 und eine fluidische Schnittstelle 5 mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei das Bauteil 4 einen flexiblen oder beweglichen Bereich 6 aufweist, der wenigstens in einen Bereich der Kammer 2 oder über eine Ebene der Kammer 2 hinaus bewegt werden kann, wobei durch eine Bewegung des flexiblen oder beweglichen Bereichs 6 Flüs- sigkeiten oder Gase durch die fluidische Schnittstelle 5 aufgenommen oder abgegeben und/oder im fluidischen System bewegt werden können, wobei der flexible oder bewegliche Bereich 6 händisch oder mit einem Betriebsgerät bewegbar ist und ein Eindrücken oder Hochbewegen des flexiblen oder beweglichen Bereichs 6 möglich ist.
Es wird ein fluidisches System angegeben, umfassend: eine flächig ausgebildete strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und einem Kanalsystem 3, wobei wenigstens die Kammer 2 mit einem wenigstens Bauteil 4 fluiddicht verschlossen ist, wobei die Kammer 2 über das Kanalsystem 3 und mindestens eine fluidische Schnittstelle 5 mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei das Bauteil 4 und/oder die strukturierte Komponente 1 einen flexiblen oder beweglichen Bereich 6, der wenigstens teilweise an die Kammer 2 angrenzt, aufweist, wobei der flexible oder bewegliche Be- reich 6 ausgebildet ist, händisch oder mit einer Betriebsvorrichtung in die Kammer 2 hineingedrückt oder aus der Kammer 2 herausbewegt zu werden, sodass Flüssigkeiten oder Gase über die mindestens eine fluidische Schnittstelle 5 aufgenommen oder abgegeben und/oder im fluidischen System bewegt werden.
Ein fluidisches System kann umfassen: eine strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und einem Kanalsystem 3, wobei die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 mit einem Bauteil 4 fluid- dicht verschlossen sind, wobei die Kammer 2 über das Kanalsystem 3 und die fluidische Schnittstelle 5 mit der Außenwelt fluidisch verbunden ist, wobei die strukturierte Komponente 1 einen flexiblen oder beweglichen Bereich 6 aufweist, der Seitenwände der Kammer 2 bildet.
Ein fluidisches System kann umfassen: eine strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und einem Kanalsystem 3 ein Bauteil 4, das die Kammer 2 und das Kanalsystem 3 fluiddicht ver schließt, wobei die Kammer 2 über das Kanalsystem 3 und eine fluidische Schnittstelle 5 mit der Au ßenwelt verbunden ist, und wobei die strukturierte Komponente 1 derart ausgeführt ist, dass ein Bo den der Kammer 7 flexibel ausgestaltet ist und eindrückbar ist.
Vorzugsweise ist der flexible oder bewegliche Bereich 6 an wenigstens einer Seitenwand der Kammer 2 innerhalb der strukturierten Komponente 1 ausgebildet.
Bei diesen genannten Ausführungsformen des fluidischen Systems kann die Kammer 2 vor zugsweise über ein weiteres Kanalsystem 3 mit einer weiteren fluidischen Schnittstelle 5 verbunden sein. Vorzugsweise ist wenigstens eine der fluidischen Schnittstellen 5 mit einer Kappe 14 ver schließbar.
Das fluidische System kann weiter eine Entlüftungsvorrichtung für die Kammer (2) enthalten, wobei die Entlüftungsvorrichtung so angeordnet ist, dass eine Entlüftung über einen zusätzlichen mit der Außenwelt in Verbindung stehenden Kanal 25 oder eine gasdurchlässige Membran 24 erfolgen kann.
Das fluidisches System kann weiter einen Einlasskanal aufweisen, der eine passive Stopfünk- tion aufweist und entweder über Kapillarwirkung oder durch eine durch die flexiblen oder bewegli chen Bauteile herbeigeführte Veränderung des Kammervolumens befüllt wird und eine definierte Menge Flüssigkeit aufnimmt.
Das fluidisches System kann weiter ein zusätzliches Reagenzienreservoir 16 enthalten. Vor zugsweise kann das zusätzliche Reagenzienreservoir als Blister 16 ausgestaltet sein.
Das Reagenzienreservoir 16 kann umfassen: einen Blistersitz 17, der spitze Elemente 18 auf- weisen kann, die ausgebildet sind, um den darüber sitzenden flüssigkeitsdicht verbundenen Blister 16 zu durchstoßen, eine Klappe 19, die über Führungselemente 20 im Blistersitz 17 definiert eindrück- bar ist, womit eine definierte Volumendosierung möglich ist.
Vorzugsweise kann ein zur Kammer 2 führender Kanal 3 Aufweitungen 22 aufweisen.
Vorzugsweise kann eine Kavität oder Detektionskammer 21 zur optischen Auslese und/oder Reaktionsbeobachtung mit dem Kanalsystem 3 gekoppelt sein, die vorzugsweise verschiedene Tiefen aufweist. Die nach außen zeigende Oberfläche der Kavität kann transparent sein, um eine Reaktion des Fluids durch das einfallende Licht zu bewirken und / oder eine optische Auslese der in der Detek tionskammer 21 stattfindenden Reaktion oder der vorliegende Inhaltsstoffe vornehmen zu können.
Das Bauteil 4 und oder die strukturierte Komponente 1 können wenigstens bereichsweise transparent sein. Dies ermöglicht eine Beobachtung der Bewegung des Fluids innerhalb des Kanal systems 3. Das Bauteil 4 und oder die strukturierte Komponente 1 können in Abhängigkeit der durchzuführenden Analysen auch wenigstens bereichsweise opak sein, um eine Reaktion des Fluids mit dem einfallenden Licht zu verhindern.
Vorzugsweise kann das fluidische System einen Lateral Flow Streifen 23 aufweisen, dessen Befüllung durch einen Betrieb der Kammer 2 ermöglicht wird, wobei eine Entlüftungsmembran 24 und/oder ein Entlüftungskanal 25 mit dem Lateral Flow Streifen 23 gekoppelt ist.
Vorzugsweise kann das fluidische System mindestens zwei Kammern 2 aufweisen, wobei die mindestens zwei Kammern 2 über ein Kanalsystem 3 a direkt miteinander verbunden sind.
Vorzugsweise kann das fluidische System Aufsätze 11, 12, 13 auf dem flexiblen oder beweg lichen Bauteil 6 aufweisen, die sich entweder außerhalb der Kammer 2 befinden oder in die Kammer 2 hineinreichen.
Vorzugsweise kann die Kammer 2 vorgelegte Reagenzien aufweisen.
Vorzugsweise kann das fluidische System in die Kammer (2) eingebrachte bewegliche Mischelemente zum Mischen aufweisen. Vorzugsweise kann ein Mischen von Fluiden innerhalb der Kammer (2) durch händisches Bewegen des fluidischen Systems erfolgen und/oder durch eine Mischvorrichtung.
Das Kanalsystem (3) kann Justiermarken aufweisen, die neben, unter oder über dem Kanal system (3) angebracht sind und die eine Volumenangabe ermöglichen.
Mit dem fluidischen System ist es möglich, eine mehrfache Flüssigkeitsaufhahme und/oder - abgabe vorzunehmen.
Vorzugsweise können mehrere fluidische Schnittstellen 5 vorhanden sein, die in verschiedene Richtungen zeigen oder an verschiedenen Seiten des fluidischen Systems angeordnet sind oder in einem vorbestimmten Winkel vom fluidischen System abgehen.
Vorzugsweise kann das fluidische System ein Drehventil 28 aufweisen, über das eine Auf nahme und/oder Abgabe von Fluiden steuerbar ist.
Vorzugsweise kann das fluidische System ein oder mehrere Membranventile 27 aufweisen, die mit dem Kanalsystem 3 gekoppelt sind und mit denen die Aufnahme und/oder Abgabe von Flui- den steuerbar ist.
Das fluidische System kann vorzugsweise eine passive Stoppfunktion aufweisen, die als ein Kapillarstoppventil, eine Kanal Verjüngung und/oder eine Oberflächenmodifizierung ausgebildet ist.
Vorzugsweise kann das Reagenzienreservoir 16 Führungselemente 20 aufweisen, die eine mehrstufige Volumendosierung ermöglichen.
Vorzugsweise kann das fluidische System eine Kappe als flüssigkeitsdichten Verschluss der fluidischen Schnittstelle 5 aufweisen.
Vorzugsweise kann die Kappe 14 einen flexiblen Bereich aufweist, der ausgebildet ist, um nach dem Aufsetzen auf die Schnittstelle eingedrückt oder herausgezogen zu werden, um dadurch die im Kanalsystem 3 befindliche Flüssigkeit zu bewegen.
Vorzugsweise ist die gasdurchlässige Membran und/oder die Entlüftungsvorrichtung ver schließbar ausgestaltet.
Vorzugsweise sind die mindestens zwei Kammern 2 in einer und/oder mehreren Ebenen an geordnet.
Vorzugsweise sind die beweglichen Mischelemente als Kugeln oder Stäbe ausgebildet sind.
Vorzugsweise enthält das fluidische System Strukturelemente in der Kammer 2 und/oder im Kanalsystem 3, um das Mischen zu verstärken.
Vorzugsweise weist die fluidische Schnittstelle 5 einen Auslass 10 auf, wobei mittels einer Geometrie des Auslasses 10 das Volumen eines abgegebenen Flüssigkeitstropfens voreingestellt ist.
Das fluidisches System kann mehrere fluidische Schnittstellen 5 aufweisen, die mit einem Verteilersystem 26 in der strukturierten Komponente verbunden sind, wobei die mehreren fluidischen Schnittstellen 5 gezielt angesteuert werden können.
Vorzugsweise ist das Kanalsystem 3 und/oder die fluidische Schnittstelle 5 so gestaltet, dass eine selbstständige Flüssigkeitsaufnahme in das fluidische System mittels der Kapillarkräfte des Ka nalsystems 3 an der fluidischen Schnittstelle 5 erfolgt.
Vorzugsweise kann das fluidische System einen Eingang 5.1 und einen Ausgang 5.2 aufwei sen, die auf einer Seite des System angeordnet sind, wobei eine Kappe 14 am fluidischen System, vorzugsweise an der strukturierten Komponente 1, befestigt ist, die entweder auf den Eingang 5.1 oder Ausgang 5.2 aufsteckbar ist, um somit ein Aufnehmen einer Flüssigkeit am Eingang 5.1 oder ein Abgeben von Flüssigkeit am Ausgang 5.2 zu ermöglichen.
Vorzugsweise kann das fluidische System eine Reservoirschnittstelle 17 aufweisen, mittels der ein Flüssigkeitsreservoir 16 mit der strukturierten Komponente 1 verbindbar ist. Die die Reser voirschnittstelle 17 kann mit dem Kanalsystem 3 und/oder mit der Kammer 2 fluidisch verbunden sein.
Das Kanalsystem 3 kann Ventile aufweisen, wodurch die Aufnahme definierter Flüssigkeits- volumina ermöglicht wird. Die Ventilfunktion kann durch eine Oberflächenfunktionalisierung er zeugt und/oder verstärkt werden.
Im Kanalsystem 3 sind vorzugsweise Trockenreagenzien angeordnet oder vorgehalten, wobei die Trockenreagenzien durch die durchströmenden Fluide aufgenommen und mit diesen gemischt werden.
Vorzugsweise ist ein Reagenz an einer definierten Position im oder am Kanalsystem 3 vorge- legt und färbt hinüberströmende Flüssigkeit, sodass dadurch ein Erreichen einer Position und damit das Erreichen eines bestimmten Volumens oder einer definierten Verweilzeit angezeigt wird.
Vorzugsweise ist an wenigstens einer definierten Position über oder unter dem Kanalsystem 3 oder der Kammer 2 eine Vergrößerungsvorrichtung angeordnet ist, sodass ein Erreichen wenigstens einer bestimmter Position im Kanalsystem 3 durch Flüssigkeit und/oder durch eine Farbreaktionen erkennbar ist. Die Vergrößerungsvorrichtung kann als Linse ausgebildet sein.
Das fluidische System kann vorzugsweise verlängerte Kanalelemente als Flussbegrenzer 43 aufweisen, die in den Fluidverlauf des Kanalsystems 3 eingebracht sind, um eine kontrollierte Flüs- sigkeitsaufhahme und -abgabe zu ermöglichen.
Die Reservoirschnittstelle 17 kann eine Klappe 19 umfassen, um ein definiertes Ausdrücken definierter Volumina im Blister 16 zu ermöglichen.
Vorzugsweise sind geometrische Elemente oder Aufsätze 11, 12, 13 vorgesehen, um ein defi- niertes Bewegen des flexiblen Bereiches 6, 7, 9 zu ermöglichen.
Die Klappe 19 und die als Druckelemente ausgebildeten geometrischen Elemente oder Auf sätze 11, 12 sind vorzugsweise auf dem flexiblen oder beweglichen Bereich 6, 7, 9 miteinander ver bunden, kombiniert und/oder gekoppelt.
Ein mehrere Kanäle umfassendes Verteilersystem 26 kann vorgesehen sein, das in eine ent sprechende Anzahl von fluidischen Schnittstellen 5 mündet, um eine gleichzeitige Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten ermöglicht.
Eine Gleichverteilung von Flüssigkeiten in dem Verteilersystem 26 kann durch integrierte passive Ventile 27 unterstützt werden.
Das Kanalsystem 3 und/oder das damit verbundene Verteilersystem 26 kann ein oder mehrere Ventile 27, 28 aufweisen, um eine gezielte Flüssigkeitsabgabe aus einzelnen fluidischen Schnittstel len 5 zu ermöglichen.
Die Flüssigkeitsaufhahme durch die fluidische Schnittstelle 5 kann passiv ohne Bewegung des flexiblen oder beweglichen Bereichs 6, 7, 9 erfolgen.
Die oben genannten Ausführungsformen können erfindungsgemäß ein oder mehrere Funkti- onselemente aufweisen. Dadurch ergeben sich folgende Ausgestaltungen:
zusätzliche Funktionselemente wie Filter, Membranen, Fritten, Papier oder ähnliche Elemen te, Funktionselemente wie Filter, Membranen, Fritten, Papier oder ähnliche Elemente, die mit Rea genzien versehen sind, oder
durch bestimmte auf der strukturierten Komponente oder dem verschließenden Bauteil 4 auf gebrachten Reagenzien, insbesondere in Form von Arrays gleicher oder verschiedener Agenzien, oderdurch eine beliebige Kombination von der unter a - c genannten Ausführungsformen.
Das eine oder die mehreren Funktionselemente 45 wie Filter, Membranen, Fritten, Papier oder ähnliche Elemente befinden sich im oder an strukturierten Komponente.
Dabei können diese Funktionselemente 45 so angebracht sein, dass diese von durchdringen den Flüssigkeiten oder Gasen vertikal (Fig. l7a) oder horizontal (Fig. l7c) durchflutet werden.
Figur 17 umfasst die Figuren l7a, l7b und l7c, in denen ein jeweils fluidischen System in ei- ner Schnittdarstellung dargestellt ist. Das fluidische System weist zwei fluidische Schnittstellen 5.1 und 5.2 auf, die auch als fluidischer Eingang oder fluidischer Ausgang bezeichnet werden. Das flui- dische System weist eine strukturierte Komponente 1 mit einer Kammer 2 und einem Kanalsystem 3 auf. Das Kanalsystem 3 kann dabei auf der Unterseite und/oder der Oberseite der strukturierten Komponente 1 verlaufen, wobei die Kanalabschnitte auf der Unterseite und/oder der Oberseite der strukturierten Komponente 1 durch Bohrungen oder Durchbrüche miteinander verbunden sind. Die strukturierte Komponente 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel von zwei Bauteilen 4 bedeckt und zwar auf der Unterseite und auf der Oberseite. Die strukturierte Komponente 1 weist neben der Kammer 2 eine Reaktionskavität oder einen Hohlraum 47 auf, in dem ein Funktionselement 45, ins- besondere eine Membran 45 eingebracht ist, die so angeordnet ist, dass ein Fluid, welches vom Ein gang 5.1 in das Kanalsystem 3 eingeführt wird, durch die Membran 45 hindurch dringen kann. Über der Membran 45 ist ein Hohlraum 47 vorhanden. Nachdem Passieren der Membran 45 gelangt das Fluid in die Kammer 2, die durch Betätigung des flexiblen Bereichs 6 einen Unterdrück erzeugen kann, um das Fluid anzusaugen, durch die Membran 45 hindurchzusaugen, als auch über den Aus gang 5.2 abzugeben. In Figur 17a ist eine vertikale Durchströmung der Membran 45 beziehungsweise des Funktionselements 45 in nur eine Richtung angezeigt (Durchströmungsrichtung 46).
In Figur l7b hingegen ist angedeutet, dass durch entsprechende Betätigung des flexiblen Be reichs 6 auch ein vertikales Rückströmen von Fluid im Kanalsystem 3 durch das Funktionselement 45, hier insbesondere die Membran 45, von unten nach oben also entgegengesetzt der Durchströ mungsrichtung 46 gemäß Figur l7a erfolgen kann.
In Figur l7c ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Membran 45 horizontal durch strömt wird.
Figur l7d zeigt eine Variante bei der das Funktionselement 45 sowohl horizontal als auch ver tikal vom Fluid durchströmt wird. In dieser Ausführungsform sind zwei parallele Kanalstränge 3 vorgesehen.
Dabei kann eine Durchströmung sowohl nur in eine Richtung erfolgen (Fig. l7a) als auch zu nächst von einer Richtung und anschließend von der Gegenrichtung (Fig. l7b). Ebenso ist eine Kom bination von vertikaler als auch von horizontaler Durchströmung möglich (Fig. l7d).
Dabei kann die Durchströmung aktiv oder passiv erfolgen. Es kann ein Druck oder ein Vaku um angelegt werden. Es ist aber ebenso auch ein passiver Austausch über Konzentrationsgradienten oder Interaktionen zwischen den durch das Funktionselement 45 getrennten Bereichen möglich. Über dem Funktionselement 45 kann sich ein Hohlraum 47 befinden, der Bestandteil des Kanalsystems 3 ist, wobei das Funktionselement 45 fluidisch mit dem Kanalsystems 3 verbunden ist.
Weiterhin umfasst diese Erfindung eine Kombination mehrerer dieser Funktionselemente auf der Daumenpumpe.
Eine weitere Funktionserweiterung erfährt die Daumenpumpe, wenn erfindungsgemäß Rea genzien in oder auf den Funktionselementen, wie Filter, Membran, Fritten, Papier oder ähnliche Ele mente aufgebracht sind, um mit dem durchströmenden Medium oder Fluid zu reagieren, und/oder mit den Komponenten oder dem Fluid auf der einen oder anderen Seite der Kammer.
Eine zeitversetzte Resuspension eingebrachter Reagenzien ist besonders vorteilhaft, wenn durch das Funktionselement zunächst Partikcl/Komponcntcn zurückgehalten werden und diese dann mit den vorgelagerten Reagenzien reagieren sollen.
Auf der strukturierten Komponente 1 oder dem wenigstens einen Bauteil 4 (Deckel, Boden) können erfindungsgemäß Reagenzien aufgebracht werden, wobei in einer besonders bevorzugten Variante diese Reagenzien als Anordnung oder Array 48 vorhanden sind. Ein Array kann von glei chen oder verschiedenen Reagenzien, z.B. DNA-Molekülen, Antikörper, Apatmere etc. als Fänger molekül gebildet werden, dies kann z.B. ein DANN- oder Protein- Arrays sein.
Der Bereich der aufgebrachten Reagenzien wird als Reaktionsraum bezeichnet und kann so wohl Teil des Kanalsystems 3 und/oder eine Aufweitung (Reaktionskavität, Hohlraum 47) oder Ver tiefung des Kanalsystems sein.
Alternativ oder zusätzlich können diese Reagenzien auch auf dem einen oder mehreren erfin dungsgemäß eingebrachten Funktionselementen 45, wie Filter, Membran, Fritte, Papier oder ähnli chen Elementen, aufgebracht sein (Fig. l8c).
Dies erlaubt die Nutzung der Daumenpumpe z.B. für biologische Nachweisreaktionen, wodurch die Funktionalität der Daumenpumpe durch auf der Daumenpumpe aufgebrachte Flüssig keitsreservoire 16 erweitert werden kann.
n Figur l8a ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der in der Reaktionskavität 47 ein Array 48 mit Reagenzien angeordnet ist. Dieses Array 48 mit Reagenzien wird vom Fluid gemäß der Strö mungsrichtung 46 im Kanalsystem 3 von links nach rechts beziehungsweise von der Eingangs schnittstelle 5.1 zur Ausgangsschnittstelle 5.2 durchströmt. Die Figur l8a weist nur ein Bauteil 4 auf, welches die strukturierte Komponente 1 von oben bedeckt.
In Figur 18b ist eine Ansicht der Reaktionskavität 47 von oben gezeigt, wobei in der Reakti onskavität 47 das Array 48 angeordnet ist, und die Reaktionskavität 47 jeweils an das Kanalsystem 3 angeschlossen ist und vom Fluid durchströmt wird.
Figur l8c zeigt ein strukturierte Komponente 1, die jeweils an der Oberseite und an der Un terseite der strukturierten Komponente 1 mit einem Bauteil 4 bedeckt ist, da das Kanalsystem 3 auf beiden Seiten der strukturierten Komponente 1 angeordnet ist, beziehungsweise auf der Oberseite und auf der Unterseite angeordnet ist.
Die Figur l8c zeigt eine Anordnung bei der ein Funktionselement 45, hier insbesondere eine Membran 45 mit einem Array 48 von Reagenzien, beispielsweise in Form einer Anordnung von Fän germolekülen, versehen ist, die in einer Reaktionskavität 47 angeordnet sind, wobei das Fluid in Strömungsrichtung 46 im Kanalsystem 3 von der Eingangsschnittstelle 5.1 zur Ausgangsschnittstelle 5.2 über die Kammer 2 bei Betätigung des flexiblen Bereichs 6 strömt.
Eine besondere Ausführungsform zeigt Fig. 19, bei der zunächst das Fluid über die fluidische Schnittstelle, den Eingang 5.1, aufgenommen, anschließend durch das Funktionselement (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird, in die Kammer 2 der Daumenpumpe gelangt und dann bei Druckbeaufschlagung durch ein weiteres Funktionselement 45 geführt und über den Ausgang 5.2 abgegeben werden kann. Dazu wird vorzugsweise die als Eingang dienende fluidi sche Schnittstelle 5.1 nach der Aufnahme des Fluids mit einer Kappe 14 verschlossen.
Figur l9a zeigt eine Ausführung eines fluidischen Systems, bei der zwei Funktionselemente 45 in Form eines Filters, einer Membran, einer Fritte oder einem Funktionspapier vor und hinter der Kammer 2 geschaltet sind. Die Funktionselemente 45 können dabei gleichartig aber auch verschieden sein, das heißt, das Funktionselement 45 vor der Kammer 2 kann als Filter ausgestaltet sein, wobei
das Funktionselement 45 hinter der Kammer 2 beziehungsweise zwischen Kammer 2 und dem Aus- gang 5.2 des fluidischen Systems als ein Filter 45, Membran 45 oder Fritte 45 oder Funktionspapier 45 ausgestaltet ist, die beispielsweise Fluide mit einer anderen Partikelgröße passieren lassen. Bei der in Figur 19b dargestellten Seitenansicht ist die strukturierte Komponente 1 an ihrer Oberseite und Unterseite mit jeweils einem Bauteil 4 bedeckt ist, um das Kanalsystem 3 auf der Ober- und Unter seite zu bedecken und abzudichten. Die Reaktionskavität 47 ist der Kammer 2 vorgeschaltet, wobei darin eine erste Funktionskomponente 45 angeordnet ist, wobei eine zweite Reaktionskavität 47 der Kammer 2 nachgeschaltet ist und mit einem weiteren Funktionselement 45 versehen ist. In Figur l9c ist der Eingang 5.1. mit der Kappe 14 verschlossen, um das Fluid bei Druckbeaufschlagung der Kammer 2 gezielt nur am Ausgang 5.2. abzugeben.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 20. Dort sind zwei Funktionselemente 45 angeord net, wobei ein erstes Funktionselement 45 zwischen dem Eingang 5.1 und der Kammer 2 liegt und ein Kanal 3 vom ersten Funktionselement 45 zum zweiten Funktionselement 45 führt, ohne durch die Kammer 2 zu verlaufen. In dieser Ausführungsform wird zunächst das Fluid über die fluidische Schnittstelle (Eingang 5.1) aufgenommen, dann anschließend durch das erste Funktionselement 45 (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt, und anschließend bei einer Druckbeaufschlagung der Daumenpumpe durch ein weiteres Funktionselement 45 geführt und letzt lich über eine weitere fluidische Schnittstelle (5.2, Ausgang) durch Druckbeaufschlagung der Kam mer 2 abgegeben. Dazu wird vorzugsweise die als Eingang dienende fluidische Schnittstelle (5.1) nach der Aufnahme des Fluids mit einer Kappe (14) oder anderweitig verschlossen.
Anders als in Figur l9a sind in Figur 20a ebenfalls zwei Funktionselemente 45 angeordnet. Jedoch ist das zweite Funktionselement 45 vor dem Ausgang 5.2 nicht direkt mit der Kammer 2 ver bunden. Das erste vorgeschaltete Funktionselement 45 nach dem Eingang 5.1 ist mit der Kammer 2 gekoppelt, so dass durch einen Unterdrück beziehungsweise Überdruck in der Kammer 2 bei Betäti gung des flexiblen Bereichs 6 eine Strömungsrichtung im ersten Funktionselement 45 vorgegeben werden kann. Zusätzlich zu dem Durchströmen des ersten Funktionselement 45, wird das Fluid 3 im parallelen Kanalstrang an der Kammer 2 vorbei direkt zum zweiten Funktionselement 45 geleitet. In Figur 20c ist dann dargestellt, den Eingang 5.1 mit einer Kappe zu verschließen, um somit bei Betäti gen des flexiblen Bereichs 6 der Kammer 2 eine Durchströmung durch das erste Funktionselement 45 durch den parallelen Kanalstrang zum zweiten Funktionselement 45 zu bewirken, um das Fluid über den Ausgang 5.2 abzugeben.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 21, bei der zunächst das Fluid über die fluidische Schnittstelle (Eingang 5.1) aufgenommen, anschließend durch das erste Funktionselement 45 (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird und dann in die Kammer 2 der Dau menpumpe gelangt. Durch eine Flüssigkeitsabgabe aus einem Flüssigkeitsreservoir 16 z.B. in Form eines Blisters, erfolgt eine Flüssigkeitszugabe zum Fluid. Eine Mischung von Fluid und zugeführter Flüssigkeit kann entweder durch die Zugabe der Flüssigkeit selbst oder eine Bewegung der Daumen pumpe oder des flexiblen Bereichs 6 erfolgen und kann über eine Druckbeaufschlagung durch ein weiteres Funktionselement 45 geführt und das verdünnte Fluid oder das mit der zugebenen Flüssig keit versetzte Fluid wird über den Ausgang 5.2 durch Druckbeaufschlagung der Kammer 2 abgege ben. Dazu wird vorzugsweise der Eingang 5.1 nach der Aufnahme des Fluids mit einer Kappe 14 verschlossen.
In Figur 2la ist eine alternative Ausgestaltung des fluidischen Systems gezeigt, bei der das erste Funktionselement 45 direkt mit einem Flüssigkeitsreservoir 16 verbunden ist und wobei durch
Flüssigkeitszugabe aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 eine Verdünnung des Fluids in dem Funktions- element 45 erfolgen kann. Hier kann beispielsweise zuerst durch Betätigen des flexiblen Bereichs 6 an der Kammer 2 ein Fluid im Eingang 5.1 aufgenommen werden und durch das erste Funktionsele- ment 45 hindurchgeführt werden, wobei sich dabei bspw. bestimmte Partikel ablagem können.
In Figur 2lb ist die Schnittdarstellung von diesem Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei in Fi gur 2lc gezeigt ist, den Eingang 5.1 mit einer Kappe 14 zu verschließen, um somit dann die Zugabe von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 16 vorzunehmen, wobei dazu nach Betätigung des Flüssigkeitsreservoirs 16 und der Freisetzung der Flüssigkeit durch Druckbeaufschlagung des flexib- len Bereichs 6 der Kammer 2 ein Verdünnen des Fluids im ersten Funktionselement 45 beziehungs- weise auch im zweiten Funktionselement 45 zwischen Kammer 2 und Ausgang 5.2 bewirkt wird.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 22, bei der zunächst das Fluid über die fluidische Schnittstelle (Eingang 5.1) aufgenommen, anschließend durch das erste Funktionselement 45 (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird und dann in die Kammer 2 der Dau- menpumpe gelangt.
Durch eine Flüssigkeitsabgabe aus einem Flüssigkeitsreservoir 16 z.B. in Form eines Blisters, erfolgt eine Flüssigkeitszugabe zum bereits durch das Funktionselement 45 gelangten Fluids. Die Zugabe der Flüssigkeit aus dem Blister 16 erfolgt erst nach dem Passieren des Funktionselements 45, d.h. es wird eine Mischung von Fluid und zugeführter Flüssigkeit nach Verarbeitung des Fluid im Funktionselement 45 erzielt. Diese Mischung kann entweder durch die Zugabe der Flüssigkeit selbst und/oder eine Bewegung der Daumenpumpe oder des flexiblen Bereichs 6 erfolgen. Das gemischte Fluid kann dann über eine Druckbeaufschlagung durch ein weiteres Funktionselement 45 geführt und über die weitere fluidische Schnittstelle (5.2, Ausgang) durch Druckbeaufschlagung der Kammer 2 abgegeben werden. Dazu wird vorzugsweise die als Eingang dienende fluidische Schnittstelle 5.1 nach der Aufnahme des Fluids mit einer Kappe 14 verschlossen. D.h. bei Zugabe der Flüssigkeit vom Blister 16 ist der 5.1. Eingang verschlossen.
Die Figur 23 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Ausgang 5.2 durch eine Kappe 14 verschlossen ist. Das heißt, bei Druckbeaufschlagung des flexiblen Bereichs 6 der Kammer 2 wird ein Fluid über den Eingang 5.1 aufgenommen und durch das Funktionselement 45 geführt und gelangt dann in die Kammer 2. Die Kammer 2 ist mit einer Entlüftungsmembran 24 gekoppelt, um eine Entlüftung von im System verbleibender Fuft vorzunehmen. Danach wird der Eingang 5.1 mit tels einer Kappe verschlossen (Fig. 23c) und es erfolgt eine Flüssigkeitsabgabe aus einem der Flüs sigkeitsreservoire 16, wodurch das Funktionselement 45 vor der Kammer 2 mit der Flüssigkeit vom dem einen Flüssigkeitsreservoir 16 durchspült wird. Dadurch lassen sich Bestandteile von dem Funk tionselement 45 entfernen, beziehungsweise lässt sich durch die Flüssigkeit einer Reaktion am Funk- tionselement 45 auslösen. Die zugeführte Flüssigkeit sammelt sich dann in der Kammer 2 die über die Entlüftungsmembran 24 entlüftet werden kann.
Fig. 23 zeigt, dass die als Ausgang dienende fluidische Schnittestelle 5.2 zu Beginn ver schlossen ist, beispielsweise mit einer Kappe 14 und das Fluid über die fluidische Schnittstelle (Ein gang 5.1) aufgenommen wird, anschließend durch das Funktionselement (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird und in die Kammer 2 der Daumenpumpe gelangt. Nach der Aufnahme des Fluids wird der Eingang 5.1 verschlossen, vorzugsweise durch eine Kappe 14. Durch Flüssigkeitsabgabe aus einem Flüssigkeitsreservoir 16 z.B. in Form eines Blisters, erfolgt ein Durchfluten des Funktionselements 45 und damit ein Entfernen von Bestandteilen oder eine Reaktion mit auf dem Funktionselement 45 befindlichen Komponenten, z.B. Antikörper zum Anbinden der
Antigene einer Probe, Reagenzien, die ein Lysieren von Zellen bewirken, Salze, die die Eigenschaf ten der Probe verändern oder Farbstoffe für Visualisierungen etc.. Die zugeführte Flüssigkeit sam melt sich in der Kammer 2, die über eine Entlüftungsmembran 24 eine Entlüftung erfährt. Durch eine vollständige Befüllung der Kammer 2 kann zudem gesichert werden, dass vor dem Durchspülen des Funktionselements 45 mit einer Flüssigkeit, die die Zielkomponenten ablöst, diese zum Ausgang 5.2 gelangen, von dem zuvor die Kappe 14 entfernt wurde. Die Flüssigkeitsabgabe durch den Ausgang 5.2 erfolgt in diesem Fall durch den vom Flüssigkeitsreservoir 16 erzeugtem Fluidstrom.
In Figur 24 ist ähnlich wie in Figur 23 eine weitere Ausführungsform des fluidischen Systems gezeigt, bei dem die Kammer 2 über eine weitere fluidische Schnittstelle 5 mit der Außenwelt ver bunden ist, wobei die Kammer 2 über diese Schnittstelle 5 entlüftet werden kann. Wenn diese zusätz liche Schnittstelle 5 durch eine nicht dargestellte Kappe 14 verschlossen wird, kann die Kappe am Ausgang 5.2 entfernt werden, wodurch durch weitere Flüssigkeitszuführung aus einem der Flüssig keitsreservoire 16 das Fluid vom Funktionselement 45 und die dadurch abgelösten Komponenten herausgespült werden können. Ebenso ist es möglich, dass die Kappe 14 am Ausgang 5.2 verbleibt und die Flüssigkeit über die weitere Schnittstelle 5 abgeführt wird.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 24, bei der die als Ausgang dienende fluidische Schnittstelle 5.2 zu Beginn verschlossen ist, beispielsweise mit einer Kappe 14 und das Fluid über die fluidische Schnittstelle, den Eingang 5.1, aufgenommen, anschließend durch das Funktionselement 45 (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird und in die Kammer 2 der Daumenpumpe gelangt. Nach Aufnahme des Fluids wird der Eingang 5.1 verschlossen, vorzugsweise durch eine Kappe 14. Durch Flüssigkeitsabgabe aus einem Flüssigkeitsreservoir 16 z.B. in Form ei nes Blisters, erfolgt ein Durchfluten des Funktionselements 45 und damit ein Entfernen von Bestand teilen oder eine Reaktion mit auf dem Funktionselement 45 befindlichen Komponenten, z.B. Anti körper zum Anbinden der Antigene einer Probe, Reagenzien, die ein Fysieren von Zellen bewirken, Salze, die die Eigenschaften der Probe verändern oder Farbstoffe für Visualisierungen etc. . Die zu geführte Flüssigkeit sammelt sich in der Kammer 2, die über eine fluidische Schnittstelle belüftet wird 5. Wird diese fluidische Schnittstelle z.B. durch eine Kappe 14 geschlossen und die Kappe 14 am Ausgang 5.2 entfernt, werden durch Flüssigkeitszuführung aus einem der Flüssigkeitsreservoire 16 die Flüssigkeit und von dem Funktionselement 45 abgelöste Komponenten hinaus gespült.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 25, bei der die als Ausgang dienende fluidische Schnittstelle 5.2 zu Beginn verschlossen ist, beispielsweise mit einer Kappe 14 und das Fluid über die fluidische Schnittstelle, den Eingang 5.1, aufgenommen wird, anschließend durch das Funktionsele- ment 45 (Filter / Membran / Fritte / Papier oder ähnliches Element) geführt wird und in die Kammer 2 der Daumenpumpe gelangt. Nach Aufnahme des Fluids wird der Eingang 5.1 verschlossen, vor zugsweise auch durch eine Kappe 14. Durch Flüssigkeitsabgabe aus einem der Flüssigkeitsreservoire 16 z.B. in Form eines Blisters, erfolgt ein Durchfluten der Reaktionskammer 47 und des Funktions- elements 45 und damit ein Entfernen von Bestandteilen oder eine Reaktion mit auf dem Funktions- element 45 befindlichen Komponenten, z.B. die Fyse von Zellen. Die zugeführte Flüssigkeit und aus dem Funktionselement 45 herausgelöste Komponenten sammeln sich in der Kammer 2, die über eine weitere fluidische Schnittstelle 5 belüftet wird. Wird diese weitere fluidische Schnittstelle z.B. durch eine Kappe 14 geschlossen und die Kappe 14 am Ausgang 5.2 entfernt, werden durch Flüssigkeitszu führung aus einem der Flüssigkeitsreservoire 16 das Fluid und von dem Funktionselement 45 abge löste Komponenten hinaus gespült.
In den Figuren 25a, 25b und 25c ist eine weitere Ausgestaltung des fluidischen Systems ge zeigt, bei dem zwei Funktionselemente 45 vorhanden sind und drei Flüssigkeitsreservoire 16 von denen jeweils jedes eine Flüssigkeit abgeben kann und dem ersten Funktionselement 45 beziehungs- weise dem Kanalsystem 3 zuführen kann. Die Kammer 2 ist weiter mit einer weiteren Schnittstelle 5 verbunden, die entweder zur Belüftung der Kammer 2 dient, sodass sich die Kammer 2 vollständig mit Flüssigkeit füllen kann und dort eine gute Vermischung der Fluide und der Flüssigkeit aus den Flüssigkeitsreservoiren 16 vorgenommen werden kann. Andererseits kann die weitere Schnittstelle 5 auch als alternativer Ausgang verwendet werden. Wird dieser alternative Ausgang 5 verschlossen, kann das verdünnte Fluid auch über das zweite Funktionselement 45 über den Ausgang 5.2 abgeführt werden.
In Figur 26a, b ist eine alternative Ausgestaltung des fluidischen Systems gezeigt, bei der das erste Funktionselement 45 in Strömungsrichtung von der fluidischen Schnittstelle, Eingang 5.1, durchströmt wird und das Fluid anschließend über Kapillarkräfte, Oberflächenkräfte etc. oder das Betätigen des flexiblen Bereiches 6 in Kontakt mit dem Lateral Flow Streifen 23 gelangt und der Lateral Llow Streifen 23 durch seine intrinsischen Saugkräfte mit dem Lluid geflutet wird oder über die als gaspermeable Membran 24 ausgestaltete fluidische Schnittstelle ein Unterdrück angelegt wird, was den Transfer der Llüssigkeit auf den Lateral Llow Streifen 23 unterstützt. Bei Nutzung der Betä tigung des flexiblen Bereichs 6 zum weiteren Transfer des Lluids auf den Lateral Llow Streifen 23 wird der Eingang 5.1 vorzugsweise mit einer Kappe verschlossen.
In Ligur 27a, b ist eine alternative Ausgestaltung des fluidischen Systems gezeigt, bei der das erste Lunktionselement 45 in Strömungsrichtung von der fluidischen Schnittstelle 5.1 durchströmt wird, das Lluid anschließend ein weiteres Lunktionselement 45 durchläuft und das Lluid anschließend über Kapillarkräfte, Oberflächenkräfte etc. oder das Betätigen des flexiblen Bereichs 6 in Kontakt mit dem Lateral Llow Streifen 23 gelangt und der Lateral Llow Streifen 23 durch seine intrinsischen Saugkräfte mit dem Lluid geflutet wird oder über die als gaspermeable Membran 24 ausgestaltete fluidische Schnittstelle ein Unterdrück angelegt wird, was den Transfer der Llüssigkeit auf den Late- ral Llow Streifen unterstützt. Bei Nutzung der Betätigung des flexiblen Bereichs 6 zum weiteren Transfer des Lluids auf den Lateral Llow Streifen 23 wird der Eingang 5.1 vorzugsweise mit einer Kappe verschlossen.
In Ligur 28a-28c ist eine alternative Ausgestaltung des fluidischen Systems gezeigt, bei der das erste Lunktionselement 45 in Strömungsrichtung von der fluidischen Schnittstellen, Eingang, 5.1 durchströmt wird, das Lluid anschließend ein weiteres Lunktionselement 45 durchläuft und das Lluid anschließend über Kapillarkräfte, Oberflächenkräfte etc. oder das Betätigen des flexiblen Bereichs 6 in Kontakt mit dem Lateral Llow Streifen 23 gelangt und der Lateral Llow Streifen 23 durch seine intrinsischen Saugkräfte mit dem Lluid geflutet wird oder über die als gaspermeable Membran 24 ausgestaltete fluidische Schnittstelle ein Unterdrück angelegt wird, was den Transfer der Llüssigkeit auf den Lateral Llow Streifen weiter unterstützt. Bei Nutzung der Betätigung des flexiblen Bereichs 6 zum weiteren Transfer des Lluids auf den Lateral Llow Streifen 23 wird der Eingang 5.1 vorzugswei- se mit einer Kappe verschlossen. Ein an beliebiger Stelle vor oder nach den Lunktionselementen 45 aber vor dem Lateral Llow Streifen 23 oder im Bereich des Lateral Llow Streifen 23 einmündender Kanal, der mit einem oder mehreren Llüssigkeitsreservoiren 16 verbunden ist, ermöglicht einen Llu- idtransfer, ein Verdünnen und die Zuführung von Reagenzien. Zusätzlich kann ein Abfallreservoir 49 genutzte Reagenzien aufnehmen, das vorzugsweise am Ende des Lateral Llow Streifens 23 mit dem Kanalsystem 3 verbunden ist.
Bezugszeichenliste:
1 strukturiertes Bauteil/strukturierte Komponente
2 Kammer
3 Kanalsystem/Kanal
3.1 Teile des Kanalsystems, das vom Reagenzienreservoir abgeht
4 Bauteil
5 fluidische Schnittstelle
5.1 Eingang
5.2 Ausgang
6 flexibler oder beweglicher Bereich (am Bauteil 4)
7 flexibler oder beweglicher Bereich (an der strukturierten Komponente 1)
8 zweites Bauteil
9 flexibler oder beweglicher Bereich (am zweiten Bauteil 8)
10 Auslass (der fluidischen Schnittstelle 5)
11, 12, 13 Druckelemente, geometrische Elemente, Aufsätze
14 Kappe
16 Flüssigkeitsreservoir, Blister
17 Sitz/Reservoirschnittstelle
18 Durchstechelemente
19 Klappe
20 Rastnasen
21 Detektionskammer
22 Aufweitungen
23 Lateral Flow Streifen
24 Entlüftungsmembran (gasdurchlässige, flüssigkeitsundurchlässige Membran)
25 Entlüftungskanäle
26 Verteilersystem
27 Membranventil
28 Drehventil
28a Drehventilsitz
28b Drehventilkörper
29 Verteilerkanal
41 Kapillarstropp ventile/Kanal Verjüngungen
42 Vergrößerungsvorrichtung
43 Flussbegrenzer
44 Lasche
45 Funktionselement (Filter, Membranen, Fritten, Papier oder ähnliche Elemente)
46 Durchströmungsrichtung
47 Hohlraum / Reaktionskavität (Bestandteil des Kanalsystems)
48 Reagenzienarray, Integrierte Reagenzien (z.B. DNA-, RNA-, Protein- Arrays)
49 Abfallreservoir (Bestandteil des Kanalsystems)