EP3130733B1

EP3130733B1 - Scharniergelenk, insbesondere für fenster, türen oder dergleichen

Info

Publication number: EP3130733B1
Application number: EP15002410.7A
Authority: EP
Inventors: Giovanni Zaccaria
Original assignee: Wilh Schlechtendahl and Soehne GmbH and Co KG
Current assignee: Wilh Schlechtendahl and Soehne GmbH and Co KG
Priority date: 2015-08-13
Filing date: 2015-08-13
Publication date: 2018-12-26
Anticipated expiration: 2035-08-13
Also published as: EP3130733A1; ES2717259T3; PL3130733T3

Description

Die Erfindung betrifft ein Scharniergelenk, insbesondere für Fenster, Türen oder dergleichen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Regel kommen Scharniergelenke der vorgenannten Art bei Fenstern, Türen oder dergleichen zum Einsatz. Dabei wird das Scherenlager üblicher Weise am Rahmen befestigt, während ein zugehöriges, mit dem Scherenlager verbundenes Scherenband flügelseitig befestigt wird. Die Verbindung des Scherenbandes mit dem Scherenlager erfolgt über den Lagerstift.
Ein Scherenlager der eingangs genannten Art ist bereits aus der FR 2 850 420 A1 bekannt. Das Scherenlager weist dabei einen Lagerstift zur Verbindung mit einem Scherengelenk auf, der in einer zugeordneten Lageröffnung des Scherenlagers zwischen einer ersten, aus dem Scherenlager herausragenden Position und einer zweiten Position axial verschieblich ist. Dabei ist die Länge des Lagerstiftes geringer als die Länge der Lageröffnung, so dass der Lagerstift in der zweiten Position vollständig im Scherenlager aufgenommen ist.
Ein weiteres Scharniergelenk und ein zugehöriges Scherenlager sind aus der EP 1 757 762 B2 bekannt. Bei dem bekannten Scharniergelenk bilden das Scherenlager und der Lagerstift eine vormontierte Baugruppe, wobei der Lagerstift im vormontierten Zustand unverlierbar an dem Scherenlager gehalten und die vormontierte Baugruppe sowohl bei Rechts- als auch bei Linksanschlag einsetzbar ist. Im Übrigen ist der Lagerstift in der vormontierten Baugruppe begrenzt axial verschieblich und steht in seinen Endlagen jeweils gleichweit über das obere bzw. untere Ende des Scherenlagers über. Durch diesen Überstand des Lagerstiftes in beiden Stellungen ist eine Verbindung des Scherenlagers mit dem Scherenband über den Lagerstift sowohl bei Rechts- als auch bei Linksanschlag möglich.
Während das aus dem Stand der Technik bekannte Scharniergelenk den Vorteil hat, dass es sowohl bei Rechts- als auch bei Linksanschlag eingesetzt werden kann, ergibt sich aufgrund des vergleichsweise langen Lagerstiftes ein relativ schweres Scherenlager, das aufgrund der Materialkosten des Lagerstiftes relativ teuer ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Scharniergelenk zur Verfügung zu stellen, das relativ leicht und kostengünstig ausgeführt ist, und dabei möglichst auch bei Rechts- und Linksanschlag genutzt werden kann.
Die vorgenannte Aufgabe ist erfindungsgemäß im Wesentlichen durch ein Scharniergelenk mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Um zum einen ein Herausfallen des Lagerstiftes und des weiteren Lagerstiftes aus dem Scherenlager zu verhindern und um zum anderen eine vormontierte Baugruppe zur Verfügung zu stellen, sind erfindungsgemäß zwischen dem Lagerstift und dem weiteren Lagerstift einerseits und dem Scherenlager andererseits Anschlagmittel zur Endlagen-Positionierung vorgesehen. Letztlich lässt sich durch die Anschlagmittel eine exakte Positionierung des Lagerstiftes und des weiteren Lagerstiftes in der ersten Position und eine entsprechende Positionierung im eingetauchten Zustand des jeweiligen Lagerstiftes in der zweiten Position und darüber hinaus auch das Verhältnis der Anordnung der beiden Lagerstifte zueinander, sofern diese vorgesehen sind, realisieren.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus erkannt worden, dass der Einsatz eines Scharniergelenks sowohl bei Rechts- als auch bei Linksanschlag nur einen möglichen Anwendungsfall darstellt. Vergleichsweise häufig kommt es vor, dass auf entsprechenden Kundenwunsch hin eine (möglichst) vorkonfektionierte Ausführung zur Verfügung gestellt wird, bei der lediglich die Rechts- oder die Linksausführung vorgesehen ist. Die Erfindung setzt diese Erkenntnis zum einen dadurch um, dass der Lagerstift zwar nach wie vor axial in der Lageröffnung des Scherenlagers verschieblich ist, und zwar zwischen der ersten Position, in der er maximal ausgeschoben ist, und der demgegenüber eingezogenen zweiten Position, bei der er zumindest mit seinem oberen Ende so weit in die Lageröffnung eintaucht, dass er nicht mehr oberseitig über das Scherenlager übersteht. Durch die Verkürzung des Lagerstiftes, die zum Teil erheblich sein kann, ergibt sich ein verringerter Materialeinsatz für den Lagerstift und damit verringerte Materialkosten. Gleichzeitig wird das Gewicht des Scherenlagers insgesamt nicht unerheblich reduziert.
Im Zusammenhang mit dem Zustandekommen der vorliegenden Erfindung ist im Übrigen erkannt worden, dass es keinen Handhabungsnachteil darstellt, wenn die Länge des Lagerstiftes - anders als beim Stand der Technik entsprechend der EP 1 757 762 B2 - kleiner ist als die Länge der Lageröffnung, da zur Montage des Scherenbandes der sich im Scherenlager in der zweiten Position befindende Lagerstift problemlos über ein entsprechendes, von unten her in die Lageröffnung eingeführtes Werkzeug aus der Lageröffnung herausschieben lässt.
Die Erfindung lässt es aber auch zu, bei dem Scherenlager den Rechts- und Linksanschlag zu realisieren. Hierzu ist zusätzlich zum Lagerstift ein weiterer Lagerstift vorgesehen, der im montierten Zustand in der Lageröffnung des Scherenlagers begrenzt axial verschieblich zwischen einer ersten aus dem Scherenlager herausragenden Position und einer zweiten vollständig im Scherenlager aufgenommenen Position axial verschieblich ist. Konstruktiv ist, bezogen auf das Scherenlager, vorgesehen, dass die Lageröffnung zur Aufnahme des weiteren Lagerstiftes ausgebildet ist. Die Lageröffnung muss damit eine solche Länge in axialer Richtung haben bzw. es müssen der Lagerstift und der weitere Lagerstift in ihrer Länge so reduziert sein, dass bei Verwendung von zwei Lagerstiften sowohl für den Lagerstift als auch für den weiteren Lagerstift ein axiales Verschieben von der ersten in die zweite Position möglich ist.
Im Ergebnis ist bei der Erfindung dem Scherenlager neben dem Lagerstift ein weiterer Lagerstift zugeordnet, der bedarfsweise bei der Montage des Scherenlagers eingebaut wird. Wird beispielsweise eine vorkonfektionierte Ausführung des Scherenlagers nur für Rechts- oder nur für Linksanschlag kundenseitig gewünscht, ist nur ein Lagerstift erforderlich. Wird kundenseitig jedoch eine Ausführung des Scherenlagers gewünscht, bei der sowohl ein Links- als auch ein Rechtsanschlag möglich sind, wird zusätzlich zu dem Lagerstift der weitere Lagerstift in der Lageröffnung angeordnet. Es handelt sich bei dem weiteren Lagerstift also um ein zusätzliches Bauteil, das je nach Ausführungswunsch zusätzlich in das Scherenlager einbaubar ist.
Grundsätzlich lässt es die Erfindung sogar zu, dass ein mit nur einem Lagerstift vormontiertes Scherenlager nachträglich mit dem weiteren Lagerstift ausgestattet wird, wenn dies erforderlich ist. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen Scherenlager ohne Weiteres möglich, da die Lageröffnung zur Aufnahme und ordnungsgemäßen Anordnung des weiteren Lagerstiftes entsprechend ausgebildet ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind der Lagerstift und der weitere Lagerstift baugleich ausgeführt. Es handelt sich in diesem Falle um identische Bauteile, so dass zum einen bei der Montage des Scherenlagers keine Montagefehler auftreten können, da die Lagerstifte letztlich identisch sind. Darüber hinaus ist zur Herstellung des Lagerstiftes auch nur ein einziges Werkzeug erforderlich, was die Herstellungskosten entsprechend senkt.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist festgestellt worden, dass es vorteilhaft ist, wenn das Verhältnis der Länge des Lagerstiftes zur Länge der Lageröffnung kleiner 0,9 ist, vorzugsweise zwischen 0,8 bis 0,4 und insbesondere zwischen 0,5 und 0,7 liegt. Dabei versteht es sich, dass jeder Einzelwert und jedes Zwischenintervall innerhalb der vorgenannten Intervallgrenzen möglich und erfindungsgemäß vorteilhaft ist. Insbesondere sind Verhältniswerte von etwa 0,5, 0,51, 0,52, 0,53, 0,54, 0,55, 0,56, 0,57, 0,58, 0,59, 0,60, 0,61, 0,62, 0,63, 0,64, 0,65, 0,66, 0,67, 0,68, 0,69 und 0,7 vorteilhaft.
Zur Verbindung des Scherenlagers mit dem Scherenband ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass der Lagerstift einen in der ersten Position aus dem Scherenlager herausragenden äußeren Endbereich mit einer Ausnehmung aufweist. Die Ausnehmung, die insbesondere umlaufend ist, dient letztlich zur Verbindung des Scherenbandes mit dem Scherenlager über den Lagerstift. So lässt sich in die Ausnehmung beispielsweise ein Gewindestift über das Scherenband eindrehen, der in die Ausnehmung eingreift. Hierdurch ergibt sich dann ein Formschluss, so dass der Lagerstift in der ersten Position gehalten und gleichzeitig das Lagerband daran befestigt ist.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die Anschlagmittel eine Ausnehmung am Lagerstift zum Zusammenwirken mit einem im Scherenlager vorgesehenen, bis in die Lageröffnung hineinreichenden Anschlagstift auf. Bei der Ausnehmung kann es sich um eine umlaufende Ausnehmung handeln, wobei dies nicht notwendiger Weise erforderlich ist. Allerdings ist im jeden Falle vorgesehen, dass die Ausnehmung in axialer Richtung endseitige Anschlagkanten aufweist, mit denen der Anschlagstift zusammenwirkt. Der Anschlagstift kann dabei zwischen einer radialen und einer tangentialen Stellung angeordnet sein. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Anschlagstift bis in die Ausnehmung am jeweiligen Lagerstift eingreift.
Bei einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich im Scherenlager ein axial ausgerichteter Führungsschlitz befindet, der von außerhalb des Scherenlagers bis in die Lageröffnung hineinreicht. In dem Führungsschlitz ist dann ein Anschlagstift geführt, der mit dem jeweiligen Lagerstift verbunden ist. Die axiale Länge des Führungsschlitzes bestimmt dabei den maximalen Verschiebeweg des jeweiligen Lagerstiftes.
Im Zusammenhang mit den Anschlagmitteln versteht es sich, dass jeder der Lagerstifte entsprechende Anschlagmittel aufweist. Dabei ist es grundsätzlich auch möglich, dass je eines der zuvor beschriebenen unterschiedlichen Anschlagmittel für einen der beiden Lagerstifte realisiert ist. Es ist also nicht notwendiger Weise erforderlich, dass gleiche Anschlagmittel für den Lagerstift und den weiteren Lagerstift vorgesehen sind.
Im Übrigen hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Anschlagmittel des Lagerstiftes und des weiteren Lagerstiftes derart beabstandet sind, dass der Lagerstift und der weitere Lagerstift berührungsfrei sind, wenn sich der Lagerstift in der ersten Position und der weitere Lagerstift in der zweiten Position befinden. Im Ergebnis bedeutet dies, dass für den Fall, dass bei montiertem Lagerband, wenn also der Lagerstift aus dem Scherenlager zur Montage des Scherenbandes herausgezogen ist und gleichzeitig der weitere Lagerstift maximal in das Scherenlager eintaucht, sich beide Stifte dennoch nicht berühren, so dass keine Klapper- oder Reibgeräusche auftreten können.
Zur Vermeidung einer Verschmutzung der Lageröffnung ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Scherenlagers wenigstens eine Endkappe zum Öffnungsverschluss vorgesehen. Darüber hinaus bietet sich die Verwendung einer Endkappe insbesondere dann an, wenn das Scherenlager zusätzlich zu dem Lagerstift den weiteren, separaten Lagerstift aufweist, der, aufgrund seiner Unabhängigkeit vom Lagerstift, grundsätzlich nach unten hin über das Scherenlager überstehen könnte. Durch Verwendung der vorgenannten Endkappe, die entweder in die Lageröffnung einsetzbar oder über den Lagerkörper des Scherenlager stülpbar ist, wird ein derartiger Überstand des weiteren Lagerstiftes in der Einbaustellung des Scherenlagers verhindert.
Alternativ oder ergänzend zu der vorgenannten Endkappe bietet es sich an, zwischen dem Lagerstift und/oder dem weiteren Lagerstift einerseits und dem Anschlagmittel andererseits Reibmittel vorzusehen, die zur reibschlüssigen Halterung des Lagerstiftes und/oder des weiteren Lagerstiftes in der zweiten Position gegen die Eigengewichtskraft des Lagerstiftes und/oder des weiteren Lagerstiftes dienen. Letztlich sind die Reibmittel derart ausgebildet, dass sich der Lagerstift bei senkrechter Anordnung des Scherenlagers aufgrund seines Eigengewichts nicht aus seiner Position wegbewegt, dennoch aber mit Hilfe eines Werkzeugs ohne größeren Kraftaufwand, also bereits einer Kraft, die geringfügig größer ist als die Reibkraft, in die Lageröffnung hineingeschoben oder aus dieser herausgeschoben werden kann.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigt

Fig. 1: eine teilweise Querschnittsansicht eines Scherenlagers, eines erfindungsgemäßen Scharniergelenks zur Rechtsmontage an einem Rahmen,
Fig. 2: eine Vorderansicht eines montierten, erfindungsgemäßen Schamiergelenks mit Scherenlager und Scherenband zur Rechtsmontage,
Fig. 3: eine Rückansicht des Scharniergelenks aus Fig. 2 (um 180° gespiegelt),
Fig. 4: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 3 entlang der Schnittlinie IV - IV aus Fig. 3
Fig. 5: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 2,
Fig. 6: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 5 mit in eine zweite Position eingeschobenem weiteren Lagerstift,
Fig. 7: eine Ansicht eines Lagerstiftes und eines weiteren Lagerstiftes,
Fig. 8: eine Ansicht eines Lagerbandes,
Fig. 9: eine weitere Ansicht des Lagerbandes aus Fig. 8, teilweise geschnitten,
Fig. 10: eine teilweise Querschnittsansicht eines Scherenlagers, eines erfindungsgemäßen Scharniergelenks zur Linksmontage an einem Rahmen,
Fig. 11: eine Vorderansicht eines montierten, erfindungsgemäßen Scharniergelenks mit Scherenlager und Scherenband zur Linksmontage,
Fig. 12: eine Rückansicht des Scharniergelenks aus Fig. 11 (um 180° gespiegelt),
Fig. 13: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 12 entlang der Schnittlinie XIII - XIII aus Fig. 12,
Fig. 14: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 11,
Fig. 15: eine Schnittansicht des Scharniergelenks aus Fig. 14 mit in eine zweite Position eingeschobenem weiteren Lagerstift,
Fig. 16: eine Ansicht eines Lagerbandes und
Fig. 17: eine weitere Ansicht des Lagerbandes aus Fig. 16, teilweise geschnitten.

In Fig. 1 ein Scherenlager 1 dargestellt, das für ein Schamiergelenk 2, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, vorgesehen ist. Das Scharniergelenk 2 weist neben dem Scherenlager 1 ein Scherenband 3 auf. Dabei ist das Scherenlager 1 üblicherweise zur rahmenseitigen Befestigung vorgesehen, während das Scherenband 3 zur flügelseitigen Befestigung vorgesehen ist.
Das Scherenlager 1 weist einen Lagerstift 4 auf, der im montierten Zustand in einer Lageröffnung 5 des Lagerkörpers 6 des Scherenlagers 1 unverlierbar angeordnet ist. Der Lagerstift 4 und der Lagerkörper 6 des Scherenlagers 1 bilden eine vormontierte Baueinheit. Im Übrigen ist der Lagerstift 4 zwischen einer ersten Position, wie diese insbesondere in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist, und einer zweiten Position, wie diese in Fig. 1 dargestellt ist, axial verschieblich. In der ersten Position ragt der Lagerstift 4 maximal aus dem Lagerkörper 6 des Scherenlagers 1 hervor, während er in der zweiten Position maximal in die Lageröffnung 5 des Lagerkörpers 6 hineingeschoben ist.
Bei dem Scherenlager 1 bzw. Scharniergelenk 2 ist nun vorgesehen, dass die Länger I des Lagerstiftes 4 geringer ist als die Länge L der Lageröffnung 5. Dies hat zur Folge, dass der Lagerstift 4 in der zweiten Position vollständig im Scherenlager 1 bzw. dem Lagerkörper 6 aufgenommen ist, also im maximal eingeschobenen Zustand nicht mehr über den Lagerkörper 6 übersteht.
Bei den dargestellten Ausführungsformen weist das Scherenlager 1 zusätzlich zu dem Lagerstift 4 einen davon unabhängigen, also separaten weiteren Lagerstift 7 auf. Im montierten Zustand, wie in Fig. 1 dargestellt, ist der weitere Lagerstift 7 in der Lageröffnung 5 des Lagerkörpers 6 ebenfalls zwischen einer ersten aus dem Scherenlager 1 bzw. Lagerkörper 6 herausragenden Position und einer zweiten, vollständig im Scherenlager 1 bzw. Lagerkörper 6 aufgenommenen Position axial verschieblich. Dabei ist die Lageröffnung 5 zur Aufnahme des weiteren Lagerstiftes 7 ausgebildet. Dies bedeutet, dass die jeweiligen Längen der Lagerstifte 4, 7 und der Lageröffnung 5 entsprechend aufeinander abgestimmt sind. Die dem weiteren Lagerstift 7 zugeordnete erste und zweite Position entsprechen letztlich der ersten und zweiten Position des Lagerstiftes 4. In der in Fig. 1 dargestellten Position ragt der weitere Lagerstift 7 maximal aus dem Scherenlager 1 heraus und befindet sich damit in der ersten Position. Bei der Darstellung gemäß Fig. 6 befindet sich der weitere Lagerstift 7 vollständig im Scherenlager 1 bzw. Lagerkörper 6 und damit in der zweiten Position.
Im Übrigen sind der Lagerstift 4 und der weitere Lagerstift 7 baugleich ausgeführt, wie sich dies insbesondere aus Fig. 7 ergibt. Im montierten Zustand sind sie lediglich in entgegengesetzter Richtung im Scherenlager 1 angeordnet, wie dies ebenfalls die Fig. 7 verdeutlicht.
Da der Lagerstift 4 und der weitere Lagerstift 7 baugleich und damit identisch ausgeführt sind, wird nachfolgend lediglich auf den Lagerstift 4 eingegangen. Die diesbezügliche Beschreibung gilt damit aber in gleicher Weise auch für den weiteren Lagerstift 7.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt das Verhältnis der Länge I des Lagerstiftes 4, 7 zur Länge L der Lageröffnung 5 etwa 0,57. Größere oder kleiner Verhältnisse im Rahmen der in den Ansprüchen angegebenen Bereichsgrenzen sind ohne Weiteres möglich.
Der Lagerstift 4 weist einen in der ersten Position aus dem Scherenlager 1 bzw. Lagerkörper 6 herausragenden äußeren Endbereich 8 auf, an dem eine Ausnehmung 9 realisiert ist. Die Ausnehmung 9 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel umlaufend und hat, wie sich dies insbesondere aus Fig. 7 ergibt, einen U-förmigen Querschnitt. Der Endbereich 8 ist, wie sich dies aus den Fig. 2 bis 6 ergibt, zur Verbindung mit dem Scherenband 3 vorgesehen. Hierzu weist das Scherenband 3 eine Hülse 10 auf, in die ein Gewindestift 11 zum Eingriff in die Ausnehmung 9 vorgesehen ist. Für den Gewindestift 11 ist eine entsprechende Bohrung in der Hülse 10 vorgesehen, die bis in die Hülsenöffnung 12 hineingeführt ist. Nach Einschrauben des Gewindestiftes 11 ragt dieser in die Hülsenöffnung 12 und gleichzeitig in die Ausnehmung 9 im Endbereich 8 des Lagerstiftes 4. Auf diese Weise ergibt sich eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Scherenband 3 und dem Scherenlager 1 über den Lagerstift 4.
Im Übrigen sind zwischen dem Lagerstift 4 und dem Scherenlager 1 bzw. dem Lagerkörper 6 Anschlagmittel zur Endlagen-Positionierung des Lagerstifts 4 vorgesehen. Hierzu ist am Lagerstift 4 eine umlaufende Ausnehmung 13 vorgesehen, an deren Ende sich jeweils eine Anschlagkante 14, 15 befindet. Als lagerseitiges Anschlagmittel ist ein Anschlagstift 16 vorgesehen, der in eine korrespondierende Öffnung des Lagerkörpers 6 eingebracht ist und bis in die Lageröffnung 5 und in die Ausnehmung 13 ragt, wie dies insbesondere aus den Fig. 1 und 4 ersichtlich ist.
Hinzuweisen ist darauf, dass statt der umlaufenden Ausnehmung 13 auch eine nur eingeschnittene Ausnehmung, die nicht umlaufend ist, in axialer Richtung aber die gleiche Länge hat wie die umlaufende Ausnehmung, vorgesehen sein kann.
Alternativ zur dargestellten Ausführungsform ist es im Übrigen auch möglich, dass im Lagerkörper 6 ein der Länge der Ausnehmung 13 entsprechender Führungsschlitz vorgesehen ist, in dem ein mit dem Lagerstift 4, 7 verbundener Anschlagstift geführt ist.
Wie sich im Übrigen aus Fig. 6 ergibt, sind die Anschlagmittel derart ausgebildet, dass der Lagerstift 4 und der weitere Lagerstift 7 berührungsfrei sind, wenn sich der Lagerstift 4 in der ersten Position und der weitere Lagerstift 7 in der zweiten Position befinden.
Weiterhin ergibt sich aus Fig. 6, dass dem Scherenlager 1 eine Endkappe 17 zugeordnet ist. Die Endkappe 17 ist zum reibschlüssigen Einsetzen in die Lageröffnung 5 vorgesehen. Die Endkappe 17 verhindert ein ungewolltes Austreten des weiteren Lagerstiftes 7 aus der Lageröffnung 5 bis in die erste Position, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
Alternativ oder ergänzend zu der Endkappe 17 könnte zwischen dem Lagerstift 4, 7 und dem Lagerkörper 6 auch ein Reibschluss realisiert sein. Durch den Reibschluss wird eine geringe Reibkraft aufgebracht, die letztlich unwesentlich größer ist als die Eigengewichtskraft des Lagerstiftes 4, 7. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Lagerstift 4, 7 aus der einen Stellung problemlos in die andere Stellung mit Hilfe eines Werkzeugs bewegt werden kann und anschließend in der betreffenden Position verbleibt.
Die in den Fig. 1 bis 9 dargestellte Ausführungsform zeigt letztlich ein Scherenlager 1 bzw. ein Scharniergelenk 2 in der Ausführung zur Rechtsmontage. Die in den Fig. 10 bis 17 dargestellte Ausführungsform zeigt eine Ausführung zur Linksmontage. Diese entspricht letztlich der in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Ausführungsform, wobei das Scherenlager 1 bzw. das Scharniergelenk 2 um eine horizontale Achse gedreht worden ist. In diesem Falle übernimmt der weitere Lagerstift 7 die Funktion des Lagerstiftes 4 entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel und dient zur Verbindung mit dem Scherenband 3.
Nicht dargestellt sind Ausführungsformen sowohl für Rechts- als auch für Linksanschlag, bei denen lediglich einer der Lagerstifte 4, 7 vorgesehen ist. Der jeweils zuvor beschriebene andere Lagerstift ist dann weggelassen. Auch ist in diesem Falle ein entsprechendes Anschlagmittel für den betreffenden Lagerstift nicht erforderlich. Scherenlager 1 bzw. Scharniergelenke 2 mit nur einem Lagerstift 4, 7 stellen letztlich vorkonfektionierte Ausführungen mit nur einer bestimmten Montagerichtung dar.

Bezugszeichenliste:

1: Scherenlager
2: Scharniergelenk
3: Scherenband
4: Lagerstift
5: Lageröffnung
6: Lagerkörper
7: weiterer Lagerstift
8: Endbereich
9: Ausnehmung
10: Hülse
11: Gewindestift
12: Hülsenöffnung
13: Ausnehmung
14: Anschlagkante
15: Anschlagkante
16: Anschlagstift
17: Endkappe

L: Länge
I: Länge

Claims

Schamiergelenk (2), insbesondere für Fenster, Türen, oder dergleichen, mit einem Scherenlager (1) und einem Lagerstift (4), über den das Scherenlager (1) mit einem Scherenband (3) des Scharniergelenks (2) verbindbar ist, wobei der Lagerstift (4) in einer Lageröffnung (5) eines Lagerkörpers (6) des Scherenlagers (1) zwischen einer ersten aus dem Scherenlager (1) herausragenden Position in eine zweite Position axial verschieblich ist und wobei zwischen dem Lagerstift (4) einerseits und dem Scherenlager (1) andererseits Anschlagmittel zur Endlagen-Positionierung vorgesehen sind, so dass ein Herausfallen des Lagerstiftes (4) aus dem Scherenlager (1) verhindert und eine exakte Positionierung des Lagerstiftes (4) in der ersten und in der zweiten Position ermöglicht werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (I) des Lagerstiftes (4) geringer ist als die Länge (L) der Lageröffnung (5), so dass der Lagerstift (4) in der zweiten Position vollständig im Scherenlager (1) aufgenommen ist,
dass die Lageröffnung (5) zur Aufnahme eines weiteren Lagerstiftes (7) des Scharniergelenks (2) ausgebildet ist,
dass der weitere Lagerstift (7) im montierten Zustand in der Lageröffnung (5) des Scherenlagers (1) zwischen einer ersten, aus dem Scherenlager (1) herausragenden Position und einer zweiten vollständig im Scherenlager (1) aufgenommenen Position axial verschieblich ist, und
dass zwischen dem weiteren Lagerstift (7) einerseits und dem Scherenlager (1) andererseits Anschlagmittel zur Endlagen-Positionierung vorgesehen sind.
Scharniergelenk (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerstift (4) und der weitere Lagerstift (7) baugleich ausgeführt sind.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Länge (I) des Lagerstiftes (1) zur Länge (L) der Lageröffnung (5) kleiner als 0,9 ist, vorzugsweise zwischen 0,8 bis 0,4 und insbesondere zwischen 0,5 und 0,7 liegt.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerstift (4) und/oder weitere Lagerstift (7) einen in der ersten Position aus dem Scherenlager (1) herausragenden äußeren Endbereich (8) mit einer insbesondere umlaufenden Ausnehmung (9) aufweist.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel eine insbesondere umlaufende Ausnehmung (13) am Lagerstift (4) und/oder am weiteren Lagerstift (7) mit jeweils endseitiger Anschlagkante (14, 15) zum Zusammenwirken mit einem im Scherenlager (1) vorgesehenen, in die Lageröffnung (5) hineinreichenden Anschlagstift (16) aufweisen.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel einen am Scherenlager (1) vorgesehenen Führungsschlitz und einen in dem Führungsschlitz geführten, mit dem Lagerstift (4) verbundenen Anschlagstift aufweisen.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel des Lagerstiftes (4) und des weiteren Lagerstiftes (7) derart beabstandet sind, dass der Lagerstift (4) und der weitere Lagerstift (7) berührungsfrei sind, wenn sich der Lagerstift (4) in der ersten Position und der weitere Lagerstift (7) in der zweiten Position befinden.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Endkappe (17) zum Verschluss der Lageröffnung (5) vorgesehen ist.
Scharniergelenk (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lagerstift (4) und/oder dem weiteren Lagerstift (7) einerseits und dem Anschlagmittel andererseits Reibmittel vorgesehen sind, die zur reibschlüssigen Halterung des Lagerstiftes (4) und/oder des weiteren Lagerstiftes (7) in der zweiten Position gegen die Eigengewichtskraft des Lagerstiftes (4) und/oder des weiteren Lagerstiftes (7) vorgesehen sind.