EP1914036B1

EP1914036B1 - Turbinenschaufel für eine Turbine mit einem Kühlmittelkanal

Info

Publication number: EP1914036B1
Application number: EP06021677A
Authority: EP
Inventors: Katharina Bergander; Georg Dr. Bostanjoglo; Tobias Dr. Buchal; Winfried Dr. Esser; Dirk Dr. Goldschmidt; Torsten Koch; Rudolf Küperkoch; Thorsten Mattheis; Jan Münzer; Ralf Müsgen; Matthias Dr. Oechsner; Ursula Pickert; Volker Dr. Vosberg
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2006-10-16
Filing date: 2006-10-16
Publication date: 2010-03-03
Anticipated expiration: 2026-10-16
Also published as: DE502006006344D1; US20080240927A1; JP2008095693A; US8021118B2; JP4510864B2; EP1914036A1; ATE459447T1

Description

Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel für eine Turbine eines thermischen Kraftwerks mit einer Plattform zum teilweisen Begrenzen eines Strömungskanals in der Turbine, wobei die Plattform mindestens einen sich innerhalb der Plattform erstreckenden Kühlmittelkanal zum Führen eines Kühlmittels aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Turbine mit einer derartigen Turbinenschaufel.
Im Betrieb einer derartigen Turbine strömt ein heißes Strömungsmedium, wie etwa Heißdampf im Fall einer Dampfturbine oder Heißgas im Fall einer Gasturbine, durch den Strömungskanal. Um die den Strömungskanal teilweise begrenzende Plattform vor Überhitzung zu schützen, ist es daher wichtig, die Plattform zu kühlen. Bei Plattformen aus dem Stand der Technik sind dazu Kühlmittelkanäle in Form von Filmkühlbohrungen in die dem Strömungskanal zugewandte Oberfläche der Plattform eingebracht. Diese Filmkühlbohrungen sind sehr dünn im Querschnitt und treten in spitzem Winkel aus der Plattformoberfläche aus. Mittels der Filmkühlbohrungen wird ein Kühlfilm über der Plattformoberfläche erzeugt. Das Einbringen der Kühlluftbohrungen in die Plattform ist allerdings sehr aufwendig. Auch ist die damit erzielbare Kühlwirkung begrenzt.
Aus der US 2006/0056970 A1 ist eine gegossene Turbinenschaufel bekannt, die im Innern der Plattform eingegossene Kühlkanäle aufweist. Die Kühlkanäle sind dabei teilweise als geschlossene Kühlkanäle ausgebildet, teilweise erfolgt das Abführen der zur Kühlung eingesetzten Kühlluft durch in der Plattform angeordnete Austrittsöffnungen. Die zur Herstellung der Kühlkanäle benötigten Gusskerne sind dabei von komplexer Struktur, was Ihre Herstellbarkeit erschwert. Zudem ist deren Befestigung an weiteren Gusskernen, mittels denen die im Schaufelblattprofil angeordneten Hohlräume hergestellt werden, besonders aufwendig und fehlerträchtig.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Turbine bereit zu stellen, bei der die Plattform der Turbinenschaufel wirksamer gekühlt werden kann und/oder die Kühlfunktion der Plattform mit verringertem Aufwand in der Herstellung erreicht werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit der eingangs genannten Turbinenschaufel gelöst, bei der der mindestens eine Kühlmittelkanal an mindestens zwei Anschlussöffnungen aus der Plattform ausmündet und welche mindestens ein an der Plattform befestigbares bzw. befestigtes Zusatzbauteil mit einem sich vollständig innerhalb dessen erstreckenden Verbindungskanal aufweist, welcher darauf ausgelegt ist, die Anschlussöffnungen fluidleitend miteinander zu verbinden. Darüber hinaus ist die Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Turbine gelöst, die eine derartige Turbinenschaufel aufweist. Die Aufgabe ist erfindungsgemäß ferner mit einem Zusatzbauteil für eine Turbinenschaufel einer Turbine eines thermischen Kraftwerks gelöst, welche eine Plattform zum teilweisen Begrenzen eines Strömungskanals in der Turbine aufweist, die mindestens einen sich innerhalb der Plattform erstreckenden Kühlmittelkanal zum Führen eines Kühlmittels umfasst, welcher an mindestens zwei Anschlussöffnungen aus der Plattform ausmündet, wobei das Zusatzbauteil zum Befestigen an der Plattform gestaltet ist und einen Verbindungskanal aufweist, welcher darauf ausgelegt ist, die Anschlussöffnungen fluidleitend miteinander zu verbinden. Die Turbinenschaufel gemäß der Erfindung kann zur Verwendung in einer Gasturbine oder einer Dampfturbine gestaltet sein. Weiterhin kann die Turbinenschaufel als Leitschaufel oder als Laufschaufel ausgebildet sein. Bei der erfindungsgemäß gekühlten Plattform kann es sich damit um eine Laufschaufelplattform und/oder eine Leitschaufelplattform, insbesondere um eine obere oder untere Leitschaufelplattform handeln.
Durch das erfindungsgemäße Vorsehen eines Zusatzbauteils mit einem Verbindungskanal kann der mindestens eine Kühlmittelkanal mit vergrößertem Querschnitt ausgebildet werden. Durch das Verbinden der mindestens zwei Anschlussöffnungen über den Verbindungskanal des Zusatzbauteils wird verhindert, dass das Kühlmittel an den Anschlussöffnungen austritt und damit für die Plattformkühlung verloren geht. Ohne ein derartiges Zusatzbauteil müsste der Kühlmittelkanal als Bohrung mit sehr kleinem Querschnitt ausgeführt werden, um den Kühlmittelverlust durch die dann als Zugangsbohrungen fungierenden Anschlussöffnungen möglichst gering zu halten.
Da bei der erfindungsgemäßen Turbinenschaufel der Kühlmittelkanal mit vergrößertem Querschnitt ausgeführt werden kann, kann dieser mit einem entsprechend höheren Kühlmitteldurchsatz betrieben werden. Damit wird die Kühlwirkung des mindestens einen Kühlmittelkanals erheblich verbessert. Als Kühlmittel zum Durchströmen des Kühlmittelkanals kommen insbesondere gasförmige Medien, wie etwa Kühlluft und/oder flüssige Kühlmedien in Frage.
Durch die mittels der Erfindung geschaffene Möglichkeit, den Kühlmittelkanal mit größerem Querschnitt herzustellen, kann der Kühlmittelkanal bereits während dem Gießen der Plattform bzw. der Turbinenschaufel hergestellt werden. Der Kühlmittelkanal muss damit nicht nachträglich in die Plattform mittels spanender Bearbeitung, wie etwa durch Bohren eingebracht werden. Erfindungsgemäß kann daher die Kühlfunktion der Plattform mit verringertem Aufwand in der Herstellung bereitgestellt werden. Durch die Möglichkeit, den Kühlmittelkanal bereits während dem Gussprozess herzustellen, kann der Kühlkanal auch mit für die Kühlwirkung optimierter Geometrie gefertigt werden. So ist es etwa möglich, den Kühlmittelkanal gebogen, insbesondere mäanderförmig zu gestalten.
Durch das Vorsehen eines von der Turbinenschaufel separaten Zusatzbauteils verringert sich weiterhin die Komplexität der bzw. des im Ganzen zu fertigenden Bauteile/Bauteils der Turbine. Dies ermöglicht eine Kostenersparnis im Herstellungsverfahren. Darüber hinaus wird durch den modularen Aufbau der Turbinenschaufel eine mögliche Reparatur der Turbinenschaufel erleichtert. So kann etwa das Zusatzbauteil bei Bedarf separat ausgewechselt werden. Weiterhin kann eine verbesserte Ausbringrate der einzelnen Bauteile im Gussverfahren erreicht werden. Dies kann etwa durch vereinfachte Geometrien und durch Vermeidung von Querschnittsänderungen erreicht werden. Eine derartige Verbesserung der Ausbringrate kann besonders bei gerichteter Erstarrung der Gussbauteile bzw. des Gussbauteils, wie bei Verwendung von DS- oder SX-Legierungen erreicht werden.
Es ist darüber hinaus zweckmäßig, wenn die einzelnen Kühlmittelkanäle jeweils an einer ersten Anschlussöffnung und einer zweiten Anschlussöffnung aus der Plattform ausmünden und wenn ein erstes Zusatzbauteil und ein zweites Zusatzbauteil zum jeweiligen fluidleitenden Verbinden der ersten Anschlussöffnungen bzw. der zweiten Anschlussöffnungen vorgesehen sind. Damit können etwa zwei Kühlmittelkanäle an beiden Enden mittels Zusatzmodulen verbunden sein, wodurch sich ein geschlossenes Leitungssystem ergibt. Durch dieses kann ein Kühlmittelkreislauf etabliert werden.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Turbinenschaufel eine Längserstreckung aufweist, bezüglich der sie radial zu einer Rotorachse der Turbine in der Turbine montierbar ist, die Plattform sich entlang einer Hauptbegrenzungsfläche quer zur Längserstreckung der Turbinenschaufel erstreckt, sowie quer zur Hauptbegrenzungsfläche angeordnete Stirnflächen aufweist, und die über das mindestens eine Zusatzbauteil miteinander verbundenen Anschlussöffnungen an einer der Stirnflächen, insbesondere an einer Stirnfläche, die sich im montierten Zustand parallel zu der Rotorachse erstreckt, angeordnet sind. Diese Stirnfläche weist dann die über das Zusatzbauteil miteinander zu verbindenden Ausschlussöffnungen auf. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn das Zusatzbauteil derart gestaltet ist, dass es im an die Plattform angebauten Zustand die dem Strömungskanal zugewandte Oberfläche der Plattform fortführt. Vorteilhafterweise führt das Anbaubauteil die Strömungsoberfläche der Plattform derart weiter, dass der Übergang keine zusätzlichen Turbulenzen im Strömungsmedium verursacht. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn Anschlussöffnungen an zwei in jeweils entgegengesetzte Richtungen weisenden Stirnflächen der Plattform angeordnet sind. In diesem Fall sollten zwei Zusatzbauteile vorgesehen sein, eines für jede der beiden Stirnflächen. Ferner ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Kühlmittelkanal parallel zur Hauptbegrenzungsfläche innerhalb der Plattform verläuft. In dieser Ausgestaltung lässt sich die Hauptbegrenzungsfläche der Plattform besonders wirkungsvoll kühlen.
Die erfindungsgemäße Turbinenschaufel ist im Turbinenbetrieb besonders robust, wenn das mindestens eine Zusatzbauteil stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit der Plattform verbunden ist. Damit wird eine belastbare Verbindung zwischen der Plattform und dem Zusatzbauteil geschaffen, was dazu führt, dass die Verbindung zwischen den Bauteilen den im Turbinenbetrieb auftretenden starken Kräften standhält. Damit werden Wartungs- und Reparaturunterbrechungen im Betrieb der Turbine minimiert. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Zusatzbauteil Dichtnuten und/oder Dichtspitzen aufweist. Ferner ist es zweckmäßig, wenn das Zusatzbauteil in seiner Form gezielt darauf angepasst ist, Zwischenräume zwischen Plattformen zweier benachbarter Turbinenschaufeln im montierten Zustand der Turbinenschaufeln auszugleichen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Verbindungskanal insbesondere eine U-Form auf. Das durch den Verbindungskanal strömende Kühlmittel kann insbesondere die an den Strömungskanal angrenzende Oberfläche des Zusatzbauteils kühlen. Der Verbindungskanal im Zusatzbauteil kann vorteilhafterweise durch Urformen, wie etwa durch Gießen oder Schmieden oder auch durch nachträgliche mechanische Bearbeitung gebildet werden.
In einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Turbinenschaufel weisen die Plattform und das Zusatzbauteil unterschiedliche Materialien auf. Damit ist die Plattform aus einem anderen Material bzw. aus einer anderen Materialzusammensetzung als das Zusatzbauteil gefertigt. Vorteilhafterweise wird das jeweilige Bauteil mit einem an mechanische bzw. chemische Anforderungen des jeweiligen Bauteils angepassten Material gefertigt. So kann das Zusatzbauteil etwa aus "artfremdem Material" gefertigt sein. Es etwa vorteilhaft, wenn das Zusatzbauteil oxidationsresistentes Material aufweist.
Der Kühlmittelkanal muss nicht nachträglich in die Plattform eingebracht werden. Vielmehr kann die Plattform unter gleichzeitiger Ausbildung des Kühlmittelkanals ggf. zusammen mit anderen Bereichen der Turbinenschaufel gegossen werden. Die Herstellung der Turbinenschaufel wird damit erheblich erleichtert. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Zusatzbauteil ebenfalls ein Gussteil ist und der Verbindungskanal einen beim Gießen des Zusatzbauteils ausgesparten Hohlraum umfasst.
In einer vorteilhaften Ausführungsform sind zwei Kühlmittelkanäle vorgesehen, die an jeweils einer der mindestens zwei Anschlussöffnungen aus der Plattform aus. Damit ist jeder Anschlussöffnung ein Kühlkanal zugeordnet und das Zusatzbauteil ermöglicht die Verbindung der mindestens zwei Kühlmittelkanäle. In einer darüber hinaus zweckmäßigen Ausführungsform erstrecken sich die mindestens zwei Kühlmittelkanäle jeweils geradlinig und insbesondere parallel zueinander. Damit kann das Kühlmittel besonders direkt zu möglichen Austrittsöffnungen an der Plattformoberfläche geführt werden. Insbesondere erstrecken sich die mindestens zwei Kühlmittelkanäle quer zu einer Axialerstreckung des Rotors. Bei Vorsehen mehrerer quer zur Axialerstreckung des Rotors angeordneter Kühlkanäle kann damit die Plattformkühlung hervorragend auf einen im Strömungskanal entlang der Axialerstreckung des Rotors vorliegenden Temperaturgradienten des Strömungsmediums eingestellt werden. So können Kühlkanäle, die weiter strömungsaufwärts liegen mit einem entsprechend stärker kühlenden Kühlmittel beaufschlagt werden als weiter strömungsabwärts liegende Kühlkanäle. Damit lässt sich das Kühlverhalten der Kühlkanäle auf den Temperaturverlauf des Strömungsmediums im Strömungskanal, deren Temperatur sich strömungsabwärts verringert, einstellen. Kühlmittelkanäle können im Querschnitt zylindrisch, konisch oder polygon gestaltet sein.
Eine besonders wirksame Plattformkühlung kann erreicht werden, wenn weitere Kühlkavitäten, insbesondere in die Oberfläche der Plattform mündende Kühlbohrungen vorgesehen sind und der mindestens eine Kühlmittelkanal als Kühlmittelversorgungskanal ausgebildet ist, der die weiteren Kühlkavitäten mit Kühlmittel versorgt. Derartige Kühlbohrungen können als Filmkühlbohrungen ausgeführt sein, mit denen ein Kühlfilm über der Plattformoberfläche erzeugt werden kann. Der Kühlmittelkanal versorgt in diesen Fall mehrere Kühlkavitäten mit dem Kühlmittel. Durch das Vorsehen eines Kühlmittelversorgungskanals gemäß dieser vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das zur Kühlung der Plattform benötigte Kühlmittel den weiteren Kühlkavitäten besonders effizient zugeführt werden. Der Kühlmittelversorgungskanal kann auch Kühlkavitäten speisen, die keinen Auslass an der Oberfläche der Plattform haben. Auch können die Kühlkavitäten etwa an einer Stoßkante zu einer benachbarten Plattform einen Auslass aufweisen. Das Kühlmittel tritt dann durch einen Spalt zwischen den benachbarten Plattformen in den Strömungskanal ein und kühlt die Plattform im Bereich der Stoßkante. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die weiteren Kühlkavitäten nach dem Gießen der Plattform mittels spanender Bearbeitung, wie etwa durch Bohren in die Plattform eingebracht sind.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zusatzbauteils ist dieses als Gussteil ausgeführt und der mindestens eine Verbindungskanal umfasst einen beim Gießen des Zusatzbauteils ausgesparten Hohlraum. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn in dem Zusatzbauteil weitere Kühlkavitäten, insbesondere in der Oberfläche des Zusatzbauteils mündende Kühlbohrungen vorgesehen sind, die nach dem Gießen des Zusatzbauteils mittels spanender Bearbeitung in das Zusatzbauteil angebracht sind.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Turbinenschaufel anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:

Fig. 1: eine perspektivische Teilansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Turbinenschaufel mit einer Plattform ohne zeichnerische Darstellung eines Zusatzbauteils zum Anordnen an der Plattform,
Fig. 2: eine perspektivische Ansicht der Plattform gemäß Fig. 1 in stark vereinfachter Darstellung aus einer etwa um 90° gedrehten Blickrichtung zusammen mit zwei an jeweiligen Stirnflächen der Plattform angeordneten Zusatzbauteilen,
Fig. 3: eine Teilansicht der Plattform sowie eines Zusatzbauteils gemäß Fig. 2 im Längsschnitt,
Fig. 4a: eine Teilansicht der Plattform mit einem Zusatzbauteil gemäß Fig. 2 in einer ersten Ausführungsform von der Seite, sowie
Fig. 4b: eine Teilansicht der Plattform mit einem Zusatzbauteil gemäß Fig. 2 in einer zweiten Ausführungsform von der Seite.

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Turbinenschaufel 10 dargestellt, die sich im Wesentlichen entlang einer Längsachse 12 erstreckt. Im vorliegenden Fall ist die Turbinenschaufel als Leitschaufel ausgeführt. Es sei an dieser Stelle jedoch angemerkt, dass die Erfindung nicht lediglich auf eine Leitschaufel beschränkt ist, sondern etwa auch Laufschaufeln umfassen soll. Die Turbinenschaufel 10 umfasst ein sich entlang der Längsachse 12 erstreckendes und in Fig. 1 nur teilweises dargestelltes Schaufelblatt 14. An einem Ende des Schaufelblatts 14 schließt sich eine quer zur Längsachse 12 ausgerichtete Plattform 16 an. Die Plattform 16 dient dazu, bei in einer zugeordneten Turbine montierter Turbinenschaufel einen Strömungskanal in der Turbine mittels einer Hauptbegrenzungsfläche 30 der Plattform 16 zusammen mit Plattformen anderer Turbinenschaufeln zu begrenzen. An die Plattform 16 schließt sich nach unten hin eine Befestigungsstruktur 18 zum Befestigen der Turbinenschaufel an einem Gehäuse bzw. einem Leitschaufelring an. Im Fall einer Laufschaufel ist die Befestigungsstruktur 18 als Schaufelfuß zum Befestigen der Schaufel an einem Rotor der Turbine gestaltet.
Innerhalb der Plattform 16 erstrecken sich mehrere Kühlmittelkanäle 20. Die Kühlmittelkanäle 20 sind im vorliegenden Fall geradlinig ausgebildet und verlaufen bei in der Turbine montierter Turbinenschaufel 10 quer zur Axialerstreckung des Rotors der Turbine. Die Kühlmittelkanäle münden an einer ersten Stirnfläche 32 und einer zweiten Stirnfläche 34 aus der Plattform 16 aus. Die beiden Stirnflächen 32 und 34 erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zur Hauptbegrenzungsfläche 30 und quer zu einer Axialerstreckung des Rotors im in der Turbine montierten Zustand der Turbinenschaufel 10.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist an der ersten Stirnfläche 32 ein erstes Zusatzbauteil 24 und an der zweiten Stirnfläche 34 ein zweites Zusatzbauteil 26 befestigt. Die einzelnen Zusatzbauteile 24 und 26 weisen jeweils einen Verbindungskanal 28 zum Verbinden jeweils zweier Anschlussöffnungen 22 der zugehörigen Kühlmittelkanäle 20 auf. Zur Vereinfachung sind in den Fig. 2 und 3 lediglich zwei Kühlmittelkanäle 20 dargestellt, die von beiden Seiten her mittels der Zusatzbauteile 24 und 26 fluidleitend verbunden sind. Die Zusatzbauteile 24 und 26 können formschlüssig mit der Plattform 16 verbunden sein, wie in Fig. 4a dargestellt. Dies kann mittels einer Nut-/Stegverbindung geschehen, bei der die Nut im Querschnitt schwalbenschwanzförmig gestaltet ist. Alternativ können die Zusatzbauteile 24 und 26 auch stoffschlüssig mit der Plattform 16 verbunden sein, wie in Fig. 4b veranschaulicht. Dabei werden die entsprechenden Bauteile vorzugsweise mittels einer Löt- oder Schweißverbindung 36 aneinander befestigt.

Claims

Turbinenschaufel (10) für eine Turbine,
mit einer Plattform (16) zum teilweisen Begrenzen eines Strömungskanals in der Turbine,
wobei die Plattform (16) mindestens einen sich innerhalb der Plattform (16) erstreckenden Kühlmittelkanal (20) zum Führen eines Kühlmittels aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Kühlmittelkanal (20) an mindestens zwei Anschlussöffnungen (22) aus der Plattform (16) ausmündet und die Turbinenschaufel (10) mindestens ein an der Plattform (16) befestigtes Zusatzbauteil (24, 26) mit einem sich vollständig innerhalb dessen erstreckenden Verbindungskanal (28) aufweist, welcher darauf ausgelegt ist, die Anschlussöffnungen (22) fluidleitend miteinander zu verbinden.
Turbinenschaufel (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Kühlmittelkanäle (20) jeweils an einer ersten Anschlussöffnung (22) und einer zweiten Anschlussöffnung aus der Plattform ausmünden und dass ein erstes Zusatzbauteil (24) und ein zweites Zusatzbauteil (26) zum jeweiligen fluidleitenden Verbinden der ersten Anschlussöffnungen (22) bzw. der zweiten Anschlussöffnungen vorgesehen sind.
Turbinenschaufel (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Turbinenschaufel (10) eine Längserstreckung (12) aufweist, bezüglich der sie radial zu einer Rotorachse der Turbine in der Turbine montierbar ist,
die Plattform (16) sich entlang einer Hauptbegrenzungsfläche (30) quer zur Längserstreckung (12) der Turbinenschaufel (10) erstreckt sowie quer zur Hauptbegrenzungsfläche (30) angeordnete Stirnflächen (32, 34) aufweist, und
die über das mindestens eine Zusatzbauteil (26) miteinander verbundenen Anschlussöffnungen (22) an einer der Stirnflächen (32, 34) angeordnet sind.
Turbinenschaufel (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Zusatzbauteil (24, 26) stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit der Plattform (16) verbunden ist.
Turbinenschaufel (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verbindungskanal (28) eine U-Form aufweist.
Turbinenschaufel (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattform (16) und das Zusatzbauteil (24, 26) unterschiedliche Materialien aufweisen.
Turbinenschaufel (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Kühlmittelkanäle (20) vorgesehen sind, die an jeweils einer der mindestens zwei Anschlussöffnungen (22) aus der Plattform (16) ausmünden.
Turbinenschaufel (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
weitere Kühlkavitäten, insbesondere in der Oberfläche der Plattform (16) mündende Kühlbohrungen vorgesehen sind und der mindestens eine Kühlmittelkanal (20) als Kühlmittelversorgungskanal ausgebildet ist, der die weiteren Kühlkavitäten mit Kühlmittel versorgt.
Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Kühlkavitäten nach dem Gießen der Plattform (16) mittels spanender Bearbeitung in die Plattform (16) eingebracht sind.
Zusatzbauteil (24, 26) für eine Turbinenschaufel (10) einer Turbine,
insbesondere nach einem der vorausgehenden Ansprüche, welche Turbinenschaufel (10) eine Plattform (16) zum teilweisen Begrenzen eines Strömungskanals in der Turbine aufweist, die mindestens einen sich innerhalb der Plattform (16) erstreckenden Kühlmittelkanal (20) zum Führen eines Kühlmittels umfasst, welcher Kühlmittelkanal (20) der Turbinenschaufel (10) an mindestens zwei Anschlussöffnungen (22) aus der Plattform (16) ausmündet,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zusatzbauteil (24, 26) zum Befestigen an der Plattform (16) gestaltet ist und einen sich vollständig innerhalb des Zusatzbauteils erstreckenden Verbindungskanal (28) aufweist, welcher darauf ausgelegt ist, nach dem Befestigen an der Turbinenschaufel deren Anschlussöffnungen (22) fluidleitend miteinander zu verbinden.
Turbine für ein stationäres thermisches Kraftwerk mit einer Turbinenschaufel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.